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Was ist Fiat-Geld und wie funktioniert es?

Jeder hatte schon Kontakt zu Fiat-Geld, doch der Begriff war den wenigsten bisher bekannt. Erst durch das Aufkommen und die Bekanntheit von Kryptowährungen wurde die Bezeichnung häufiger genutzt und fand seinen Weg ins alltägliche Vokabular.

Doch was bedeutet Fiat eigentlich und wie unterscheidet es sich von anderen Währungssystemen?

Was ist Fiat-Geld – eine kurze Definition und Geschichte

Fiat-Geld ist ein gesetzliches, von der Regierung des jeweiligen Landes und Zentralbanken reguliertes Zahlungsmittel.

Heute nutzen die meisten Länder der Welt ein Fiat-Währungssystem, wobei die Stärke und der Wert der Währung meist von der wirtschaftlichen und politischen Stärke der Regierung abhängig ist.

Bevor es solche Währungssysteme gab, mussten Menschen sich zunächst auf Tauschhandel einlassen. Das war jedoch sehr umständlich, je komplexer und weitschweifender Handelsbeziehungen wurden.

Später ging man dazu über, wertvolle Metalle wie Gold oder Silber und andere begrenzte Rohstoffe zu prägen.

Der Begriff Fiat stammt aus dem lateinischen und bedeutet in etwa „es soll“ oder auch „es soll geschehen“.

Das erste Papiergeld hat seinen Ursprung im alten China des 11. Jahrhunderts. In der Provinz Szechuan wurde erstmals Papier bedruckt und als Geld ausgegeben.

Es handelte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht um echtes Fiat-Geld. Denn dieses Papiergeld konnte wieder in wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber und Seide umgetauscht werden.

Erst im 13. Jahrhundert, als der mongolische Herrscher Kublai Khan an die Macht kam, führte er das Fiat-Währungssystem ein und löste sich von Rohstoff-gedeckten Systemen.

Ab dem 17. Jahrhundert begann man auch in Europa, mit dem neuen Währungssystem zu experimentieren. Rund zwei Jahrhunderte später fing man auch in Teilen Nordamerikas an, sich teilweise mit dem Konzept des Fiat-Geldes auseinanderzusetzen.

Die ersten Ergebnisse waren in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich, wodurch zunächst nicht alle zum Fiat-Währungssystem wechselten und Gold- oder Silberstandards beibehielten.

Erst 1972, während der Präsidentschaft von Nixon, gaben die USA den Goldstandard endgültig auf und führten ein Währungssystem ausschließlich auf Basis des Fiat-Währungssystems ein.

Diese Umstellung führte dazu, dass auch die meisten anderen Länder der Welt Fiat-Währungen einführten.

Wie funktioniert Fiat-Geld?

Häufig wird fälschlich angenommen, dass Fiat-Geld automatisch das Gleiche ist wie Papiergeld. Wie bereits oben gezeigt, kann Papiergeld auch auf dem Goldstandardsystem oder jedem anderen beliebigen Rohstoff basieren.

In diesem Fall konnte die Regierung nur so viel Papiergeld ausgeben, wie sie tatsächlich an Rohstoffen, etwa Gold, besaßen. Bei Fiatwährungen ist das jedoch nicht der Fall.

Es gibt keinen physisch greifbaren Gegenwert, gegen den man das Geld tauschen könnte.

Der Begriff Fiat stammt aus dem lateinischen und bedeutet in etwa „es soll“ oder auch „es soll geschehen“.

Dies trifft die Bedeutung, denn Fiat-Geld hat für sich genommen keinen inneren Wert, sondern bezieht diesen aus dem Nennwert, den die Regierung ihm gibt.

Das Konzept basiert auf dem Vertrauen, der Reputation und der wirtschaftlichen Stärke der ausgebenden Regierung.

 

Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen Finanzmitteln

Das Konzept des Fiat-Geldes wird zwar seit einigen Jahrhunderten verwendet, dennoch sind sich Ökonomen nicht einig darüber, ob es die beste Lösung ist.

Die folgenden Punkte sprechen für ein Fiat-Währungssystem:

  • Kostengünstiger: Das Drucken von Papiergeld ist deutlich günstiger, als das Prägen von Silber- und Goldmünzen.
  • Flexibler: Als noch Systeme wie der Goldstandard vorherrschten, waren Banken und Regierungen stark eingeschränkt in ihrer Handlungsgewalt. Denn sie konnten nur so viel Papiergeld ausgeben, wie ihre begrenzten Rohstoff-Reserven erlaubten. Mit Fiatwährungen haben Zentralbanken nun mehr Möglichkeiten, Kreditversorgung, Liquidität und Geldfluss im Land zu beeinflussen und negative Effekte auf die Wirtschaft abzudämpfen.
  • Internationaler Handel: Da die meisten Länder der Welt das Fiat-Währungssystem verwenden und die gegenseitigen Währungen anerkennen, erleichtert es den internationalen Handel.

Das Konzept von Fiat-Währungen hat jedoch auch einige Nachteile.

  • Keine Reserven: Da Fiat-Währungen keinen inneren Wert besitzen, stützt sich ihr zugesprochener Wert ausschließlich auf das Vertrauen in die Regierung. Versagen Regierung und Zentralbanken, dann verliert auch automatisch das Papiergeld an Wert und ist im schlimmsten Fall völlig wertlos. Denn es gibt keine Reserven, die sie sichern würden.
  • Weniger Stabilität: Fiat-Geld ist zwar im Vergleich zu Kryptowährungen zum aktuellen Zeitpunkt weniger volatil. Doch die größte Wert-Stabilität bieten Systeme wie der Goldstandard. Denn Gold ist ein begrenzter Rohstoff und hat damit immer einen gewissen Wert.
  • Inflation: Da Fiat-Geld keinen inneren Wert hat, könnten Zentralbanken beliebig viel Geld drucken. Ein solcher Fall ereignete sich Anfang der 2000er in Simbabwe. Das Land wollte seine schwerwiegenden wirtschaftlichen Probleme lösen, indem die Zentralbank begann, große Mengen Geld zu drucken. Diese Maßnahme zeigte schon bald seine negativen Konsequenzen. Denn nur einige Jahre später kam es zur Hyperinflation, die zwischen 230 und 500 Milliarden Prozent lag. Der Simbabwe Dollar wurde aufgrund des enormen Angebots beinahe wertlos, sowohl im eigenen Land als auch im Vergleich zu anderen Fiatwährungen. Das Beispiel von Simbabwe ist dabei nur eines von vielen und stellt den wohl dramatischsten Fall der Hyperinflation dar.