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Krypto-News der Woche 6. Januar 2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Bankman-Fried bekennt sich Betrugsvorwürfen vor Gericht nicht schuldig – trotzdem trifft ihn ein neuer Gerichtsbeschluss
  • SBF verliert seine Robinhood-Aktien, die er mit fremden Geldern erwarb
  • US-Gericht stellt Besitzverhältnisse um Celsius-Gelder klar – zum Nachteil der Nutzer

Bankman-Fried (FTX) bekennt sich vor Gericht nicht schuldig

FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (hiernach SBF) bekennt sich am Dienstag, dem 3. Januar vor Gericht nicht schuldig. Damit ist der Gründer selbst die erste Person der Führungsriege des FTX-Konzerns, der ein absichtlich illegales Vorgehen abstreitet.

Zuvor wurden Caroline Ellison und Gary Wang verhaftet. Die beiden Personen nahmen ebenfalls Führungsrollen innerhalb der FTX Group ein.

Beide bestätigten die Betrugsvorwürfe der US-amerikanischen Staatsanwaltschaft und zeigten sich zu Kooperationen mit den Behörden bereit. Ellison bekundete sogar: Der Verbleib von Hunderten Millionen US-Dollar wurde absichtlich vertuscht.

Wang und Ellison wollen gegen SBF aussagen. Die Gerichtsverhandlungen beginnen am 2. Oktober 2023 und sollen innerhalb von vier Wochen beendet werden.

Ellison erhält durch die Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft des Süddistrikts von New York Straffreiheit unter sieben der acht Anklagepunkte. Lediglich dem Vorwurf der Geldwäsche muss sie sich noch stellen.

Mit Ryan Salame sagte sogar Bankman-Frieds direkter Stellvertreter gegen seinen ehemaligen Chef aus. Die Vorwürfe sind dabei immer die gleichen: SBF habe absichtlich zehn Milliarden US-Dollar an Kundeneinlagen veruntreut, um damit Spekulationen und Investitionen zu finanzieren.

SBF sieht sich mit acht verschiedenen Anklagen konfrontiert. Darunter: Telekommunikationsbetrug, Geldwäsche und Missachtung von Wahlkampffinanzierungsgesetzen.

Wird der US-Amerikaner in allen Punkten schuldig gesprochen, könnte ihn eine Haftstrafe in Höhe von 110 Jahren erwarten. Aktuell muss er eine elektronische Fußfessel tragen und steht in seinem Elternhaus in Palo Alto unter Hausarrest.

Neuer Gerichtsbeschluss trifft SBF

Während sich SBF in Kalifornien aufhielt, nachdem er seine Kaution ausgelöst hatte, verschwanden einige Ethereum-Token aus den Hot Wallets der FTX-Gruppe.

Unklar ist bislang, wer dafür zuständig ist. Gerüchte besagten: SBF könnte Geld beiseitegeschafft haben, nachdem er in die Freiheit entlassen wurde.

Der Kollaps seines Unternehmens hatte für ihn schwere finanzielle Folgen. Offiziell ist das gesamte Vermögen des ehemaligen Milliardärs verloren.

Auch das Gericht bekam Wind von der Bewegung der Token und erließ am Dienstag deshalb einen neuen Beschluss. Bankman-Fried darf keinen Zugriff mehr auf die Gelder der FTX-Gruppe haben.

Twitter-Nutzer ErgoBTC deckt die Bewegung der Gelder auf.

SBF selbst dementiert die Vorwürfe, für den Vorfall verantwortlich zu sein. Er habe auf keinerlei Anlagen des Konzerns mehr Zugriff. Auch sonst musste Bankman-Fried finanzielle Rückschläge hinnehmen.

Noch kurz vor dem Kollaps seines Unternehmens stellte sich SBF gern als findigen Investoren dar, der es auch in Zeiten des Bärenmarktes durch eine gute Führung seines Betriebes schafft, Geldmittel aufzuwenden.

So rettete FTX unter anderem den insolventen Krypto-Lender BlockFi. Außerdem erwarb SBF Aktien der Trading-Plattform Robinhood im Wert von 546 Millionen US-Dollar. 7,6 Prozent des Unternehmens gehörten seit Mai 2022 SBF persönlich.

Auch diese Gelder stammten von den Nutzern der Krypto-Börse FTX. FTX lieh sie dann an Schwesterunternehmen Alameda Research, welches sie wiederum an SBF weitergab. Deshalb beschlagnahmt die US-Justiz auch diese Robinhood-Aktien zuletzt.

Gelder von Celsius: Gericht bringt Licht ins Dunkel

Monate vor dem Kollaps von FTX gab es bereits einen ähnlichen Fall mit vergleichbaren Umständen. Im Sommer 2022 geriet Krypto-Lender Celsius Network in die Insolvenz. Auch dieses Unternehmen verwendete die Kundengelder, um riskantes Trading zu betreiben.

Im Vergleich zu FTX wussten die Kunden von Celsius jedoch, worauf sie sich einlassen. Die Leihgabe von Kryptowährungen wurde mit einstelligen oder sogar geringen zweistelligen prozentualen Renditen pro Jahr belohnt.

Im Juni stoppte Celsius die Auszahlungen von Kryptowährungen an seine Kunden. Seitdem fragen sich die Nutzer, was aus den eingezahlten Bitcoin und Co. wird. Nun bringt ein Gericht erstmals Licht ins Dunkel.

Die Befürchtungen der Kritiker werden wahr. Das Insolvenzgericht unter Richter Martin Glenn erklärt die meisten Leihgaben der Celsius-Nutzer zum Eigentum des Krypto-Lenders.

Die Katastrophe lässt sich möglicherweise noch abwenden, denn: Der Beschluss bedeutet für Nutzer keinen gesicherten Totalverlust.

Welche Celsius-Nutzer können eine Rückzahlung erwarten?

So stelle man lediglich einen Unterschied zwischen verschiedenen Prioritäten fest. Kryptowährungen, die Celsius über das Earn Program erhielt, werden nicht zurückgezahlt, solange das Insolvenzverfahren des Unternehmens läuft, wie das Wall Street Journal berichtet.

Personen, die ihre Kryptowährungen nicht im Earn Program, sondern nur in der Verwahrung von Celsius beließen, können eine baldige Rückzahlung erwarten. Celsius verpflichtete sich vor Gericht, erste Rückzahlungen vorzunehmen.

Auch weitere Nutzer könnten glimpflich davonkommen. Kurz vor dem Kollaps des Lenders änderte jener die eigenen Geschäftsbedingungen mehrmals.

Nur 99 Prozent der Nutzer stimmten zu. Das verbleibende Prozent gab die Eigentumsrechte an den Kryptowährungen womöglich nicht ab.

Ob Celsius jemals wieder liquide wird und die Verbindlichkeiten, die zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags im Juli bei 4,2 Milliarden US-Dollar lagen, zurückzahlen kann, steht vorerst in den Sternen.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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