Was ist Polygon?

Polygon war früher unter dem Namen Matic Network bekannt und fungiert als Skalierungslösung.

Über die Bereitstellung mehrerer Tools möchte Polygon dafür sorgen, dass sowohl die Komplexität als auch die Kosten von Transaktionen innerhalb von Blockchain-Netzwerken verringert werden.

Zusätzlich dazu soll die Geschwindigkeit verbessert werden, sodass Transaktionen schneller durchgeführt werden. 

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Die wichtigsten Eigenschaften von Polygon im Überblick

Polygon stellt eine einfach zu bedienende Plattform für die Skalierung von Ethereum dar und unterstützt bei der Entwicklung der Infrastruktur.

Gegründet wurde Polygon im Jahr 2017 unter dem Namen Matic Network. Das Gründerteam besteht aus Jaynti Kanani, Sandeep Nailwal und Anurag Arjun.

Dabei verfügen sowohl Jaynti Kanani als auch Sandeep Nailwal über Erfahrung in der Programmierung von Blockchain-Inhalten.

Ursprünglich war man ein wichtiger Bestandteil des Ethereum-Ökosystems, bevor man im Jahr 2019 zum eigenen Netzwerk gewechselt ist.

Das Matic Network wurde im Jahr 2020 veröffentlicht und konnte einige Größen im Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi), wie MakerDAO und Decentraland, überzeugen. Im Februar 2021 erfolgte die Umbenennung in Polygon.

Name Polygon
Kürzel MATIC
Marketcap
Rang
Gründung 2017
Gründer Jaynti Kanani, Sandeep Nailwal und Anurag Arjun
IEO 2019
Blockchain/Standard Ethereum
Status Online
Website https://polygon.technology/
Whitepaper Ja, Whitepaper

*(Stand heute)

Wie funktioniert Polygon?

Die mehrstufige Plattform von Polygon zielt darauf ab, Ethereum im Rahmen von vielen Sidechains zu skalieren. Dadurch möchte man erreichen, dass die Hauptplattform entlastet wird, sodass diese an Effizienz gewinnt.

Dabei handelt es sich bei den sogenannten Sidechains um Blockchains, die an die Hauptblockchain von Ethereum gebunden sind.

Dementsprechend werden viele der in Ethereum vorhandenen dezentralen Finanzprotokolle effektiv unterstützt.

Somit kann Polygon mit anderen Netzwerken wie Cosmos, Polkadot oder Avalanche verglichen werden.

Das Kernstück des Netzwerks ist das Polygon Software Development Kit (SDK), mit dessen Hilfe Ethereum-kompatible dezentrale Anwendungen als Sidechains entwickelt und mit der Hauptblockchain verbunden werden können.

Die Sidechains lassen sich mit mehreren Skalierbarkeitsmethoden aufbauen. Plasma Chains fassen Transaktionen zu Blöcken zusammen, die in einer einzigen Übertragung auf der Ethereum-Blockchain gebündelt werden.

Sogenannte zkRollups ermöglichen die Zusammenführung mehrerer Überweisungen innerhalb einer einzigen Transaktion.

Optimistic Rollups funktionieren ähnlich wie Plasma Chains, ermöglichen allerdings zusätzlich, auch Ethereum Smart Contracts zu skalieren.

Die Hauptchain von Polygon stellt eine Proof-of-Stake (PoS) Sidechain dar, auf der die Netzwerkmitglieder MATIC-Token einsetzen können, um Transaktionen zu validieren und über Netzwerk-Upgrades zu entscheiden.

Welches Problem adressiert Polygon?

Die zweitgrößte Kryptowährung, Ethereum, steht im Fokus von Polygon. Denn Ethereum bietet Anwendern ein breites Angebot an dezentralen Anwendungen, die von Finanzdienstleistungen hin zu digitalen Welten reichen.

Durch diese zahlreichen Aktivitäten auf der Ethereum-Blockchain sind die Kosten allerdings enorm angestiegen und auch der Datenverkehr ist entsprechend verstopft.

Wie soll das Problem gelöst werden?

Polygon möchte diese Probleme beseitigen und stellt dafür sein Layer-2-Netzwerk zur Verfügung. Dieses kann als eine Art Zusatzschicht zu Ethereum betrachtet werden.

Das bedeutet, dass über Polygon keine Veränderung der ursprünglichen Blockchainschicht erfolgt. Damit soll Ethereum hinsichtlich Sicherheit, Effizienz, Nützlichkeit und Größe wachsen.

Polygon Skalierungslösungen
Übersicht der Skalierungslösungen im Polygon Netzwerk, Quelle: Medium

Potenzial und Chancen von Polygon

Polygon möchte die Probleme von Ethereum angehen und eine höhere Effizienz gewährleisten. Die von Polygon entwickelten Skalierungslösungen könnten allerdings auch für andere Blockchains verwendet werden.

Dies kann in Zukunft zu entsprechenden Kurssteigerungen führen. Durch den Fokus auf Ethereum wird sich das Polygon-Netzwerk insbesondere dann positiv entwickeln, wenn sich Ethereum entsprechend entwickelt. Das Potenzial von Polygon ist also dementsprechend sehr groß.

Schließlich ist davon auszugehen, dass sich die zweitgrößte Kryptowährung der Welt auch in Zukunft gegen die Konkurrenz behaupten kann. Denn bereits jetzt bauen sehr viele dezentrale Apps auf Ethereum auf.

Polygon sollte hiervon profitieren, da dann entsprechende Skalierungsmöglichkeiten erforderlich werden.

Mithilfe der einzigartigen Technologie kann jede Sidechain von Polygon bis zu 65.536 Transaktionen pro Block verarbeiten.

Potenzial, Chancen, Risiken und Herausforderungen sind anschaulich in folgenden Tweet/Thread beschrieben, TL;DR

Risiken und Herausforderungen

Polygon konzentriert sich stark auf Ethereum. Dies kann vorteilhaft sein, wenn sich Ethereum positiv entwickelt.

Allerdings entstehen hierdurch auch entsprechende Nachteile. Denn durch den Fokus auf Ethereum ist man von der Entwicklung dieser Kryptowährung abhängig.

Sollte sich Ethereum in Zukunft negativ entwickeln, dann würde das Polygon entsprechend belasten. Zudem besteht das Risiko, dass die Konkurrenz bessere Skalierungsmöglichkeiten anbieten kann.

Doch nicht allein dieser Fokus auf Ethereum könnte riskant für Polygon werden. Einige andere Faktoren sind dabei durchaus nennenswert.

Technologische Gefahr

Die Handelsplätze und Systeme der Marktteilnehmer für den Handel mit MATIC können gehackt werden, was zum Verlust von MATIC führen kann.

Dieser Fakt trifft allerdings auf alle Kryptowährungen zu, die in den Wallets bei Krypto-Börsen liegen.

Kein Layer-2 bei Ethereum

Es besteht die Möglichkeit, dass mit der Entwicklung von Ethereum 2.0 Polygon als zweite Schicht der Ethereum-Zentralisierung obsolet wird. Könnte sein, muss aber nicht sein.

Der Nachteil von MATIC ist seine Zentralisierung

Auf die zehn größten Validator-Standorte entfallen voraussichtlich mehr als 75 % des gesamten Angebots.

Wird die dezentrale Natur der Kryptowährung zugunsten von Einsparungen an Gasgebühren in einem Layer-1-Netzwerk mit begrenzter Ethereum-Skalierbarkeit geopfert?

Da Kryptowährungen dazumal angetreten sind, der Zentralisierung des Finanzsystems zu umgehen, könnte genau diese Zentralisierung Polygon zum Verhängnis werden, wenn sich der Großteil der Krypto-Community wieder auf die ursprünglichen Werte von Bitcoin & Co. besinnt.

Polygon Token-Ökonomie

Das Gesamtangebot von MATIC-Token beläuft sich auf 10 Milliarden. Hiervon sind etwa 8,7 Milliarden im Umlauf.

Alle Token sollen bis zum Dezember 2022 freigegeben werden. Es gibt zahlreiche Börsen, an denen MATIC gehandelt werden kann.

Hierzu zählen:

Hilfreiche Informationen bezüglich der Token-Ökonomie von Polygon findest Du in dieser Tabelle:

Anzahl Coins
Max. Coins
Allokation Coins 23 % gingen an das Ökosystem, 22 % an die Stiftung, 16 % ans Team, 4 % an die Berater und 4 % an Investoren, 12 % wurden für den Betrieb des Netzwerks ausgegeben
Handelsvolumen
Marktdominanz 0,78 %
Distanz zum ATH

* Stand heute

Warum ist die Kryptowährung MATIC etwas wert?

Der eigene Token, MATIC, liegt dem Netzwerk zugrunde und soll als Zahlungseinheit dienen, wenn Teilnehmer mit dem Netzwerk interagieren.

Anwender können MATIC-Token verdienen, indem sie dem Polygon-Netzwerk Rechenressourcen und Services zur Verfügung stellen.

Dies geschieht durch die Validierung von Transaktionen oder die Ausführung von Smart Contracts im Netzwerk.

Ebenso haben Nutzer durch den Besitz und Einsatz von MATIC die Möglichkeit, über Netzwerk-Upgrades abzustimmen, wobei jede Stimme im Verhältnis zu der Menge an MATIC-Token steht, die sie investiert haben.

Dementsprechend bietet die Polygon (MATIC) entsprechende Mehrwerte, sodass sie auch in Zukunft einen gewissen Wert haben sollte. Der Vorrat an Token ist zudem begrenzt, da nur 10 Milliarden existieren.

Polygon Allokation zum IEO

Bei Polygon gab es kein ICO, sondern ein sogenanntes IEO. Dabei werden die Token über eine Krypto-Börse verkauft.

Im Rahmen des ersten privaten Verkaufs hat man 3,8 % des gesamten Angebots veräußert.

Beim Launchpad-Verkauf im April 2019 konnte man durch den Verkauf von weiteren 19 % insgesamt 5 Millionen US-Dollar einnehmen.

Die restlichen Token wurden zu 16 % an das Team und zu 4 % an die Berater vergeben, während 12 % für den Betrieb des Netzwerks ausgegeben wurden.

Zusätzlich dazu gingen etwa 22 % aller Token an die Stiftung und ca. 23 % an das Ökosystem.

Polygon IEO Verteilung
Visuelle Darstellung der Tokenverteilung von Polygon IEO, Quelle: Cryptohopper

Technische Parameter von Polygon

Der von Polygon herausgegebene Token (MATIC) ist ein Coin, welcher auf Ethereum basiert.

ERC-20 ist der verwendete Tokenstandard und Proof-of-Stake kommt zum Einsatz als Konsensmechanismus.

Konsensus Protokoll Proof-of-Stake (PoS)
Konsensus Algorithmus Proof-of-Stake (PoS)
Blockzeit
Programmiersprache TypeScript, JavaScript,
Go, Rust, Solidity
Developer Guidelines Ja, Polygon Developer Guidelines

Wie wird die Sicherheit des Netzwerks gewährleistet?

Polygon verlässt sich auf eine Reihe von Validatoren, die als Betreiber fungieren, um das Netzwerk zu sichern.

Die Aufgabe der Validatoren besteht darin, einen vollständigen Knoten zu verwalten, Blöcke zu produzieren, zu validieren und an Konsens- und Prüfpunkten im Ethereum-Hauptnetz teilzunehmen.

Um Validator zu werden, ist es erforderlich, mindestens 1 MATIC-Token mit Staking-Management-Verträgen im Ethereum-Hauptnetzwerk einzusetzen.

Bei jedem Checkpoint werden Belohnungen an alle Staker proportional zu ihrem Einsatz ausgeschüttet, mit der Ausnahme, dass der Vorschlagende einen zusätzlichen Bonus erhält.

Das Guthaben der Nutzer wird im Vertrag aktualisiert, auf den man sich beim Beanspruchen von Belohnungen bezieht.

Zwar besteht die Gefahr, dass böswillige Handlungen ausgeführt werden, allerdings wird die Chain dann korrekt fortgeführt, solange zumindest zwei Drittel des gewichteten Einsatzes der Validierer ehrlich ist.

Polygon Kooperationen

Polygon gehört mittlerweile zu den weltweit führenden Blockchain-Dienstleistern. Dementsprechend konnte man bereits große Namen zu Partnerschaften bewegen.

Hierzu zählen auch riesige Konzerne wie Adobe, Starbucks, Adidas, Prada, Walt Disney, Meta (ehemals Facebook) und Reddit. Auch Sportunternehmen wie Liverpool FC und die NFL konnte man von einer Partnerschaft überzeugen.

Polygon Konkurrenz

Zu den größten Konkurrenten von Polygon zählt Polkadot. Bei dieser Kryptowährung handelt es sich um ein Open-Source-Sharding-Multichain-Protokoll, welches kettenübergreifende Übertragungen von Daten und Vermögenswerten ermöglicht.

Hierdurch soll die Interoperabilität verschiedener Blockchains verbessert werden. Durch die gleichzeitige Verarbeitung von Transaktionen auf mehreren Chains soll die Skalierbarkeit verbessert werden. Polkadot ist fast so groß wie Polygon.

Um die starke Konkurrenz in Schach halten zu können, hat Polygon die Kompatibilität mit der Ethereum Virtual Machine (EVM) eingeführt – die Polygon zkEVM.

Dadurch wird Polygon deutlich attraktiver für Entwickler, die bereits mit Solidity (Programmiersprache von Ethereum) arbeiten. Denn diese finden sich aufgrund der Ähnlichkeit bei Polygon schnell zurecht.

Name Marketcap Rang
Polkadot (DOT)
Cosmos (ATOM)
Avalanche (AVAX)

* Stand heute

Fazit

Bei Polygon spricht man von einer Layer-2-Skalierungslösung, mit der man versucht, Skalierungsprobleme zu beheben. Der Fokus liegt hierbei auf Ethereum.

Unterstützung erhält das Polygon Netzwerk von Coinbase und Binance. Allerdings bringt der Fokus auf Ethereum auch den Nachteil mit sich, dass das Projekt von der zukünftigen Entwicklung von dieser Kryptowährung abhängig ist.

Zudem ist die Konkurrenz enorm, die sich ebenfalls mit dem Ausmerzen von Problemen hinsichtlich der Skalierungsmöglichkeiten beschäftigen.

Trotzdem handelt es sich bei dieser Kryptowährung um ein sehr spannendes Projekt, welches zu den größten am Markt zählt.

Dementsprechend geht der Großteil der Marktteilnehmer davon aus, dass Polygon über entsprechende Potenziale verfügt.

Sehr positiv ist außerdem, dass bereits Kooperationen mit großen und namhaften Partner geschlossen werden konnten.

Autor
Autor & Editor

Ich bin Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat meine Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Seit 2020 bin ich Teil des Blockchainwelt.de Teams. Zu meinen Krypto-Steckenpferden gehören Krypto-News, Hardware Wallets sowie alles rund um das Thema Krypto-Kreditkarten.

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