Was ist Solana (SOL)?

Solana (SOL) erlebte im Jahr 2021 einen wahren Höhenflug. Investoren erkannten das Potenzial der Smart-Contract-Plattform und bescherten dem SOL Coin einen immensen Wertzuwachs.

Doch nicht nur aufgrund des Erfolgs an den Börsen ist Solana so spannend. Auch die zugrundeliegende Technologie ist einen genaueren Blick wert.

Doch wie hat es Solana geschafft, ein ernstzunehmender Konkurrent für Ethereum (ETH) zu werden und wie funktioniert die Blockchain eigentlich genau? Wir klären auf!

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Was ist die Solana Blockchain?

Solana hat das ambitionierte Ziel, das sogenannte „Blockchain-Trilemma“ zu lösen. Das Trilemma beschreibt das Szenario, indem Blockchain-Projekte üblicherweise nicht zu gleichen Teilen dezentral, sicher und skalierbar sein können.

In der Regel konzentrieren sich die Entwickler hinter den Projekten auf zwei der drei Kerneigenschaften und optimieren sie bestmöglich.

Eine Eigenschaft ist demnach häufig im Vergleich zu den anderen beiden weniger stark optimiert.

Das erklärt, warum große Blockchains, wie Ethereum oder Bitcoin (BTC), dezentral und sicher sind, aber die Skalierbarkeit ein Problem darstellt.

Solana hat den Anspruch, dieses Problem zu lösen und alle drei Eigenschaften im gleichen Maße zu bedienen.

Das Netzwerk von Solana kann mehrere 10.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) verarbeiten (bis zu 60.000 TPS in Testumgebungen) und eine Transaktion kostet im Schnitt gerade einmal 0,00025 US-Dollar.

Damit gehört Solana zu den effizientesten und günstigsten Blockchains überhaupt. Erreicht wird dies durch den verwendeten Konsensmechanismus.

Die Entwickler implementierten einen Proof of History (PoH), auf den wir im weiteren Verlauf genauer eingehen wollen. Zusätzlich wurde auch ein klassischer Proof of Stake (PoS) eingesetzt.

Die Solana Blockchain soll – ähnlich wie Ethereum – Entwicklern eine infrastrukturelle Grundlage bieten, auf der sie eigene Entwicklungen platzieren können.

Demnach eignet sich Solana optimal als Plattform für den Betrieb von dezentralen Anwendungen (dApps), wie Exchanges oder Blockchain Games.

Wer steckt hinter Solana?

Hinter dem Open-Source-Projekt steckt ein hochkarätig besetztes Team aus einer Vielzahl von Entwicklern. Ende 2017 veröffentlichte der Gründer Anatoly Yakovenko ein erstes Whitepaper.

In dem Papier beschrieb er die Grundzüge eines neuen Konsensmechanismus: dem Proof of History. Er sah darin die Lösung für die bestehenden Skalierungsprobleme der etablierten Blockchains.

In der Folge arbeitete Yakovenko mit dem ehemaligen Qualcomm-Mitarbeiter Greg Fitzgerald zusammen, um ein neues Blockchain-Projekt um seinen Algorithmus zu entwickeln.

Nachdem die ersten Testversuche geglückt waren, konnte er weitere Mitarbeiter von Qualcomm und Apple von seinem Projekt überzeugen, die schließlich das Gründerteam bildeten.

Zusammen gründete man das Unternehmen Solana Labs, welches allerdings erst viel später diese Bezeichnung erhalten sollte.

Zunächst ging das Projekt unter der Bezeichnung „Loom“ an den Start. Da man allerdings eine Verwechslung mit der Layer-2-Skalierungslösung Loom Network von Ethereum vermeiden wollte, benannte man Loom in Solana um.

Anfang 2018 konnte das Team erstmals Geld von Investoren einsammeln. Etwa ein Jahr später waren es bereits 20 Millionen US-Dollar an Risikokapital, welches in die Entwicklung von Solana floss.

Im Zuge des Starts der Mainnet-Beta wurden erstmals SOL Token im Wert von 1,76 Millionen US-Dollar versteigert.

Heute kümmert sich Solana Labs unverändert um die voranschreitenden Entwicklungen der Solana Blockchain.

Mit der Solana Foundation wurde ein zweites Unternehmen gegründet, welches die Finanzen verwaltet und Gelder in die Entwicklungen fließen lässt.

Was ist Solana
Das Ökosystem von Solana wächst unaufhaltsam. Quelle: Solana

Wie funktioniert Solana?

Wie zuvor bereits erwähnt, ist die Funktionsweise von Solana mit der von Ethereum oder Cardano (ADA) zu vergleichen.

Doch wie so häufig unterscheidet sich der verwendete Konsensmechanismus deutlich von den Algorithmen der anderen Netzwerke.

Während Ethereum beispielsweise mit Ethereum 2.0 auf einen Proof of Stake umsteigt, verwendet Solana einen Proof of History.

Jeder Konsensmechanismus hat im Kern die Aufgabe, die Transaktionshistorie in einem korrekten zeitlichen Ablauf festzuhalten.

Die Art und Weise, wie dies in der Praxis geschieht, ist allerdings häufig sehr unterschiedlich. Grund genug, sich den verwendeten Proof of History genauer anzuschauen:

Wie funktioniert ein Proof of History?

Der PoH ist der Grund, warum Solana innerhalb der Community für seine kurze Validierungszeit und schnelle Transaktionsverarbeitung gefeiert wird.

Die Funktionsweise des Algorithmus ist schnell erklärt, aber dennoch in seiner Form einzigartig und innovativ.

Jede Transaktion im Netzwerk von Solana wird mit einem kryptografisches Hash versehen. Dieser Hash ist eine Prüfsumme, welche sich unter anderem aus dem Hash einer vorangegangenen Transaktion ergibt.

Ein integrierter Algorithmus mit dem Namen „Gulf Stream“ überträgt die Transaktionen an alle Validatoren. Diese verifizieren die Transaktionen schließlich und fügen sie der Blockchain an.

Da Solana in kürzester Zeit Unmengen an neuen Blöcken erstellt, verwendet es digitale Zeitstempel, um jedes Datenpaket eindeutig zu identifizieren.

In jeder Verifizierungsrunde gibt es einen ausgewählten Validator, welcher der sogenannte „Leader“ ist.

Seine Aufgabe besteht darin, alle bereits bestätigten Transaktionen zu sammeln und sie in der korrekten Reihenfolge zu sortieren.

Dieser Vorgang soll so kurz wie möglich gehalten werden, weshalb ein eigenes, „Turbine“ getauftes Protokoll zum Einsatz kommt.

Turbine verwendet das Netzwerkprotokoll UDP und streamt die einzelnen Datenpakete durch das Netzwerk.

Der Leader teilt jeden Block in unzählige kleinere 64-KB-Datenpakete auf und streamt sie auf einem zufälligen Pfad durch das Netz.

Die jeweiligen Netzwerkknoten nehmen die Daten auf und verteilen sie wiederum an die Peers in der infrastrukturellen Nachbarschaft.

Wichtig zu wissen ist zudem, dass Solana Datenblöcke und Transaktionen getrennt voneinander verarbeitet.

Die Blöcke enthalten die Signaturen und die Verweise der Transaktionen. Die Verweise zielen auf die mittels Gulf Stream veröffentlichten Transaktionen.

Auf diese Weise lässt sich der enorme Datendurchsatz von Solana erklären. Im Schnitt lässt sich alle 400 Millisekunden ein neuer Block erstellen.

Diese Zeit lässt sich mit dem Sekundenzeiger einer Uhr vergleichen, nur dass eine „Sekunde“ in der Zeitrechnung von Solana deutlich kürzer ist.

Der Proof of History erinnert stark an den „Tangle“, also der azyklische Graph von IOTA.

Während IOTA allerdings komplett ohne klassische Blockchain arbeitet, validiert Solana jede Transaktion auf der eigenen Blockchain.

Die Rolle des Leaders

Ein wichtiger Punkt, um die Funktionsweise von Solana zu verstehen, ist die Rolle des Leaders. Wie zuvor bereits erwähnt, ist der Leader eine der wichtigsten Personen im Netzwerk.

Im Rahmen der sogenannten Leader Rotation wird der Leader demokratisch von den Netzwerkteilnehmern gewählt.

Die Rolle wird in aller Regelmäßigkeit weitergegeben, wobei sie ganz klar den aktivsten und vermögendsten Nutzern vorgesehen ist.

Wer also besonders viele SOL im Netzwerk staked, hat gute Chancen auf die Rolle des Leaders. Er wird für seine Arbeit in Form weiterer SOL belohnt, muss aber gleichzeitig seine Rolle verantwortungsvoll ausführen.

Verhält sich ein gewählter Leader etwa manipulativ oder fällt er ganz aus, kann er umgehend abgewählt werden.

Um zu vermeiden, dass ein gewählter Leader zu Kontroversen und gar einer Abspaltung der Blockchain führt, verwendet Solana ein Leader Schedule.

Dieser Plan umfasst alle gewählten Leader in einem zeitlichen Vorlauf. Jeder Netzwerkteilnehmer weiß demnach bereits im Voraus, wann welcher Leader seine Arbeit beginnt.

Alle vier Blöcke (Erinnerung: 400 ms pro Block, also 1,6 Sekunden) wechselt der Leader. In dieser Zeit ordnet er so viele Daten wie er kann (abhängig von der individuellen Rechenleistung) in die vier erstellten Blöcke.

Der SOL Coin und SOL Staking erklärt

Nicht nur aufgrund seiner immensen Wertsteigerung im Jahr 2021 ist der SOL Coin einen genaueren Blick wert.

Er ist tief in das Ökosystem von Solana integriert und lässt sich zur Begleichung der anfallenden Gebühren verwenden.

Im Allgemeinen sind Transaktionen sehr günstig und es fallen im Schnitt Kosten von gerade einmal 0,00001 und 0,00025 US-Dollar an.

Von dem nativen Coin wurden zunächst circa 489 Millionen SOL in Umlauf gebracht. Der inflationäre Ansatz sorgt allerdings dafür, dass das Angebot in Zukunft weiter steigt.

Die beim Bezahlen von Transaktionsgebühren verwendeten SOL werden im Anschluss vollständig verbrannt.

In Zukunft sollen allerdings nur noch 50 % vernichtet werden und der Rest fließt als zusätzliche Belohnung an die Validatoren.

Überdies lässt sich der Coin zukünftig auch für Abstimmungen verwenden. Für viele Investoren sicherlich spannender ist allerdings die Möglichkeit, den SOL Coin zu staken.

Nutzer können entweder sich selbst als Validator aufstellen oder indirekt staken, indem sie ihr Staking Right delegieren.

Insbesondere Netzwerkteilnehmer mit einem kleineren Vermögen können somit dennoch ein passives Einkommen generieren und ihre SOL Coins nutzen.

Beim Staking weisen Nutzer einem Validator einen bestimmten Betrag SOL zu. Je mehr SOL einem Validator zugeordnet werden, desto mehr Transaktionen kann er verarbeiten.

Im Gegenzug erhält er eine entsprechend große Belohnung. Diese wiederum verteilt er prozentual an die Delegierenden, welche ihn gewählt haben.

SOL Staking ist grundsätzlich auf vielen Börsen oder direkt in den Wallets möglich, die SOL Staking unterstützen.

Wer seine SOL staken will, muss jedoch zunächst eine gewisse Zeit warten. Rewards gibt es erst nach einigen „Epochen“, wobei eine Epoche zwischen 2 und 4 Tagen entspricht.

Die Zeit ist abhängig von den bereits angebrochenen Epochen und unter Berücksichtigung einer Aufwärm- und Abklingzeit.

Solana SOL Staking
Die Anzahl der Staker im Solana-Netzwerk nimmt stetig zu. Quelle: StakingRewards

Risiken und Wissenswertes beim SOL Staking

Seine SOL Coins zu staken, ist denkbar einfach. Bereits ab 0,01 SOL können Nutzer ihre Coins delegieren.

Doch wie immer gibt es auch beim SOL Staking Risiken, die man beachten sollte. Das wahrscheinlichste Risiko ist das sogenannte „Slashing“.

Slashing beschreibt eine Situation, in der ein Validator durch sein Verhalten dem Netzwerk schadet. So zum Beispiel, wenn er bewusst falsche Transaktionen signiert.

Die übrigen Validatoren können ihn dann umgehend abwählen und es wird ein Teil der delegierten Coins verbrannt. Aufgrund der Aufwärm- und Abklingphase können Nutzer nur theoretisch auf ihre Coins zugreifen.

Daher bietet es sich an, seine Coins nur an Validatoren zu übertragen, die einen guten Ruf haben und vertrauenswürdig sind.

Im Internet lassen sich problemlos Listen der besten Validatoren finden. Wichtig zu wissen: viele Wallets und Börsen lassen keine freie Wahl der Validatoren zu.

Meistens arbeiten sie mit bestimmten Validatoren zusammen oder treten selbst als solcher auf. Beim Staking hat man zwar jederzeit Zugriff auf seine SOL, allerdings befinden sie sich nach Abzug zunächst in einer Cooldown-Phase.

Man kann die Coins dann schon verschicken, allerdings unterliegen sie auch in der Cooldown-Phase noch dem allgemeinen Risiko und könnten im schlechtesten Fall verbrannt werden.

Warum Solana und welche Alternativen gibt es?

Neben Solana gibt es noch eine Reihe weiterer Blockchain-Plattformen, welche eine ähnliche Funktionalität bieten.

Bestens bekannt sind die großen Konkurrenten Ethereum, Cardano, Algorand und Polkadot. Der Kern ist immer identisch.

Alle Plattformen ermöglichen Entwicklern und Nutzern, dezentrale Anwendungen zu schaffen und zu nutzen.

Teil der Ökosysteme sind native Token, mit denen sich Smart Contracts, dApps und dezentrale Finanzdienstleistungen bezahlen lassen.

Solana hat zumindest aus Sicht des zur Verfügung stehenden Funktionsumfangs kein Alleinstellungsmerkmal. Allerdings macht die Technologie Solana so besonders.

Viele der genannten Alternativen kommen bezüglich Ausführungsgeschwindigkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit nicht an Solana heran.

Ethereum hat als sogenannter „First Mover“ sicherlich die beste Ausgangslage und ist im Hinblick auf Adoption aktuell uneinholbar vorn.

Cardano machte zuletzt durch eine rasant voranschreitende Entwicklung auf sich aufmerksam. Algorand gilt als schlafender Riese und Polkadot könnte in Zukunft durch seine innovativen Side Chains viele Entwickler anziehen.

Kurzum: die Konkurrenz schläft nicht und könnte in Zukunft Solana Marktanteile streitig machen.

Das von Anatoly Yakovenko gegründete Projekt hat jedoch einen großen Vorteil. Während viele der Konkurrenten noch an neuen Innovationen forschen, hat Solana diese bereits implementiert.

Aktuell befindet sich Solana in einer spannenden Marktphase. Immer mehr Entwickler werden auf die Blockchain-Technologie aufmerksam.

Neue Börsen und DeFi-Anwendungen drängen auf den Markt und der Bedarf an leistungsfähigen Blockchain-Plattformen wächst.

Der Hype um Solana kommt daher genau zur richtigen Zeit. Aufgrund der ständig hohen Gebühren im Netzwerk von Ethereum dürfte Solana eine der ersten Alternativen sein.

Wenn die Blockchain-Plattform den derzeitigen Hype aufrecht halten kann, dürfte Solana auch in Zukunft weiter an Ethereums Vormachtstellung kratzen.

Was ist Solana? – Fazit und Ausblick

Solana hat sich mittlerweile zu einer der führenden Smart-Contract-Plattformen gemustert.

Lange Zeit flog das von Anatoly Yakovenko gegründete Projekt unter dem Radar vieler Entwickler und Investoren, allerdings deckte spätestens die erfolgreiche Testphase das Potenzial von Solana auf.

Heute sehen viele Entwickler in Solana die erste Alternative zur klaren Nummer eins Ethereum. Vor allem der verwendete Konsensmechanismus – Proof of History genannt – spiegelt die hervorragende technische Grundlage wider.

Solana gilt als eine der performantesten und günstigsten Blockchain-Plattformen überhaupt.

Wie wir im Abschnitt zu der Konkurrenzsituation bereits dargestellt haben, steht Solana allerdings nicht allein auf weiter Flur.

Gleich eine Vielzahl anderer Krypto-Projekte versuchen, Marktanteile in den Bereichen zu gewinnen, in denen auch Solana aktiv ist.

Bislang läuft es allerdings sehr gut für Anatoly Yakovenko und seinem Projekt. Es muss sich allerdings erst zeigen, ob Solana auch langfristig die aktuellen Lorbeeren verdient hat.

Ziel sollte es sein, Solana zu einem ernsthaften Konkurrenten für Ethereum zu entwickeln. Sollte dieser Plan aufgehen, dürften noch weitere Kursgewinne auf Solana, oder dem SOL Coin, warten.

Autor
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Jens Kerkmann interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.

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