Blockchain-as-a-Service (BaaS) | Die Blockchain Dienstleister

Blockchain-as-a-Service (BaaS) könnte in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle in der Informationstechnologie spielen. Denn immer mehr Unternehmen sehen die Vorteile der Blockchain, können sie jedoch aus den unterschiedlichsten Gründen nicht selbst umsetzen.

BaaS-Anbieter wie Microsofts Azure Plattform und andere große Firmen haben diese Marktlücke für sich entdeckt und konkurrieren nun um die zahlungswillige Kundschaft.

Was ist Blockchain-as-a-Service BaaS?

Blockchain ist eine Technologie auf dem Vormarsch, aber die Unternehmen, die es wirklich nutzen wollen, können auf einige Hindernisse stoßen: Es ist neu, relativ unbekannt und seine Implementierung – wie jeder technologische Wandel – birgt organisatorische Risiken.

Das Hauptproblem in der Praxis ist jedoch, dass es bisher viel zu wenig erfahrene Blockchain-Entwickler auf dem Markt gibt. Die wenigen, die es aktuell gibt, sind zudem meist sehr teuer.

Blockchain-as-a-Service BaaS bietet Lösungen, die den Unternehmen die schwierigen Hürden der neuen Technologie abnehmen. Sie können sich mit der Blockchain-Technologie vertraut machen, bevor sie eine Geschäftsentscheidungen treffen.

Mehrere große IT-Unternehmen haben auf dieses lukrative Geschäft reagiert und verschiedene Plattformen entwickelt, die den Kunden die Implementierung erleichtern soll.

Beispiele für Blockchain-as-a-Service BaaS

Immer mehr große Unternehmen interessieren sich für die Anwendung der Blockchain-Technologie für ihre Geschäftsmodelle. Darauf haben große Unternehmen wie Microsoft, HP, IBM, Oracle und viele mehr reagiert und Blockchain-as-a-Service BaaS Angebote ins Leben gerufen.

Nachfolgend sollen drei der größeren Anbieter und ihre Serviceangebote vorgestellt werden. Wobei die Liste keinesfalls als vollständig angesehen werden sollte.

Microsoft Azure

Microsoft schloss sich im November 2015 mit ConsenSys zusammen, um Microsoft Azure zu entwickeln. Es basiert auf der Ethereum Blockchain.

Der Service zielt darauf ab, Unternehmenskunden, Partnern und Entwicklern die Möglichkeit zu geben, mit Distributed-Ledger-Technologie zu experimentieren, indem sie ihnen eine „Cloud-basierte Blockchain-Entwicklerumgebung mit nur einem Klick“ anbieten.

Laut der offiziellen Website von Microsoft Azure und ConsenSys, ermöglicht die Plattform den Unternehmen, mit der Blockchain-Technologie zu experimentieren und neue Möglichkeiten der Anwendung zu erlernen.

Das Ganze erfolgt in einer fertigen Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebung. Hier können die Firmen verschiedene Anwendungen austesten, ohne ein Risiko eingehen zu müssen oder Kapital zu verlieren, falls eine Anwendung nicht einwandfrei funktionieren sollte.

Zusätzlich zu der Möglichkeit, zu experimentieren, ermöglicht es ihnen, sehr schnell private, öffentliche und konsortialbasierte Blockchain-Umgebungen unter Verwendung branchenführender Frameworks zu erstellen und ihre Blockchain-Produkte mit der verteilten Plattform von Azure auf den Markt zu bringen.

Microsoft hat zudem die künstliche Intelligenz seines virtuellen Assistenzsystems Cortana in Azure integriert, die interaktiv dem Kunden dabei hilft, die Distributed-Ledger-Technologie zu verstehen und anzuwenden.

Die neueste Erweiterung des Blockchain-as-a-Service BaaS Angebots von Azure ist Workbench. Unternehmen können damit in wenigen Schritten das Gerüst für eine End-to-End-Anwendung entwickeln.

Mithilfe von Azure Ressource Manager-Vorlagen (ARM-Vorlagen) automatisiert Workbench nicht nur die Bereitstellung von Tabellen und die Netzwerkkonstruktion, sondern integriert auch das Blockchain-Netzwerk mit den Azure-Diensten, die für den Aufbau einer funktionierenden Anwendung erforderlich sind.

Dadurch sollen die Kosten und die Entwicklungszeit deutlich gesenkt werden. Auch wurde Mitte August 2018 von Microsoft Ethereum on Azure vorgestellt und Quorum wird das bevorzugte Netzwerk für den Azure Blockchain Service.

IBM

Die Blockchain-as-a-Service BaaS Lösung von IBM basiert auf seiner Open-Standards-Cloud-Anwendungsplattform Bluemix. IBM möchte Entwicklern dabei helfen, Blockchain-Netzwerke zu erstellen und zu verwalten, um eine neue Klasse verteilter Ledger-Anwendungen zu ermöglichen.

Laut IBMs können Entwickler digitale Assets und begleitende Geschäftslogik erstellen, um Assets unter Mitgliedern eines genehmigten Test-Netzwerks sicher und privat zu transferieren.

Die London Stock Exchange Group und die finnische Geschäftsentwicklungsorganisation Kouvola Innovation gehören zu den globalen Partnern von IBM auf dem Weg zur Erkundung von Möglichkeiten.

IBM führt einige wichtige Funktionen seiner BaaS Plattform an, dazu gehören:

  • Plug-in-Architektur, die Entwicklern die Arbeit erleichtern soll
  • Smart Contracts, die in Java oder Golang geschrieben werden können
  • Ein neuer von IBM Research entwickelter Konsensalgorithmus, der auf spezifische Blockchain-Anwendungsfälle zugeschnitten ist
  • Neueste Kryptographie und individuell und stufenlos anpassbare Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen.

Amazon

Das jüngste Blockchain-as-a-Service BaaS Projekt in dieser Liste bietet Amazon. Das Unternehmen hat mit Mitte Mai in Zusammenarbeit mit ConsenSys, die auch bei Microsoft Azure mitwirken, die Einführung von Kaleido auf Amazon AWS angekündigt.

Kaleido soll eine All-in-one-Plattform sein, die die Anwendung der neuen Technologie vereinfachen und beschleunigen soll. Es basiert ebenfalls auf der Ethereum-Blockchain und bietet eine Vielzahl von Protokolloptionen.

Dabei können die Kunden nicht nur aus vorgefertigten Skripten und Templates wählen, sondern die Konsensalgorithmen in wenigen Schritten an ihre aktuellen Anforderungen anpassen.

R3

Es gibt kein größeres Zeugnis für die Auswirkungen der Blockchain als die schiere Anzahl der Unternehmen hinter R3, einem Konsortium hinter einem verteilten Finanzbuch namens Corda, das wie eine Blockchain funktioniert.

Das Konsortium wurde im Jahr 2015 mit Finanzinstituten wie Barclays, Credit Suisse, Goldman Sachs, J.P. Morgan und Royal Bank of Scotland gegründet und ist auf mehr als 70 Partner angewachsen, darunter die Bank of America und Wells Fargo.

SAP Cloud Platform Blockchain

Der Blockchain-as-a-Service von SAP nennt sich „Leonardo“, der wiederum auf Hyperledger basiert und sich im SAP Cloud Service befindet, sodass auf ihn von jedem Gerät aus zugegriffen werden kann und keine lokale Hard- oder Software benötigt wird.

SAP Leonardo funktioniert als Blockchain Cloud Service, Machine Learning Service und unterstützt das Internet der Dinge (IoT) in einem einzigen Ökosystem.

Blockstream

Blockstream bietet ein Micropayment Processing System namens Lightning Charge auf seinem Lightning Network für Zahlungen mit Bitcoin an.

Es wurde entwickelt, um Entwicklern die Erstellung von Lightning-basierten Zahlungsanwendungen zu erleichtern. Blockstream behauptet, dass sein Netzwerk schneller und billiger ist als die Verwendung des nativen Bitcoin-Blockchain-Netzwerks.

Deloitte

Der Beratungsriese Deloitte hat eine Lösung für Unternehmen namens Rubix Core. Die maßgeschneiderte Blockchain-Architektur von Rubix Core wurde für den Aufbau eines privaten Netzwerks entwickelt, das auf eine Branche oder Organisation zugeschnitten ist.

Rubix Core bietet eine vollständige Ethereum-konforme Unternehmensinfrastruktur sowie eine Reihe von GUI-Tools, die es einfach machen, schnell intelligente Vertragsanwendungen zu erstellen.

Fazit

Blockchain-as-a-Service BaaS ist für viele Unternehmen ein erster Schritt, um die neue Technologie zu verstehen und anzuwenden.

Die neue Technologie ist für viele Unternehmen Neuland und es fehlt nach wie vor an qualifizierten Blockchain-Entwicklern, die meist kostspielig sind. Daher sind BaaS Anbieter wichtige Dienstleister auf dem Weg zur DLT-Anwendung.