Was ist Cosmos (ATOM)?

Cosmos spielt als Blockchain-Protokoll eine wichtige Rolle. Ein großes Thema im Bereich der dezentralen Kommunikation unabhängiger Blockchains ist die Interoperabilität.

Der Begriff der Interoperabilität beschreibt die nahtlose und direkte Kommunikation von Blockchains und Datenstrukturen in einem Netzwerk unter Einhaltung gemeinsamer Standards.

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Die wichtigsten Eigenschaften von Cosmos im Überblick

Cosmos möchte für ein Ökosystem von Netzwerken sorgen, welche Token und Daten programmgesteuert miteinander austauschen können, ohne dass eine zentrale Institution hier zwischengeschaltet werden müsste.

F5 Krypto-Analysen

Gegründet wurde die Kryptowährung im Jahr 2014 von Jae Kwon, Zarko Milosevic und Ethan Buchman. Damals kreierten sie den Konsensalgorithmus namens Tendermint, welcher das Cosmos Netzwerk antreiben sollte.

Im Jahr 2016 wurde dann das 1. Whitepaper von Cosmos veröffentlicht. Der Launch des zugehörigen Tokens namens ATOM fand nur ein Jahr später statt. Im Oktober 2022 kam es dann zur Veröffentlichung eines neuen Cosmos Whitepapers.

Name Cosmos
Kürzel ATOM
Marketcap
Rang
Gründung 2014
Gründer Jae Kwon, Zarko Milosevic und Ethan Buchman
ICO 2017
Blockchain/Standard Eigene Blockchain
Status Online
Website https://https://cosmos.network/
Whitepaper Cosmos Whitepaper

*(Stand heute)

Wie funktioniert Cosmos?

Das Cosmos-Netzwerk umfasst drei Ebenen. Die Anwendung sorgt dafür, dass Transaktionen verarbeitet werden und der Zustand des Netzwerks aktuell ist.

Das Networking sorgt dafür, dass Blockchains und Transaktionen miteinander kommunizieren können. Der Konsens unterstützt die Knoten dabei, sich über den aktuellen Zustand des Systems zu einigen.

Um diese 3 Schichten miteinander zu verbinden und Entwicklern die Programmierung von Blockchain-Anwendungen zu ermöglichen, greift Cosmos auf eine Reihe von Open-Source-Tools zurück.

Das Kernstück dieses mehrschichtigen Designs ist die Tendermint BFT-Engine, jener Teil des Netzwerks, der es Entwicklern ermöglicht, Blockchains zu entwickeln, ohne sie von Grund auf programmieren zu müssen.

Bei Tendermint BFT handelt es sich um einen Algorithmus, welcher von dem Netzwerk von Computern, auf denen die Cosmos-Software ausgeführt wird, genutzt wird, um das Netzwerk zu schützen, Transaktionen zu bestätigen und Blöcke an die Blockchain zu übertragen.

ABCI Tendermint Cosmos SDK
ABCI bildet die Brücke zwischen Tendermint und Cosmos SDK, Quelle: Cosmos Blog

Über ein Protokoll namens Application Blockchain Interface wird er mit Anwendungen verbunden. Entwickler können darauf jegliche Programmiersprache verwenden.

Das Kernelement von Tendermint ist der Tendermint Core, ein Proof-of-Stake (PoS) Kontrollmechanismus, der das verteilte Netzwerk von Computern, auf denen Cosmos Hub läuft, im Einklang hält.

Damit die Beteiligten (auch „Validator Nodes“ genannt) die Blockchain versorgen und über Änderungen abstimmen können, müssen sie zunächst ATOM, also den zu Cosmos zugehörigen Token, einsetzen.

Um ein Validator zu werden, muss sich ein Knoten unter den Top 100 der Knoten befinden, die ATOM einsetzen. Die Stimmberechtigung wird durch die Höhe des ATOM-Einsatzes bestimmt.

Die Nutzer können ihre Token auch an andere Validierer übertragen und ihnen so Stimmen zuweisen, während sie gleichzeitig einen Teil der Blockbelohnung erhalten.

Die Validatoren haben den Anreiz, aufrichtig zu sein, da die Nutzer die Möglichkeit haben, zwischen den Validatoren, an die sie ATOM übertragen haben, zu wechseln, abhängig von ihren Abstimmungspräferenzen.

Beim sogenannten Cosmos Hub handelt es sich um die erste Blockchain, welche im Cosmos Netzwerk eingegliedert wurde.

Dieser soll als Vermittler zwischen den unabhängigen Blockchains dienen, die innerhalb des Netzwerks von Cosmos erstellt wurden. Diese werden auch als „Zonen“ bezeichnet.

Dabei können die Zonen die grundlegenden Funktionen selbst ausführen, der Cosmos Hub verfolgt lediglich den Status dieser, um die Interoperabilität zwischen den einzelnen Zonen innerhalb des Netzwerks zu vereinfachen.

Welches Problem adressiert Cosmos?

Cosmos bezeichnet die Proof-of-Work-Protokolle, wie sie zum Beispiel bei Bitcoin zum Einsatz kommen, als teuer, langsam, umweltschädlich und nicht skalierbar.

Das sind alles große Probleme, welche durch den Einsatz von Cosmos gelöst werden sollen. Zudem ist die der Blockchain zugrunde liegende Technologie recht komplex, sodass sich die Arbeit für Entwickler erschwert.

Auch dieses Problem möchte Cosmos angehen.

Wie soll das Problem gelöst werden?

Die genannten Probleme der Proof-of-Work-Protokolle sollen dadurch gelöst werden, dass die Kommunikation der Blockchain-Netzwerke untereinander verbessert und so eine Fragmentierung innerhalb der Branche verhindert wird.

Dies soll mithilfe eines Interblockchain-Kommunikationsprotokolls passieren. Die Arbeit für Entwickler soll zudem durch den Einsatz eines modularen Rahmens erleichtert werden.

Potenzial und Chancen von Cosmos

Innerhalb der Blockchain-Industrie lässt sich beobachten, dass es sehr viele verschiedene Blockchain-Netzwerke gibt, aber nur die wenigsten davon miteinander kommunizieren können.

Das Projekt von Cosmos wird auch als „Blockchain 3.0“ bezeichnet, welches genau diese Kommunikation ermöglichen will.

Dabei liegt der Fokus von Cosmos auf einer einfachen Benutzbarkeit, weshalb man sich auf Modularität konzentriert.

Hierdurch soll ein Netzwerk auf einfache Art und Weise aus bereits existierenden Code-Teilen aufgebaut werden können.

Langfristig betrachtet soll es dadurch möglich werden, auch komplexe Anwendungen auf einfache Art und Weise zu konstruieren – ein großes Zukunftspotenzial.

Zusätzlich legt Cosmos großen Wert auf Skalierbarkeit. Das Netzwerk von Cosmos soll deutlich mehr Transaktionen innerhalb des gleichen Zeitraums verarbeiten können als ältere Blockchains, wie Ethereum und Bitcoin.

Auch das könnte dafür sorgen, dass die Nachfrage nach der Cosmos erheblich steigt.

Risiken und Herausforderungen

Ein Blick auf den Cosmos Kurs lässt zwar insgesamt eine positive Entwicklung erkennen, allerdings unterliegt ATOM sehr großen Kursschwankungen.

Diese hohe Volatilität schreckt viele Anleger oft ab, in Cosmos zu investieren.

Aber auch unabhängig von der Wertentwicklung beherbergt Cosmos nicht unerhebliche Risiken, das Projekt hat mit Polkadot und Ethereum sehr prominente Konkurrenz.

Ein weiterer Grund, warum Cosmos eventuell weniger Beachtung findet, ist die technische Natur und die Lernkurve, die mit dem Verständnis des Projekts verbunden ist.

Ein Krypto-Neuling müsste zunächst die einzelnen, voneinander getrennten Blockchains verstehen, warum diese Blockchains miteinander verbunden werden müssen und schließlich, wie Cosmos dies erreicht.

Dabei muss Cosmos komplexe Themen und Begriffe wie Hubs und Zonen, IBC, Interoperabilität, Tendermint Core Byzantine Fault Tolerance usw. erklären.

Cosmos Token-Ökonomie

Aktuell sind mehr als 286 Millionen ATOM Token im Umlauf. Erzeugt wird der Cosmos Token nicht durch Mining, sondern durch Staking.

Im Jahr 2017 fanden im Januar zwei Private Sales statt. Noch im April desselben Jahres folgte ein öffentlicher Verkauf, welcher dem Projekt etwa 17 Millionen US-Dollar einbrachte.

Dabei gingen mit einem Anteil von 80 % die meisten Token an die Investoren. Der restliche Betrag wurde an die Unternehmen Interchain Foundation und All in Bits vergeben.

Anzahl Coins 286 Millionen +
Max. Coins Nicht festgelegt
Allokation Coins Ca. 80 % gingen an die Anleger, während 20 % an All in Bits sowie die Interchain Foundation gingen
Handelsvolumen
Marktdominanz 0,39 %
Distanz zum ATH

* Stand heute

Warum ist die Kryptowährung Cosmos etwas wert?

Wenn es um die Aufrechterhaltung der Interoperabilität zwischen sämtlichen Zonen im breiteren Cosmos-Netzwerk geht, dann spielt der ATOM-Token eine entscheidende Rolle.

Denn dieser kann sowohl zum Ausgeben, Senden, Halten als auch zum Staking genutzt werden.

Aus diesem Grund kann ATOM an Wert gewinnen, je mehr andere Blockchains innerhalb des Netzwerks entstehen, die auf den Cosmos Hub zurückgreifen, um ihre Transaktionshistorien zu verwalten.

Cosmos Allokation zum ICO

Der ICO von ATOM, dem Token von Cosmos, fand im April 2017 statt. Der Verkauf der Tokens dauerte ca. 2 Wochen. Insgesamt erzielte der ICO etwas mehr als 17 Millionen US-Dollar.

Dabei wurden 80 % der Coins an Investoren ausgegeben, während die Unternehmen Interchain Foundation und All in Bits die restlichen 20 % zu gleichen Teilen unter sich aufteilten.

Eine noch detailliertere Auflistung stellt der Cosmos Plan zur Verfügung.

Der vorgeschlagene Preis pro Token lag bei 0,10 US-Dollar, wobei strategische Investoren einen Rabatt von 25 % und frühzeitige Investoren einen Rabatt von 15 % erhielten.

Technische Parameter von Cosmos

Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen basiert Cosmos nicht auf Ethereum. Dennoch setzt Cosmos auf einen Proof-of-Stake-Algorithmus.

Konsensus Protokoll Proof-of-Stake (PoS)
Konsensus Algorithmus Proof-of-Stake (PoS)
Blockzeit ca. 1 Sekunde
Programmiersprache Go, TypeScript, Vue, Shell, HTML
Developer Guidelines Ja, Cosmos Developer Guidelines

Governance im Cosmos-Ökosystem

Ergänzt wird der PoS-Mechanismus durch eine robuste On-Chain-Governance. Diese stützt sich auf die Community-Mitglieder, die Vorschläge für fortlaufende Upgrades der Blockchain einreichen.

Nachdem ein Vorschlag angenommen wurde, müssen die Validatoren als erstes diese neue Version herunterladen. Sobald zwei Drittel der Validierer die neue Version heruntergeladen haben, wird davon ausgegangen, dass der Rest des Netzwerks folgt, was eine aktualisierte Version des Cosmos-Netzwerks zur Folge hat.

Ähnlich wie bei der Struktur von MakerDAO haben die ATOM-Inhaber das Recht, über künftige Governance-Entscheidungen sowie über die weitere Entwicklung des Protokolls abzustimmen.

Jedes einzelne Projekt innerhalb des Cosmos-Ökosystems hat unterschiedliche Bedürfnisse, was eine einfache, offene und erlaubnisfreie Verwaltung für die Koordinierung zwischen den Projekten entscheidend macht.

Die Wahlbeteiligung unter den ~154 aktiven Validierern ist im Vergleich zu anderen Blockchains weiterhin hoch.

Einige Vorschläge erreichten sogar eine Wahlbeteiligung von über 57 %. Die Abstimmungsaktivität hat seit Q4 2020 insgesamt zugenommen, mit mehr als 15.000 Abstimmenden beim letzten Vorschlag.

Cosmos Kooperationen

Cosmos konnte bereits mehrere große Player von sich und seinem Netzwerk überzeugen. So verwendet unter anderem der Technologiekonzern Microsoft das Regen Network.

Hierbei handelt es sich um eine Art Marktplatz für sogenannte Klimalösungen, der auf Cosmos basiert. Zusätzlich wurde Cosmos in das BSN (Blockchain Service Network) integriert – die Staatsblockchain von China.

Cosmos Konkurrenz

Einer der bedeutendsten Konkurrenten von Cosmos ist Polkadot. Bei Polkadot handelt es sich um ein Open-Source-Sharding-Multichain-Protokoll.

Klingt zunächst sehr kompliziert, im Grunde geht es aber auch hier um die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Blockchains.

Hierdurch soll ein komplett dezentrales und privates Web entstehen, wobei die Kontrolle hierüber bei den Nutzern liegen soll.

Auch Ethereum kann als Konkurrent genannt werden, da ETH als Plattform für viele andere Kryptowährungen fungiert.

Dementsprechend muss sich Cosmos gegen starke Konkurrenten durchsetzen, wenn man langfristig Erfolg haben möchte.

Name Marketcap Rang
Polkadot (DOT)
Ethereum (ETH)
ICON (ICX)

* Stand heute

Fazit

Bei Cosmos handelt es sich um ein Krypto-Projekt, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, die mangelnde Kommunikation zwischen den vielen verschiedenen Blockchains in Angriff zu nehmen und hier für eine bessere Interoperabilität zu sorgen.

Dabei spielt insbesondere der native Cosmos Token ATOM eine wesentliche Rolle, welcher zudem für das Staking und die Ausübung von Governance Rechten zum Einsatz kommt.

Wenn also immer mehr Blockchains auf das Netzwerk von Cosmos zurückgreifen, dann würde dieser Token an Wert gewinnen, wovon Anleger profitieren könnten.

Wenn Cosmos seine ambitionierten Ziele durchsetzen kann, dann winken hohe Kursgewinne. Allerdings gibt es starke Konkurrenten, gegen die man sich erst mal durchsetzen muss.

Autor
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Jens Kerkmann interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.

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