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Was sind NFTs? – Erklärung und Potenzial in 2024

Nimm Dir mal ein Moment Zeit, und denk darüber nach, wie sich die Welt um Dich herum verändert hat. Aus dem Einzelhandel wurde Amazon, aus der Bibliothek wurde Wikipedia und statt ins Museum zu gehen, könntest Du schon bald digital NFTs bewundern.

Warum NFTs mehr als nur Kunst sind, und ob Du Dein Uni-Diplom schon bald als NFT bekommst, zeigen wir Dir in unserem Artikel.

Was sind NFTs?

NFTs (Non-Fungible Token) sind digitale Besitznachweise von immateriellen Gütern. Diese Güter sind in der Regel einzigartige, nicht ersetzbare digitale Vermögenswerte (Token). Durch die Blockchain-Technologie kann der Besitz dieser Token eindeutig nachgewiesen und übertragen werden.

Beispiele hierfür sind digitale Kunstwerke, Computerspiel-Objekte, digitale Eintrittskarten oder Domain-Namen. Es können jedoch auch digitale Besitznachweise von physischen Gegenständen, wie Gemälden oder anderen Einzelstücken sein.

Das Gegenteil von NFTs sind austauschbare Vermögenswerte (Fungible Token). Diese Austauschbarkeit bedeutet, dass ein solcher Token jederzeit durch einen identischen Token ersetzt werden kann. Kryptowährungen sind solche austauschbaren digitalen Blockchain-basierten Vermögenswerte.

1 Bitcoin ist immer 1 Bitcoin, egal wann er erzeugt wurde und in welchem Block er sich aktuell befindet. Ein Bitcoin ist uneingeschränkt immer gegen einen anderen Bitcoin austauschbar.

In der realen Welt sind 10 € auch immer 10 €, ob auf dem Bankkonto, im Paypal-Account oder in der Brieftasche als zerknitterter Geldschein. Die Austauschbarkeit ist per se vorhanden. Man kann einen 10-Euro-Schein auch gegen zwei 5-Euro-Scheine oder gegen fünf 2-Euro-Münzen austauschen.

Allerdings kann eine Austauschbarkeit auch relativ und subjektiv sein. Eine Geldmünze kann eines Tages aufgrund besonderer Eigenschaften zu einem seltenen und sehr wertvollen Sammlerstück werden.

Ein Flugticket der Business Class ist nicht gegen ein Ticket der Economy Class austauschbar. Und innerhalb der Economy Class ist ein Fensterplatz nicht das gleiche wie ein Gangplatz.

Fungible vs. Non-Fungible Token (NFT)
Fungible vs. Non-Fungible, Quelle: Opensea

Diese kleinen Unterschiede stellen für NFTs auf einer Blockchain neue Herausforderungen dar. So kann es durchaus mehrere identische NFTs geben und dennoch sind sie selten und relativ einzigartig, wenn davon etwa weltweit nur 10 Stück existieren.

Blockchain-Technologie und NFTs

Bevor es Blockchains gab, existierten bereits zahlreiche nicht austauschbare digitale Objekte. Ob individuelle Elemente in Computerspielen, digitale Tickets, Domain-Namen oder Einträge in sozialen Netzwerken, die Computerwelt war quasi voll von NFTs.

Doch man konnte weder den Besitz eindeutig nachweisen, noch gab es die Möglichkeit, das Eigentum dieser Objekte jemandem anderen offiziell zu übertragen. Es existierte schlicht keine Kompatibilität und damit keine standardisierte Möglichkeit, diese digitalen Dinge mit ausreichender Liquidität zu handeln.

Und genau hier setzt die Blockchain-Technologie an. Die Einträge und Transaktionen in einer Blockchain sind unveränderbar, was den Besitz eines NFT sicher und nachweisbar macht. Damit sind die Herkunft sowie die komplette Besitzhistorie für immer in der Blockchain gespeichert.

NFTs auf einer Blockchain ermöglichen somit den eindeutigen Besitz von kopierbaren Dateien. Das schnelle und kostengünstige Versenden erlaubt einen sicheren Austausch und Handel.

Was macht NFTs so wertvoll?

Was treibt die Nachfrage nach NFTs an? Es ist nicht allein die digitale Knappheit oder Einzigartigkeit. Es sind vielmehr der individuelle Nutzen und die Emotionen, die aus der Herkunft des NFT abgeleitet werden.

Der Nutzen ist meist offensichtlich. Wenn ein NFT-Ticket Zugang zu einer sehr bedeutsamen Veranstaltung gewährt, gibt es einen klaren Grund diesen NFT zu erwerben. Das Gleiche gilt für Objekte in einem Computerspiel, welche zu besonderen Fähigkeiten der Spielcharaktere berechtigen.

Doch warum sollte man ein NFT-Kunstwerk für viel Geld kaufen? Das ist sicherlich die Frage, die sich viele stellen. Und einige zweifeln an, ob Kunst überhaupt digital sein kann. Doch genauso fraglich wäre dann, warum Menschen teure Gemälde oder teure Sammlerbriefmarken kaufen.

Es sind die Emotionen, die die Herkunft des Sammlerstücks auslöst. Die Geschichte, die dahintersteckt, erschafft den wirklichen Wert.

Eine Autogrammkarte ist auch nur ein Stück Papier mit etwas Tinte darauf. Doch wenn die Unterschrift von einer sehr prominenten Persönlichkeit stammt und der Anlass für die Signatur ein ganz besonderer war, dann steigt der Wert entsprechend.

Im Zeitalter der Digitalisierung können nun auch Kunstwerke und Signaturen von Prominenten entmaterialisiert und im Internet abgebildet werden.

Wie Du einen NFT kaufen kannst, und was du sonst darüber wissen musst, findest du in unserer Anleitung.

Die bekanntesten NFTs

Obwohl NFTs schon auf einige Jahre Geschichte zurückblicken können, so weckten 2021 besonders zwei NFTs ein breites Medieninteresse.

Der erste Tweet von Twitter-Gründer Jack Dorsey als NFT

Der Gründer von Twitter, Jack Dorsey, hat seinen allerersten Tweet aus dem Jahr 2006 für ca. 2,9 Millionen US-Dollar als NFT verkauft.

Jetzt könnten zahlreiche Einwände kommen: Der Tweet ist doch im Twitter-Account von Jack Dorsey und damit noch in seinem Besitz! Was passiert, wenn Jack Dorsey den Tweet einfach löscht? Aber darum geht es gar nicht, sondern allein um die Geschichte, die dahintersteckt und die Emotionen, die dabei ausgelöst werden.

Wenn der Gründer der Plattform Twitter höchstpersönlich seinen ersten Tweet als digitale Datei verkauft, dann steckt da eine einzigartige Geschichte dahinter. Der neue Besitzer des Tweets kann dank einer Blockchain für immer nachweisen, dass er im Besitz dieses NFT ist.

Er kann beweisen, dass das Angebot persönlich von Jack Dorsey kam und er durch das höchste Gebot den Zuschlag erhielt. Wer kann das schon von sich behaupten! Vermutlich genauso wenige können beteuern, dass sie im Besitz des ersten Autos von Henry Ford sind.

NFT: First Tweet Jack Dorsey
Auktion vom NFT „Erster Tweet von Jack Dorsey“, Quelle: Valuables by Cent

Der Tweet von Jack Dorsey wurde auf der Plattform Valuables by Cent im Rahmen einer Auktion verkauft. Auch Justin Sun von Tron war einer der Bieter, doch den Zuschlag erhielt ein anderer.

Der Künstler Beeple und sein 69 Millionen US-Dollar NFT

Die bislang größte NFT-Medienaufmerksamkeit erhielt der Künstler Beeple, dessen digitales Kunstwerk am 11. März 2021 bei einer Auktion des Auktionshauses Christie’s für sage und schreibe 69 Millionen US-Dollar versteigert wurde.

Hinter dem Künstlernamen Beeple steckt der US-Amerikaner Mike Winkelmann. Das besagte NFT-Kunstwerk hat den Namen „EVERYDAYS: THE FIRST 5000 DAYS“ und ist eine digitale Collage von insgesamt 5000 Einzelkunstwerken, die in genauso vielen Tagen erstellt wurden.

Hinter dem Gesamtkunstwerk stecken demnach über 10 Jahre Arbeit, wobei der eigentliche Aufwand das Erstellen einer 319 Megabyte großen JPEG-Datei mit einer Auflösung von 21.069 x 21.069 Pixel ist.

Doch die gesamte Geschichte dahinter ist einzigartig: das bislang teuerste NFT-Werk eines modernen Künstlers, die erste NFT-Versteigerung dieser Art bei Christie’s und damit der weltweite Durchbruch auf dem Kunstmarkt. Ob dieses Kunstwerk in Zukunft noch weiter im Wert steigt? Vermutlich ja.

NFT: „EVERYDAYS: THE FIRST 5000 DAYS“, Quelle: Beeple
Beeples NFT-Kunstwerk “EVERYDAYS: THE FIRST 5000 DAYS”
NFT: „EVERYDAYS: THE FIRST 5000 DAYS“, Quelle: Beeple

Wer früher schon nicht verstehen konnte, warum Menschen Unsummen für Briefmarken oder Kunstwerke ausgeben, der wird sich vermutlich auch schwertun, den Handel mit NFTs zu begreifen. Doch es ist durchaus vorstellbar, dass in der Zukunft auch digitale NFT-Kunstwerke an der Wand hängen.

Und wer etwas auf sich hält, zeigt seine NFT-Kollektion auch gern in seinem Social Media Profil. Mit einem NFT outet man sich schnell als Fan von einem bestimmten Künstler oder Sport-Club. NFTs berechtigen zum Angeben und Beeindrucken, zeitgemäß in digitaler Form.

Ursprung und Entwicklung

NFTs sind seit einigen Monaten deutlich präsenter in den Medien geworden. Schlagzeilen wie der 2,9 Millionen US-Dollar teure NFT-Tweet von Jack Dorsey oder der Verkauf des Beeple-NFT für 69 Millionen US-Dollar bringen NFTs einem deutlich breiteren Publikum näher.

Dabei entsteht häufig der Eindruck, dass NFTs ein völlig neues Phänomen sind. Doch die Geschichte von Blockchain-basierten NFTs kann bereits mehrere Jahre vorweisen. Die ersten NFT-Experimente liefen bereits im Jahr 2012 mit Colored Coins auf der Bitcoin Blockchain.

NFT-Premiere auf Ethereum: CryptoPunks

Erst mit der Ethereum Blockchain nahmen NFTs so richtig Fahrt auf. Die ersten Ethereum NFTs erschienen als CryptoPunks im Sommer 2017.

NFTs Crypto Punks
Crypto Punks, Quelle: Larvalabs

Crypto Punks sind 10.000 einzigartige digitale Charaktere, die von Larvalabs ins Leben gerufen wurden. Ihre digitalen Eigentumsnachweise sind in Form von einzigartigen Token auf der Ethereum Blockchain gespeichert. Jeden CryptoPunk zeichnen individuelle optische Eigenschaften aus, sodass keiner dem anderen gleicht.

CryptoPunks haben den digitalen Kunstmarkt inspiriert und waren der Vorläufer für spätere Standards. Aufgrund des begrenzten Angebots und des Kultstatus bei frühzeitigen Anwendern gelten sie schon heute als digitale Antiquitäten. Sie sind immer noch handelbar und interoperabel mit den meisten NFT-Anwendungen auf Ethereum.

2017: Geburt der CryptoKitties

Auch wenn Crypto Punks offiziell die ersten NFTs auf der Ethereum Blockchain waren, so sind doch vor allem die CryptoKitties den meisten noch im Gedächtnis. Ende 2017 wurden sie zur ersten Mainstream-Anwendung von NFTs.

2017 war ohnehin ein Jahr mit einem großen Hype um Kryptowährungen, angetrieben von der ICO-Blase (ICO = Initial Coin Offering) auf der Ethereum-Plattform.

In kurzer Zeit starteten unzählige neue ICO-Projekte und jedes von ihnen hatte neue und angeblich knappe Token im Angebot. Dies löste eine regelrechte Goldgräberstimmung aus. In einem anderen Artikel zeigen wir Dir, wie du solche NFT Drops erkennen kannst.

Immer mehr neue Kryptowährungen auf der Ethereum Blockchain erblickten das Licht der digitalen Welt. Es dauerte nicht lange, bis es vermehrt zu Überlastungen des Netzwerks kam, mit deutlich erhöhten Transaktionsgebühren als Folge. Doch einer der Gründe für die hohe Auslastung waren unter anderem auch das Erstellen und Handeln mit CryptoKitties.

NFTs CryptoKitties
CryptoKitties, Quelle: CryptoKitties

CryptoKitties sind digitale Bilder von Comic-Katzen, die von Dapper Labs für ein Blockchain-Computerspiel kreiert wurden. Jede Katze ist einzigartig und damit nur einmal auf der Blockchain vorhanden.

Das Besondere an ihnen ist, dass im On-Chain-Computerspiel durch Vereinen unterschiedlicher Katzen neue einzigartige CryptoKitties gezüchtet werden können. Diese neuen Katzen konnten dann in Auktionen versteigert oder auf dem freien Markt verkauft werden.

Die CryptoKitties-Blase

Das Züchten hat viele Spekulanten angezogen. Die Idee war simpel: Man kauft ein paar seltene CryptoKitties, züchtet mit ihnen ein paar neue, noch seltenere Katzen, verkauft sie zu hohen Preisen und dann das Ganze wieder von vorn. Zu Höchstzeiten 2017 lag das Handelsvolumen bei ca. 5000 ETH und Verkäufe von CryptoKitties erzielten Preise von über 100.000 US-Dollar.

Es war nahezu absurd, so hohe Preise für digitale Katzen zu bezahlen. Doch die unglaubliche Geschichte dahinter im Zusammenspiel mit dem großen Hype um Kryptowährungen brachte in kurzer Zeit viele neue Käufer in den Markt.

Diesem Ansturm war die damalige Netzwerkkapazität von Ethereum nicht gewachsen, sodass für den Handel und das Züchten von CryptoKitties horrende Gebühren und stundenlange Wartezeiten anfielen.

Diese Mischung aus Hype, Spekulation und viraler Story mündete schließlich in einer Blase, die auch entsprechende Beachtung in der Presse fand. Doch wie zu erwarten, platzte die Blase bald darauf.

Mitte Dezember 2017 ging die Nachfrage nach CryptoKitties auf einmal zurück und die Preise purzelten. Die gesamte Krypto-Blase fing kurz darauf an zu platzen und ein mehrjähriger Bärenmarkt wurde eingeläutet.

NFT CryptoKitties Volume 2017
Handelsvolumen CryptoKitties 2017, Quelle: OpenSea

2018 – 2020: Entwicklungen während anhaltendem Bärenmarkt

Nach diesem Hype flachten das Interesse sowie die Medienberichterstattung über NFTs ab. Doch das bedeutete nicht, dass anschließend keine spannenden NFT-Konzepte entwickelt wurden. Ganz im Gegenteil, CryptoKitties hatten den Grundstein für neue Ideen gelegt.

In den Jahren von 2018 bis 2020 wurden viele neue Weichen für Blockchain-basierte NFTs gestellt, ohne die 2021 wohl kein neuer Ansturm möglich gewesen wäre. Zahlreiche Blockchain-Projekte haben den Krypto-Winter genutzt, um neue interessante NFT-Anwendungen voranzutreiben.

NFTs als digitale Kunst

So entdeckte der Kunstmarkt NFTs für sich. Die Eigenschaft eines eindeutigen Besitznachweises und die Möglichkeit dies auch transparent anzuzeigen, sind geradezu ideal für digitale Kunst. Einige Künstler fingen an, mit NFTs zu experimentierten.

Plattformen für den Handel mit digitaler Kunst wie OpenSea, SuperRare, MakersPlace oder Known Origin wurden gegründet und kontinuierlich weiter ausgebaut.

Sogenannte Minting-Plattformen wie Digital Art Chain, Mintbase und Mintable integrierten Lösungen, um das Erstellen von NFTs für jedermann ohne Programmierkenntnisse einfach und schnell zu ermöglichen.

Wenn die Einstiegshürde niedrig ist, dann bringt das auch Betrüger auf den Geschmack. In einem anderen Artikel zeigen wir Dir, wie du NFT Scams frühzeitig erkennst.

Choose 2 NFT

Gaming und virtuelle Welten

Die Gaming-Industrie rund um Blockchain-basierte Virtual-Reality erkannte ebenfalls frühzeitig das große Potenzial von NFTs. Allen voran sind hier die Projekte Decentraland und CryptoVoxels zu nennen, welche den Kauf und das Eigentum von virtuellem Grund und Boden in Form von NFTs ermöglichen.

In diesen virtuellen Spielwelten entstehen neue digitale Ökosysteme mit virtuellen Städten und Landschaften.

NFTs Cryptovoxels

Ein weiterer Pionier im Bereich von Blockchain-basierter virtueller Wirklichkeit ist Enjin. Dieses Projekt erlaubt es, Gaming-Utensilien in Form von NFTs aus einem Spiel auf einfache Weise in ein anderes zu übertragen.

Domain-Namen

Neben Kunst und Gaming hat auch der Domain-Namen-Markt frühzeitig NFTs adaptiert, um Domains ähnlich wie „.com“ mit dezentraler Blockchain-Technologie bereitzustellen. Der bekannteste Dienstleister Ethereum Name Service wurde bereits im Mai 2017 gegründet und im Jahr 2019 an die gängigsten NFT-Marktplätze angebunden.

Die Anzahl von registrierten „.eth“ Domains ist stetig angewachsen.

NFT .eth domains
Wachstum von „.eth“-Domains, Quelle: Dune Analytics

Ein weiterer bekannter Dienstleister ist Unstoppable Domains, der unter anderem die Domain „.crypto“ herausgegeben hat.

Zwischen 2018 und 2020 wurden somit viele wichtige Grundsteine für zukünftige NFT-Massenanwendungen gelegt. Inzwischen sind NFTs in zahlreiche weitere Wirtschaftszweige eingedrungen. Dazu zählen Sport, Film, Musik, Freizeit, Finanzen und Sammlerstücke. Auf diese neuen NFT-Ökosysteme wird später noch einmal eingegangen.

Soulbound Token

Die neuste Abwandlung eines NFTs sind die sogenannten SBTs. Hier wurde mit der Unterstützung von Vitalik Buterin, dem Ethereum Gründer, an einem System gearbeitet, welches die neuen Soulbound Tokens vorstellt.

Diese SBTs sind nicht handelbar und sind eindeutig einem Nutzer zuzuordnen. Stell Dir vor, Du erhältst dein Schulzeugnis oder Arbeitszeugnis, und dieses wird Dir digital als SBT geschickt. Damit hast Du ein digitales Zeugnis, welches in der Blockchain nachvollziehbar, nur Dir gehört.

Durch die Benutzung solcher SBTs würde jeder Nutzer digital ein Echtheitszertifikat erhalten. Eine Fälschung, wie in Papierform, wäre hier deutlich schwerer zu erstellen.

Diese Entwicklung kann noch sehr spannend werden, und wir halten Dich auf dem Laufenden.

NFTs auf der Ethereum Blockchain

Ethereum ist die aktuell größte Smart Contract Blockchain. Auch bei NFTs hat Ethereum seit 2017 bis heute klar die Nase vorn. Ob Crypto Punks oder CryptoKitties, der erste Jack-Dorsey-Tweet oder die Beeple-Collage, sie alle sowie die meisten Marktplätze sind Teil der riesigen NFT-Welt auf Ethereum.

Token-Standards

Sämtliche Token auf Ethereum, ob Kryptowährungen oder NFTs, sind eindeutigen Standards zuzuordnen. Standards sind ein wichtiger Baustein für die Funktionsweise von Token. Nur mit geeigneten Standards sind die wesentlichen Eigenschaften wie Besitz, Zugang und Übertragbarkeit gewährleistet.

Auch für die Softwareentwicklung sind Standards essenziell. So sind allen Beteiligten die Grundfunktionalitäten und Verhaltensweisen eindeutig klar.

Ethereum Token Standards
Ethereum Token Standards, Quelle: OpenSea

Die drei gängigsten Ethereum Token-Standards sind ERC20 für Fungible Token (austauschbare Token wie Kryptowährungen) und ERC721 sowie ERC1155 für Non-Fungible Token (nicht austauschbare Token = NFTs).

Das NFT Projekt Azuki, hat mit ERC721A eine Abwandlung des ERC721 Standards etabliert. Dieser wird häufig von neuen NFT Projekten genutzt. Vorteil hierbei sind die deutlich günstigeren Netzwerkgebühren.

Der ERC20-Standard ordnet Adressen Beträge zu. So ist pro Ethereum-Adresse immer die genaue Anzahl von gehaltenen Kryptowährungen zu erkennen.

Mit der Geburt der CryptoKitties wurde der wichtige NFT-Standard ERC721 erschaffen, auf dem bis heute die meisten NFTs beruhen. ERC1155 ist ein weiterer NFT-Standard, der von Enjin entwickelt wurde.

Bei ERC1155 handelt es sich um eine Mischform aus austauschbaren und nicht austauschbaren Token. ERC721 ordnet Eigentümern eindeutige IDs zu, während ERC1155 über eine verschachtelte Zuordnung von IDs zu Eigentümern zu Mengen verfügt.

 

ERC20 vs. ERC721
ERC20 vs. ERC721 vs. ERC1155, Quelle: OpenSea

Nachteile von Ethereum für NFTs

Auch wenn Ethereum die größte NFT-Plattform ist, so ist sie nicht für jede Art von NFT immer auch erste Wahl. Ethereum kämpft nach wie vor mit der Herausforderung zunehmender Kapazitätsgrenzen. Daher fallen für die Erstellung und den Handel von NFTs teilweise extrem hohe Gebühren an.

Bei einem sehr wertvollen NFT wie das Beeple-Kunstwerk mögen Gebühren in Höhe von 100 US-Dollar unbedeutend sein. Doch für viele kleinere Künstler, die ihre Werke für 100 bis 200 US-Dollar verkaufen möchten, sind solch hohe Beträge ein klares Hindernis.

Vor diesem Hintergrund sind mehrere alternative Blockchains angetreten, um diese Marktlücke geschickt zu schließen. Je nach NFT-Anwendungsfall gibt es auch eine geeignete NFT-Blockchain, die einen schnelleren und kostengünstigeren Handel mit NFTs verspricht. Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf alternative NFT-Blockchains.

Alternative Blockchains für NFTs

Auch wenn Ethereum aktuell noch der Platzhirsch bei NFTs ist und die meisten NFT-Marktplätze an Ethereum angekoppelt sind, so gibt es jedoch auch zahlreiche andere Blockchains, auf denen NFTs erzeugt und gehandelt werden können. Die Mehrheit davon sind sogenannte Proof-of-Stake Blockchains, die sich deutlich besser für NFTs eignen.

Besser deswegen, weil sie mehr Transaktionsvolumen mit geringeren Kosten ermöglichen. Beim Erzeugen eines NFTs (Minting) wird ein neuer Eintrag auf eine Blockchain geschrieben. Dies kann einen großen Teil der Transaktionsgebühren verschlingen.

Ethereum basiert aktuell noch auf Proof-of-Work, was einen hohen Arbeitsaufwand erfordert. Dieser hohe Aufwand limitiert die Kapazitäten stark, was höhere Gebühren zur Folge hat.

Proof-of-Stake Blockchains hingegen benötigen deutlich weniger Energie und ermöglichen schnellere Transaktionen zu geringeren Kosten, was für das Erzeugen von NFTs und den anschließenden Handel von Vorteil ist.

Eine alternative Proof-of-Stake Blockchain, die sich bezüglich NFTs einen Namen gemacht hat, ist Flow.

Flow

Flow wurde von denselben Entwicklern erschaffen, die auch hinter CryptoKitties stecken. Die Flow-Blockchain soll eine Überlastung, wie sie Ethereum im Jahr 2017 durch die CryptoKitties erfahren hat, verhindern. Es gibt auch einen nativen Token namens FLOW, der auf zahlreichen Tauschbörsen gehandelt werden kann.

NBA Top Shot, ein in den USA sehr beliebter NFT-Marktplatz, auf dem Basketballfans NBA-Highlights als NFTs kaufen können, basiert auf der Flow-Blockchain.

Bei NBA Top Shot werden die spektakulärsten Spielszenen eines NBA-Basketballspiels in Videos zusammengeschnitten. Diese Video-Highlights werden auf der NBA Top Shot Website zum Verkauf angeboten.

Die Video-Clips gleichen im Prinzip den herkömmlichen physischen Sammelkarten, deren Eigentumsnachweis nun durch einen Blockchain-Eintrag festgelegt ist.

Sollte Basketball nicht deine bevorzugte Sportart sein, haben wir für Dich einen Artikel zum Fußballmanager Sorare zusammengestellt.

NBA Top Shot Karten

NFT Blockchain Coins

Seit dem Jahr 2020 haben viele NFTs enorme Wertsteigerungen erfahren. Einer der Hauptgründe liegt darin, dass die Kryptowährung Ether (ETH), mit der die meisten NFTs gehandelt werden, eine Vervielfachung des Preises erfahren hat.

Wer neben tiefgreifenden Marktkenntnissen auch noch etwas Glück oder einen siebten Sinn dafür hat, welche NFTs in Zukunft eine hohe Nachfrage haben könnten, der kann vielleicht mit NFTs ein Vermögen aufbauen.

Für wen diese Art von Spekulation jedoch nichts ist, der kann stattdessen in ausgewählte NFT Coins investieren. Das ist dann in etwa das gleiche wie in ETH zu investieren. Denn diese NFT Coins werden für Gebühren auf der jeweiligen Blockchain benötigt, auf denen NFTs erstellt und gehandelt werden.

Je mehr NFTs nachgefragt werden, desto mehr Gebühren fallen an, was die Nachfrage nach diesen Coins antreibt und sich automatisch auf den Preis auswirkt.

NFT Coins nach Marktkapitalisierung
NFT Coins nach Marktkapitalisierung

Einer dieser NFT Coins ist Chiliz (CHZ).

Chiliz

CHZ ein Utility-Token auf der Ethereum-Blockchain, der als offizielle Kryptowährung auf der Plattform Socios.com verwendet wird. Hauptanwendungsfeld ist die Sport- und Unterhaltungsindustrie.

Chiliz möchte die Verbindung zwischen Vereinen und Fans in der Sportwelt revolutionieren. Das Ziel ist, Millionen von Sport- und E-Sport-Fans eine Kryptowährung anzubieten, um direkte Stimmrechte in Form von Fan-Token für ihre Lieblingsvereine zu kaufen. Diese Fan-Token sind NFTs und fallen ebenfalls in den Bereich der digitalen Sammlerstücke. Besitzer dieser NFTs erhalten zahlreiche exklusive Leistungen und individuelle Anerkennungen.

Chiliz hat bereits Partnerschaften mit großen Fußballvereinen wie dem FC Barcelona, Juventus Turin oder AS Rom geschlossen. Das Vorhaben wird voraussichtlich in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit der Sportwelt auf sich ziehen und den NFT-Markt weiter vorantreiben.

NFT-Ökosystem

Inzwischen ist ein großes Blockchain-übergreifendes Ökosystem um NFTs entstanden, das in den nächsten Jahren vermutlich noch weiter wachsen wird. Dahinter stecken viele Start-ups, die sich auf unterschiedliche Bereiche spezialisiert haben. Das Ökosystem umfasst im Wesentlichen die Bereiche Infrastruktur, digitale Sammlerstücke, Domains, Gaming-Industrie, Virtual Reality und Marktplätze.

NFT Ecosystem
NFT-Ökosystem, Quelle: https://www.theblockcrypto.com/genesis/78736/nft-ecosystem-map-research

Marktplätze

Was die Tauschbörsen (Exchanges) für Kryptowährungen sind, das sind die Marktplätze für NFTs. Dort können NFTs erstellt und anschließend gehandelt werden.

Der wohl bekannteste und größte Marktplatz ist OpenSea, das „E-Bay“ unter den NFT-Marktplätzen. Wir haben für Dich OpenSea getestet und fanden die Plattform für Anfänger sowie für Fortgeschrittene geeignet. Weitere interessante Marktplätze sind Rarible, SuperRare und Mintable. Alle vier genannten Marktplätze sind kompatibel mit Ethereum.

Doch die Anzahl von Marktplätzen für NFTs, die auch mit anderen Blockchains kompatibel sind, nimmt stetig zu. Ein Marktplatz für digitale Kunst, der an die Tezos Blockchain gekoppelt ist, ist zum Beispiel Kalamint.

Wie erstellt man ein NFT?

Im Prinzip ist es gar nicht so schwer, einen NFT zu erstellen und zum Verkauf anzubieten. Man benötigt jedoch ein paar bestimmte „Werkzeuge“ und etwas Geduld.

Sehr vereinfacht am Beispiel eines digitalen Kunstwerks dargestellt, benötigt man eine urheberrechtlich identifizierbare Datei, ein Wallet und ausreichend Kryptowährung, z.B. ETH.

Mit dem Wallet kann man sich problemlos auf einen NFT-Marktplatz verbinden, zum Beispiel mit dem Wallet von Metamask auf die Plattform Opensea. Sobald man dort mit dem Wallet eingeloggt ist, kann man die digitale Datei im vorgeschriebenen Dateiformat hochladen. Dabei wird das NFT erstellt und als Eintrag in die Blockchain hinzugefügt. Dieses sogenannte Minting ist nicht kostenlos, sondern erfordert Gebühren.

Die besten NFT-Wallets haben wir für Dich einmal getestet.

NFT Opensea
NFT Minting auf Opensea

Nachdem das NFT erstellt wurde, ist das digitale Kunstwerk in der Galerie des Marktplatzes sichtbar und kann zum Verkauf angeboten werden. Die Verkaufserlöse in vom Kryptowährung werden dann der entsprechenden Wallet-Adresse gutgeschrieben.

Technische Grenzen

Auch wenn die ersten Mainstream-NFTs bereits aus dem Jahr 2017 stammen, so steckt das NFT-Phänomen noch in den Kinderschuhen. Viele Fragen sind offen. Insbesondere die Garantien für Urheberschaft und Eigentum sind noch nicht rechtssicher gewährleistet. So können zum Beispiel für dieselbe Datei mehrere NFTs auf unterschiedlichen Blockchains erstellt werden.

Dann gäbe es praktisch mehrere unterschiedliche NFTs desselben Originals, was in der Kunst- und Sammlerwelt der Super-GAU wäre.

Des Weiteren muss man sich darüber im Klaren sein, dass nicht die originäre NFT-Datei selbst auf der Blockchain gespeichert wird, sondern nur der Besitznachweis für ein auf einer entsprechenden Plattform „geminteten“ NFT. Auch wenn dieser Blockchain-Eintrag für immer existieren sollte, so ist man dennoch abhängig von anderen Anwendungen wie Webseiten und Plattformen wie Marktplätze oder mobilen Apps.

Dadurch wird das wichtigste Wertversprechen der Blockchain-Technologie, nämlich das der Vertrauenslosigkeit, gebrochen. Während Bitcoin völlig ohne Vertrauen in eine dritte Partei auskommt, ist man bei NFTs aktuell noch darauf angewiesen beteiligten Instanzen zu vertrauen.

Zukunftspotenzial

Viele Experten sind sich in zwei Dingen einig. Erstens: NFTs erfahren seit 2020 einen ziemlichen Hype und befinden sich womöglich in einer Blase, angetrieben von einem Kryptobullenmarkt. Und zweitens: NFTs haben das Potenzial, die Branchen Sport, Kunst und Musik nachhaltig zu verändern.

Generell könnte die Tokenisierung von sämtlichen physischen Vermögenswerten und Gegenständen durch NFTs viele Branchen auf den Kopf stellen.

Einige gehen sogar so weit und prognostizieren eine Zukunft, in der nahezu alle Aktivitäten und ökonomischen Handlungen in das Internet verlagert werden. Hier ist die Rede vom sogenannten Metaverse, in dem NFTs eine zentrale Rolle spielen könnten. Der Anfang ist schon im Bereich Gaming und virtuelle Welten gemacht. Der Ausbau von GameFi ist schon in vollem Gange.

In einer zukünftigen Finanzwirtschaft könnten zum Beispiel NFTs als Sicherheiten dienen, die man beleiht. In DeFi ist das schon jetzt möglich, wie die Beispiele NFTfi und ETNA Network zeigen.

NFT Finance
Quelle: https://nftfi.com/

Eine Garantie für solche Zukunftsszenarien gibt es natürlich nicht. Noch sind zu viele Fragen ungeklärt. Doch ganz verschwinden werden NFTs wohl nicht mehr. Auch dem Internet haben in den 90er-Jahren nur wenige zugetraut, das zu werden, was es heute ist.

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