Krypto-News der Woche 15. Dezember 2023
Das Wichtigste in Kürze
- El Salvador bereitet Volcano Bonds für ihre Veröffentlichung im ersten Quartal 2024 vor.
- Der Ledger-Hack schockiert die Krypto-Szene. Kritiker raten vom Gebrauch von Ledger ab, obwohl die Sicherheitslücke bereits geschlossen ist.
- Neue Handelsplattform Rulematch startet und bedient institutionelle Investoren.
- Safemoon stürzt nach Insolvenzantrag ab.
- Starke Volatilität am Kryptomarkt. Aktuelle Trends deuten auf DeFi-Blockchains und Memecoins.
El Salvador: Volcano Bonds nähern sich Marktreife
Lange war es ruhig um die sogenannten Bitcoin Bonds des salvadorianischen Staates. Nun nehmen die auch als Volcano Bonds bezeichneten Staatsanleihen konkrete Formen an.
Wie das Bitcoin Büro von El Salvador meldete, erhielten die Anleihen die Bestätigung der Aufsichtsbehörde CNAD.
🚨BREAKING NEWS🚨
The Volcano Bond has just received regulatory approval from the Digital Assets Commission (CNAD).
We anticipate the bond will be issued during the first quarter of 2024.
This is just the beginning for new capital markets on #Bitcoin in El Salvador.
🇸🇻🌋🚀
— The Bitcoin Office (@bitcoinofficesv) December 12, 2023
Die Volcano Bonds kamen 2021 erstmals ins Gespräch. Damals machte El Salvador große Schritte in Richtung Bitcoin und erklärte die Kryptowährung im September 2021 zur offiziellen Landeswährung.
Eigentlich sollte bereits 2022 die Veröffentlichung der Staatsanleihen folgen. Dazu kam es allerdings nicht. Mehrere Termine wurden versäumt.
Die Behörden erklärten anschließend, die Marktlage habe einen Marktgang verhindert. 2022 fiel der Kryptomarkt in ein tiefes Loch. 2023 konnte sich die Lage bereits deutlich bessern.
Bis zur Veröffentlichung soll es nun nicht mehr lange dauern. Bereits im ersten Quartal 2024 sollen die Anleihen zu erwerben sein.
Sie werden durch eine Kooperation des salvadorianischen Staates über Bitfinex herausgegeben.
Nutzer können dann über Bitfinex Securities Anleihen erwerben. Dafür müssen sie mindestens 100 US-Dollar investieren. Der Verkauf findet gegen US-Dollar, den Stablecoin USDT und gegen Bitcoin statt.
Das mittelamerikanische Land will durch den Verkauf eine Milliarde US-Dollar einnehmen. Die Hälfte des Kapitals fließt in die Entstehung der Bitcoin City, während die andere Hälfte direkt in Bitcoin investiert wird.
Die Laufzeit der Staatsanleihen beträgt zehn Jahre und geht mit einer jährlichen Rendite von 6,5 Prozent einher.
Für die Entstehung eines Hochtechnologiestandorts in El Salvador spielen sie eine zentrale Rolle.
Dieser gehört wiederum zum Plan des Präsidenten Nayib Bukele, El Salvador zu einem blühenden Wirtschaftsstandort zu machen.
Ledger-Hack schockiert Krypto-Szene
Ein Hack von Ledger schockierte gestern die Krypto-Szene. Ledger ist der größte Hersteller von Hardware Wallets.
Bereits im Mai sorgte das französische Unternehmen für Furore. Damals erzeugte die technische Funktionsweise des Ledger Nano X mächtig Aufregung.
Eine unbekannte Anzahl an Nutzern verlor gestern im Laufe des Tages eine ebenso unklare Geldmenge. Experten gehen von mindestens einer halben Million US-Dollar Schaden aus.
Betroffen waren Nutzer, die eine neue Version des Ledger Connect Kit benutzten, um sich mit dApps zu verbinden.
Bekannt ist, dass es beim Gebrauch von Zapper, SushiSwap, Phantom, Balancer und Revoke.cash Schäden gab.
Doch nicht die dApps selbst waren das Problem, sondern die vermeintlich neue Software von Ledger.
Tatsächlich war es einem Angreifer gelungen, das Konto eines ehemaligen Programmierers auf Github durch Phishing zu kapern.
Anschließend nutzte er den Zugang zur Bibliothek von Ledger, um eine eigene Softwareversion zu veröffentlichen, die automatisch an Nutzer ausgerollt wurde.
Ledger-Kunden, die sich über die Versionen 1.1.5, 1.1.6 und 1.1.7 mit dApps verbunden haben, sendeten ihre Kryptowährungen an die private Wallet des Angreifers, statt wie geplant an die dApps.
Über einen Zeitraum von zwei Stunden wurden laut Ledger Kunden geschädigt, bevor das Unternehmen eingriff. Inzwischen sei der Fehler endgültig behoben.
In der Krypto-Szene sorgt der Fehler für extremes Misstrauen. Blockchain-Entwickler Riccardo Spagni rät inzwischen vom Gebrauch von Ledger-Produkten ab.
Das Unternehmen habe sich bereits zu viele Fehler erlaubt. Auch die Handhabe der Ledger-Bibliothek, die den Angriff überhaupt erst ermöglichte, sei keinesfalls normal.
Okay, so it’s clear @Ledger has learned nothing about opsec from multiple breaches. At this point I don’t think anyone should in good conscience recommend their hardware or use their libraries.
— nick.eth (@nicksdjohnson) December 15, 2023
Rulematch: Neue Handelsplattform will Institutionen bedienen
Mit Rulematch startete am gestrigen Donnerstag eine neue Handelsplattform. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine übliche Krypto-Börse für Privatkunden, sondern um ein Projekt, das gezielt auf institutionelle Investoren ausgerichtet ist.
Mit Bitcoin und Ethereum bietet das Schweizer Unternehmen Institutionen die zwei beliebtesten Kryptowährungen an. Der Handel findet gegen den US-Dollar statt.
Seit Juni sind Institutionen ständiges Gesprächsthema in der Bitcoin-Szene. Insbesondere in den USA gilt die Nachfrage nach Kryptowährungen als enorm.
Statt über die üblichen Wege wollen die Großinvestoren jedoch regulierte Handelsplätze wie Börsen nutzen, um in den Markt einzusteigen. So wollen sie mehr Sicherheit wahren.
SafeMoon stürzt ab
SafeMoon (SFM) stürzt ab. Allein seit gestern verlor der Kurs des Token rund 50 Prozent seines Werts, nachdem das zuständige Unternehmen Insolvenz angemeldet hatte. Unter verbleibenden Anhängern sank das Vertrauen infolgedessen massiv.
Die zwei führenden Köpfe des gleichnamigen Unternehmens SafeMoon LLC wurden im vergangenen Monat von US-Behörden wegen Betruges angeklagt und kurze Zeit später verhaftet.
Lediglich Projektgründer Kyle Nagy ist weiterhin auf freiem Fuß, da sein Standort nicht ermittelt werden konnte.
SafeMoon erzielte seit 2021 verhältnismäßig große Erfolge. Für Nagy und die von ihm eingesetzte Firmenleitung entwickelte sich die wertlose Kryptowährung schnell zu einem profitablen Geschäft, das Millionen pro Jahr abwarf.
Obwohl SafeMoon selbst nie einen tatsächlichen Nutzen produzieren konnte, investierten Personen rund um den Globus enorme Geldsummen in das Projekt.
Zumeist stand hinter den Investitionen die Hoffnung auf eine Wertsteigerung. Darüber hinaus versprach Geschäftsführer John Karony ständig neue Projekte, die SafeMoon meist niemals in die Realität umsetzte.
Starke Volatilität am Kryptomarkt
In den letzten sieben Tagen ist starke Volatilität am Kryptomarkt zu spüren. Wiederholt ging es innerhalb kürzester Zeit auf- und abwärts. Bullen und Bären kämpfen derzeit um Dominanz.
Während Fortschritte bei den Bitcoin Spot ETFs in den USA als bullisch gelten, nehmen regulatorische Konflikte mit der Kryptobranche weiter zu und lösen Unsicherheit am Markt aus.
Der Bitcoin-Kurs schwankte in der letzten Woche zwischen fast 45.000 und 40.000 US-Dollar. Zu Redaktionsschluss notiert BTC bei 42.480 US-Dollar und verzeichnet im Wochentrend ein leichtes Minus von 2,50 Prozent.
In den letzten 24 Stunden schreibt der Großteil des Marktes wieder rote Zahlen. Der Kryptomarkt sinkt um 0,50 Prozent auf 1,6 Billionen US-Dollar.
Über die letzten Tage zeichnete sich ein starker Trend zu Ethereum-Alternativen ab.
DeFi-Blockchains wie Solana, Cardano, Avalanche und Polkadot profitierten massiv. Unter den Wochensiegern belegt AVAX mit +46 Prozent den sechsten Rang.
Die unangefochtene Nummer eins ist derzeit BONK mit einer Wertsteigerung von 113 Prozent – darunter allein 90 Prozent Zuwachs seit gestern. Es handelt sich um einen Memecoin auf der Solana-Blockchain.
Den zweiten Rang der Wochensieger belegte die DEX Osmosis, dessen Governance Token OSMO um 71 Prozent stieg. Auf Platz drei findet sich Injective (INJ) mit +60 Prozent ein – eine weitere Smart Contract Plattform.