Krypto-News der Woche 4. August 2023
Das Wichtigste in Kürze
- Die SEC forderte einen Trading-Stopp auf Coinbase. Über 200 Kryptowährungen sind von der Forderung betroffen. Lediglich Bitcoin dürfe laut der Behörde legitim gehandelt werden.
- Das Litecoin Halving ist erfolgreich, doch die Wünsche vieler Nutzer werden nicht erfüllt. Das erhoffte Kurswachstum bleibt aus.
- FTX plant einen Neustart im kommenden Jahr – wie nun bekannt wird allerdings ohne den eigenen FTT Token.
- Der Kryptomarkt bewegt sich in einen leichten Abwärtstrend.
SEC forderte Trading-Stopp auf Coinbase
Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities Exchange Commission) forderte den Trading-Stopp auf Coinbase, der größten Krypto-Börse der USA.
Die Forderung erreicht Coinbase kurz bevor die SEC im Juni Klage gegen das Unternehmen einreichte.
Brian Armstrong, Gründer und Geschäftsführer von Coinbase, teilte die Ereignisse jüngst in einem Gespräch mit der Financial Times.
„Sie kamen zu uns und sagten … wir glauben, dass jede andere Anlage als Bitcoin ein Wertpapier ist“,
beschreibt Armstrong die Intervention der SEC.
Diese wirft verschiedenen Kryptowährungen immer wieder vor, gesetzeswidrig auf eine Registrierung bei der SEC zu verzichten.
Hintergrund des Vorwurfs ist die Behauptung, dass die meisten Kryptos nach US-Recht als Wertpapiere gelten und daher bei der SEC angemeldet werden müssten.
Ob eine Kryptowährung als Wertpapier zu behandeln sei oder nicht, hänge davon ab, ob sich hinter dem Projekt ein zentrales Unternehmen befindet.
Coinbase sollte demnach alle Kryptowährungen, die auf der Krypto-Börse handelbar sind, entfernen – an der Zahl über 200 Stück.
Lediglich der Handel mit Bitcoin durfte nach dem Ermessen der SEC auch weiterhin stattfinden.
Laut Armstrong sei diese Forderungen absolut inakzeptabel und hätte das Ende der Kryptobranche in den USA bedeutet.
Die SEC hätte das Gehorchen von Coinbase als Präzedenzfall im Kampf gegen weitere Krypto-Firmen genutzt, glaubt Armstrong.
Besonders merkwürdig scheint die Forderung, da auch der Handel von Ethereum gestoppt werden sollte.
Die zweitgrößte Kryptowährung gilt der SEC nach sonst ebenfalls nicht als Wertpapier. Da Coinbase der Anfrage widersprach, befinden sich beide Parteien aktuell in einem Rechtsstreit.
Anschließend warf die SEC Coinbase auch den Vertrieb von illegalen Wertpapieren vor. Dafür sammelte die Behörde 13 konkrete Coins als Beispiele, zu denen Ethereum wiederum nicht gehört.
Litecoin Halving erfolgt
Das Litecoin Halving ist am 2. August erfolgt. Die zwölftgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung bietet Minern seither eine Belohnung von 6,25 LTC pro Block. Zuvor war dieser Wert mit 12,5 LTC doppelt so hoch.
Genau wie bei Bitcoin findet das Halving auch bei Litecoin alle vier Jahre statt. Das nächste Bitcoin Halving erfolgt 2024 und gilt am Kryptomarkt als rettendes Ereignis, um die Branche wieder aus dem Bärenmarkt zu ziehen.
Viele Nutzer erwarteten durch das Litecoin Halving einen rasanten Anstieg des LTC-Marktwerts.
Diesen Wunsch konnte der Markt in seinem aktuellen Zustand jedoch nicht erfüllen.
Der Litecoin-Kurs verzeichnet im Wochentrend sogar einen Rückgang von 8,10 Prozent und notiert zu Redaktionsschluss bei rund 84 US-Dollar.
Nach dem Halving von 2019 stieg der Litecoin-Kurs um ganze 525 Prozent. Vier Jahre zuvor, 2015, brachte die Halbierung der Blockbelohnung sogar ein Wachstum von 824 Prozent ein.
FTX plant Neustart ohne FTT
Die im November 2022 zusammengebrochene Krypto-Börse FTX plant ihren Neustart bereits 2024.
Dieser soll jedoch ohne den eigenen FTX Token (FTT) stattfinden, welcher der Handelsplattform bisher als Utility Token diente.
Für viele Anleger dürfte diese Nachricht ärgerlich sein. Durch den Kollaps von FTX, der im Zuge milliardenschwerer Untreue erfolgte, stürzte FTT ein und verlor nahezu sämtlichen Wert.
Als erstmals Informationen an die Öffentlichkeit drangen, die von einem Neustart seitens FTX sprachen, erlebte FTT eine Wiedergeburt.
Viele Nutzer wollten aus dem geringen Marktwert Profit schlagen. Die Hoffnung: Wenn FTX tatsächlich neu starten sollte, würde der Token massiv profitieren.
Diese Hoffnung negierte FTX allerdings. Aus einem neuen Gerichtsdokument geht hervor, dass die Krypto-Börse den Token komplett abstoßen möchte. Demnach wäre auch der erneute Gebrauch ausgeschlossen.
Hintergrund dieser Entscheidung sind behördliche Vorgaben. Da FTX nach dem Crash Insolvenz anmeldete, untersteht das Unternehmen einem Insolvenzgericht. Laut Experten sei die Verwerfung von FTT normales Prozedere in einem Insolvenzverfahren.
Before you guys start aping FTT on the back of the FTX restart news – FTT will be getting nothing in the FTX restart plan.
Literally zero.
— wassielawyer (哇西律师) (@wassielawyer) August 1, 2023
“Bevor ihr FTT aufgrund der Nachrichten um den Neustart kauft: FTT spielt beim Neustart von FTX keine Rolle. Absolut gar keine”, warnte der Krypto-Anwalt Wassielawyer Nutzer auf Twitter.
Kryptomarkt wieder im Abwärtstrend
Zu Redaktionsschluss befindet sich der Kryptomarkt insgesamt noch in einem leichten Tagesplus in Höhe von 0,14 Prozent. Allmählich zeichnet sich jedoch wieder ein leichter Abwärtstrend ab.
Bitcoin verliert im Wochentrend etwa ein halbes Prozent und befindet sich bei einem Marktwert von 29.170 US-Dollar.
Ethereum verliert in den letzten sieben Tagen 1,80 Prozent seines Werts, hält sich aber weiterhin stabil oberhalb der 1.800 US-Dollar-Grenze auf.
Genau wie in der vorangegangenen Woche ist das XDC Network erneut Wochensieger. Die Smart Contract Plattform konnte ihren Wert um 30 Prozent steigern.
Deutliche Gewinne erlebte auch der Memecoin Bone ShibaSwap (BONE).
Der Token, der zum Ökosystem von Shiba Inu (SHIB) gehört, wuchs um 18,15 Prozent. Den dritten Rang der Wochensieger belegt Optimism (OP).
Das Wachstum dürfte vor allem mit dem frisch veröffentlichten Worldcoin (WLD) zusammenhängen.
Worldcoin erhielt sehr viel Aufmerksamkeit und ist das derzeit wohl umstrittenste Projekt überhaupt.
Es basiert auf Optimism. Optimism selbst ist eine Skalierungslösung für Ethereum und erlaubt schnellere und günstigere Transaktionen als das ETH-Mainnet.
Der Governance Token der DeFi-Plattform Curve Finance – der Curve DAO Token (CRV) – büßte rund 15 Prozent seines Werts im Wochentrend ein, nachdem eine Schwachstelle in der genutzten Smart Contract Sprache zu einem Exploit geführt hatte, der rund 50 Millionen Schaden verursachte.