Equity Token und ETO: Was können sie wirklich?

Es gibt viele Arten von Token, aber neben dem Security-Token gerät der Equity Token gerne mal in den Hintergrund. Dabei hat auch er seine Existenzberechtigung und einige Vorteile zu bieten.

Wie stehen die beiden Token zueinander und kann das ETO eine vielversprechende Möglichkeit sein, um ICOs endgültig aus dem Handel zu verdrängen?

Was ist Equity Token – eine kurze Definition

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Arten von Token im Bereich der Kryptowährung herausgebildet. Equity Token sind eine Variante von Security Tokens.

Das bedeutet, dass sie einen oftmals physischen Vermögenswert oder einen Schuldtitel durch Tokenisierung darstellen. Im Gegensatz zum Security-Token sind sie jedoch immer mit der Vergabe von Anteilen am zugrundeliegenden Unternehmen und Stimmrechten verbunden. Das macht sie zum digitalen Äquivalent der Aktien oder Futures – man spricht auch von tokenisierten Aktien.

Einige Beispiele für Equity Tokens und Anbieter sind:

  1. The DAO: The DAO war eine digitale, dezentralisierte, autonome Organisation, die ein neues dezentrales Geschäftsmodell für die Organisation von kommerziellen und gemeinnützigen Unternehmen vorsah. Die staatenlose Organisation wurde 2016 gegründet und baut auf die Ethereum Blockchain auf.
  2. Neufund: Neufund ist eine gemeinschaftliche Fundraising-Plattform. Sie bildet eine Brücke zwischen der Investmentwelt und der Blockchain-Welt. Das deutsche Unternehmen wurde 2017 gegründet und basiert ebenfalls auf der Ethereum Blockchain. Sie stehen im engen Austausch mit der deutschen BaFin und sprechen ihre ETOs mit der deutschen Finanzdienstleistungsaufsicht ab.
  3. BFT Token: BFT Token ist eine von BnkToTheFuture herausgegebene Kryptowährung. Das Unternehmen bietet eine globale Online-Investmentplattform, die es qualifizierten Anlegern ermöglicht, in Fintech-Unternehmen zu investieren. Sie wurde 2018 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Großbritannien. Auch sie nutzt die Ethereum Blockchain für ihre Plattform.

Equity Token Offering – eine bessere Alternative?

Wenn Equity Token eine digitale Version der Aktien ist, wieso nicht alles so belassen und an der Börse handeln? Es gibt einige Punkte, die für ETOs sprechen:

  • Kosten und Zeit sparen: Der Gang an die Börse kann für ein Unternehmen zwischen 6 Monate und einem Jahr dauern. Dieser Prozess ist damit nicht nur langwierig, sondern kann auch mehrere Millionen kosten. Die Tokenisierung geht erheblich schneller und ist kostengünstiger.
  • Keine Finanzintermediäre: Banken oder andere Finanzinstitute sind in den Handelsprozess nicht involviert. Das erlaubt Anlegern freier zu agieren und Anteile zu erwerben.
  • Weniger Bürokratie: Es ist mit weniger Formalitäten verbunden und der Kauf erfolgt direkt über ein Peer-to-Peer-Netzwerk zwischen Emittenten und Investoren.
  • Kaum Provisionen: Für Anleger günstiger, da sie keine Provision an Börsenmakler zahlen müssen. Die Transaktionskosten und die Provision sind deutlich niedriger als die Kosten für einen Börsenmakler.

Im Vergleich zum Initial Coin Offering (ICO) schneidet das Equity Token Offering ebenfalls besser ab:

  • Etablierte Unternehmen führen in der Regel eine ETO durch. Für ICOs traf das nicht immer zu. Dadurch kamen zustande, die keinen Sinn ergaben. Ihr einziger Zweck war es, den Herausgeber der Coins reich zu machen. Dementsprechend gerieten die ICOs schließlich auch in Verruf.
  • In vielen Ländern ist der Handel mit ICOs verboten, da sie die nötigen regulatorischen Auflage nicht erfüllen können.
  • ICOs sind sehr spekulativ und bietet keinerlei Sicherheiten. Da die angebotenen Token und Coins an ihr Wert an kein Asset oder tatsächlichen Wertgegenstand geknüpft sind. Equity Token hingegen sind immer an ein Asset gebunden und bieten sogar zusätzlich dazu im gewissen Umfang Stimmrecht und Anteile am Unternehmen.

Schließlich noch der Vergleich zum Security-Token. Da die beiden Varianten wie bereits erwähnt nahe verwandt sind, ist es schwierig einem den Vorrang zu geben.

Sie sind beide gute Kandidaten, wenn es darum geht, Sicherheit zu bieten und die Auflagen von Aufsichtsbehörden zu erfüllen. Betrugsfälle sind damit bei beiden sehr unwahrscheinlich.

Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist, dass Security Token in der Regel kein Stimmrecht oder Unternehmensanteile einräumen.

Für den Anleger kann der Equity Token daher reizvoller sein, da das eine zusätzliche Sicherheit und Kontrolle einräumt.

Wohingegen Unternehmen diese Option lieber vermeiden und sich für den Security-Token entscheiden würden. Sie erhalten die nötigen Geldmittel und müssen die Investoren lediglich am Gewinn beteiligen.

Das Unternehmen selbst und die Kontrolle darüber bliebe unberührt. Vermutlich werden beide Token koexistieren und langfristig den Handel mit ICOs vollständig verdrängen.