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ICO Erklärung und Übersicht: Alles über Initial Coin Offering

Initial Coin Offering oder auch kurz ICO ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Kryptowährungen und Blockchain wohl schon jedem einmal begegnet ist.

Beim ICO handelt es sich um eine Bezeichnung, die sich an dem Initial Public Offfering (IPO) orientiert. Der Kunde erhält für sein reales Geld (Fiatwährung wie Euro oder Dollar) einen virtuellen Gegenwert, auch Token genannt.

Kurz gesagt ist ein ICO ein ungeregeltes Finanzierungsmittel, mit dem Geld für ein neues Krypto-Währungsunternehmen beschafft werden. Es wird von Start-ups verwendet, um den strengen und regulierten Kapitalbeschaffungsprozess zu umgehen.

Dieser wird von Risikokapitalgebern und Banken verlangt. In einer ICO-Kampagne wird ein bestimmter Prozentsatz der neuen Kryptowährung an frühe Investoren des Projekts im Austausch gegen gesetzliche Zahlungsmittel oder andere Kryptowährungen (z.B. Ethereum und Bitcoin) verkauft.

Besonders für Investoren sind ICOs ein wichtiges Thema. Daher ist es umso wichtiger zu verstehen, was es damit auf sich hat und wie ein Coin Offering im Detail funktioniert.

Was ist ein ICO (Initial Coin Offering)?

Das Initial Coin Offering ist eine Möglichkeit für neue Kryptowährungsprojekte die nötigen Geldmittel zu sammeln. Es ist also eine Art Crowdinvesting für Krypto-Startups.

Der Begriff leitet sich vom Initial Public Offering, im deutschsprachigen Raum auch Börsengang genannt, ab. Doch im Gegensatz zu Börsengängen ist das Initial Coin Offering weniger reglementiert und rechtlich nicht immer eindeutig definiert.

In einigen Ländern wie China und Südkorea wurden das Initial Coin Offering sogar gänzlich verboten. Facebook scheint sich ebenfalls nur vorsichtig an das Thema ICO herantasten zu wollen.

Wie Bloomberg in einem Artikel Ende Januar 2018 vermeldete, hat Facebook Anzeigen und Werbebanner für ICO und Kryptowährungen jeglicher Art vorerst blockiert.

Laut Angaben von Facebook sei der Grund für diese Maßnahme, dass viele dieser Werbebanner irreführend oder sich als betrügerisch herausstellten.

Dennoch erfreuen sich ICOs nach wie vor großer Beliebtheit. Allein im Jahr 2017 wurden über 382 Projekte durch Initial Coin Offering finanziert. Insgesamt wurden dabei rund 6 Milliarden US$ eingenommen, mehr als die Hälfte davon allein im letzten Quartal.

Wie funktioniert ein ICO?

Wenn ein Kryptowährung-Start-up Geld durch ein Initial Coin Offering (ICO) beschaffen will, ist der erste Schritt üblicherweise eine Stellungnahme oder ein Whitepaper.

In diesem werden wichtige Eckdaten des Projekts transparent dargestellt. Das Whitepaper ist ein vielversprechendes Indiz, wenn es darum geht, die Seriosität eines Projekts zu überprüfen.

Folgende Informationen sollte ein Whitepaper daher enthalten:

  • Ziele: Welche Problemstellung möchte das Projekt angehen? Welche Lösungen bietet es?
  • Das Team: Wer sind die Menschen hinter dem Projekt? Gibt es einen ausgewiesenen Firmensitz? Wie erfahren ist das Team?
  • Roadmap: Was hat das Unternehmen bisher geleistet und gibt es einen Plan für die Zukunft?

Neben diesen Informationen sollten auch die Angaben zum Initial Coin Offering so detailliert wie möglich dargestellt sein.

  • In welchem Zeitraum soll die ICO abgehalten werden?
  • Wie viele Coins werden insgesamt generiert?
  • Zu welchem Preis werden die Coins angeboten?
  • Welche Summe soll über die ICO eingenommen werden und wofür wird das Geld eingesetzt?
  • Wie viele Coins werden vom Team einbehalten?

Ethereum wird von vielen Start-ups als bevorzugte Plattform für Initial Coin Offering genutzt. Die Gründe dafür sind einerseits die Möglichkeiten der Smart Contracts.

Mit ihnen können die Regeln und Konditionen für die ICO bequem festgelegt werden. Für alle beteiligten bedeutet das mehr Sicherheit und ein Vertrauensverhältnis.

Ein weiterer Punkt, der für Ethereum spricht, ist die Möglichkeit über die Plattform einen eigenen Token zu erstellen.

Während der ICO Kampagne kaufen Investoren diese neu generierten Tokens. Dazu können manchmal auch Fiatwährungen eingesetzt werden.

In den meisten Fällen werden die neuen Coins gegen virtuelle Währung wie BTC oder ETH getauscht. Diese gekauften Coins sind damit vergleichbar mit Aktien eines Unternehmens, die an Investoren im Rahmen eines Börsengangs verkauft werden.

Wenn die ICO das im Vorfeld gesetzte Ziel innerhalb der Zeit nicht erreicht, dann wird das Geld wieder an die Investoren zurückgezahlt und das Initial Coin Offering kann als erfolglos angesehen werden.

War die Kampagne erfolgreich, werden die eingenommenen Mittel entweder dazu genutzt, mit der Arbeit an dem neuen System zu beginnen oder die Plattform entsprechend zu vervollständigen.

Beim Initial Coin Offering gibt es verschiedene Strategien. Anleger, die bereits früh investieren, erhalten häufig Vorzüge und zahlen einen niedrigeren Preis pro Coin.

Steigt die Nachfrage, kann sich das jedoch entsprechend auf den Preis auswirken. Andere Kampagnen verzichten auf Preisschwankungen und legen einen fixen Preis fest, der bis zum Ende des Angebotszeitraums beibehalten wird.

Die Motivation für Investoren an ICO teilzunehmen liegt darin, die Coins zu Beginn preisgünstig zu erwerben. Sollte das Start-up sich nach Abschluss des Initial Coin Offering als erfolgreich erweisen, werden auch die Coins im Wert steigen.

Für den Investor kann das, wie die Beispiele im nächsten Abschnitt zeigen, einen erheblichen Gewinn bedeuten.

Positive und negative ICO Beispiele aus der Vergangenheit

In der Vergangenheit hat es zahlreiche Initial Coin Offering Kampagnen gegeben. Viele Kryptowährungen würde es vermutlich ohne diese Kampagnen heute gar nicht geben.

Die ersten ICOs wurden schon 2013 abgehalten. Einige der bekanntesten sollen an dieser Stelle vorgestellt werden.

Ethereum

Ethereum ist nicht nur eine beliebte Plattform für Initial Coin Offering. Die Plattform hat auch selbst eine ICO abgehalten. Mit einem Vorverkauf von rund 60 Millionen ETH hat die Ethereum Foundation rund 31.500 Bitcoin gesammelt. Damit wurde es zu einem der größten Crowdinvestments aller Zeiten und eine der erfolgreichsten ICO-Kampagnen.

Mastercoin

Mastercoin, heute bekannt als Omni Layer, war eine der ersten, der ein Initial Coin Offering abhielt. Im Jahr 2012 veröffentlichte der Mastercoin Schöpfer Willet, ein einflussreiches Whitepaper, in dem er vorschlägt, dass die Blockchain als Grundlage für andere Anwendungen dienen könnte.

Um die Entwicklung seines Projekts zu finanzieren, versprach Willet 100 Mastercoins an jeden, der ihm im August 2013 einen Bitcoin schickte. Dieses Angebot stellte er im Bitcointalk Forum ein. Am Ende erhielt Willet ungefähr 5.000 Bitcoins, damals im Wert von ungefähr 500.000 US$. Heute entspricht das über 50 Millionen US$.

Nxt

Das NXT ICO startete am 28. September 2013 und dauerte bis zum 18. November 2013. Es konnten insgesamt 21 Bitcoins im Wert von rund 14.000 US$ gesammelt werden.

Die Kampagne wurde auf inoffizielle Weise über ein anonymes Bitcoin-Talk-Forum-Konto abgehalten. Der Genesis-Block zeigte jedoch, dass nur 73 Menschen an der ICO teilgenommen hatten, was letztlich zu einer schlechten Verteilung der Coins führte.

Swiscoin

Die ICO von Swiscoin ist wohl eines der bekanntesten Negativbeispiele des vergangenen Jahres. Laut einem Bericht der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft hatten eine Gruppe von ukrainischen und ein indischer Staatsbürger diese Betrugsmasche geplant.

Sie versprachen den potenziellen Investoren eine Kryptowährung mit dem Namen Swiscoin. Sie sollte Instant-Transaktionen weltweit ermöglichen.

In Wirklichkeit wurden die gesammelten Gelder jedoch zwischen den Kriminellen aufgeteilt und für eigene Zwecke ausgegeben. Die Betrüger konnten etwa 500.000 US$ einnehmen.

Initial Coin Offerings List (ICO)
Initial Coin Offerings List (ICO)

ICO Fazit

Initial Coin Offering (ICO) können für alle Beteiligten von Vorteil sein.

Besonders kleinere Projekte und Start-ups profitieren von der einfachen und direkten Methode an Fördermittel zu gelangen und können damit komplizierte Verfahren über Banken und Risikokapitalgebern umgehen.

Diese kleinen und mittleren Krypto-Startups sind es auch, die häufig das größte Wachstumspotenzial haben. Für die Investoren kann das eine verlockende Gewinnspanne bedeuten.

Dennoch sollte vor jeder Investition per Initial Coin Offering (ICO) genau überprüft werden, was sich dahinter verbirgt.

Wichtige Informationen bietet die jeweilige Firmen-Webseite und das Whitepaper. Weitere Anhaltspunkte können Webseiten wie ICO-List bieten.

Dort werden Informationen zu ICOs, Marktkapitalisierung, Kursentwicklung und andere wichtigen Hintergründe unparteiisch und sachlich dargestellt. Eine vielleicht bessere Alternative bietet das Security Token Offering (STO).