Polymath ST-20: Neuer Standard für Blockchain Security Token

Der Utility-Token Standard in Form des ERC-20 ist allgemein bekannt. Doch er ist für den Handel mit Security Token ungeeignet. Polymath hat sich in Zusammenarbeit mit Loopring an eine Lösung gewagt und den ST-20 Standard entwickelt. Dieser könnte eine neue Ära im Handel mit Security Tokens einleiten und ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

Warum ist ein Security Token Standard notwendig?

Der Security Token, oder auch als Sicherheitstoken bezeichnet, ist ein Begriff, der häufig in Zusammenhang mit ICOs fällt. In vielen Ländern werden ICOs wie ein regulärer Wertpapierhandel behandelt. Das bedeutet im Klartext, sie sind an die gleichen Bedingungen und Gesetze geknüpft.

Besonders in den USA ist der sogenannte Howey-Test gefürchtet, der darüber entscheidet ob es sich beim Token Offering um einen Utility Token oder einen Security Token handelt. Denn im Gegensatz zum Handel mit Utility Token sind Security Tokens an behördliche Bedingungen geknüpft. Werden diese nicht erfüllt drohen schwere Strafen und der Handel kann als illegal eingestuft werden.

Der bisher bekannte ERC-20 Token kann diese Funktion nicht erfüllen. Denn er bietet keine Restriktionsmöglichkeiten und kann praktisch von jeder Person in beliebiger Menge gehandelt werden. Der ERC-20 kann zum Beispiel nicht die KYC-Auflagen, die von den Börsen-Aufsichtsbehörden verlangt werden erfüllen. Hier kommt der ST-20 Standard ins Spiel.

ST-20 versus ERC-20

Der ST-20 ist mit dem ERC-20 kompatibel und gehört damit zum Ethereum-Universum. Polymath hat jedoch als Grundlage für seinen Token Standard den ERC-1400 verwendet. Der Token Standard unterliegt im Wesentlichen zwei Bedingungen, die für eine erfolgreiche Transaktion erfüllt sein müssen:

  1. Zulässige Handelserlaubnis. Der Käufer muss auf der Whitelist des Token-Anbieters registriert sein. Ob diese Regel eingehalten wurde, überprüft der Transfer Manager. Diese Bedingung geht sogar so weit, dass auch der Weiterverkauf überprüft wird. Würde also eine Person, die auf der Whitelist steht versuchen seine erworbenen Security Token an jemanden zu verkaufen, der nicht registriert ist, dann gilt die Transaktion als ungültig. Diese Funktion ist wichtig, um die KYC/AML Auflagen zu erfüllen.
  2. Einhaltung von Obergrenzen. Ein Handel kann ebenfalls abgelehnt werden, wenn es dazu führt, dass die Zahl der Anleger höher als im Vorfeld festgelegt war.

Ähnlich wie bei den Smart Contracts sind die Bedingungen als Logik programmiert und können entsprechend angepasst werden. Die Überprüfung erfolgt automatisch bei jeder Transaktion. Eine manuelle Überprüfung der Compliance-Anforderungen wird damit überflüssig. Das erleichtert nicht nur den Handel, er macht ihn sicherer und transparenter. Für den Wertpapierhandel, aber auch den Handel mit anderen Vermögenswerten auf der Blockchain ist das ein wichtiger Schritt.

Polymath und Loopring haben bereits erste Tests durchgeführt und konnten zeigen, dass der ST-20 Token Standard in der Lage ist eine zulässige von einer unzulässigen Transaktion zu unterscheiden.

Mit SeriesOne erweitert Polymath die Kundenbasis für ST-20 Token

Die digitale Wertpapier-Fundraising-Plattform SeriesOne zeigt Interesse an dem Konzept von Polymath und möchte den neuen Token-Standard implementieren. Gemeinsam möchten die beiden Unternehmen an einer End-to-End-Lösung für die Ausgabe von Security-Tokens aufbauen.

SeriesOne und Polymath äußern sich sehr positiv über ihre Erwartungen an die Zusammenarbeit. SeriesOne erhofft sich vor allem die Kapitalbeschaffung über ihre Plattform erleichtern zu können. Das Unternehmen hat sich bereits im November mit dem süd-koreanischen Krypto-Exchange Bithumb zusammengetan, um in den USA einen konformen Security-Token-Exchange aufzubauen, der die strengen Auflagen der SEC erfüllt.