Was ist EOS (EOS)?

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EOS – offiziell als EOSIO bezeichnet – ist eine Smart-Contract- und Base-Layer-Plattform, die in vielen Aspekten Ethereum (ETH) ähnelt. Nutzer können auf der Plattform von EOS intelligente Verträge und dezentrale Anwendungen (dApps) entwickeln.

Das im Jahr 2017 veröffentlichte Blockchain-Projekt verfolgt den Ansatz, die bestehenden Skalierungsprobleme von Ethereum durch einen technisch völlig neuen Ansatz zu umgehen.

Dabei orientieren sich die Entwickler eng an dem großen Konkurrenten Ethereum und versuchen die Schwachstellen der Plattform auszubessern.

Die Roadmap von EOS ist vollgepackt mit einer Reihe innovativer Ideen. Heute gehört der EOS Token zu den nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährungen überhaupt. Grund genug, den Ethereum-Konkurrenten genauer unter die Lupe zu nehmen.

EOS Blockchain Logo - ERC20 Token
EOS Blockchain Logo Quelle: eos.io

Was ist EOS? – Das Wichtigste in Kürze

  • EOS wurde entwickelt, um die bestehenden Probleme von Smart-Contract-Plattformen auszubessern
  • Die Plattform ermöglicht die Anlage und Ausführung von Smart Contracts und dezentralen Anwendungen (dApps)
  • EOS ist keine klassische Währung auf Basis der Blockchain, vielmehr ähnelt es von der Konzeptionierung einem Betriebssystem
  • EOS ist praktisch unendlich skalierbar und Transaktionen im Netzwerk sind gebührenfrei
  • Ein besonderer Konsensmechanismus (Delegated Proof of Stake) bildet die technische Grundlage
  • Die Verantwortlichen planen durch Milliardeninvestitionen EOS auch im Bereich dezentraler Börsen zu einem Marktführer zu machen

Welches Problem will EOS lösen?

EOS will kein neues Problem lösen. Vielmehr hat man das Potenzial von Smart-Contract-Plattformen wie Ethereum erkannt und will die bestehenden Herausforderungen, an die die etablierten Projekte bislang scheiterten, ausbessern.

Im Kern bietet das Blockchain-Projekt dieselben Funktionalitäten wie der große Konkurrent Ethereum. EOS ermöglicht Datenhosting, sichere Zugänge und Authentifizierungsmethoden, Benutzerverwaltungen, Berechtigungsmanagement und eine Entwicklungsumgebung für dApps.

Fälschlicherweise wird EOS häufig als Ethereum-Klon bezeichnet. Diese Sichtweise ist allerdings falsch. Dadurch, dass die Verantwortlichen hinter dem Projekt die bestehenden Probleme durch völlig neue Ansätze tatsächlich lösen konnten, ist EOS einzigartig in der Krypto-Welt.

Durch die Nutzung einer Parallelisierung ist das Netzwerk in der Lage, bis zu 1 Million Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten. Gleichzeitig weist EOS eine hohe Sicherheit auf, da es fehlerhafte oder manipulative Knoten ganz einfach anhalten und gegebenenfalls entfernen kann.

Am ehesten lässt sich EOS und das zugehörige Ökosystem als ein dezentrales Betriebssystem verstehen. Unzählige Einstellungsmöglichkeiten lassen EOS flexibel an die unterschiedlichen Bedürfnisse von Organisationen und Unternehmen anpassen.

Wie für ein Betriebssystem üblich, bietet das System direkte Absprungmöglichkeiten zu Werkzeugen für Entwickler, Nutzer und Administratoren. Der gleichnamige EOS Token erlaubt den Nutzern zudem aktiv an Entscheidungsprozessen teilzunehmen.

Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf einer bedingungslosen Skalierbarkeit. Die Verantwortlichen konzipierten EOS so, dass sich theoretisch über 1 Million Transaktionen pro Sekunde verarbeiten lassen.

Andere Zahlungsnetzwerke, wie Visa, Bitcoin oder PayPal, schaffen nur hunderte bis wenige Tausende Transaktionen pro Sekunde. Erreicht wird dies durch einen besonderen Konsensalgorithmus, aber dazu später mehr.

Geschichtliche Hintergründe von EOS

Hinter dem Projekt steht das Unternehmen Block.one, welches Büros in mehreren Ländern weltweit betreibt. Block.one ist mit Niederlassungen in Hongkong, Washington D.C., auf den Cayman Islands, London und Deutschland breit aufgestellt.

Gegründet wurde das Unternehmen von Brendan Blumer (CEO) und der bekannten Krypto-Persönlichkeit Dan Larimer. Larimer hat als Early Adopter ein hohes dreistelliges Millionenvermögen aufgebaut.

Ferner gilt er als Erfinder des Delegated Proof of Stake. Neben EOS erfand er BitShares und das soziale Netzwerk Steemit.

Blumer und Larimer veröffentlichten im Jahr 2017 das Whitepaper von EOS. Im Juni 2017 stellte man die gesamte Software unter einer Open-Source-Lizenz bereit.

Bereits ein weiteres Jahr später gehörte EOS neben Ethereum zu der einzigen Kryptowährung, die von der renommierten Rating-Agentur Weiss eine hervorragende B-Note erhalten haben.

Anfang 2021 verließ Larimer EOS, da er sich auf andere Projekte konzentrieren wolle. Block.one sorgte bereits früh für Aufsehen, da der Mining-Gigant Bitmain und der bekannte Risikokapitalgeber Peter Thiel zu den ersten Investoren gehörten.

Über einen längeren Zeitraum konnte sich EOS in den Top 10 der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährungen halten. Zuletzt verlor EOS gegenüber den Konkurrenten Ethereum, Cardano und Polkadot an Boden.

Zuletzt musste sich Block.one auch gegen eine Klage der amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC verteidigen und schließlich eine Strafe von 24 Millionen US-Dollar zahlen. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, dass man den EOS Token nicht als Verkauf von Securities angemeldet hat.

Im Jahr 2021 wurde bekannt, dass Block.one mit einer gigantischen Finanzspritze von 10 Milliarden US-Dollar die großen Börsen Binance, Coinbase und Co angreifen will.

Zukünftig will man eine eigene Börse auf den Markt bringen, die technisch auf der Blockchain von EOS liegt. Konzeptionell erinnert das Projekt an den bekannten Modellen von UniSwap oder PancakeSwap.

Sollte Block.one seine ambitionierten Pläne umsetzen können, wartet ein Milliardenmarkt auf EOS.

Technische Hintergründe von EOS

Die technischen Hintergründe von EOS sind zweifellos der interessanteste Teil der EOS Blockchain. Vor allem die Frage, wie EOS es geschafft hat, die bestehenden Probleme anderer Blockchain-Projekte zu lösen, verdient eine genauere Betrachtung.

Um diese Frage zu beantworten, gilt es den zugrundeliegenden Konsensmechanismus zu verstehen – den Delegated-Proof-of-Stake-Algorithmus.

Delegated Proof of Stake (DPoS)

Der DPoS ist einer von vielen Konsensalgorithmen und reiht sich in eine Reihe mit dem Proof of Stake (PoS) oder Proof of Work (POW) ein. Dan Larimer erkannte, dass der PoW in seiner Funktionsweise zu energieineffizient ist.

Zudem sah er in den immer mächtiger werdenden Mining-Pools die Dezentralität der Algorithmen gefährdet. Er galt als Befürworter des PoS, allerdings erkannte er auch bei dem an Popularität gewinnenden Algorithmus einige Schwächen.

Bei der Konzeption von DPoS orientierte er sich dennoch zu großen Teilen an dem Proof of Stake.

Larimer schuf ein System mit verschiedenen Parteien, die sich in Zeugen, Wählern und Delegierten aufteilten. Jeder Nutzer im Netzwerk erhält basierend auf seinem Token-Vermögen Stimmrechte.

Diese lassen sich für die Wahl von Zeugen verwenden. Zeugen sind Sicherheitsbeauftragte im Netzwerk, die den Konsens sicherstellen und Transaktionen validieren.

Die Stimmrechte sind abhängig von den gehaltenen Token, also Nutzer mit einem großen Vermögen haben ein höher gewichtetes Stimmrecht. Es werden 100 Zeugen gewählt, von denen alle eine Belohnung für ihre Arbeit erhalten. Allerdings nur 20 von ihnen werden in Form eines festen Einkommens bezahlt.

Dadurch will man die Zeugen ermutigen, stets gute Arbeit zu leisten, um irgendwann auch fest bezahlt zu werden. Betrügerische oder unzuverlässige Zeugen können ihren Status verlieren.

Die dritte Partei – die Delegierten – haben den Fortschritt des Netzwerks im Blick. Sie können neue Vorschläge einreichen und neue Regeln festlegen. Jeder Vorschlag wird nachfolgend an die Community zur Abstimmung übergeben.

Sie haben neben dem Netzwerk auch die Arbeit der Zeugen im Blick und können bei betrügerischen Verhalten einschreiten.

Die technischen Besonderheiten von EOS

Durch die Erklärung des DPoS-Algorithmus ist die technische Funktionsweise von EOS erklärt. Doch welche Auswirkungen hat der Algorithmus in der Praxis und warum gilt EOS als performant, zuverlässig und sicher? Nachfolgend betrachten wir die technischen Besonderheiten, die EOS von der Konkurrenz abheben:

Transaktionskosten

Eine Besonderheit von EOS sind die gebührenfreien Transaktionen im Netzwerk. Anders als bei anderen Blockchain-Projekten gibt es bei EOS kein Mining. Die Validierer werden für ihre Arbeit am Jahresende bezahlt. Der EOS Token hat eine Inflationsrate von 5 % (1 % davon gehen an die Validierer).

Flexibilität

Die Delegierten machen die Blockchain darüber hinaus äußerst flexibel. Beispielsweise ereignete sich im Jahr 2016 auf der Ethereum Blockchain der bekannte „DAO-Hack“, infolgedessen Ethereum Classic durch ein Hard Fork entstand.

EOS vermeidet derartige Ereignisse durch die Wahl von Delegierten. Diese haben die Aufgabe, den Projektfortschritt sicherzustellen und das Netzwerk zu überwachen.

Sollte eine dezentrale Anwendung das Netzwerk manipulieren oder Schwachstellen aufweisen, können die Delegierten die dApp umgehend einfrieren und mögliche Schäden reparieren.

Angreifer müssten mehr als die Hälfte der Delegierten kontrollieren, um dieses System auszuhebeln, was als unwahrscheinlich und somit sicher gilt.

Berechtigungsmanagement und Aktualisierungen

EOS versteht sich als Netzwerk für Organisationen und Unternehmen. Beispielsweise könnten unternehmensrelevante Anwendungen auf der Blockchain entwickelt und von Mitarbeitern genutzt werden.

Da sich EOS als eine Art Betriebssystem verstehen lässt, bietet es auch ein umfassendes Berechtigungsmanagement.

Sowohl den Betreibern der dezentralen Anwendungen als auch den Entwicklern bieten sich somit zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten bei der Entwicklung und Verwaltung der dApps.

Die Anwendungen selbst sind Upgrade-fähig und lassen sich jederzeit durch eine neue Version aktualisieren.

Skalierbarkeit

Der Verzicht auf einen PoW-Algorithmus macht EOS in seiner Funktionsweise so performant. Technisch setzt EOS in dem Zusammenhang auf eine parallele Verarbeitung der Transaktionen in Form einer horizontalen und vertikalen Skalierung.

Horizontale Skalierung bedeutet, dass dem Netzwerk weitere Computer hinzugefügt werden, um den Ressourcenpool aufzustocken. Vertikale Skalierung ist letztlich nichts anderes als das Hinzufügen von weiterer Rechenleistung für bestimmte Teile des „Blockchain-Betriebssystems“ oder spezifischer dApps.

Werteversprechen: Was ist der EOS Token und warum ist er wertvoll?

EOS nimmt aufgrund seiner konzeptionellen Ausrichtung eine Sonderstellung in der Krypto-Welt ein. Es ist weder mit einem Zahlungsnetzwerk, wie Bitcoin, noch mit einer Blockchain-Plattform, wie Ethereum, vergleichbar.

Vielmehr lässt es sich mit einem Betriebssystem vergleichen. Damit eignet sich EOS hervorragend für den Einsatz in Unternehmen, die Anwendungen sicher und performant auf einer Blockchain ablegen wollen. Der EOS Token nimmt in dem Ökosystem eine ganz besondere Rolle ein.

Nutzer, die dem Netzwerk Rechenleistung bereitstellen, erhalten im Gegenzug EOS Token als Belohnung. Entwickler müssen EOS Token halten, um auf die Netzwerkressourcen zugreifen zu können.

Demnach müssen sie nicht für die Rechenleistung zahlen, sondern der Besitz einer bestimmten Menge EOS Token weist ihnen einen gleichwertigen Teil der Ressourcen zu.

Wer beispielsweise 1 % aller EOS Token besitzt, hat Zugriff auf 1 % der gesamten Rechenleistung im Netzwerk. Wie jede andere Kryptowährung auch, können Nutzer die Token von einem Wallet zum anderen senden.

Was ist EOS?
Über 200 Projekte nutzen EOS bereits. Quelle: Block.one

Fazit und Ausblick: Was ist EOS?

Obwohl EOS in seiner Funktionsweise einzigartig ist, lässt sich das Projekt am ehesten mit Ethereum vergleichen. Entwickler können Blockchain-basierte Anwendungen erstellen, welche EOS als Base Layer nutzen.

Kern der häufig als Blockchain-Betriebssystem bezeichneten Technologie ist die nahezu grenzenlose Skalierbarkeit. Auf Basis des Delegated Proof of Stake sind Transaktionen im EOS-Netzwerk kostenlos, schnell und sicher.

Die Gründer Dan Larimer und Brendan Blumer entwickelten EOS, da sie einige Probleme bei bestehenden Projekten ausmachen konnten, die sie bei EOS ausbessern wollten.

Zweifellos überzeugt EOS durch ein starke technische Grundbasis. Bislang fehlt es allerdings an einer Vielzahl von Anwendungszwecken in der Praxis.

Das könnte sich auf lange Sicht ändern, wenn mehr Unternehmen und Organisationen die Blockchain-Technologie in ihren Arbeitsalltag integrieren. EOS könnte in dem Zusammenhang als First Mover eine wichtige Rolle spielen.

Mit dem Aufbau einer dezentralen Börse arbeiten die Verantwortlichen hinter EOS zudem an einem weiteren Standbein, um den langfristigen Erfolg des Blockchain-Betriebssystems zu sichern.

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Kai Schiller ist der Gründer von blockchainwelt.de. Aufbauend auf seinen Kernkompetenzen Digital-Wirtschaft, Blockchain und DLT - gehört seine Leidenschaft der Planung, Umsetzung und Steuerung von neuen Projekten.

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