Krypto-News der Woche 16. Juni 2023
- Die Krypto-Szene wertet die berüchtigten Hinman-Dokumente nach ihrer Veröffentlichung mehrheitlich als belanglos. Ripple setzt weiterhin große Hoffnung im Rechtsstreit gegen die SEC auf sie.
- Finanzriese BlackRock will einen eigenen Bitcoin ETF in Kooperation mit Coinbase starten.
- Der Kryptomarkt wankt nach mehreren Attacken der SEC diese Woche deutlich.
Ermöglichen Hinman-Dokumente Sieg von Ripple gegen SEC?
Die sogenannten Hinman-Dokumente sollen einen schnellen Sieg für Ripple gegen die SEC vor Gericht ermöglichen, so stellten Mitarbeiter des Krypto-Unternehmens lange dar.
Die berüchtigten Hinman-Dokumente erhielten über die vergangenen Monate viel Aufmerksamkeit.
Bis zuletzt waren sie jedoch nicht öffentlich einsehbar. Es geht dabei um interne Besprechungen der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC. Abteilungsleiter William „Bill“ Hinman erklärte 2018 in einer Rede, dass Ethereum kein Wertpapier sei.
Im Rechtsstreit Ripple vs. SEC stützte sich Ripple auf diese Aussage, um die eigene Kryptowährung XRP vom Vorwurf zu schützen, es handele sich um ein illegales Wertpapier. Bislang hatte dieses Argument vor Gericht nicht den gewünschten Erfolg.
Seit Dezember 2020 läuft der Rechtsstreit. Ein Ende ist noch nicht absehbar. Jüngst konnte man die Veröffentlichung der Hinman-Dokumente erzielen.
Ripple hofft auf einen endgültigen Durchbruch und betont auf Twitter die Wichtigkeit der offengelegten Konversationen.
Sie zeigen, wie William Hinman hochrangige Kollegen um eine Einschätzung zum Entwurf seiner viel beachteten Rede. Ripple glaubte im Vorfeld, man könne durch die Offenlegung etwaige Korruption beweisen.
Die SEC führte vor der Rede eine Korrespondenz mit der Ethereum Stiftung. Laut Ripple kam es zu Abmachungen, die eine Bekämpfung der Konkurrenz auf dem Kryptomarkt vorsah. Diese These lässt sich durch die Dokumente jedoch nicht bestätigen.
Einige Personen der Krypto-Szene bezeichnen die Dokumente als vollkommen nichtig und irrelevant.
Ripple hält hingegen an seinem Standpunkt fest. Zwar sei Korruption nicht ersichtlich, dennoch könne man an den Nachrichten erkennen, dass die SEC den Markt gezielt manipulieren wollte.
Wir können jetzt alle sehen, dass Hinman mehrfache Warnungen ignoriert hat, dass seine Rede eine erfundene Analyse enthielt, die keine rechtliche Grundlage hatte, von den Howey-Faktoren abgekoppelt war, Regelungslücken aufzeigte und nicht nur Verwirrung, sondern „größere Verwirrung“ auf dem Markt stiften würde.
So verkündet Stuart Alderoty, Chefjustiziar von Ripple.
2/ We now can all see Hinman ignored multiple warnings that his speech contained made-up analysis with no basis in law, was divorced from the Howey factors, exposed regulatory gaps, and would create not just confusion, but “greater confusion” in the market.
— Stuart Alderoty (@s_alderoty) June 13, 2023
BlackRock will Bitcoin ETF lancieren
Finanzriese BlackRock will einen Bitcoin ETF lancieren. Schon seit Längerem arbeiten bekannte Unternehmen wie Grayscale und ARK Invest an ähnlichen Ideen.
Doch dafür ist in den USA eine Zulassung durch die Aufsichtsbehörde SEC nötig, die bislang nicht ausgestellt wurde.
Jüngst reichte BlackRock einen eigenen Antrag für einen Spot-Bitcoin-ETF ein, der den Kassapreis der größten Kryptowährung abbildet.
Ziel des Unternehmens sei es, die digitale Anlage für US-Amerikaner noch leichter verfügbar zu machen.
“Die Anlage wurde entwickelt, um die Hindernisse zu beseitigen, die durch die Komplexität und den operativen Aufwand bei einer direkten Investition in Bitcoin entstehen.” So Blackrock.
Möglicherweise ist die Nachfrage nach einem Bitcoin ETF in den letzten Jahren und Monaten stetig gestiegen. Finanzkonzerne wie die Sparkasse oder der NASDAQ weisen immer wieder auf diese Entwicklung hin.
Dass BlackRock ausgerechnet zur jetzigen Zeit den Antrag stellt, könnte im Extremfall sogar politische Folgen haben.
Seit Februar fährt die SEC einen sehr strengen Kurs gegen die Kryptobranche. Anfang des Monats klagte sie Coinbase und Binance für vielzählige Vergehen an.
Coinbase sieht BlackRock als Partner zur Verwahrung der Reserve vor. Der größte Vermögensverwalter der Erde könnte durch sein Interesse an der digitalen Anlage Stellung beziehen und unter US-Behörden zu einem Umdenken führen.
Die SEC steht aufgrund ihrer strengen Politik bereits stark in der Kritik. Im US-Kongress regt sich immer mehr Widerstand.
Kryptomarkt wankt nach Attacken der SEC
Kurz nachdem die Klagen der SEC gegen Binance und Coinbase bekannt wurden, brach der Kryptomarkt zusammen und konnte sich dann wieder stabilisieren.
Inzwischen geht es jedoch erneut auf Talfahrt. Im Wochentrend sinkt der Bitcoin-Kurs um vier Prozent. Im Tagestrend setzt mit einem Plus von zwei Prozent bereits eine Erholung ein. Zu Redaktionsschluss notiert BTC bei 25.550 US-Dollar.
Stärker sind die Verluste bei Ethereum . Der ewige Zweite muss im Wochentrend sogar zehn Prozent an Wertverlust einstecken. Im Laufe dessen sank ETH unter die 1.700 US-Dollar-Marke.
Besonders groß sind die Verluste bei einer Reihe von Kryptowährungen wie Cardano , Polygon und Solana .
Diese drei der Top 15 wurden von der SEC als illegale Wertpapiere eingestuft und infolgedessen von Robinhood vom Marktplatz entfernt.
Cardano sinkt anschließend um 17,50 Prozent, während Solana und Polygon sogar 23 und 25 Prozent Miese machen.
Nur drei der Top 100 Kryptos machen diese Woche nennenswerte Gewinne. Auf Platz 1 liegt der KuCoin Token (KCS) , der auf der Krypto-Börse KuCoin als Utility Token dient. Er steigt um 6,40 Prozent.
Danach folgt Maker (MKR) mit einem Plus von 4,50 Prozent und letztlich Trust Wallet Token (TWT) mit einem Wertgewinn von drei Prozent.
Der Anstieg der drei Währungen lässt sich mit den US-Konflikten erklären. KuCoin bleibt von Klagen bislang verschont und könnte so neue Nutzer anziehen.
Steigende Abhebungen von zentralisierten Krypto-Börsen führen zu wachsender Nachfrage nach Lösungen zur Eigenverwaltung wie Trust Wallet.
Der harte Kurs der SEC könnte auch Maker wachsen lassen. Die DAO verwaltet den dezentralen Stablecoin DAI. Der größte dezentrale Stablecoin des Marktes hat das Ziel, resistent gegen behördliche Attacken zu sein.
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