Wichtiges Bitcoin-Upgrade: Das bringt Taproot mit sich

Nach einigen Jahren ist es mal wieder so weit: Ein neues Bitcoin-Upgrade steht auf dem Plan. Wer die Entwicklung der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährung bereits seit einiger Zeit verfolgt, wird wissen, dass das letzte große Upgrade im Jahr 2017 für Furore sorgte. Im Zuge des Segwit-Upgrades spaltete sich die Blockchain des Bitcoins nach Streitigkeiten innerhalb der Community auf und Bitcoin Cash entstand in Form einer Hard Fork. Bei dem neuen „Taproot“ getauften Upgrade soll allerdings alles anders werden. Doch was steckt hinter der neuen Version des Bitcoin-Protokolls und wann wird sie implementiert? Wir klären auf!

Taproot soll Bitcoin schneller, günstiger und noch sicherer machen

Im Kern von Taproot stehen drei konkrete Bitcoin Improvement Proposals (BIP). Ein BIP ist wie ein Verbesserungsvorschlag zu verstehen, der bei ausreichender Unterstützung innerhalb der Community in das Protokoll implementiert wird. Taproot umfasst die drei Verbesserungsvorschläge BIP340, BIP341 und BIP342. Um die Bedeutung des Upgrades zu verstehen, bietet es sich an, einen genaueren Blick auf die genannten BIPs zu werfen.

BIP340 umfasst die sogenannten Schnorr-Signaturen. Schnorr ist ein innovatives Signaturverfahren, welches deutlich schneller als der bestehende Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA) ist. Zusätzlich soll das „Schnorr Signatures Scheme“ die Privatsphäre der Nutzer noch besser schützen.

BIP341 führt die Merklized Alternative Script Trees (MAST) ein. Diese haben wesentlichen Einfluss auf Smart Contracts, die dadurch effizienter und sicherer werden sollen. Als neue Struktur im Protokoll sind die MAST dafür verantwortlich, dass sich die Transaktionskosten senken und die Performance im Netzwerk verbessern lassen.

BIP342 bringt schließlich eine neue Version der Bitcoin-Scriptsprache ins Protokoll. Auf diese Weise lassen sich die Funktionalitäten aus dem Taproot-Upgrade erst möglich machen. Zusätzlich sollen sich auch weitere Verbesserungsvorschläge in Zukunft einfacher implementieren lassen.

Während Segwit damals für eine Abspaltung der Blockchain sorgte, dürfte das Echo von Taproot kaum spürbar sein. Das liegt nicht daran, dass es weniger bedeutsam ist als Segwit, vielmehr ist es als logische Weiterentwicklung des Bitcoins absolut notwendig. Praktisch einstimmig entschieden die Miner, Taproot in das Protokoll zu bringen. Spannend ist in dem Zusammenhang auch der Einführungszeitpunkt des Upgrades. Tatsächlich könnte es bereits am Samstag, dem 13. November 2021, soweit sein.

Taproot steht in den Startlöchern – Bitcoin übt Druck auf die Konkurrenz aus

Ursprünglich war der 16. November als Einführungstag vorgesehen. Block 709.632 wurde als Auslöser des neuen Upgrades ausgewählt. Dieser könnte laut verschiedener Websites, welche einen Countdown bis zum Upgrade eingebunden haben, bereits am Samstag gemined werden. Taproot wurde allerdings bereits seit einiger Zeit mit Spannung erwartet.

Unklar ist, ob das Upgrade dem Bitcoin-Kurs weiteren Schub verleihen kann oder es bereits in der aktuellen Rallye eingepreist ist. Damit Taproot final implementiert werden kann, müssen Miner allerdings erst 800 Blöcke erfolgreich unter dem Einfluss der neuen Aktualisierung schürfen.

Wie die zuvor beschriebenen Funktionen des neuen Upgrades zeigen, ist Taproot zweifelsohne ein wichtiger Meilenstein in der Historie des Bitcoins. Es ist gleichzeitig auch eine Ansage an die großen Konkurrenten auf dem Markt. Während der Bitcoin lange als ein einfaches digitales Zahlungsnetzwerk zu verstehen war, entwickelt er sich nach und nach zu einer vollumfänglichen Blockchain-Plattform.

Taproot erweitert die Möglichkeiten, dezentrale Apps und DeFi-Funktionalitäten auf der Bitcoin-Blockchain zu entwickeln. Aufgrund seiner Popularität macht das den Bitcoin auch für Entwickler aus diesen Bereichen interessant, die bislang andere Smart-Contract-Plattformen, wie Cardano (ADA), Ethereum (ETH) oder Polkadot (DOT), genutzt haben.

Der bekannte Speaker und Investor Andreas Antonopoulos hat sich ausführlich mit Taproot befasst und seine Erkenntnisse in einem Video festgehalten:

Fazit und Ausblick: Taproot macht den Bitcoin multifunktional

Nach Segwit steht einige Jahre später mit Taproot das nächste große Update an. Taproot ist ein wichtiger Schritt, um aus dem Bitcoin eine vollumfängliche Blockchain-Plattform zu machen. Fortan sollen Entwickler auch auf der Bitcoin-Blockchain DeFi-Anwendungen bauen können. Das macht die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung noch umfangreicher und funktionaler. Zudem soll das Upgrade das Netzwerk noch schneller und effizienter machen.

Fest steht, Taproot ist die logische Konsequenz und der richtige Schritt, um den Bitcoin auch langfristig konkurrenzfähig zu machen. Unklar ist, ob das anstehende Upgrade bereits in der aktuellen Rallye eingepreist ist oder es in der Folge noch deutlichere Kurssprünge geben wird. So oder so eine der spannendsten Phasen aller Zeiten, in der sich der Bitcoin und der gesamte Krypto-Markt befinden.

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Jens Kerkmann interessierte sich bereits während seines Studiums im Bereich Wirtschaftsinformatik für die Themen Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Bis heute begleitet ihn die Materie in seinem Alltag und Berufsleben und er ist als Autor für Ratgeberartikel und Nachrichten aus dem Blockchain- und Digitalisierungsumfeld tätig.

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