Uniswap übertrifft Bitcoin erstmals bei den täglichen Einnahmen

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Grundsätzlich gestaltet es sich immer recht schwierig, Bitcoin in irgendeiner Form zu übertrumpfen. Vor allem, wenn es um Einnahmen, Umsätze und Marktkapitalisierung geht. Doch Uniswap ist dieses Kunststück nun gelungen, zumindest für einen der Werte.

Im Durchschnitt der letzten sieben Tage erzielte die dezentrale Plattform mit ihren Liquidity Provider Gebühren mehr Einnahmen als Bitcoin in seinem Netzwerk. Darüber hinaus übertraf Uniswap Bitcoin in Bezug auf die täglichen Gebühreneinnahmen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Doch worin liegt die Ursache begründet?

Uniswap generiert über 50 % mehr Einnahmen aus Gebühren

Dass Uniswap Bitcoin im Hinblick auf die Einnahmen aus Netzwerkgebühren überholt, hat ist definitiv bemerkenswert. Dabei handelt es sich allerdings nicht um die Transaktionsgebühren, wie viele anfänglich vielleicht vermutet haben. Vielmehr sind die Fees gemeint, die Liquidity Provider für Swaps auf Uniswap erhalten.

Krypto-Blogger Evan Van Ness befasste sich mit den Gebühreneinnahmen und teilte seine Erkenntnisse mit der Krypto-Gemeinde auf Twitter. Er berief sich dabei auf die Zahlen von CryptoFees. Diese Plattform vergleicht tagtäglich die Gebühren der Top-Blockchain-Netzwerke.

Außerdem schrieb er, dass es ihn nicht wundern würde, wenn in Zukunft die Platzierungen nach Marktkapitalisierung der Top 3 Blockchain Netzwerke genauso würde wie in seinem Tweet.

Eine Antwort auf die Beobachtungen von Van Ness ließ nicht lange auf sich warten. Uniswap Gründer Hayden Adams selbst antwortete, dass Uniswap v2 nun endlich in Bezug auf Netzwerkgebühren an BTC vorbeigezogen ist. Gleichfall bemerkte er, dass die Einnahmen noch viel höher wären, wenn CryptoFees Uniswap v3 in ihre Erhebung mit einbeziehen würde.

Zum Zeitpunkt des Artikels berichtete die Website, dass Uniswap innerhalb der letzten 24 Stunden mit 7,1 Millionen US-Dollar mehr als 50 % zusätzlich an Gebühren generiert hatte, verglichen mit 4,6 Millionen US-Dollar von Bitcoin.

Auch im 7-Tages-Durchschnitt hat die DEX die Nase gegenüber Bitcoin vorn. Uniswap erwirtschaftete durchschnittlich 5,93 Millionen US-Dollar an Netzwerkgebühren, gegenüber 5,33 Millionen US-Dollar von BTC.

cryptofees.info
Top 5 Netzwerke nach Einnahmen durch Netzwerkgebühren Quelle: CryptoFees.info

Sind die Gas-Gebühren die Ursache für die Rekordeinnahmen?

Wie im Verlauf des Tweets von sowohl Van Ness als auch Adams zu lesen ist, sahen viele Kritiker die horrenden Gas-Gebühren auf der Ethereum Blockchain als Ursache für die Rekordeinnahmen.

Adams nahm den Kritikern allerdings gleich den Wind aus den Segeln. Er wies darauf hin, dass es sich bei den fraglichen Einnahmen tatsächlich um Swap-Gebühren handelte, die an Liquiditätsanbieter gezahlt wurden, und nicht um Gasgebühren.

Gleichwohl bestätigte er den Fakt, dass die Gas-Gebühren in ETH, die von Uniswap generiert werden, exponentiell höher sind als die Transaktionsgebühren von Bitcoin. Dennoch machte sich Verwirrung in der Krypto-Community breit.

In einem separaten Tweet erklärte Adams, dass die Skalierung auf Ethereum-Ebene dringend notwendig ist. Er gab an, dass die Uniswap Nutzer allein am 11. Mai rund 42 Millionen US-Dollar für Gas-Gebühren ausgegeben haben. „Das ist fast das 5-fache dessen, was im gleichen Zeitraum für Bitcoin-Netzwerkgebühren ausgegeben wurde“, fügte der Uniswap Gründer hinzu.

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Missglücktes Upgrade zu Uniswap v3 rief eine Beschwerdewelle hervor

So sehr sich Hayden Adams über den zwischenzeitlichen zweiten Platz nach täglichen Einnahmen durch Netzwerkgebühren freut, umso mehr muss er die Kritik der User über sein unglücklich verlaufenes Upgrade auf Uniswap Version 3 über sich ergehen lassen.

Am 5. Mai kam es zum Rollout der 3. Generation der dezentralen Handelsplattform. Doch eine wirkliche Optimierung sahen die Nutzer nicht. Im Vorfeld wurde bekannt gegeben, dass sich die unter anderem die Gebühren reduzieren sollten. Das ganze Gegenteil war allerdings der Fall. Die Fees stiegen sogar und der Unmut war groß.

Durchschnittliche Transaktionsgebühren von ETH
Durchschnittliche Transaktionsgebühren von ETH Quelle: Bitinfocharts

Die durchschnittlichen Gaspreise sind laut Bitinfocharts auf ein Rekordhoch von 66 US-Dollar hochgeschnellt. Der ETH Gas Tracker auf Etherscan zeigt an, dass die Gas-Gebühren für komplexere Vorgänge, wie Interaktionen mit Smart Contracts oder Token Swaps auf dezentralen Börsen derzeit über 200 US-Dollar liegen.

Viele der Antworten auf den Tweet von Hayden Adams bezogen sich darauf, wann die Layer-2-Skalierung für Uniswap eingeführt wird. Einer der Antwortenden war YouTuber Lark Davis.

Großartig, jetzt implementiert eine Layer-2-Skalierung, damit Uniswap auch für nicht reiche Nutzer nutzbar ist. Polygon ist bereit und wartet. Aave, Curve, Sushi, Pool arbeiten alle zusammen daran. Optimism ist noch Monate entfernt. Warum warten?

Laut Roadmap von Optimism ist der Wechsel zum Mainnet erst für Juli 2021 geplant. Allerdings scheint es aktuell so, dass die Projekte – inklusive Uniswap – auf der Whitelist mit einer schnelleren Integration der Layer-2-Anwendung rechnen können.

Ein weiteres whitelisted DeFi-Projekt, Synthetix, hat gerade ein Upgrade abgeschlossen, um Optimism Trades zu ermöglichen. Wann es genau live gehen soll, wurde bisher allerdings nicht bestätigt.

Was ist Optimism?

Optimism oder Optimistic Ethereum ist, kurz gesagt, eine Anwendung innerhalb von Ethereum, die Transaktionen effizienter als Ethereum selbst ausführt. Sie basiert auf dem Konzept des Optimistic Rollup, einer Struktur, die es Optimism erlaubt, die Ergebnisse von Transaktionen „optimistisch“ zu veröffentlichen, ohne diese Transaktionen tatsächlich auf Ethereum auszuführen.

Als Layer-2-Anwendung nutzt Optimistic Ethereum ETH nicht auf die gleiche native Weise wie Ethereum selbst. Stattdessen wird ETH als ein ERC20-Token dargestellt, der übertragen und verändert werden kann.

Im Wesentlichen funktioniert das wie die native Version von Wrapped ETH (wETH). Als Nutzer von Optimistic Ethereum ist man nach wie vor in der Lage, ETH zwischen Konten zu übertragen. Der zusätzliche Vorteil ist, dass ein separater Token wie wETH vermieden wird.

Transaktionen sollen mit Optimism schneller und kostengünstiger erfolgen.

Fazit – Uniswap überholt Bitcoin, wartet allerdings immer noch auf Layer-2-Trading

Erstmals in der Geschichte von Uniswap überholt die dezentrale Handelsplattform den Branchenprimus Bitcoin hinsichtlich Einnahmen aus Netzwerkgebühren. Sowohl die Werte der letzten beiden Tage als auch der 7-Tages-Durchschnitt übertrafen Bitcoin.

Anfängliche Spekulationen, dass die enormen Gas-Gebühren auf der Ethereum Blockchain dahinterstecken, erwiesen sich als irrtümlich. Vielmehr erreichten die Gebühren, welche an die Liquidity Provider ausgezahlt werden, diese Rekordwerte.

Trotz dieser erfreulichen Nachrichten wird mit Hochspannung die Implementierung von Layer-2-Lösungen erwartet. Sie ermöglicht kostengünstigeres Traden und Swappen. Nachdem die Gas-Gebühren mehr oder weniger seit fast einem Jahr exorbitant hoch sind, wäre dies ein echter Segen für die Krypto-Community.

Diverse Konzepte stehen bereits in den Startlöchern und müssen lediglich implementiert werden – besser heute als morgen.

In unserer Uniswap Prognose findest Du eine Vorschau auf die kommenden Jahre. Kann Uniswap sich als Defi-Plattform durchsetzen?

Autor
Autor & Editor

Ich bin Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat meine Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Seit 2020 bin ich Teil des Blockchainwelt.de Teams. Zu meinen Krypto-Steckenpferden gehören Krypto-News, Hardware Wallets sowie alles rund um das Thema Krypto-Kreditkarten.

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