Krypto-News der Woche 24. März 2023
Das Wichtigste in Kürze
- Arbitrum führt gestern den Airdrop des ARB Token durch.
- Do Kwon geht nach Monaten der Verfolgung gestern in Montenegro in Haft. Ihm wird Betrug und Marktmanipulation im Zusammenhang mit dem Terra-Crash vorgeworfen.
- Coinbase gerät nun doch ins Visier der SEC. Diese äußert an mehreren Produkten Kritik.
Do Kwon geht in Haft
Do Kwon ist einer der Gründer der berüchtigten Kryptowährung Terra (LUNA), die es im Mai 2022 weltweit sogar außerhalb der Kryptobranche in die Schlagzeilen schaffte.
Die Kryptowährung dient einer gleichnamigen Smart Contract Plattform als Zahlungsmittel und erschuf über ein wechselseitiges System einen algorithmischen Stablecoin namens TerraUSD (UST).
In der Folge des Zusammenbruchs beider Kryptowährungen verlässt Do Kwon sein Heimatland Südkorea.
Zunächst reist er nach Singapur. Dort machen ihn die Behörden Südkoreas schnell aus. Nach Vorwürfen erklärt er, nicht auf der Flucht zu sein.
Inzwischen erwecken neue Informationen allerdings ein ganz anderes Bild. Seit Ende 2022 hielt sich der südkoreanische Staatsbürger in Montenegro auf und verwendet für seine Reisen offenbar einen gefälschten Pass.
Dort wurde er von der Polizei am 23. März verhaftet. Gegen ihn existierte ein Interpol-Haftbefehl.
Nachdem südkoreanische Strafverfolgungsbehörden Ermittlungen gegen den 31-Jährigen aufgenommen hatten, annullierten sie seinen offiziellen Reisepass. Von seinen Reisen konnte ihn das jedoch nicht abhalten.
Die Staatsanwaltschaft von Seoul und private Kläger werfen Do Kwon Betrug und Marktmanipulation vor.
Zwar gehen einige Beobachter bis heute davon aus, dass er seine eigene Kryptowährung selbst zum Sturz brachte, Hinweise dafür existieren allerdings nicht.
Unklar ist hingegen, ob er Gelder der Luna Foundation Guard (LFG) veruntreute. Auch dieser Vorwurf besteht immer noch.
Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC ermittelt im Fall von Terra (LUNA) gegen den Südkoreaner. Auch das US-Justizministerium DOJ nimmt sich mittlerweile dem Fall an.
Do Kwon, der bis Ende 2022 ein sehr aktiver Twitter-Nutzer war, äußerte sich seit mehreren Monaten nicht mehr auf der Plattform. Bis dahin wies er jede Schuld von sich. Noch immer folgen ihm eine Million Nutzer.
Arbitrum (ARB) Airdrop findet statt
Ein möglicher Arbitrum Token Airdrop galt als Hoffnung vieler Spekulanten. Die Entwickler der Skalierungslösung für Ethereum kündigten im Vorfeld jedoch nie an, Token zu verschenken. Es stand lediglich die Aussage im Raum, dass eines Tages ein eigener Token folgen könnte.
Gestern war es dann tatsächlich so weit. Arbitrum veröffentlicht den ARB Token und startet einen Krypto-Airdrop von 1,275 Milliarden Token.
Rund 650.000 Nutzer sind berechtigt dazu, einen Teil der Anlagen zu erhalten. Der Großteil von 42,8 Prozent geht jedoch an die Arbitrum Stiftung selbst.
Der Markteintritt des Token ist ein voller Erfolg. ARB steigt direkt in die Top 100 Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung ein.
Mit einer Marktkapitalisierung von 1,7 Milliarden US-Dollar liegt die Währung zu Redaktionsschluss auf dem 34. Rang. Der Token wird zu einem Wert von rund 1,40 US-Dollar gehandelt.
Arbitrum ist ein Layer-2 für Ethereum. Wie jede Skalierungslösung, will auch Arbitrum seine Nutzer mit vergleichsweise geringen Gebühren und hoher Geschwindigkeit überzeugen. Tatsächlich belegen Daten von L2Beat, dass Arbitrum öfter verwendet wird als Ethereum selbst.
Zuletzt herrschte eine enge Konkurrenz zu dem Layer-2 Optimism (OP). Seitdem im Januar Anreize der Skalierungslösung ausliefen, konnte sich Arbitrum jedoch als dominanter Spieler etablieren.
SEC greift auch Coinbase an?
Seit Februar fährt die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC einen harten Kurs gegen die Kryptobranche.
Vor allem Krypto-Börsen geraten ins Visier der Behörde. Mit Kraken und Binance nahmen bereits zwei große Unternehmen der Branche Schaden durch Maßnahmen der SEC.
Auffälligerweise konnte bisher die größte US-Krypto-Börse Coinbase den Interventionen der SEC entgehen.
Diese Tatsache ist besonders bemerkenswert, da Coinbase selbst beide Angebote bietet, die zu Strafen gegenüber Kraken und Binance führten.
Kraken bot seinen Kunden das Staking an, während Binance einen an den US-Dollar gekoppelten Stablecoin namens BUSD führte.
Auch auf Coinbase können Nutzer staken und den US-Dollar-Stablecoin USDC verwenden, den Coinbase in Zusammenarbeit mit Circle herausgibt.
Dennoch traf Coinbase bisher keine Maßnahme der SEC – zumindest bis jetzt. Nun hat sich das Blatt allerdings gewendet. Zuletzt lässt die SEC Coinbase eine Warnung zukommen – eine sogenannte Wells Notice.
Eigenen Angaben zufolge stört sich die SEC an mehreren Produkten der Krypto-Börse. Darunter befinden sich das Spot-Trading, die Earn-Funktion, die Coinbase Wallet, und das Programm Coinbase Prime, das explizit auf institutionelle Investoren zugeschnitten ist.
In der Krypto-Szene kamen zuletzt große Fragen auf, weil Coinbase augenscheinlich verschont geblieben war.
Die Krypto-Börse gilt mit den Behörden als besonders gut vernetzt. Ob auf die Warnung der SEC bald auch eine Klage folgt, ist fraglich.
Die SEC wertete sowohl die Staking-Angebote zentralisierter Dienstleister als auch Stablecoins zuletzt als Wertpapiere. Einige Juristen halten diese Einschätzungen für deutliche Überschreitungen der zugewiesenen Kompetenzen.
Ob die SEC auch vor Gericht mit ihren Positionen recht behält und die Aufsicht über Staking als Dienstleistung und Stablecoins erhält, wird die Zukunft zeigen.