Was ist ein Coin Burn und wie funktioniert Coin Burning?

Der Begriff Coin Burn beschreibt die permanente Entnahme von Coins aus dem umlaufenden Coin-Bestand. Dementsprechend sorgt dieser Ansatz für eine dauerhafte Reduktion des Gesamtangebots am Markt. Grundsätzlich ist das Coin Burning ein Verfahren, welches nahezu jeder Kryptowährung immanent ist und einem Wertverfall entgegensteuern soll.

Eine Einführung ins Coin Burn

Beim Coin Burn – im Deutschen Coin-Verbrennung – handelt es sich um ein einzigartiges Verfahren von Kryptowährungen. Auch wenn dieser Ansatz nahezu radikal klingt, handelt es sich um einen zentralen Mechanismus zahlreicher Krypto-Projekte. Insbesondere im Rahmen eines Initial Coin Offerings ist dieses Verfahren zu beobachten, denn unverkaufte Coins werden zum Ende des ICOs vernichtet. Zusätzlich haben führende Handelsplätze – allen voran Binance – einen periodischen Mechanismus, der zusätzliche Werte für die Investoren schafft. Grundsätzlich gibt es zahlreiche Motivationen für neue Projekte, welche zu einer Implementierung einer solchen Funktionalität führen.

Dabei beschreibt das Coin Burning grundsätzlich einen Mechanismus zur Eliminierung von Coins in einem Blockchain-Netzwerk. Im Zuge dieses Vorgangs werden Coins an eine sogenannte „Eater Address“ geschickt. Hierbei handelt es sich um eine Adresse ohne Private Keys. Dementsprechend gehen sämtliche Tokens, die sich auf einer solchen Adresse befinden, unwiderruflich verloren. Folglich befinden sich diese Tokens nicht mehr im Umlauf. Durch die Aufzeichnung sämtlicher Transaktionen ist eine solche Elimination öffentlich nachvollziehbar.

Die Gründe für eine Reduktion des Angebots

Ein solches Vorgehen muss natürlich einen Mehrwert für das gesamte Netzwerk liefern, da eine solche Reduktion des Gesamtangebots nachhaltig und unwiderruflich erfolgt. Die nachfolgenden Ansätze verdeutlichen den Mehrwert des Verfahrens.

Effektivere Konsensmechanismen

Insbesondere Kryptowährungen, die auf einem Proof-of-Burn-Verfahren (POB) basieren, adaptieren diesen Ansatz. Beim POB handelt es sich um einen einzigartigen Ansatz zur Generierung eines Konsenses innerhalb eines verteilten Netzwerks. Hierbei müssen die Miner und Nutzer des Netzwerks einen Anteil des umlaufenden Bestands vernichten.

Wertsteigerung der Kryptowährung

Auch Kryptowährungen folgen den Prinzipien der Marktwirtschaft, sodass sich der Preis aus dem Angebot und der Nachfrage errechnet. Die Knappheit einer Ressource ist dabei ein zentrales wirtschaftliches Konzept zur Preisermittlung eines Vermögenswertes. Insbesondere im Vergleich zu Fiatwährungen zeichnen sich Digitalwährungen durch ihre deflationäre Natur aus. Dementsprechend gibt es für die meisten Kryptowährungen eine definierte Maximalanzahl, die nicht überschritten werden kann. Besonders bekannt ist diese Grenze beim Bitcoin, der eine maximale Kapazität von 21 Mio. BTC nicht übersteigen kann. Dementsprechend sorgt eine steigende Nachfrage nach der Währung (höchstwahrscheinlich) auch für steigende Preise. Zusätzlich tragen vernichtete BTC oder verlorene Wallet-Keys zu einem weiteren Preisanstieg bei.

Auch das Coin Burn fördert diesen Effekt und sorgt für eine Verringerung des Gesamtumlaufs. Folglich ist dies eine effektive Methode, um die Bewertung ganzer Währungen zu verbessern oder zu stabilisieren.

Schutz gegen Spam

Des Weiteren ist das Vernichten von Coins ein natürlicher Mechanismus zum Schutz gegen Distributed Denial of Service Attacks (DDOS) sowie gegen Spam-Transaktionen. Grundsätzlich zahlen Nutzer eines Netzwerks eine kleine Gebühr für die Ausführung einer Transaktion. Auch die Ausführung eines Smart Contracts erfordert eine Gas-Gebühr im Ethereum-Netzwerk. Auch das Vernichten von Digitalwährungen verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Statt der Zahlung einer Transaktionsgebühr an die Miner, implementieren einige Projekte eine automatisierte Token-Vernichtung. Dementsprechend wird ein geringer Anteil der Transaktion automatisiert vernichtet – Ripple hat ein solches Modell implementiert.

Langfristiges Commitment zum Projekt

Schlussendlich können Investoren eine solche Funktionalität als positives Signal durch die Entwickler interpretieren. Alle Projekte versuchen, einen maximalen Mehrwert für Investoren und Nutzer zu erzeugen. Durch die nachhaltige Vernichtung von Token im Netzwerk lassen sich zahlreiche Probleme beheben und die Entwicklung des Wertes steigern. Einige Projekte kaufen einen Teil des umlaufenden Vermögens an, um dieses nachhaltig vom Markt zu nehmen und somit für eine Steigerung des generierten Wertes zu sorgen.

Die verschiedenen Kategorien des Coin Burning

Nachdem die Vorteile der Token-Vernichtung identifiziert sind, geht es um die verschiedenen Modelle des Coin Burning. Diese Models sind in den Core Protocol Layer der Blockchain integriert und somit ein Bestandteil der DNA einer Digitalwährung.

Die Proof-of-Burn-Algorithmen

In der Praxis gibt es Kryptowährungen, die auf einen Proof-of-Burn-Algorithmus zur Konsensschaffung setzen. Hierbei müssen die Miner des Netzwerks nachweisen, dass sie einen Teil des ihrer Coins vernichtet haben. Auch wenn dieser Ansatz im ersten Moment etwas verwirrend ist, so umgehen die Entwickler den klassischen Herausforderungen eines Proof-of-Work-Algorithmus. So benötigt ein solcher Konsensalgorithmus ausschließlich vernichtete Coins – Rechenressourcen entfallen in diesem Fall komplett. Folglich sinken auch die finanziellen und ökologischen Kosten beim Mining. Folgende PoB-Modelle existieren in der Praxis:

  1. Vernichten nativer Coins für Mining-Rechte: Bevor ein Nutzer die Rolle eines Miners übernehmen kann, muss dieser einen Anteil der Tokens vernichten.
  2. Das Vernichten von Bitcoins zur Schaffung neuer nativer Coins: Andere Blockchains setzen auf das Vernichten von Bitcoins, um eine entsprechende Menge an Coins zu erhalten. Durch diesen Ansatz erhält die Währung einen höheren Wert, da ein entsprechender Wert vorhanden ist.
  3. Verbrennungs- und Mining-Gleichgewicht: Der letzte Ansatz findet sich in der Vernichtung nativer Coins für die Erlangung von Rechten wieder. Insbesondere bei Netzwerken mit einem Staking-Ansatz sind diese Models wiederzufinden. Hierdurch steuern die Entwickler einer starken Inflation der Währung entgegen. Für die Benutzung der Services müssen die Rechte eingetauscht werden, sodass der Token-Bestand trotz des Stakings weiterhin sinkt.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Bei dieser Kategorie der Burning-Mechanismen handelt es sich klassischerweise um eine wirtschaftliche Rahmenbedingung oder ein Programm des Projekts. Dieses ist nicht direkt in den Code integriert und kann lediglich einmalig stattfinden oder regelmäßig zur Ausführung kommen. Hierzu gehört beispielsweise die Vernichtung nicht verkauften ICO-Tokens. Da einige Projekte nicht die avisierten Emissionszahlen erreichen, kann die Vernichtung der überschüssigen Coins aus Gründen des Werterhalts sinnvoll sein. Dabei hebt das Entwicklerteam die Coins nicht für die Zukunft auf, sondern vernichtet diese, um den Investoren einen kurzfristigen Mehrwert zu liefern. Projekte mit solchen Ansätzen zeichnen sich durch ein positives Image aus.

Auch die Rückführung von Gewinnen an die Investoren gilt als ein probates Mittel zur Token-Vernichtung. Hierbei nutzt das entwickelnde Unternehmen die Gewinne aus den Transaktionen zum Rückkauf von Coins. Die gekauften Vermögenswerte werden im Anschluss vernichtet und der Wert der Währung gesteigert. Nichtsdestotrotz ist das Coin Burn auch eine Möglichkeit zur Umgehung von Sicherheitsbestimmungen. Durch die Rückführung von Kapitalerträgen an die Investoren gelten die Währungen als Investmentvehikel, sodass eine regulatorische Aufsicht erforderlich ist.

Fazit zum Coin Burn

Schlussendlich ist das Coin Burning ein vergleichsweise neuer Ansatz für Kryptowährungsprojekte. Die Vorteile sind hierbei besonders umfangreich – vom Umweltschutz bis zur Wertsteigerung. Außerdem ermöglicht dieser Ansatz eine Umgehung des Wertpapiergesetzes und eine Maximierung des generierten Mehrwerts für die Teilnehmer des Netzwerks.