Krypto-News der Woche 8. Dezember 2023
Das Wichtigste in Kürze
- US-Vermögensverwalter erneuern ihre bestehenden Anträge für Bitcoin Spot ETFs. Laut Experten traf die Börsenaufsicht SEC bereits eine interne Entscheidung über ihre Genehmigung.
- Erneut droht ein Bitcoin-Mining-Verbot in der EU. Das Verbot komme im Zuge des Umweltschutzes infrage.
- BRC20-Token verursachen hitzige Streitereien und Bitcoinern. Kritiker bezeichnen diese als „Spam-Angriff“ auf Bitcoin.
- Der Bitcoin-Kurs und der Kryptomarkt wachsen mächtig.
SEC: Entscheidung über Bitcoin Spot ETFs gilt als getroffen
Seit Juni gehören Bitcoin Spot ETFs in den USA zu den heißesten Themen am Kryptomarkt.
Die Folgen für den Bitcoin-Kurs gelten als gewaltig. Viele Investoren erwarten eine massive Kursexplosion, sollte es zur Zulassung der ETFs kommen.
Bisher lehnte die SEC Bitcoin Spot ETFs jedoch stets ab. Das scheint sich aktuell zu ändern.
Laut eines neuen Berichts von Reuters sei die Entscheidung der SEC über Bitcoin Spot ETFs inzwischen getroffen. Das Nachrichtenmagazin beruft sich dabei auf Aussagen von Branchenexperten.
Natürlich – wie sollte es anders sein – falle diese Entscheidung laut der Experten zugunsten des Bitcoins aus.
Deshalb sollen sich mehrere Vermögensverwalter bereits mit der SEC getroffen haben, um Details zu den börsengehandelten Fonds zu besprechen.
BlackRock und Bitwise erneuerten infolgedessen ihre Anträge. Insgesamt beantragten bisher 13 verschiedene Investmentgesellschaften ihren eigenen Bitcoin Spot ETF bei der SEC.
Die neuesten Antragsänderungen zeigen: Die SEC bleibt ihrem bisherigen Kurs teilweise immer noch treu.
So verfügen die veränderten ETF-Anträge nun über Warnhinweise, die potenzielle Kunden darauf hinweisen, dass es sich bei der Kryptowährung Bitcoin möglicherweise um ein Wertpapier laut US-Wertpapiergesetz handelt.
Die ETF-Experten James Seyffart und Eric Balchunas sagen bislang eine Veröffentlichung der Bitcoin Spot ETFs im Zeitraum vom 8. bis zum 10. Januar 2024 voraus.
Die SEC wird möglichst viele der Fonds auf einmal freigeben, um keinem Unternehmen einen Vorteil zu verschaffen.
Aus dem neuesten Bericht von Reuters geht kein konkretes Datum hervor. Die dort zitierten, unbekannten Branchexperten, erwarten jedoch eine „baldige Genehmigung“.
Dass sich die SEC ihrer Sache sicher sei, gehe aus der Verhaltensweise der Behörde hervor – etwa aus der Tatsache, dass sich die SEC immer wieder mit Vermögensverwaltern trifft, um Details zu den ETFs zu klären.
Bitcoin-Mining-Verbot in EU wieder Thema
Ein mögliches Bitcoin-Mining-Verbot in der EU ist wieder ein aktuelles Thema. Bis zum Frühjahr 2022 war ein mögliches Verbot von Proof of Work Algorithmen in der EU schon einmal Gegenstand der Regulierung.
Dieser Inhalt wurde letztlich aus dem Krypto-Gesetz MiCA gestrichen.
Laut Daniel Batten schwelt nun erneut die Gefahr eines derartigen Verbots. Auf Twitter warnte der Krypto-Enthusiast daher die Szene.
“Die Europäische Kommission (EC) ist im Begriff, eine drakonische und unwissenschaftliche Haltung gegenüber Bitcoin einzunehmen, die nicht nur den Weg für ein EU-Mining-Verbot ebnen kann, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die gesamte globale Bitcoin-Gemeinschaft haben könnte”, erklärt Batten.
Demnach arbeitet die Europäische Kommission an einem System, das den Einfluss des Bitcoins auf die Umwelt reduzieren soll.
Dafür muss jedoch zunächst dessen Einfluss gemessen werden. Schon das Messverfahren hält Batten für tendenziös.
Das Ziel sei es, „den Ressourcenverbrauch aller Kryptowährungen pro Transaktion zu messen“.
Der angebliche negative Einfluss des Bitcoin werde anhand von Berichten festgestellt. Laut Batten handelt es sich bei den Berichten, die von Zentralbanken und Ripple stammen, um Falschmeldungen.
Die Fehlinformationen seien laut Batten bereits in einem 2018 veröffentlichten Bericht der Universität Cambridge als Tatsachenverfremdung festgestellt worden.
Die Tatsache, dass die EU-Kommission sowohl die Wissenschaft als auch den grundlegenden Wandel in der Bitcoin-ESG-Darstellung in diesem Jahr ignoriert hat, zeigt, dass ihre Absichten nichts mit Nachhaltigkeit zu tun haben, sondern einzig und allein mit dem Schutz etablierter Interessen, die durch Bitcoin gestört werden könnten.
Es gehe der EU-Kommission schlicht und ergreifend um den Schutz des bestehenden Fiatsystems.
Bitcoin ist unter den freien Währungen der größte Konkurrent für den Euro und soll deshalb bekämpft werden.
Welche Folgen hätte das Mining-Verbot?
Ein Bitcoin-Mining-Verbot gilt als schwer durchsetzbar. Ein Verbot in China erzielte nicht den gewünschten Effekt.
Unter den Top-10 der Länder, in denen Bitcoin geschürft wird, befinden sich mit Deutschland und Irland zwei Mitgliedsstaaten der EU.
Die tatsächliche Rolle der beiden Länder wird in bekannten Berichten zum Bitcoin-Netzwerk oft angezweifelt. Sie seien besonders für Miner in kritischen Jurisdiktionen als inszenierter Standort interessant.
Dennoch könnten EU-Firmen unter einem Verbot leiden – etwa die deutsche Northern Data Group.
Die ohnehin geringe Attraktivität von EU-Staaten für die Kryptobranche würde weiter leiden. Ein Ende des Bitcoin-Netzwerks ist deshalb jedoch nicht abzusehen.
BRC-20 Token verursachen hitzigen Streit unter Bitcoinern
Über die letzten Tage verursachen BRC-20 Token zunehmend hitzige Streitereien unter Bitcoinern.
In der Grundsatzdebatte geht es um die Frage, wozu das Netzwerk wirklich dienen soll.
BRC-20 ist ein Token-Standard auf Bitcoin, der Nutzern die Erstellung eigener Token ermöglicht, die dann auf der Blockchain von BTC leben.
Der Standard baut auf das Ordinals Protokoll, das seit Anfang 2023 Wellen schlägt. Schon damals entbrannten Streitigkeiten über den Nutzen und Schaden des Protokolls.
Zuletzt kam das Thema erneut auf, da BRC-20 Token eine enorme Explosion erleben.
Laut CoinGecko handelt es sich am Kryptomarkt um die am zweitschnellsten wachsende Kategorie. Als Auslöser der Kursexplosion agierte Binance.
Die Krypto-Börse listete Anfang November den BRC-20 Token Ordi (ORDI), der seither um 960 Prozent stieg.
Durch das enorme Interesse an den Token ist das Bitcoin-Netzwerk derzeit stark überlastet.
Laut Mempool.space warten zu Redaktionsschluss 216.000 Transaktionen auf ihre Bestätigung.
Der Mempool überschreitet sein Datenlimit von 300 Megabyte um das Fünffache. Die unbestätigten Transaktionen nehmen 1,48 Gigabyte in Anspruch.
Diese Entwicklung betrachtet der Bitcoin-Entwickler Luke Dashjr mit Sorge. Er bezeichnet diesen Zustand als einen Spam-Angriff auf Bitcoin und will Ordinals daher einen Riegel vorschieben.
“Die sogenannten Inscriptions missbrauchen einen Fehler von Bitcoin Core, um die Blockchain zu spammen”, schrieb Dashjr
Spätestens ab 2024 soll es dann soweit sein. Durch Bitcoin Core Version 27 sollen Ordinals nicht mehr funktionieren. Das junge Ökosystem wäre damit zerstört – und so auch sämtliche BRC-20 Token.
Das Mining-Unternehmen Ocean Mining, das mit Bitcoin Knots einen eigenen Node-Client entwickelt, erfährt viel Gegenwind, nachdem der Client Ordinals-Transaktionen durch ein Update automatisch aussortiert.
“Wer hat Ihnen das moralische Recht gegeben, zu entscheiden, welche Transaktionen zensiert werden sollen?”, kommentiert ein Leser.
Who gave you the moral high ground deciding which transactions to censor?
— katsu (@0x0ff_) December 6, 2023
Bitcoin-Kurs und Kryptomarkt steigen massiv
Der Bitcoin-Kurs erlebt im Wochentrend eine Explosion um rund 15 Prozent.
Schuld daran ist einerseits die Hoffnung auf eine baldige Veröffentlichung der Bitcoin Spot ETFs in den USA, andererseits sind es die positiven ökonomischen Bedingungen, die durch BRC-20 Token entstanden.
Im Wochentrend knackte BTC daher mehrfach die 44.000 US-Dollar-Marke. Zu Redaktionsschluss notiert die größte Kryptowährung allerdings mit 43.985 US-Dollar knapp unter ihr.
Beinahe der gesamte Kryptomarkt schreibt aktuell grüne Zahlen. Im Tagestrend stieg die kombinierte Marktkapitalisierung um 2,60 Prozent auf 1,63 Billionen US-Dollar.
Der Solana-Memecoin Bonk (BONK) beendet die Woche als Wochensieger mit einem Plus von 227 Prozent.
Darauf folgt der BRC-20 Token Ordi (ORDI) mit +144 Prozent. Auf dem dritten Rang findet sich BitTorrent (BTT) mit +114 Prozent ein.
Unter den Top 10 sind derzeit Cardano (+39 Prozent) und Solana (+22 Prozent) besonders gefragt.