Blockchain-Technologie: HSBC Manager enthüllt Vorteile

Laut einem Manager von HSBC kann die Blockchain-Technologie mit mehreren Vorteilen aufwarten. Insbesondere die Transparenz und die Geschwindigkeit werden hierbei angeführt. Doch auch andere Technologien wie künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge sorgen für einen Wandel.

Béatrice Collot spricht über Zukunftstechnologien

Béatrice Collot, Head of Trade and Receivable Finance bei der Großbank HSBC, hat im Rahmen eines Interviews mit dem französischen Technologie- und Wirtschaftsmagazin L’Usine Digitale die Vorteile von aufstrebenden Zukunftstechnologien beleuchtet. Unter den aufstrebenden Technologien vereint die Managerin wegweisende Technologien wie Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge oder die Blockchain. Demnach könnten alle diese Technologien einen nachhaltigen Einfluss auf das bekannte Finanzwesen haben. Sämtliche Kommentare wurden im Voraus zu IN Banque Conference getroffen, welche in Paris stattfinden wird.

Laut Collot besitzt insbesondere die Blockchain das Potenzial zur Revolutionierung des Finanzhandels. Dabei können alle Marktteilnehmer mithilfe der Technologie in Kontakt treten und Informationen auf eine transparente Art und Weise austauschen. Vor allem könne die Distributed Ledger Technologie jedoch dafür sorgen, dass die beiden wichtigsten Ökosysteme der Finanzwelt zusammengeführt werden. Hierbei handelt es sich um das finanzielle Ökosystem – in diesem finden sich die Banken wieder – und um das Supply-Chain-Ökosystem. Dabei kann die Technologie eine einheitliche Plattform für zahlreiche Stakeholder zur Verfügung stellen und somit potenzielle Herausforderungen, welche zu Verlangsamungen der Operationen führen, annullieren. Collot hebt dabei hervor, dass die Transparenz und die Geschwindigkeit bei der Transaktionsausführung zu den Vorteilen der neuen Technologie gehören. Diese Vorteile können nicht nur zu Zeiteinsparungen, sondern auch zu verbesserten Sicherheitsbedingungen führen. Ein positiver Effekt wären dabei auch finanzielle Ersparnisse, welche aus der verbesserten Effizienz resultieren

Technologie noch nicht bereit für den Masseneinsatz

Nichtsdestotrotz hebt Collot auch hervor, dass die Blockketten-Technologie zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ausreichend erforscht wurde. Vielmehr handelt es sich um ein theoretisches Potenzial, welches gehoben werden muss. Vor allem eine weitreichende Akzeptanz der Technologie und eine Interoperabilität gehören zu den Erfolgsfaktoren.

Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es demnach drei Plattformen, welche signifikante Fortschritte verzeichnen:

Dabei merkte die Managerin allerdings an, dass es zum aktuellen Zeitpunkt einen stark fragmentierten Markt gäbe, welcher über mehr als hundert verschiedene Plattformen verfüge. In zehn Jahren könne es möglich sein, dass der Markt lediglich auf eine valide Blockchain vertraut. Um erste Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln, nimmt HSBC auch aktiv bei den Handelsplattformen We.trade und eTradeConnect teil. Auch beim Voltron Trade Project intensiviert die Bank die eigenen Aktivitäten. Diese startete im Oktober des vergangenen Jahres und zielt darauf ab, Schuldverschreibungen über eine Blockketten-Plattform handelbar zu machen. Der erste Einsatz in einem realen Umfeld wurde durch die niederländische ING durchgeführt.

Doch auch die HSBC gab im Januar bekannt, dass Transaktionen über 250 Millionen US-Dollar im Devisengeschäft im vergangenen Jahr durch den Einsatz der Blockchain-Technologie abgewickelt wurden. Demnach hat die Blockchain-Plattform der HSBC – diese wird unter dem Namen FX Everywhere vermarktet – mehr als 3 Millionen Transaktionen und 150.000 Zahlungen seit dem Start im Februar 2018 ausgeführt hat.