Was ist ein Token Swap? Erklärung und Beispiele

Hin und wieder kündigen Krypto-Unternehmen einen bevorstehenden Token Swap an. Doch was bedeutet das für den Kunden? Was passiert beim Swap, wie funktioniert es genau und was gilt es zu beachten? Alles wichtige zum Thema und wieso die Swaps manchmal nötig sind, gibt es hier.

Was ist ein Token Swap?

Bei einem Token Swap wird ganz allgemein eine Kryptowährung gegen eine andere ausgetauscht.

Doch dabei geht es nicht darum, wie im Fall einer Exchange Transaktion, einen neuen Token im Austausch gegen einen anderen zu kaufen.

Es handelt sich dabei auch nicht um ein Rebranding. Denn in diesem Fall wäre der Token derselbe und hätte nur einen neuen Namen.

Häufig ist der Token Swap mit einem Umzug auf eine neue Blockchain oder anderen technischen Veränderungen verbunden. Die Token müssen dann innerhalb einer vorgegebenen Frist gegen einen anderen ausgetauscht werden.

Der Austausch erfolgt in der Regel in einem Verhältnis von 1:1. Das muss jedoch nicht immer so sein. Die Entscheidung liegt beim Entwickler und dem Unternehmen.

Doch wieso machen Krypto-Unternehmen Token Swaps und welchen Zweck erfüllen sie?

Beispiele und Gründe für Token Swaps

Im vergangen Jahr haben viele Krypto-Projekte sich für die Token Migration entschieden. Dabei kann ein Token Swap ganz unterschiedliche Gründe haben. Zu den häufigsten gehören:

  1. Natürlicher Prozess der Weiterentwicklung: Die dezentrale Speicherlösung Storj vollzog bereits 2017 den Token Swap. Das Unternehmen erkannte, dass die Bitcoin-Blockchain nicht mehr die nötigen Anforderungen erfüllte. Storj benötigte mehr Skalierbarkeit und entschied sich daher dazu, auf die Ethereum-Blockchain zu wechseln.
  2. Umzug auf eigenes Mainnet: Viele Krypto-Projekte planen langfristig eine eigene Blockchain. Sie beginnen jedoch zunächst mit einer bereits etablierten Blockchain, wie der von Ethereum (Was ist Ethereum?). So können sie die nötigen Finanzmittel beschaffen und ihre Token in Umlauf bringen. Wenn sich das Projekt etabliert hat und das eigene Mainnet bereitsteht, können sie dann bequem auf die eigene Blockchain wechseln. So gingen die bekannten Krypto-Unternehmen Tron und EOS im Jahr 2018 vor. Heute sind sie die größten Konkurrenten von Ethereum. Die Exchange Plattform Binance beendete seinen Mainnet Swap im April 2019.

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Wie funktioniert der Token Swap?

Der Prozess des Token Swaps kann sehr unterschiedlich sein und hängt stark vom jeweiligen Unternehmen und seinen Plänen ab.

Wie sich der Token-Inhaber im Einzelfall zu verhalten hat, hängt außerdem davon ab, wo er seine Token aufbewahrt. Bei einer Exchange muss der Kunde in der Regel nicht eingreifen, da sich die Börse um alles kümmert.

Bei einer herkömmlichen Wallet, außerhalb einer Exchange, ist das Eingreifen des Inhabers unbedingt erforderlich.

Jedes Krypto-Unternehmen gibt dabei eigene detaillierte Anweisungen heraus, was in diesem Fall zu tun ist. Die Grundzüge sind bei dem Prozess jedoch sehr ähnlich:

  • Das Krypto-Unternehmen gibt ein Wallet oder eine Website aus, die der Nutzer herunterladen oder auf der er sich registrieren muss.
  • Anschließend werden ihm 2 Wallet-Adressen angezeigt. Eine ist für die alten Token und eine für die neuen.
  • Der Nutzer wird aufgefordert, alle alten Token in seinem Besitz an die jeweilige Wallet-Adresse zu verschicken. Sobald diese dort angekommen sind, erhält er den entsprechenden Betrag in neuen Token auf das andere Wallet gutgeschrieben.
  • Das Unternehmen vernichtet im Anschluss die alten Token allmählich.

Welche Risiken gibt es und was müssen Nutzer beachten?

Je nach Art des Token Swap können einige potenzielle Fehlerquellen und Risiken bestehen. Wer seine Token in einer Wallet aufbewahrt und damit selbst für die Migration zuständig ist, muss gegebenenfalls aufpassen, die Sperrfrist nicht zu verpassen.

Token, die nicht migriert wurden, sind irgendwann nicht mehr kompatibel. Weder Wallets noch Anwendungen nehmen die alten Token noch an. Für den Kunden bedeutet das, dass seine Kryptowährung wertlos und für immer verloren ist.

Zwar versuchen viele Unternehmen auch nach Ablauf der Frist sogenannte Fallback-Fristen einzuräumen, damit auch die Nachzügler den Umzug durchführen können, doch auch diese gelten nur für einen bestimmten Zeitraum.

Token-Inhaber sollten daher im eigenen Interesse versuchen, diese Fristen nicht überzustrapazieren. Es sollte außerdem beachtet werden, dass häufig bereits vor dem eigentlichen Swap Maßnahmen ergriffen werden, die den Handel mit den alten Token betreffen können.

So können Block-Rewards, Airdrops oder auch das Traden auf Exchanges ausgesetzt werden. Über diese Punkte sollte sich der Token-Inhaber rechtzeitig informieren.

Bei der Migration auf ein neues Wallet muss der Nutzer zudem unbedingt beachten, die Wallet-Adressen korrekt einzugeben. Andernfalls sind die Token unwiederbringlich verloren.

Und wie im Krypto-Raum üblich, gibt es keine übergeordnete Regulierungsbehörde oder Verwaltung, an die der Nutzer sich in dem Fall wenden könnte.

Beachtet der Nutzer jedoch die Fristen und befolgt die vom Krypto-Unternehmen bereitgestellten Anweisungen bis ins Detail, dann ist ein Token Swap generell eine sichere Angelegenheit.