Litecoin wird privater durch Mimblewimble Upgrade
Nach einer knapp zweijährigen Entwicklungsphase wird Litecoin um das Mimblewimble Upgrade erweitert. Seinen Nutzern verspricht Litecoin dadurch mehr Privatsphäre.
Litecoin Upgrade enthält auch Taproot
Mit Version 0.21.2 wird Litecoin seit gestern um Mimblewimble erweitert. Das Protokoll ist förderlich für die Privatsphäre der Kryptowährung und findet in Kryptos wie Grin oder Beam bereits Verwendung.
Grin und Beam versuchten sich mit bislang wenig Erfolg, als Privacy Coins auf dem Markt zu etablieren. Die Kritik an den Projekten ist vielzählig.
Das im Hintergrund agierende Protokoll Mimblewimble (kurz: MW) erfreute sich daher noch keiner allzu großen Beliebtheit.
Mit der Implementierung in Litecoin könnte sich das ändern. Zwar hat LTC in den letzten Jahren zunehmend Plätze verloren, doch das Projekt liegt immer noch auf Rang 21 aller Kryptowährungen.
Obendrein wird das bereits 2021 in Bitcoin implementierte Taproot-Upgrade nun auch für Litecoin eingeführt, wie die Litecoin Foundation bekannt gab.
Taproot soll Transaktionen vollumfänglich privatisieren, sodass keine empfindlichen Daten mehr nach außen dringen. Zudem sorgt das Upgrade für mehr Sicherheit.
Erfahre Genaueres zu Taproot und Privacy Coins in unserem Video!
Mimblewimbles Potenzial entdeckten die Entwickler des Litecoin spätestens 2020. Seit Oktober 2020 lief bereits ein Litecoin-Testnet mit MW.
Nach einer erfolgreichen Sicherheitsprüfung durch Quarkslab ist das Vorhaben inzwischen endlich Realität.
Mimblewimble ist wichtige Weiterentwicklung für Litecoin
Litecoins Hauptentwickler, David Burkett, freut sich über den Fortschritt. Der neueste Block, welcher die neue Erweiterung enthält, bekommt den Namen Mimblewimble Extension Block (MWEB).
Ab dem Block 2.217.600 stellt das Netzwerk auf seine neue Version um, der bislang noch auf seine Bestätigung wartet.
Auch Charlie Lee, einer der Mitgründer von Litecoin, bekundet seine Begeisterung.
Die Planung, Entwicklung und Implementierung ist eine wahre Gemeinschaftsleistung, die mit jahrelangen Spenden begann und mit der Detailarbeit von David Burkett endete, der das Projekt leitet.
Miner müssten zuvor noch auf die neue Version umsteigen. Lee dankte den zahlreichen Unterstützern, die das Projekt durch eigene Tests und Beiträge zum Code vorantrieben.
Bringt Mimblewimble den erhofften Fortschritt?
Der recht seltsam klingende Name des Protokolls stammt aus der Harry Potter Saga. Im Vergleich zu anderen Blockchains, die der Privatsphäre der Nutzer ebenfalls besonderes Augenmerk zollen, konnte MW bisher keinen besonderen Erfolg verzeichnen.
Einen großen Teil des Misserfolgs verantwortet die Funktionsweise des Protokolls.
Mimblewimble setzt das bekannte CoinJoin in eine erweiterte Version um. Dem CoinJoin fügten die Entwickler zusätzlich das Cut-Through hinzu.
CoinJoin sorgt dafür, dass Transaktionen mehrerer Nutzer zu einer einzelnen Transaktion fusioniert werden.
Ursprünglich bestand die Hoffnung, dass diese Maßnahme letztlich eine vollkommene Privatsphäre erzeugt.
Durch Cut-Through passiert das Gleiche mit den versendeten Beträgen. Statt einzelner Beträge werden alle Beträge der Transaktion zu einem Gesamtbetrag summiert.
Leider erzeugen diese Maßnahmen nicht die gewünschte Privatsphäre. 96 Prozent aller Transaktionen sind empfindlich für Entschlüsselung. Diese Nachricht versetzte dem Protokoll einen herben Schlag.
Erreicht Litecoin durch Mimblewimble neue Nutzer?
Als besonders private Währung setzte sich primär Monero durch. Für MW war all das kein Grund, um aufzugeben. Stattdessen weisen die Entwickler auf ganz eigene Stärken hin.
Moneros tiefgreifende Sicherheitsmaßnahmen erzeugen große Blöcke. Obwohl sich Monero dem Verkehrsaufkommen auf der Blockchain variabel anpassen kann, wird seine Skalierbarkeit wegen der enormen Blockgröße infrage gestellt.
Mimblewimble ist hingegen deutlich kompakter und gilt deshalb als äußerst skalierbar.
Burkett hält die Implementierung für notwendig, um die Sicherheit der Nutzer beim Kauf von alltäglichen Waren, beim Erhalt von Gehältern oder sogar beim Erwerb von Immobilien zu gewähren.
Kritiker von Privacy Coins halten ihre bloße Existenz oft für unnötig. Als meist überzeugte Bitcoiner gehen sie davon aus, dass Bitcoin ähnliche Prinzipien irgendwann selbst einbringt. Die Entwicklung von Taproot unterstützt diese These zumindest tendenziell.
Bitcoin, einst selbst als private Währung verwendet, verlor seine Position schon vor einigen Jahren auf Marktplätzen des Darknets zum Vorteil von Monero.
Neben bislang unzureichender Privatsphäre verhindert primär Bitcoins geringe Skalierbarkeit eine Rückkehr.
Litecoin beweist durch das Upgrade die Möglichkeit einer solchen Entwicklung und öffnet sich potenziell für neue Nutzer und Verwendungszwecke.
Diese Neuerung spiegelt sich natürlich auch im Kurs von Litecoin wider und sorgt langfristig für eine vielversprechende Prognose von LTC.