Wochenrückblick Blockchainwelt: Cardano News, 25.09.2022

Der Vasil Hardfork der Cardano-Blockchain gelingt planmäßig. Die US-Aufsichtsbehörde SEC sorgt mit einer Zuständigkeitserklärung erneut für einen Aufschrei in der Krypto-Szene und das IoT-Netzwerk Helium migriert noch dieses Jahr zu Solana und lässt dabei eine eigene Blockchain zurück.

Das Wichtigste in Kürze

  • Cardano Vasil Hardfork erfolgreich
  • SEC proklamiert Zuständigkeit über Ethereum
  • Helium Netzwerk wechselt bis Ende 2022 zu Solana
  • XRP wächst wegen nahendem Gerichtsurteil

Cardano: Vasil Upgrade glückt

Am 22. September glückte das Vasil Upgrade der Cardano-Blockchain. Diesmal verlief alles planmäßig. Ursprünglich kalkulierte man die bedeutsame Verbesserung bereits für den Juni, verschob den Start jedoch wiederholt.

Erst Mitte August machte Cardano negative Schlagzeilen. Ein Testnet ging bei der Simulierung des Vasil Upgrades kaputt. Das Upgrade des Mainnets sollte damals ebenfalls im August erfolgen.

Erneut kam es zu einer Verschiebung. Der Entwickler Adam Dean beklagte unreife Programmcodes. Eine öffentliche Diskussion über das Thema verärgerte Gründer Charles Hoskinson, der die Reputation des als zuverlässig geltenden Cardano gefährdet sah.

Hoskinson erklärte mehrfach, Vasil stelle das bisher bedeutendste Upgrade der Blockchain dar. Die drastischen technischen Veränderungen erforderten hierfür einen Hardfork. Mit Plutus erhält die Programmierebene der Smart-Contract-Plattform einige Verbesserungen.

Entwicklern von dApps will man ihre Tätigkeit dadurch erleichtern. Zusätzlich nehmen die Fähigkeiten der Blockchain zu. Gleichzeitig sinkt die anfallende Datenmenge und schafft so Platz für mehr Skalierbarkeit.

Unter dem Namen Diffusion Pipelining etabliert man außerdem ein System, das zu einer verschnellerten Blockausbreitung führt. Die Blockgröße kann hierdurch in Zukunft besser wachsen, was wiederum zu einem gesteigerten Durchsatz führt.

Vasil ist neben dem Ethereum-Merge das wichtigste Ereignis im Wettrennen der Smart Contract Plattformen im Jahr 2022.

Vasil Hardfork Cardano Logo

SEC proklamiert Zuständigkeit für Ethereum

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC genießt in der Krypto-Szene keinen guten Ruf. Ihr sagt man eine feindliche Haltung gegenüber Kryptowährungen nach.

Nun sorgt die Behörde erneut für Schlagzeilen. Sie proklamiert eine mögliche Zuständigkeit für Ethereum-Transaktionen.

Der Hintergrund: YouTuber Ian Balina bewarb den Ethereum-Token Sparkster (SPRK) im Jahr 2018. Neben anderen Faktoren sorgte auch seine Werbung für das Projekt zum Erfolg eines ICO des Tokens.

Ganze 30 Millionen US-Dollar sammelten die Macher des Projekts allein beim Vorverkauf ein. Balina erhielt für seine Werbung einen Teil dieser Summe. In seinen Darstellungen machte er seine Zuschauer allerdings nicht auf sein eigenes wirtschaftliches Interesse aufmerksam.

Sparkster versprach Investoren eine Innovation. Coding auf der Blockchain sollte jedem Nutzer zugänglich gemacht werden – auch ohne dass jener eine Programmiersprache beherrscht.

So sollte es unter anderem möglich sein, dApps durch einfaches Englisch zu programmieren. Das Projekt ist Augenwischerei und der Token verliert über die folgenden Monate seinen kompletten Wert.

Die SEC will Balina dafür zur Rechenschaft ziehen. Um das Einschreiten zu rechtfertigen, erklärt sich die Behörde erst einmal für zuständig und rechtfertigt das mit einem „erhöhten Aufkommen von Ethereum-Nodes in den USA“.

Weil 45 Prozent der ETH-Nodes in den USA lokalisiert sind, unterstehen die Sparkster-Transaktionen der US-amerikanischen Jurisdiktion, so schreibt die SEC.

Gleichzeitig trifft die dieselbe Argumentation auf sämtliche weitere Token des Netzwerks zu – auch auf den nativen Token ETH.

Sparkster zahlte US-amerikanischen Medien zufolge 35 Millionen US-Dollar Strafe an die SEC. Balina will eine Strafzahlung seinerseits nicht akzeptieren.

Würde die SEC jemals Befugnisse erhalten, um über die Richtigkeit von Transaktionen auf Ethereum zu entscheiden, wäre die Neutralität des Netzwerks stark gefährdet.

Über die vergangenen Monate entstanden Ethereum wegen seiner Transparenz bereits deutliche Probleme, wie im Fall von Tornado.Cash..

Ethereum Logo schwebt im Himmel

Helium-Netzwerk wechselt zu Solana

Das IoT-Netzwerk Helium (HNT) wechselt zu Solana und verlässt dafür seine eigene Blockchain.

Das geht aus der Abstimmung zu HIP-70 hervor. Demnach stimmte ein Großteil der Netzwerkteilnehmer für den Wechsel.

Die Entwickler hinter Helium selbst unterstützten diese Entwicklung. Ziel der Veränderung sind technische Verbesserungen.

Zuvor mussten die Helium-Macher neben dem eigenen IoT-Netzwerk und den dafür nötigen Geräten eben auch eine eigene Blockchain entwickeln.

Fortan wollen sich die Köpfe hinter HNT auf ihre Arbeit für das drahtlose Netzwerk konzentrieren. Durch die starke Zunahme von IoT-Geräten galt Helium zunehmend als verheißungsvolles Projekt.

Trotz rasanter Ausbreitung von Geräten wie Elektroscootern trat die gewünschte Nachfrage bislang nicht ein.

Anfang des Jahres erhielt das Projekt eine Finanzspritze in Höhe von 200 Millionen US-Dollar von Investmentfonds großer Unternehmen wie Google, Vodafone, Telekom und Andreessen Horowitz.

Solana ist neben einem enormen Durchsatz vorrangig für seine schlechte Stabilität bekannt. Oft kommt es zu Abstürzen des Netzwerks. Ob sich diese Eigenheit mit einem IoT-Netzwerk verträgt, wird die Zukunft beweisen.

Wo steht der Kryptomarkt am 25. September 2022?

Während Bitcoin und Ethereum in den letzten Tagen kaum nennenswerte Veränderungen erfahren, verzeichnet XRP deutliche Gewinne. Noch immer ist im 7-Tage-Trend ein Wachstum von bis zu 27 Prozent zu erkennen.

Tatsächlich erreichte XRP in den letzten 10 Tagen mehr als 50 Prozent Kurswachstum. Hintergrund dessen ist das womöglich nahende Ende der juristischen Auseinandersetzung mit der SEC.

Ripple als Unternehmen hinter XRP forderte ein summarisches Urteil vom Gericht. Beobachtende Anwälte erwarten einen baldigen Sieg von Ripple.

Mit Algorand (ALGO) verzeichnet eine weitere Kryptowährung ähnliche Gewinne in der vergangenen Woche (+24 Prozent).

Autor
Autor

Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

Auch interessant