IBM tritt Blockchain-Registerinitiative bei
Am 13. September teilte der IT-Gigant IBM mit, dass das Unternehmen nun Bestandteil eines dezentralen und übergreifenden Registerinitiative ist. Diese Register soll eine Art „Gelbe Seiten“ für Blockchain-Projekten darstellen.
HACERA gründet das Unbound Registry
In einer Pressemitteilung vom 13. September teilt IBM mit, dass das Unternehmen mit dem Unternehmen HACERA kooperiert.
Im Rahmen der Kooperation nimmt IBM an dem Blockchain-übergreifenden Registerinitiative „Unbound Registry“ teil. Die Leitung der Initiative wird weiterhin bei HACERA liegen.
Das neue Register agiert als eine Art „Gelbe Seiten“ für solche Projekte und bietet die Möglichkeit zur Registrierung, Suche, Kooperation und Transaktion über verschiedene Blockchain-Lösungen hinweg.
Die registrierten Lösungen sind zudem so konzipiert, dass eine Nutzung mit sämtlichen Distributed-Ledger-Technologien möglich ist.
Aus verschiedenen Berichten geht zudem hervor, dass das Projekt „Unbound Registry“ verschiedene Fragen im Bereich derartiger Projekte behandeln soll.
Hierbei handelt es sich um die Namensreservierung, die Auffindbarkeit bereits bestehender Anwendungen und verschiedener Blockchain-Netzwerke.
Schlussendlich wird es auch einen Katalog geben, der branchenspezifische Funktionen und Dienste zusammenfasst.
Laut Jerry Cuomo, dem Vizepräsidenten von IBM, ist das Unbound Registry eine wichtige Entwicklung im Bereich der Blockchain-Technologie. Vor allem die steigende Anzahl der Konsortien trägt dazu bei, dass ein dezentrales Register benötigt wird.
Technisch basiert „Unbound Registry“ auf dem Hyperledger Fabric, einer Lösung der Linux Foundation. Durch die verwendete Technologie kann das Register mit allen großen digitalen Ledgern interagieren.
Hierzu gehören beispielsweise die digitalen Ledger der Linux Foundation, Ethereum, Hyperledger Sawtooth, Stellar Network, Cosmos, Corda und Quorum.
Mittlerweile befinden sich mehr als 70 Netzwerke im Register und in Zukunft sollen weitere folgen. Die prominentesten Netzwerke sind IBMs Batavia, Microsoft, Everledger, Huawei, Oracle, Intel und SAP.
IBM legt Fokus auf die Blockchain-Technologie
Die Kooperation mit HACERA soll nun den nächsten Schritt in der Entwicklung der Technologie einläuten. Demnach werden Kunden und Entwickler von Blockchain-Services die Möglichkeit erhalten, einander kennenzulernen.
Des Weiteren werden alle Transaktionen in einer sicheren Umgebung dargestellt. Jerry Cuomo sieht in diesem Ansatz eine Möglichkeit, um weitere Innovationen zu fördern.
Um ein Mitglied vom Unbound Registry zu werden, müssen sich die Interessenten bewerben. Zum aktuellen Zeitpunkt wurden allerdings noch keine spezifischen Standards definiert.
Die Involvierung von IBM in ein Blockchain-Register stellt für Beobachter keine Überraschung dar, denn der Konzern legt einen Fokus auf die Entwicklung und Erforschung der Technologie.
IBM hat bereits mehrere Blockchain-Projekte entwickelt und vermarktet eigene Blockchain-Plattformen. Im September veröffentlichte der Konzern ein Zahlungssystem, welches Transaktionen in Echtzeit darstellen kann.
Bei diesem Zahlungsnetzwerk handelt es sich um den Dienst „Blockchain World Wire“. Dieses neue Zahlungssystem soll Abrechnungen im internationalen Zahlungsverkehr zwischen Banken optimieren und beschleunigen.
IBM gilt zudem als einer der größten Innovatoren im Blockchain-Bereich. Eine Studie von IPRdaily sieht IBM auf dem zweiten Platz der Innovatoren. Lediglich der chinesische IT-Gigant Alibaba gilt als innovativer.
Mittlerweile stellt sich auch die IBM Blockchain-Plattform als ein Erfolg für das Unternehmen heraus.
So kündigte das Blockchain-Start-up Hu-manity zu Beginn des Monats mit, dass das neuste Projekt des Unternehmens auf der IBM-Lösung basieren wird.
Durch den Einsatz der Plattform erhalten Nutzer die Möglichkeit, die kommerzielle Nutzung der eigenen personenbezogenen Daten zu verwalten.