Krypto-News der Woche 9. Februar 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Binance entfernt den größten Privacy Coin, Monero, weltweit von seinem Marktplatz und erzeugt damit hitzige Debatten.
- Ethereums Dencun Upgrade glückt auf dem Testnet und soll bereits am 13. März das Mainnet erreichen.
- Das US-Unternehmen Bakkt steht vor dem Aus. Bisher stellte man institutionellen Krypto-Investoren Dienste bereit.
- Bitcoin und große Teile des Kryptomarktes steigen. Monero ist der Verlierer der Woche.
Darum entfernt Binance Monero vom Marktplatz
Binance, die weltgrößte Krypto-Börse, entfernt Monero (XMR) am 20. Februar von seinem Marktplatz.
Zeitgleich kündigte das Unternehmen das Delisting von drei kleineren Projekten an. Die Streichung von Monero löst in der Krypto-Szene hitzige Debatten aus.
Genaue Details gab Binance in einer Pressemitteilung nicht bekannt. Dort stellte man lediglich allgemeingültige Aussagen über das Listing und Delisting von Kryptowährungen bereit. Diese Tatsache erhitzte die Gemüter der Krypto-Gemeinde auf Twitter noch weiter.
“Könnt ihr nicht einfach zugeben, dass die Regierungen Privacy Coins hassen und euch zwingen, sie zu streichen?”, fragte ein viel beachteter Kommentar. “Das ist eine Schande. XMR ist eine der besten Kryptowährungen”, schrieb ein anderer Nutzer.
Das offizielle Twitter-Konto von Monero reagierte die Ankündigung von Binance und empfahl Nutzern den Gebrauch anderer Marktplätze.
Auch Größen der Krypto-Szene reagierten auf – etwa Konkurrent Kraken. Die US-amerikanische Krypto-Börse schlug sich auf die Seite der Kryptowährung.
„Privatsphäre ist kein Verbrechen“, schrieb Kraken und erhielt dafür viel Unterstützung.
Tatsächlich stecken Moneros Funktionen hinter dem Delisting. Monero ist der größte Privacy Coin. Er ermöglicht seinen Nutzern, vollkommen anonyme Zahlungen zu verschicken und zu empfangen.
Privacy is not a crime
— Kraken Exchange (@krakenfx) February 6, 2024
Viele Behörden kritisieren Monero unter dem Vorwand der Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche.
Tatsächlich geht ihnen die Kontrolle über die Währung durch die starke Verschlüsselung verloren – ein Zustand, den transparente Blockchains nicht in diesem Ausmaß erreichen können.
MiCA, das neue Krypto-Gesetz der EU, verbietet den Handel von Privacy Coins vollständig. Das Gesetz wird ab dem 30. Dezember 2024 wirksam.
Womöglich nimmt Binance dieses Gesetz zum Anlass für das Delisting, das allerdings auch außerhalb der EU durchgesetzt wird.
Weitere Privacy Coins wie Zcash lassen sich bisher noch auf Binance handeln. Auch deren Delisting könnte in naher Zukunft folgen. Weitere zentralisierte Krypto-Börsen werden dieselben Schritte unternehmen.
Dencun Upgrade Release Datum: Dann ist es soweit
Das Dencun Upgrade, auch Cancun-Deneb Upgrade genannt, soll schon bald veröffentlicht werden. Zuletzt gaben die Entwickler das Release Datum bekannt – am 13. März soll es soweit sein.
Die Softwareaktualisierung betrifft die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum. Die aktuell langsame und vergleichsweise teure Blockchain soll durch die Verbesserung mehr Skalierung und geringer Netzwerkkosten erfahren.
Besonders heiß erwartet wird das sogenannte Sharding. Dadurch will Ethereum eine Fülle an teilabhängigen Blockchains betreiben, welche das bisherige Mainnet lediglich als Konsensebene nutzen.
Dadurch soll der Durchsatz der Blockchain stark steigen. Die bisher geringen 15 Transaktionen pro Sekunde könnten dann auf 20.000 bis 100.000 Transaktionen steigen. Diese Zahl ist stark von den Layer-2-Lösungen abhängig. So soll Ethereum massentauglich werden.
Gleichzeitig sollen die Netzwerkgebühren um bis 90 Prozent sinken. Dencun wurde auf dem Holesky Testnet bereits erfolgreich angewendet.
US-Unternehmen Bakkt steht vor dem Aus
Das US-Unternehmen Bakkt steht vor dem Aus. Bisher war die Krypto-Firma vor allem auf institutionelle Kunden ausgerichtet. Das Geschäft geht offenbar nicht auf. Nun meldet man herbe finanzielle Sorgen.
“Wahrscheinlich können wir den Betrieb nicht aufrecht erhalten”, heißt es in einer Pressemitteilung. “Wir gehen davon aus, dass unsere Mittel nicht ausreichen werden, um unseren Betrieb in den nächsten zwölf Monaten zu finanzieren”, führt man aus.
Bakkt ging bereits 2021 an den Start. Damals war das Geschäftsmodell, Institutionen Investments in Krypto zu ermöglichen, durchaus innovativ. Mittlerweile bieten viele größere Unternehmen dasselbe Angebot an – von Coinbase bis zu BlackRock.
Im Januar genehmigte die SEC darüber hinaus Bitcoin Spot ETFs – eine Entwicklung, welche den Dienst von Bakkt möglicherweise noch unattraktiver macht.
Kryptomarkt steigt, Monero verliert massiv
Der Kryptomarkt steigt über die letzten Tage. Besonders seit gestern können viele große Coins massiv zulegen.
Marktführer Bitcoin liegt im Wochentrend 10,30 Prozent im Plus. Allein seit gestern legte BTC um rund 5,30 Prozent zu und notiert infolgedessen bei 47.500 US-Dollar.
Der gesamte Kryptomarkt stieg in den letzten 24 Stunden laut CoinMarketCap um 3,50 Prozent und vereint einen Wert von 1,78 Billionen US-Dollar.
Während es für viele Projekte so stark aufwärtsgeht, nimmt Monero drastisch ab. Nachdem Binance das baldige Delisting angekündigt hatte, fühlen sich viele Nutzer der Krypto-Börse zu Verkäufen gezwungen.
Der Verkaufsdruck steigt und gleichzeitig nimmt die Unsicherheit über die Zukunft des Projekts zu. Dadurch liegt XMR inzwischen 28 Prozent im Minus. Mittlerweile ebben die Verluste ab.
Seit gestern sank der Privacy Coin nur noch um 2,40 Prozent. Zu Redaktionsschluss notiert er bei 121 US-Dollar und damit so gering wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Monero ist mit deutlichem Abstand der Verlierer der Woche unter den Top-100.
Deutlich größer sind die Ausschläge der Wochensieger. Dymension (DYM) liegt 79 Prozent im Plus. Es handelt sich um eine Smart-Contract-Plattform, die sich auf Play to Earn spezialisiert.
Mit +33 Prozent im Wochentrend sind auch die Gewinne von Kaspa (KAS) hoch. Auf dem dritten Rang der Wochensieger folgt der Utility Token des BitTorrent Protokolls, BitTorrent (BTT) mit +29 Prozent.