Die Plattformen für Token Ausgaben im Vergleich: Ethereum, EOS, Stellar und Co
Nachdem anfänglich Ethereum der einzige Anbieter für die Ausgabe von Token war, haben sich über die Jahre mehrere Projekte erfolgreich auf dem Markt etabliert.
Die Ausgabe eines eigenen Tokens spielt für immer mehr Firmen eine wichtige Rolle und kann viele Betriebsprozesse vereinfachen.
Dabei sollten Interessierte bereits im Vorfeld einige Faktoren bestimmen. Beispielsweise ob ein Utility Token oder ein Security Token zum Einsatz kommen soll.
Je nach Anforderungen haben manche Plattformen einen deutlichen Vorteil und sind womöglich besser für die Erstellung Ihres persönlichen Tokens geeignet.
Zu den bekanntesten Anbietern für die Ausgabe von Token zählen nach wie vor Ethereum und EOS. Diese können auf eine solide Blockchain zurückgreifen und haben eine ausgezeichnete Reputation unter den Anwendern.
Aber auch andere Projekte wie Waves, NXT oder NEM haben sich durchgesetzt und bieten individuelle Möglichkeiten.
Worin die Unterschiede der gängigsten Plattformen liegen und für welche Anwendungen sie sich eignen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Nach welchen Kriterien sollte man eine Plattform für eigene Token auswählen?
Die Bekanntheit und Anzahl der aktiven Nutzer einer Plattform ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl einer Plattform.
Je mehr Nutzer diese bereits aufweist, desto mehr mögliche Kunden für den neuen Token bestehen bereits im Voraus. Denn viele Investoren unterstützen ein ICO oftmals lediglich aus dem Grund, dass er auf einer erfolgreichen Plattform veröffentlicht wird und daher gute Chancen hat.
Zudem ist der Bekanntheitsgrad ein positives Indiz für den zweiten wichtigen Faktor, nämlich Seriosität und Nachhaltigkeit.
Nur wenn eine Plattform nach den gesetzlichen Ansprüchen handelt, so hat sie auch gute Aussichten auf Erfolg in der Zukunft. Ein erfolgreiches ICO auf einer illegalen Plattform findet ein schnelles Ende, egal wie gut das Projekt sein mag.
Ebenso ist es wichtig, dass die Plattform auch in der Zukunft erfolgreich ist. Denn wenn der eigene Token erst einmal veröffentlicht ist, wird dieser dauerhaft auf der gewählten Blockchain laufen.
Daher ist es wichtig, den Anbieter und das Team im Vorfeld auf Herz und Nieren zu prüfen.
Bei der Bewertung einer möglichen Plattform spielt die Skalierbarkeit mitunter die wichtigste Rolle. Denn je erfolgreicher die Plattform in Zukunft dasteht, desto mehr Kunden wirbt sie damit und fördert das eigene Wachstum.
Der Erfolg und das Wachstum sind beides Faktoren, welche einander bestärken. Kann eine Blockhain einem rasanten Wachstum nicht standhalten, so leidet auch der eigene Token an der Trägheit der Blockchain.
Ethereum: Die größte Blockchain für die Ausgabe eigener Token
Auch im Jahr 2020 zählt Ethereum nach Bitcoin als die zweitgrößte Kryptowährung weltweit. Dies ist hauptsächlich auf die Verwendung von Smart Contracts zurückzuführen und verschaffte Ether einen Kurs von 1.400 US-Dollar im Jahr 2017. Mit Vitalik Buterin hat Ethereum zudem einen der talentiertesten Programmierer an Bord.
Laut stateofthedapps.com kann Ethereum bisher knapp 3.000 dezentrale Anwendungen (dApps) verzeichnen und verbucht damit mit Abstand die meisten Projekte.
Derzeit verwalten über 7.000 Nodes das Netzwerk und verifizieren Transaktionen. Dadurch zählt die Blockchain von Ethereum als besonders sicher und bietet eine perfekte Voraussetzung für die Ausgabe eigener Token.
Der Ethereum Standard ERC-20 ist kompatibel mit allen Ethereum Adressen und sehr einfach zu erstellen. Token auf der Ethereum Blockchain können also an alle Ethereum Adressen gesendet werden.
Dabei fallen geringe Gebühren an, welche die Nutzer in GAS bezahlen. Der zugrunde liegende Programmiercode ist außerdem Open Source und für jedermann einsehbar.
Im Gegensatz zu anderen Projekten basiert Ethereum auf einer eigenen Programmiersprache namens Solidity. Während die Erstellung einfacher Token schnell zu erlernen ist, benötigen spezifische Projekte diese Programmiersprache und somit mehr Fachwissen.
Da es sich bei Solidity um eine relativ junge und unbekannte Sprache handelt, benötigt das Erlernen dieser dementsprechend mehr Zeit. Jedoch sind die Möglichkeiten dadurch auch weitaus vielseitiger und bieten viel Potenzial.
Die Ethereum Blockchain kann einige sehr bekannte und erfolgreiche Projekte vorweisen. Darunter befinden sich unter anderem der Stablecoin Tether (TUSD), sowie der Binance Coin (BNB) und Tron (TRX).
Durch die steigende Anzahl an Projekten stößt jedoch auch die Ethereum Blockchain irgendwann an die Grenzen der Skalierbarkeit.
Derzeit lassen sich laut einer neuen Studie zwar 9.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten, jedoch ist ungewiss, wie nachhaltig diese Leistung ist.
Sollten Maßnahmen wie das Plasma Netzwerk nicht mehr ausreichen, könnten viele Entwickler in Zukunft auf andere Blockchains zur Ausgabe eigener Token setzen.
StarkEx *measurements* (not approximations, nor estimates) break Ethereum’s scalability record post-Istanbul, with a 2000X improvement over Ethereum Layer-1:
9K trades/sec at 75 gas/trade (or 18K payments/sec) (1/5) pic.twitter.com/1Y325Db13S— StarkWare (@StarkWareLtd) January 6, 2020
EOS: Ein Token auf der Ethereum Blockchain
Die Firma Block.One konnte im Jahr 2017 eines der größten ICOs durchführen und somit etwa 4 Milliarden US-Dollar einsammeln.
Die Erlöse dienen unter anderem der Entwicklung der EOS Blockchain. Diese soll mitunter das Problem der Skalierbarkeit lösen. Die dazugehörige Software ist zudem Open Source veröffentlicht.
Bei der Verwendung von Blockchains gilt es, die drei wichtigsten Faktoren Skalierbarkeit, Sicherheit und Dezentralität zu wahren.
Jedoch kann der Fokus derzeit immer nur auf zwei Faktoren liegen, worunter der dritte leiden muss (Trilemma). Beispielsweise ist ein Netzwerk immer dann besonders sicher, wenn es von allen Nodes stetig überwacht wird. Eine Transaktion dauert dadurch aber wesentlich länger und das Netzwerk ist weniger skalierbar.
„the whole world needs to know Bob just bought a beer“ – Blockchain Trilemma
Der Fokus von EOS liegt auf der Bereitstellung von intelligenten Verträgen und dezentralen Speicherlösungen für Unternehmen.
Die Skalierbarkeitsprobleme wie von Blockchains der ersten und zweiten Generation (Bitcoin und Ethereum) sollen dadurch der Vergangenheit angehören. EOS ist zudem Multithreading-basiert und benutzt ein Delegate-Proof-of-Stake-Protokoll (DPoS).
Alle Token auf der EOS Blockchain entstehen durch eos.io Smart Contracts. Durch die Schnittstelle Cleos können Smart Contracts mittels API und Kommandozeile auf der Blockchain entstehen. Cleos ist dabei der Vermittler zwischen Wallet, Node und Nutzer.
Im weltweit ersten Rating von Kryptowährungen erhielt EOS im Januar 2018 neben Ethereum die einzige Note B der amerikanischen Ratingagentur Weiss.
Tezos: Der Baking Coin
Kaum eine Kryptowährung hat in der letzten Zeit so viel Aufmerksamkeit erhalten wie Tezos. Nachdem das Projekt am Anfang unter Startschwierigkeiten leiden musste, kam es dafür umso stärker zurück.
Da es sich um eine Blockchain der dritten Generation handelt, betiteln es Experten auch gerne als das moderne Ethereum.
In der Tat kann Tezos auf einige Vorteile gegenüber Ethereum zurückgreifen. Ebenso bietet es die Möglichkeit zum Erstellen von benutzerdefinierten Smart Contracts. Dadurch lassen sich auch eigene Token auf der Blockchain erstellen. Ein Beispiel dafür ist der tzBTC, welcher den Bitcoin im Netzwerk von Tezos abbildet.
Wer einen eigenen Token erstellen möchte, muss eine eigene Node betreiben. Über die Webapplikation können alle Einstellungen für den Token vorgenommen werden. Anschließend wird der erstellte Code in die Node kopiert.
Tezos basiert auf einer eigenen Programmiersprache namens Michelson. Dies ist eine funktionelle Sprache, welche die Erstellung von Smart Contracts ermöglicht.
Zudem gibt es zahlreiche weitere Tools, um Tezos individuell zu verwenden. Dazu gehören ein Plugin für den Browser, eine JS Library und der Tezos Baker.
Cardano: dezentrale Applikationen und Token
Auch Cardano zählt zu den Kryptowährungen mit dem meisten Potenzial. Die Plattform möchte als Dienstleister für Unternehmen, Privatpersonen und sogar Regierungen Werttransfers vornehmen.
Dabei besteht der Kern der Entwicklung aus Wissenschaftlern und Forschern. Cardano gehört zu den stärksten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung und hat sehr gute Chancen für die Zukunft.
Da sich Cardano auch an professionelle Institutionen und Regierungen wendet, stehen die Erstellung von Security Token im Vordergrund.
Für diese benötigen Unternehmen nämlich eine Genehmigung der BaFin. Da diese Regulierung sehr zeit- und kostenaufwendig ist, können kleine Unternehmen in der Regel nicht darauf zurückgreifen.
Cardano arbeitet mit einem System aus zwei Schichten, nämlich dem Cardano Settlement Layer (CSL) und dem Cardano Control Layer (CCL).
Dadurch finden Transaktionen und Metadaten über Personen in zwei unabhängigen Schichten statt. Dies erhöht die Sicherheit enorm, da beide Schichten voneinander getrennt arbeiten.
Als Programmiersprache kommt bei Cardano Haskell zum Einsatz. Dies ist eine Sprache, welche auf Funktionen und mathematischen Grundsätzen basiert. Dies verringert die menschliche Fehlerquote und erleichtert die Überprüfung von einzelnen Teilen des Protokolls.
Die Erstellung eigener Token erfolgt durch den UTxO Ledger. Dabei können diese Token austauschbar, nicht austauschbar oder gemischt sein.
Dabei kommen drei verschiedene Skripte (Plutus) zum Einsatz, nämlich Validator, Redeemer und Data. Dieser Ledger befindet sich jedoch weiterhin in der Entwicklung, wodurch Änderungen immer noch möglich sind.
Stellar: Günstig und Skalierbar
Nachdem der Entwickler Jed McCaleb bereits erfolgreich an Projekten wie Mt.Gox und Ripple mitgewirkt hat, lautet sein neuestes Projekt Stellar.
Dabei setzt die Plattform besonders auf hohe Skalierbarkeit und günstige Transaktionen. Zudem dauern Transaktionen in der Regel nur wenige Sekunden.
„Stellar is an open network for storing and moving money.“ -Stellar Webseite
Um einen eigenen Token auf der Blockchain zu erstellen, benötigen die Ersteller zwei Accounts. Ein Account entspricht lediglich einem Paar aus Private Key und Public Key.
Der erste Account fungiert dabei als der Ersteller des Tokens, der zweite als ein Mitwirkender. Dieses Prinzip dient dazu, das System vor Spam zu schützen.
Nachdem der Ersteller-Account alle Token erzeugt hat, wird er permanent geschlossen und kann keine weiteren Token in das System schleusen.
Anders als Ethereum bietet Stellar weniger Flexibilität bei der Erstellung von Smart Contracts, ist dafür aber auch weniger anfällig für Sicherheitslücken.
Viel mehr bestehen diese aus einer Sequenz aus Transaktionen, für welche verschiedene Typen wählbar sind. Für die Erstellung eines eigenen Tokens benötigt man die Option „Change Trust“.
Mithilfe eines Interfaces kann dann eine „Change Trust Transaktion“ zwischen den beiden Accounts erstellt werden. Diese erstellt dann die Token auf dem Account des Mitwirkenden.
Sobald der Prozess beendet wurde, kann der Ersteller-Account geschlossen werden. Damit ist garantiert, dass auch der Erstellung keine weiteren Token mehr erzeugt werden können.
Als Programmiersprachen können sowohl Java als auch C++ und Python zum Einsatz kommen.
Stellar bietet zudem eine eigene Exchange an, auf welcher verschiedene Token handelbar sind. Das Erste und zugleich eines der erfolgreichsten ICOs auf der Stellar Plattform ist Mobius, welches nach eigenen Angaben auf 2000 Transaktionen in der Sekunde skalieren kann.
Cosmos: Internet der Blockchains
Bei der Verwendung von Blockchains spielt die Interoperabilität eine wichtige Rolle. Dies meint die reibungslose Kommunikation von Datenstrukturen in einem Netzwerk unter denselben Bedingungen.
Cosmos möchte als das Internet der Blockchains dieses Problem lösen und den dezentralen Austausch von Daten und Transaktionen ermöglichen.
Dabei können Benutzer durch das Cosmos SDK ganz einfach selbst eine Blockchain erstellen. Durch verschiedene Tools sind leistungsstarke Smart Contracts möglich.
Zudem können Entwickler zwischen JavaScript und Rust wählen. Durch die Implementierung von Ethermint können diese Blockchains auch mit der Ethereum Blockchain interagieren.
Cosmos ist ebenfalls eine Blockchain 3.0 und beruht auf drei wesentlichen Kernelementen, nämlich Cosmos Hub, IBC Protokoll und Kosmos SDK.
Die Erstellung der eigenen Blockchain erfolgt in drei Schritten:
- Blockchain aus eigenen und vorgefertigten Modulen zusammenstellen
- Testen, Feedback sammeln und auf dem Mainnet veröffentlichen
- Anknüpfen an das Cosmos Netzwerk mittels IBC
Bisher haben bereits zahlreiche Projekte auf der Cosmos Plattform veröffentlicht. Darunter zählt unter anderem die dezentrale Exchange (DEX) von Binance und die zugehörige Binance Chain.
Tron: Token auf der Blockchain von Tron erstellen
Die Kryptowährung Tron gehört mitunter zu den beliebtesten überhaupt. Der Hype rund um Gründer Justin Sun konnte die Währung konstant in den führenden Positionen halten.
Auch wenn es reichlich Kritik an dem Projekt gibt, so haben bereits viele Firmen einen Token auf der Blockchain erzeugt. Dabei ist Tron besonders bei Anbietern für Glücksspiel sehr beliebt.
Um einen Token zu erstellen, benötigt man zuerst einen Account. Anschließend kann man zwischen TRC-10 (Standard) und TRC-20 (Benutzer) auswählen. Je nach Bedürfnis können Benutzer hier auch eigene Einstellungen vornehmen.
Zur Erstellung müssen lediglich die Informationen in den Client eingegeben werden und der Token wird daraufhin erstellt. Dieser ist somit auf der Blockchain öffentlich. Der Token BitTorrent beruht ebenso auf diesem Prinzip.
Eine Erstellung kostet 1024 Tron und ist somit sehr günstig. Dadurch eignet sich diese Methode besonders für einfache und kostengünstige Projekte.
Waves: Beliebte Plattform für ICO-Token aus Russland
Der Programmierer Alexandr Ivanov gründete Waves im Jahr 2016. Seitdem konnte sich die Plattform zu einer der beliebtesten im Kryptosektor entwickeln.
Dabei legen die Entwickler hinter dem Projekt viel Wert auf Nutzerfreundlichkeit und Massenadaption. Dadurch ist es besonders für Anwender ohne technisches Wissen interessant.
Sogenannte Custom Applikation Token (CAT) machen das Erstellen von eigenen Token so einfach wie nie zuvor. Diese können durch das Wallet von Waves mit wenigen Mausklicks erstellt werden und beliebige Werte wiedergeben (etwa Euro, US-Dollar oder Bitcoin).
Vorteile:
- Benutzerfreundlich
- Schnelle Erstellung von Token
- Dezentrale Exchange (DEX)
- Lite Wallet als Browser-Plug-in
- Geringe Gebühren
Waves basiert dabei auf dem Protokoll Waves-NG und verwendet die Programmiersprache Scala. Bei Waves-NG handelt es sich um eine Modifizierung von Bitcoin-NG, welches ein Vorschlag zur Lösung des Skalierungsproblems von Bitcoin war. Zudem verwendet Waves den Konsens Proof of Stake.
Bisher konnten einige erfolgreiche ICOs auf der Blockchain von Waves launchen. Zu den bekanntesten zählt MobileGo, welches etwa 100 Millionen US-Dollar einsammeln konnte.
Bei MGO handelt es sich um ein Projekt, welches dezentrales Peer-to-Peer Gaming realisieren möchte (erhältlich auf Binance ).
NEM: New Economy Movement
Die Kryptowährung NEM (XEM) wurde 2015 erschaffen und basiert auf einer kommerziellen Blockchain namens Mijin. Dabei basiert die Ideologie des Projektes auf den Prinzipien des New Economy Movement (NEM). Diese Bewegung verfolgt das Ziel, eine nachhaltige und gerechte Wirtschaftsordnung zu erstellen.
Im Jahr 2018 wurden dem japanischen Handelsplatz Coincheck etwa 500 Millionen NEM (5 Prozent der Gesamtmenge) gestohlen.
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Börsen gab die Foundation bekannt, dass alle gestohlenen Coins vom Handel ausgeschlossen werden.
Dadurch zeigt sich eine der stärksten Eigenschaften von Blockchains, nämlich die Legitimität der Währungen. Gestohlene Coins können sofort als solche erkannt und vom Handel ausgeschlossen werden.
„Imagine if gold turned to lead when stolen“. -Satoshi Nakamoto
Um eigene Token auf der Blockchain von NEM zu erschaffen, wird eine Nano Wallet benötigt. Ebenso müssen eine bestimmte Menge XEM darin gehalten werden.
Anschließend können unter dem Reiter Service eigene Token (Mosaik) erstellt werden. Durch effiziente Smart Contracts können Nutzer eigene ICOs, Finch-Systeme und dezentrale Authentifizierungsprozese selbst erstellen.
Die Programmiersprache von NEM war ursprünglich Java und wechselte später zu C++. Der Algorithmus ist ein Proof of Importance und somit abweichend von den gängigsten Kryptowährungen. Dabei bewertet sich die Wichtigkeit eines Nutzers in Abhängigkeit seiner gehaltenen Coins und seiner gesamten Transaktionen.
Nach eigenen Angaben schafft die Blockchain von NEM 4.000 Transaktionen in der Sekunde und zählt damit zu den Spitzenreitern. Weitere Features sind Wallets mit Multi-Signatur, verschlüsselte Nachrichten und ein Reputationssystem.
Eines der bekanntesten ICOs auf der NEM-Blockhain ist Bankera, eine digitale Bank auf der Basis von Blockchain-Technologie.
Die Kryptowährung Petro aus Venezuela wurde ebenfalls auf der NEM-Blockchain veröffentlicht.
NXT: Next Generation of Cryptocurrencies
Bei NXT handelt es sich um eine Kryptowährung, welche bereits seit 2013 auf dem Markt ist. Dabei setzt die Community hinter dem Projekt auf Dezentralität und den Konsens Proof of Stake. An der Entwicklung des Coins war unter anderem Aleksandr Ivanov, der Gründer von Waves, beteiligt.
Neben der Funktion als Zahlungsnetzwerk agiert NXT ebenso als Plattform für die Ausgabe eigener Token. Die Blockchain ermöglicht unter anderem, dezentrale Marktplätze, Nachrichtenfunktionen und Alias-Systeme zu erstellen. Ebenso ist die Erstellung von dezentralen sozialen Netzwerken möglich.
Dabei stellt die Plattform NXT keine Plattform für dezentrale Apps dar, sondern bietet verschiedene dezentrale Dienste an. Diese
Dienste umfassen unter anderem Cloud-Speicher, Austausch von Vermögenswerten und anonyme Transaktionen. Der dabei verwendete Quellcode ist in der Sprache Java verfasst.
Fazit: Die Erstellung eigener Token war nie einfacher
Natürlich gibt es neben den genannten Plattformen noch zahlreiche weitere Möglichkeiten um, eigene Token zu erstellen.
Dennoch lässt sich bereits erkennen, dass die Erstellung eines Tokens längst nicht mehr nur den technisch begabten Anwendern vorbehalten bleibt.
Da die Nachfrage für die Tokenisierung von verschiedenen Assets auch bei großen Unternehmen immer weiter steigt, dürfte dieser Markt auch in Zukunft weiterhin stark wachsen.
Zudem befindet sich die Entwicklung der Blockchain-Technologie immer noch in einem sehr frühen Stadium, wodurch existierende Probleme wie die Skalierbarkeit nach wie vor einen großen Anreiz für Entwickler schaffen.
Neben der Erstellung eigener Token sehen zudem viele (institutionelle) Investoren das enorme Potenzial solcher Plattformen. Einer jüngsten Analyse zufolge investieren auch vermehrt große Vermögensverwalter wie Grayscale in solche Projekte.
Für private Investoren könnten besonders Börsen wie Kraken oder Bitfinex interessant sein, da diese in der Regel alle seriösen Altcoins anbieten.