OpenSea wird zum Ethereum Killer
OpenSea ist die Nummer 1 und sorgt dafür, dass Ethereum deflationär wird.
OpenSea verbrennt Transaktionsgebühren von Ethereum
Bei keiner anderen Plattform wird so viel ETH verbrannt wie auf dem NFT-Marktplatz. Zumindest, wenn man sich die Statistik genauer anschaut.
2/ Ethereum’s median gas price have climbed beyond levels we saw a few months ago during the August-September NFT frenzy as on-chain activity picks up.
The increased volatility means that arbitrage opportunities appear more often across various liquidity pockets on DEX’s. pic.twitter.com/q4UqhlAFNA
— Delphi Digital (@Delphi_Digital) November 3, 2021
EIP 1559, oder das sogenannte London-Update, sorgt dafür, dass massenweise Ether vernichtet wird. Und zum größten Teil passiert das wohl bei OpenSea.
Das Ethereum Improvement Protocol, dafür steht EIP, soll die Gesamtmenge neuer Ether-Coins begrenzen und für deutlich transparentere Transaktionskosten sorgen.
Denn diese waren bisher ausgesprochen volatil und verursachten ein Auktionssystem für ETH.
Das neue Update hat am 05.08.2021 ein Gebührensystem eingeführt, bei dem ein bestimmter Teil der neu entstehenden ETH nicht mehr als Belohnung an die Miner ausgeschüttet, sondern schlicht verbrannt werden.
Natürlich führt das zu einer Verknappung der Kryptowährung und die führt in der Regel auch zu einer Preissteigerung.
Was haben NFT mit Burning von ETH zu tun?
Die Non-Fungible Token sorgen dafür, dass es unter einer Vielzahl an identischen Kopien nur ein signiertes Original gibt. Das, was das NFT repräsentiert, ist einzigartig nachvollziehbar.
Wie hängen aber NFT mit der Vernichtung von ETH zusammen? OpenSea ist der weltweit größte Marktplatz für NFT.
Wird ein NFT gekauft, zieht das in der Regel mehrere Transaktionen nach sich. Und diese finden auf Ethereum statt.
Gemäß der neuen EIP-1559-Regel aktiviert dies einen Mechanismus, der ETH-Basisgebühren verbrennt, die für die Transaktionsaufnahme auf Ethereum gezahlt wurden.
Die zusätzlichen Priority Fees (Prioritätsgebühren) bleiben davon unberührt und werden nicht vernichtet.
Mit der Zunahme an NFT-Marktplätzen und dem unverändert hohen Interesse an diesen werden auch vermehrt ETH verbrannt.
Wird ETH jetzt deflationär?
Schon in den letzten Augustwochen und der ersten Septemberwoche rutschte Ethereum in die Deflation, denn der Bestand wurde durch das neue Update und das damit verbundene Burning um knapp 6 Millionen US-Dollar reduziert.
Der neue Gebührenmechanismus im Rahmen von EIP-1559 erfüllt also offenbar seine Aufgabe und verlangsamt die Inflation.
Auch das Auktionssystem, das bisher verwendet wurde, führte zu hoher Ineffizienz des Netzwerks und sollte ebenfalls mit dem London-Update verbessert werden.
Die Grundgebühr wird durch das Protokoll vernichtet, was sicherstellt, dass nur ETH für Transaktionen auf Ethereum verwendet werden kann.
Das steigert den wirtschaftlichen Wert von ETH innerhalb Plattform und reduziert die Risiken im Zusammenhang mit dem Miner Extractable Value MEV.
MEV gibt den Gewinn an, den ein Miner erzielen kann, wenn er Transaktionen in von ihm produzierte Blöcke neu organisiert. Diese Art der Wertextraktion, also wenn bereits abgeschlossene Transaktionen hin- und hergeschoben werden, kann auftreten, wenn Miner Transaktionen nach der Höhe ihrer Belohnungen aufnehmen.
Gleichzeitig wurde durch das London-Update auch die Inflation von ETH ausgeglichen. Für die Miner bedeutet dies, es ist nicht mehr reizvoll für sie, das höchste Gebot an Transaktionsgebühren anzunehmen.
Das bedeutet, die Gas-Fee auf Ethereum unterliegt keinen künstlichen Manipulationen mehr.
Die Bezeichnung Gaspreis fasste bisher für die vom Unterzeichner für eine Transaktion bezahlten ETH sowie die vom Miner pro Gas erhaltenen ETH zusammen.
Dies ist seit dem EIP-1559 nicht mehr so und der Gaspreis bezeichnet nur noch den Betrag, den ein Miner für die Transaktion bezahlt hat. Diese ist nicht mehr direkt in der EVM zugänglich.
Die Bestellung von Transaktionen hängt damit nicht mehr länger vom Konkurrenzkampf der Transaktionsauslöser ab, sondern von den internen Implementierungsdetails des einzelnen Kunden, dazu gehört beispielsweise, wie viele Transaktionen im Speicher sind.
NFT, OpenSea und EIP-1559 – ETH könnte deflationär werden
Wird mehr Grundgebühr verbrannt, als in Mining-Belohnungen generiert wird, wird der ETH deflationär.
Da derzeit aber die genauen Auswirkungen des neuen Gebührensystems nicht klar sind, ist nicht sicher, dass ETH wirklich deflationär wird.
Denn rein theoretisch ist auch ein inflationärer Charakter des Coins denkbar. Fakt aber ist, dass ETH dezentraler wird, denn die Kontrolle über die langfristige Menge an ETH liegt damit nicht mehr in der Hand der Entwickler.
Und das Senken der Transaktionsgebühren hat bisher nicht wie versprochen funktioniert. Auch wenn es kein Auktionssystem mehr gibt, sind die Kosten immer noch sehr hoch, um Transaktionen auszuführen.
Und dass OpenSea unangefochten die Nummer 1 und damit ein ETH-Killer sei, stimmt nur, wenn man sich die langfristigen Zahlen ansieht.
Beim Blick auf die letzten 7 Tage ist Uniswap ganz oben auf der Liste und OpenSea auf Platz 4, was das ETH Burning angeht.