Passives Einkommen mit Kryptowährungen

Viele Anleger im Krypto-Sektor haben den Traum, durch Investitionen in Bitcoin, Ether und Co auf lange Sicht ein Vermögen zu verdienen.

Längst ist dieses Vorhaben nicht nur auf Investitionen in spekulative Kryptowährungen begrenzt, mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um mit digitalen Währungen ein passives Einkommen zu generieren.

Wir stellen die besten und spannendsten Möglichkeiten vor.

Mit Kryptowährungen passiv Geld verdienen

Staking, Lending, Play to Earn, Mining – viele dieser Begriffe dürften jedem geläufig sein, der sich näher mit Kryptowährungen und der Distributed-Ledger-Technologie befasst hat.

Was jedoch genau dahintersteckt und wie man damit ein passives Einkommen generieren kann, das wissen nur die Wenigsten. Doch bevor wir die besten Möglichkeiten genauer erklären, wollen wir einen grundlegenden Begriff definieren.

Wir befassen uns daher zunächst mit der Frage, was ein passives Einkommen eigentlich genau ist.

Was ist passives Einkommen?

Unter einem passiven Einkommen versteht man einen Einkommensstrom, welcher initial eingerichtet und fortan regelmäßig Rendite erwirtschaftet.

Das passive Einkommen ergibt sich in der Folge beispielsweise aus Erträgen (Staking), Airdrops, Belohnungen oder durch eine Wertsteigerung.

Man erwirtschaftet also mit seinen Kryptowährungen auf irgendeine Weise zusätzliches Einkommen, für das kein oder nur geringes aktives Handeln notwendig ist.

Das Einkommen landet dann regelmäßig völlig passiv auf den eigenen Konten und das Vermögen vermehrt sich. Geld verdienen im Schlaf also.

Was sich also wie ein absoluter Traum anhört, setzt in der Realität den Willen voraus, sich mit den vielen Möglichkeiten eines passiven Einkommens in der Krypto-Welt vertraut zu machen.

Wir stellen gleich die aus unserer Sicht besten Möglichkeiten vor, doch muss jeder individuell prüfen, welche Option infrage kommt und welches Risiko man bereit ist zu tragen.

Beginnen möchten wir mit dem Klassiker unter den passiven Einkommensströmen: dem Mining.

Passives Einkommen durch Krypto-Mining

Jeder von uns kennt die Bilder von riesigen Mining-Farmen in den entlegensten Ecken der Erde. Gigantische Rechenzentren schürfen ununterbrochen Kryptowährungen und die Betreiber verdienen sich eine goldene Nase.

Insbesondere während der Hochphasen in den Jahren 2017 und 2018 dürfte das Mining von Bitcoin und Ether für viele Miner äußerst lukrativ gewesen sein. Steigende Energiekosten, das bekannte „Halving“ des Bitcoins und die enorme Konkurrenz hat das Schürfen digitaler Währungen in der Folge für Privatpersonen eher unattraktiv gemacht.

Wer sich heute näher mit dem Mining befasst, wird sehr wahrscheinlich lesen, dass es sich nicht mehr lohnen würde. Für die großen Proof-of-Work-Kryptos mag das meistens auch der Fall sein, doch auch das Mining hat sich enorm weiterentwickelt.

Heute gibt es noch andere Formen des Schürfens, wie der Proof of Coverage. Dabei handelt es sich um ein dezentrales Funknetz, welches durch kleine Funk-Router betrieben und vergrößert wird.

Wer also aktiv einen Router betreibt und das Datennetzwerk vergrößert, erhält im Gegenzug eine Kryptowährung als Belohnung.

Das bekannteste Projekt in diese Richtung ist Helium (HNT). Verschiedene Anbieter verkaufen Helium-Router, welche lediglich eingerichtet und an das Funknetz angeschlossen werden müssen.

Wer Datenpakete über seinen Router verarbeitet, schürft regelmäßig passives Einkommen in Form von HNT. Die Router sind sehr günstig im Unterhalt und nehmen kaum Platz ein. Lediglich der Anschaffungspreis und die Netzabdeckung sollten vorab geklärt werden.

Staking – das bessere „Mining“?

Wenn wir schon über das Schürfen von Kryptowährungen sprechen, dann führt am Staking kein Weg vorbei. Wobei das Staking nichts mit dem Mining der Proof-of-Work-Kryptos am Hut hat.

Es ist eine völlig andere Form der Konsenserreichung. Doch wie funktioniert Staking und wie kann man damit ein passives Einkommen generieren?

Zunächst muss man verstehen, dass man beim Staking keine Rechenleistung einsetzt, um einen neuen Block zu generieren. Stattdessen sperrt man einen gewissen Teil seiner digitalen Währung – den sogenannten Stake – auf der Blockchain.

Im Gegenzug erhalten sie das Recht, einen neuen Block zu validieren. Insofern werden die Miner beim Proof of Stake als Validatoren bezeichnet.

Dabei gilt: Je mehr Coins oder Token ein Nutzer staked, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er einen neuen Block validieren darf.

Für ihre Arbeit als Validator erhalten die Nutzer eine Belohnung. Da der PoS-Algorithmus vollständig automatisiert ist, erfolgt die Auswahl eines Validators mehrmals pro Sekunde und völlig zufällig (unter Berücksichtigung der Staking-Summe).

Zu den bekanntesten Kryptowährungen mit Staking gehören Cardano (ADA), Polkadot (DOT) und mittlerweile auch Ethereum.

Auf verschiedenen Websites im Internet lassen sich die möglichen Staking Rewards berechnen. Auf diese Weise hat man einen guten Überblick, mit welchem Einsatz welches passive Einkommen möglich ist.

Liquidity Mining – durch den DeFi-Boom profitieren

Neben den großen Börsen Binance, Crypto.com und Coinbase bestehen noch zahlreiche weitere Börsen, die vollständig dezentralisiert sind.

Im Zuge des Hypes um dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi) konnten dezentrale Börsen (DEX) viele neue Kunden gewinnen.

Damit der Handel auf diesen Börsen möglich ist, benötigen sie viel Liquidität. Diese erhalten sie durch sogenannte Liquiditätsanbieter, welche Kapital zur Verfügung stellen und im Gegenzug an den Handelsgebühren beteiligt werden.

Dieses Verfahren nennt sich Liquidity Mining. In der Regel hinterlegen die Kapitalgeber ein Handelspaar von zwei Kryptowährungen in einem Pool.

Nutzer der Börse können diese Handelspaare verwenden und etwa einen Token A für einen festen Wechselkurs in Token B tauschen.

Dabei entstehen Handelsgebühren, die zu Teilen an die Börse und an die Kapitalgeber fließen. Insbesondere zu Hochzeiten sind bestimmte Handelspaare besonders beliebt und die Börsen schaffen bessere Anreize für die Geldgeber, damit dieses Kapital in die Pools einzahlen.

Das lohnt sich dann sowohl für die Betreiber der Börsen als auch für die Liquiditätsanbieter. Dennoch ist das Liquidity Mining nicht frei von Risiken und eher etwas für erfahrene Anleger, die nah am Krypto-Sektor sind.

Dezentrale Börsen sind teilweise noch sehr jung und Sicherheitslücken sind in den zugrundeliegenden Smart Contracts nicht auszuschließen. Anleger sollten sich daher auf Börsen konzentrieren, deren Quellcode öffentlich zugänglich und regelmäßig geprüft wird.

Lending: Kryptowährungen verleihen und Renditen erwirtschaften

Die Funktionsweise des Krypto-Lendings versteht jeder, da sie sich praktisch nicht von der „klassischen“ Vergabe eines Kredits unterscheidet. Doch gibt es gerade im Krypto-Sektor auch viele schwarze Schafe.

Warum soll ich also meine digitalen Währungen verleihen, wenn doch fast vollständige Anonymität eine der zentralen Eigenschaften von Kryptowährungen ist? Tatsächlich ist das Krypto-Lending für den Kreditgeber sogar ziemlich sicher, denn jeder Kredit ist zu 100 % besichert und wird über Vermittler ausgegeben.

Mittlerweile bieten viele bekannte Plattformen auch Lending an. Dazu gehören Celsius, Cake oder auch Crypto.com. Die Renditen für den Kreditgeber liegen im Schnitt zwischen 5 und 10 Prozent p.a.

Abnehmer sind neben Privatpersonen vor allem andere Krypto-Börsen, welche sich über besicherte Kredite kurzfristig Liquidität sichern. Zuvor müssen sie den Kreditbetrag durch eigene Reserven decken.

Das Risiko für den Kreditgeber beschränkt sich auf das allseits bekannte Problem „not your keys, not your coins“, was aber praktisch alle zentralisierten Krypto-Börsen und Plattformen betrifft.

Ansonsten sollte man sich im Klaren sein, dass bei der Vergabe eines großen Kredits einiges an Vermögen kurz- oder langfristig nicht zur Verfügung steht.

Sollte währenddessen der Wert der entsprechenden Kryptowährung massiv steigen, hat man nicht vollen Zugriff auf das Vermögen und kann von dem Anstieg profitieren.

Gaming: Mit Play to Earn passiv ein Vermögen aufbauen?

Ja, wir geben zu: Der Begriff Play to Earn suggeriert bereits, dass man aktiv etwas tun muss („Play“), um einen Ertrag („Earn“) zu erhalten. Was hat das also mit passiven Einkommen zu tun?

Wir denken da vor allem an bestimmte Teilbereiche des Blockchain-Gamings, wo Spieler im Falle eines Erfolgs eine regelmäßige Belohnung erhalten.

Um das besser verstehen zu können, erklären wir es am Beispiel des bekannten Fantasy Football Managers Sorare. Bei Sorare lassen sich Teams mit Spielern aufstellen, welche auf Basis ihrer realen Leistungen Punkte erhalten. Je mehr Punkte man sammelt, desto bessere Preise kann man gewinnen.

Zudem gibt es bei Sorare für das Erreichen bestimmter Punkteschwellen in speziellen Wettbewerben ETH als Belohnung. Und das regelmäßig, jede Woche.

Je nachdem wie viele Punkte man erreicht, gibt es ETH im Wert von entweder circa 25 oder 50 Euro als Belohnung. Mit guten Teams lässt sich die Schwelle für 50 € in der Regel immer erreichen.

Geht man davon aus, dass die Teams jedes Wochenende und mitunter zusätzlich unter der Woche (internationale Wettbewerbe, „englische Wochen“) spielen, lässt sich auf diese Weise ein passives Einkommen aufbauen.

Du als Manager Deiner Teams müsstest lediglich die Aufstellungen kontrollieren und prüfen, ob alle Spieler fit sind und ein Spiel haben.

Der Nachteil: Gute Spielerkarten kosten bei Sorare viel Geld. Die Chance auf ein passives Einkommen mit mehreren hundert Euro im Monat setzt ein Investment von mehreren tausend Euro für gute Spieler voraus.

Mittlerweile hat Sorare sein Sportarten-Portfolio erweitert. Mit dabei sind seit Juni 2022 die Major League Baseball MLB sowie die Nordamerikanische Basketballprofilige NBA.

Sorare One Shot League
Fantasy Fußballspiel – One Shot League, Quelle: Sorare

Weitere Krypto-Projekte für ein passives Einkommen

Neben den genannten Methoden für ein passives Krypto-Einkommen gibt es noch weitere Optionen, die sich keiner der vorherigen Kategorien so richtig zuordnen lassen oder die mehreren Kategorien zugeordnet werden könnten. Auf diese Projekte wollen nun kurz eingehen:

Rebellionbase – Grundeinkommen für jeden

Bei Rebellionbase kann sich jeder eine Staatsbürgerschaft von „Rebellion“ kaufen. Jeder Bürger des Landes erhält im Anschluss ein bedingungsloses Grundeinkommen in Form des REB Token.

Das Einkommen, welches täglich ausgezahlt wird, beläuft sich auf 14 REB und die Staatsbürgerschaft kostet einmalig 400 REB. Je nachdem wo der Kurs des REB Tokens aktuell liegt, entsprechen 400 REB etwa 10 bis 40 Euro.

Bürger, die sich zusätzlich einen Rebel NFT kaufen, beispielsweise bei den wöchentlichen Mints oder auf Marktplätzen wie OpenSea, erhalten sogar 25 REB täglich.

Ein Anreizsystem soll Bürger dazu verleiten, neue Bürger zu werben, um zusätzliche REB zu bekommen. Das Projekt finanziert sich durch die Staatsbürgerschaften und den Verkauf der NFTs. Langfristig will Rebellionbase seinen Einwohner ein stabiles Grundeinkommen von 1 bis 2 Euro pro Tag ermöglichen.

STEPN – zu Fuß zum Krypto-Vermögen

STEPN dürfte eines der größten Hype-Projekte des Jahres 2022 gewesen sein. Die Lauf-App soll Nutzer für ihren aktiven Lebensstil belohnen und in den sozialen Medien finden sich etliche Beispiele von Nutzern, die mit STEPN jeden Tag satte Gewinne erwirtschaften.

Wer einen Code erhält, beispielsweise durch andere Nutzer der App oder durch regelmäßige Veröffentlichungen, kann mit STEPN starten. In der App muss man zur Nutzung ein NFT in Form eines digitalen Schuhs kaufen. Gerade zu Beginn des Hypes kosteten diese Schuhe teilweise mehrere tausend Euro.

Nach dem Kauf des Schuhs sammelt der Nutzer sogenannte Energiepunkte. Diese stehen für bestimmte Zeiteinheiten, in denen ich durch die Verwendung von STEPN für meinen Spaziergang oder meine Joggingrunde Geld verdienen kann.

Ein Gamification-Ansatz sorgt dafür, dass ich durch bessere Sneaker mehr Energie bekommen und somit noch mehr GST (die native Kryptowährung von STEPN) verdienen kann.

Sicherlich profitierten das Projekt und der Token von dem anfänglichen Hype und die ganz großen Gewinne sind aktuell nicht mehr möglich, dennoch ist STEPN eine tolle Form für einen aktiven Lebensstil ein passives Einkommen zu generieren.

Gambling Apes – passives Einkommen durch Online-Casinos

Sicherlich eine umstrittene Form des passiven Einkommens. Die Gambling Apes sind ein NFT-Projekt, welches nicht nur durch die hochwertigen und schicken Bilddateien besticht.

Alle Apes haben einen klaren Nutzen und sind nicht umsonst innerhalb weniger Minuten komplett ausverkauft gewesen. Die 7.777 NFTs berechtigen die Besitzer, an den Einnahmen von Online-Casinos im Metaverse zu partizipieren.

Mit den Einnahmen durch den Verkauf der Gambling Apes, wollen die Herausgeber Online-Casinos im Metaverse aufbauen. Die Halter der NFTs werden im Gegenzug an den Einnahmen aus dem Casino-Betrieb anteilig beteiligt. Zudem erhalten sie Zugang zu exklusiven Turnieren und Veranstaltungen, die in den Casinos stattfinden.

Fazit: Krypto-Sektor bestens für passive Einkommensströme geeignet

Die zuvor genannten Möglichkeiten sind grob umfasst die besten Optionen, um mit Kryptowährungen ein passives Einkommen zu verdienen. In praktisch jeder vorgestellten Kategorie gibt es noch zahlreiche weitere Varianten, wie sich mit dem Einsatz von Kryptowährungen passiv Geld verdienen lässt.

Einige Möglichkeiten erfordern ein gewisses Maß an Eingewöhnungszeit und es ist unumgänglich, sich zunächst mit den Hintergründen vertraut zu machen. Und wie immer sind passive Einkommensströme auch mit einem Risiko verbunden. Sei es das temporäre Sperren von Geldern auf der Blockchain oder unvorhergesehene Verluste beim NFT-Handel.

Hat man jedoch eine Option gefunden, dessen Risiko überschaubar und ein regelmäßiges passives Einkommen möglich ist, sollte man die Chance definitiv nutzen.

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