Vitalik Buterin gibt in neuer Roadmap Updates zu Ethereum 2.0

Vor etwa einem Jahr begann Ethereum in seine finale Phase – auch als Ethereum 2.0 bekannt – überzugehen.

Seitdem sahen sich die verantwortlichen Entwickler mit einer Reihe von Hürden konfrontiert, die den Zeitplan etwas durcheinandergebracht haben.

Kritiker spotten mit Blick auf die nach wie vor eher langsamen und teuren Transaktionen sogar über den Versuch, Ethereum endlich leistungsstärker zu machen.

Vitalik Buterin, Gründer und CEO von Ethereum, prophezeite jedoch seit jeher, dass man Ethereum 2.0 als langfristiges Projekt sehen muss und keine kurzfristigen Erfolge erwarten darf.

Buterin selbst gab nun als Autor einer speziellen Roadmap mit dem Titel „Endgame“ weitere Einblicke, wie sich Ethereum in der nahen Zukunft entwickeln könnte.

Das Jahr 2022 als Schicksalsjahr für Ethereum

Bereits heute ist Ethereum mit Abstand die beliebteste Blockchain-Plattform, und der native Ether-Token ist die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung.

Die Plattform ist die infrastrukturelle Grundlage für eine Vielzahl von Krypto-Projekten, und das Netzwerk verarbeitet Hunderttausende Transaktionen pro Minute.

Mit der Beacon Chain wurde im Dezember 2020 schließlich der Grundstein für Ethereum 2.0 gelegt, welcher im Kern den Wechsel vom Proof of Work (PoW) zum Proof of Stake (PoS) als Konsensmechanismus einleitet. Infolge einer Übergangsphase sollte Ethereum 2.0 im August 2022 vollständig live gehen.

In dem nun von Buterin verfassten Artikel „Endgame“ beschreibt er allerdings ein Szenario, welches, bezogen auf Ethereum 2.0, darauf hindeutet, dass das Update noch etwas Zeit in Anspruch nehmen könnte.

Er beschreibt die Herausforderungen und Probleme bei einem solchen Update am Beispiel einer „großen Blockchain“.

Der in Russland geborene Gründer von Ethereum erklärt unter anderem, wie eine Vielzahl von Neuerungen zwar den Nutzen einer Blockchain erhöhen, aber gleichzeitig die Dezentralität gefährden könnte.

Als Beispiel nannte er die Einführung von Sidechains durch den Einsatz der Sharding-Technologie.

Die anfallende Datenmenge bei einer so großen Blockchain sei durch Knoten, welche auf Privatrechnern gehostet werden, kaum zu stemmen.

Eine zentrale Instanz müsste beispielsweise durch ein leistungsstarkes Rechenzentrum entsprechend unterstützen.

Mit seinen Beschreibungen will Vitalik Buterin vor allem Entwickler sensibilisieren, die eigene Projekte auf Ethereum 2.0 aufsetzen wollen.

Der Russe mit kanadischen Wurzeln zeigte aber auch Lösungen für die Probleme auf, wie eine zweite Stufe des Stakings.

In dieser würden Transaktionen in kompakte Blöcke mit 100 Datensätzen aufgeteilt.

Diese Blöcke folgen einem sogenannten Merkle Tree, welcher die Validierung durch eine Mehrheit der Staker deutlich vereinfacht und somit die Transaktionsausführung beschleunigt.

Darüber hinaus plant Buterin auch den Einsatz von Betrugsnachweisen – auch als ZK-SNARKs bekannt.

ZK-SNARKS lassen sich als kryptografischer Beweis verstehen, welcher die Gültigkeit eines Blocks augenblicklich und manipulationssicher beweist.

Wann kommt Ethereum 2.0?

Die große Frage, die Buterin aber auch in seiner neuen Roadmap nicht eindeutig beantwortet, ist natürlich, wann Ethereum 2.0 denn nun endgültig eingeführt wird.

Als Zusammenfassung erklärte der Ethereum-Gründer anhand seines hypothetischen Beispiels, dass es „wahrscheinlich Jahre“ dauern könnte, bis wirklich alle Punkte der Roadmap bei einer so großen Blockchain umgesetzt werden können.

Auch wenn Buterin offenbar den langfristigen Weg bevorzugt, dürften einige Anleger auch zum Nachteil der Dezentralität auf schnelle Erfolge hoffen.

Bis Ethereum 2.0 vollständig live ist, sind noch zwei wichtige Phasen zu durchlaufen, deren Dauer kaum abzuschätzen ist.

Phase 1 ist der sogenannte Merge und Phase 2 ist die Einführung des Shardings. Der Merge beschreibt den finalen Übergang, oder die Verschmelzung der Mainchain mit der Beacon Chain.

Das Sharding soll schließlich die Skalierbarkeit des Netzwerks im Gesamten verbessern. Dieser Prozess ist äußerst komplex und dürfte erneut in mehrere Teilschritte unterteilt werden.

Nach aktueller Planung sind beide Phasen für das Jahr 2022 geplant. Voraussetzung ist aber in jedem Fall, dass keine unerwarteten Hürden die Roadmap ausbremsen.

Zusammenfassung und Fazit: Vitalik Buterin gibt Update zu Ethereum 2.0

Bereits lange vor der Einführung der Beacon Chain im Jahr 2020 war Ethereum 2.0 großes Gesprächsthema.

Das Update soll Ethereum schneller, günstiger und noch vielfältiger machen. Ein großes Fragezeichen steht jedoch hinter der Frage, wann Ethereum 2.0 vollständig eingeführt werden kann.

Kleinere und größere Hürden haben eine schnelle Einführung in der Vergangenheit verhindert. Vitalik Buterin zeigte anhand eines Beispiels auf, welche Hürden dies genau sind und warum es Jahre dauern könnte, bis diese überwunden wurden.

Zweifelsohne ist Ethereum 2.0 von großer Bedeutung für die Plattform. Auch Anleger erwarten das Update sehnsüchtig, da es die Performance der Plattform um ein Vielfaches verbessern wird.

Fraglich ist jedoch, ob sich Vitalik Buterin, der als großer Verfechter der Dezentralität seines Projektes gilt, zugunsten der Anleger von seinem Weg abdrängen lässt.

Einige Innovationen von Ethereum 2.0 könnten zugunsten der Dezentralität nur über einen längeren Zeitraum implementiert werden.

Kurzfristige Umsetzungen würden dagegen bedeuten, dass Ethereum seinen dezentralen Ansatz in Teilen verlieren könnte.

In jedem Fall wird das Jahr 2022 zu einem Schicksalsjahr für Ethereum. Im Falle eines schnellen Fortschritts bei Ethereum 2.0 dürfte es aber auf jeden Fall ein erfolgreiches Jahr werden.

Wie die aktuelle Prognose für Ethereum aussieht, findest Du hier!

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Jens Kerkmann interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.

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