Krypto-News der Woche 28. November 2025

Das Wichtigste in Kürze

  • Cardano startet mit NIGHT einen neuen nativen Token. Ab 2026 soll der Token als Zahlungsmittel einer vertraulichen Sidechain dienen.
  • Eine fehlerhafte ADA-Transaktion spaltete am Wochenende das Cardano-Netzwerk. Dessen Hauptentwickler fühlen sich bewusst attackiert. Außenstehende Programmierer kritisieren die IOG für ihr Verhalten.
  • China scheint sich Bitcoin und Co. nach einem Verbot im Jahr 2021 erneut zu öffnen. Experten erwarten einen bullischen Einfluss auf den Kryptomarkt.
  • Die USA erlassen Haftstrafen im umstrittenen Prozess um die Entwickler der Samourai Wallet.
  • Der Bitcoin-Kurs steigt wieder auf 92.000 US-Dollar.

NIGHT: Cardano veröffentlicht neuen Token

Unter dem Namen NIGHT veröffentlicht Cardano einen neuen, nativen Token. Der technische Start ist am Mittwoch bereits geglückt, wie Cardano-Gründer Charles Hoskinson über X erklärt.

Die Veröffentlichung erfolgt hingegen erst am 8. Dezember. Am ersten Tag werden bereits 25 Prozent der Maximalversorgung – die bei 24 Milliarden liegt – verteilt. Empfangsberechtigt sind Nutzer, die im Rahmen des Midnight Glacier Drops bis zum 20. Oktober Rätsel gelöst haben.

Auch Halter der Kryptowährungen Cardano, Bitcoin, Ethereum, Ripple, Solana, Avalanche, BNB, und Basic Attention Token werden entlohnt. Diese mussten am 11. Juni mindestens 100 US-Dollar in den genannten Kryptowährungen auf eigenen Wallets gehalten haben, um einen Anteil am NIGHT-Airdrop zu erhalten. Anschließend mussten sie ihre Ansprüche auf Midnight.gd bis zum 20. Oktober geltend machen.

NIGHT ist der Token der Cardano-Sidechain Midnight, deren Entwicklung aktuell auf Hochtouren läuft. Midnight soll 2026 veröffentlicht werden. Die Sidechain soll über verschlüsselnde Funktionen verfügen und sensible Finanzdaten auf diese Weise vor der Öffentlichkeit verbergen.

Das Cardano-Mainnet ist hingegen transparent. Sämtliche Transaktionen sind öffentlich einsehbar. Diese Eigenschaft bringt Risiken mit sich. So können Adressen umfassend überwacht und ihre Eigner identifiziert werden. Durch die Etablierung von Midnight möchte Cardano Zielgruppen bedienen, die einen großen Wert auf die Sicherheit ihrer Daten legen.

Laut Hoskinsons Erklärung sei die Herstellung finanzieller Privatsphäre auf der Blockchain nötig, damit Kryptowährungen ihren revolutionären Charakter erfüllen können.

“Unsere generelle Mission ist es, den Menschen ihre Privatsphäre zurückzugeben. Wir setzen damit die Konzepte der Assoziierungs-, Handels- und Meinungsfreiheit um”, sagte Hoskinson kürzlich.

Fehlerhafte ADA-Transaktion spaltet Netzwerk

Am vergangenen Wochenende führte eine fehlerhafte ADA-Transaktion zu einem gespaltenen Netzwerk. Cardano fungierte über gut 14 Stunden nicht mehr als Gesamtheit, bis Entwickler von Input Output den Fehler entdeckten und gemeinsam mit den Betreibern des Netzwerks eine Fehlerbehebung einleiten konnten.

Die Hintergründe des sogenannten Chain Splits sorgten auf X für Streitigkeiten. Cardano-Gründer Charles Hoskinson und Input Output sprachen von einem gezielten Angriff. Hoskinson benannte den australischen Programmierer Greg Beresnev als Täter.

Beresnev verfüge über tiefgreifende Kenntnisse und wichtige Kontakte innerhalb des Cardano-Ökosystems. Aus Frust habe er eine fehlerhafte Transaktion versendet, um dem öffentlichen Ansehen Cardanos und dessen Hauptentwickler Input Output Global (IOG) zu schaden.

Der mutmaßliche Täter, der auf X unter dem Nutzernamen KpunToN00b agiert, dementierte diese Vorwürfe öffentlich. Ihm sei ein Fehler unterlaufen. Für entstandene Schäden entschuldigte er sich.

Außenstehende Softwareentwickler sahen die Schuld hingegen oft bei der IOG. Nicht nur weise der Fehler auf unausgereifte Software hin, auch ihr Verhalten erntete viel Spott. Nikita Zhavoronkov beklagt, dass die IOG einen Hackerangriff konstruieren will, obwohl es sich nur um einen Fehler gehandelt habe. Auch die Tatsache, dass die IOG die Behörden eingeschaltet hätten, sei kritikwürdig, da Cardano von staatlichen Einflüssen unabhängig sein soll.

Wie groß die entstandenen Schäden sind, ist bislang unklar. Angreifer konnten von dem Chain Split möglicherweise profitieren.

“Es konnte zu Double-Spendings kommen. DeFi wurde gestört. Es wird Wochen dauern, dieses Chaos zu beseitigen, und noch länger, bis der Schaden für die Marke und den Ruf wieder behoben ist”, schrieb Hoskinson.

China öffnet sich Bitcoin? Experten zeigen sich bullisch

Einige Experten reagieren jüngst bullisch auf neueste regulatorische und politische Entwicklungen in China. Aktuell nimmt das asiatische Land eine wachsende Bedeutung innerhalb des Bitcoin-Netzwerks ein – und das, obwohl Bitcoin-Mining offiziell noch immer verboten ist.

Inoffiziell scheinen die Behörden bereits Toleranz gegenüber Minern walten zu lassen – das jedenfalls legen Aussagen von Insidern nahe. Die chinesische Provinz Xinjiang weise etwa eine Überproduktion an Strom auf, die man so gewinnbringend nutzen könne.

Dass die chinesischen Behörden das 2021 erlassene Bitcoin-Mining-Verbot infrage stellen, könnte auf eine allgemeine Öffnung gegenüber Krypto hinweisen – das vermutet etwa Patrick Gruhn von Perpetuals.com.

“Die Wiederbelebung des Minings in China ist eines der wichtigsten Signale, die der Markt seit Jahren gesehen hat. Selbst Andeutungen einer Lockerung der chinesischen Politik könnten als Rückenwind für die Etablierung des Bitcoins als globale, staatlich unabhängige Anlage wirken”, erklärte Gruhn.

Dieser Einschätzung stimmte gegenüber Reuters auch der chinesische Anwalt Liu Honglin zu. Demnach dürfe das Mining-Verbot allmählich abgebaut werden.

Innerhalb der chinesischen Regierung sind seit diesem Jahr vermehrt kryptofreundliche Signale zu erkennen. Offenbar passt man sich damit der Trump-Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika an. Seit Januar 2025 im Amt, unternahm die neue US-Regierung bereits mehrere Maßnahmen, um die Blockchain zu fördern – so etwa mit einem Stablecoin-Gesetz namens GENIUS.

Auch auf China entfaltet der GENIUS Act seine Wirkung. Die chinesische Regierung plant nun die Etablierung eines Stablecoins, der die chinesische Fiatwährung Yuan abbilden soll.

USA erlassen Haftstrafe gegen Krypto-Wallet-Entwickler

Die US-amerikanische Richterin Denise L. Cote sprach vergangene Woche das abschließende Urteil im Rechtsstreit um die bekannte Samourai Wallet – ein Programm, das neben der Verwaltung der eigenen BTC auch Funktionen zur Verschleierung der Eigentümerschaft mittels eines Mixers (genannt Whirlpool) erlaubte.

Die beiden Samourai-Entwickler Keonne Rodriguez und William Hill hätten sich laut Einschätzung des Gerichts schuldig gemacht, indem sie ein unlizenziertes Geldtransfergeschäft betrieben haben – mit der Absicht, Gelder aus kriminellen Geldern zu waschen.

Rodriguez und Hill wurden zu einer Geldstrafe in Höhe von jeweils 250.000 US-Dollar, fünf und vier Jahren Haft und anschließender dreijähriger Bewährungsstrafe verurteilt.

Entscheidend sei für das Urteil des Gerichts das Verhalten der Betreiber im Internet gewesen. Besonders Rodriguez habe auf die unzensierte Natur des Mixers aufmerksam gemacht und über X dazu aufgerufen, schwarzgelistete Gelder über den Whirlpool zu bereinigen.

Zudem hätten Hill und Rodriguez gezielt Kriminelle in Darknet-Foren angeworben und zur Nutzung der Samourai Wallet aufgerufen.

In der Krypto-Szene sind derlei Urteile dennoch umstritten. Die beiden Programmierer beteiligten sich lediglich an der Herstellung quelloffener Software. Die Prozesse innerhalb eines Mixers laufen automatisiert ab.

Laut szenetypischer Meinung sollten Entwickler nicht für die Nutzungsweise eines Programms verantwortlich gemacht werden. Die Schuld liege bei den Personen, welche sich die Gelder auf illegale Weise aneignen.

Das Gerichtsurteil gegen Rodriguez und Hill könnte als Präzedenzfall für ähnliche Prozesse dienen. Die Entwickler der Mixer Tornado.cash und Blender.io warten mehrheitlich auf Urteile in den USA. Rodriguez und Hill hoffen auf eine Begnadigung durch den US-Präsidenten, der in der Vergangenheit bereits mehrere Urteile gegen die Kryptobranche für nichtig erklärte.

Bitcoin-Kurs steigt wieder auf 92.000 US-Dollar

Ende Oktober begann ein Krypto-Crash als Folge einer Rede des FED-Präsidenten Jerome Powell. Jener hatte angekündigt, dass eine Senkung des US-Leitzinses im Dezember unsicher sei.

Der Bitcoin-Kurs stürzte allmählich, bis er vergangenen Freitag bei rund 82.000 US-Dollar ein regionales Tief erreichte. Dann begann der Kurs eine Trendwende. Anleger scheinen nicht bereit für weitere Abwertungen und nutzen das Kurstief stattdessen, um Nachkäufe zu realisieren.

Wie CoinShares Blockchainwelt in einer E-Mail mitteilte, begannen auch Institutionen am Freitag mit Nachkäufen. Am Donnerstag letzter Woche verzeichneten US-amerikanische Bitcoin-ETFs noch Nettoabflüsse in Höhe von 903 Millionen US-Dollar. Am folgenden Freitag erlebten sie Nettozuflüsse von 238 Millionen US-Dollar.

Wie so oft stieg auch der gesamte Kryptomarkt parallel zum Bitcoin-Kurs. BTC stieg im Wochentrend um zehn Prozent auf 92.000 US-Dollar, Ethereum um 12,45 Prozent auf 3.000 US-Dollar bis zum Redaktionsschluss. Die Wochensieger der Top-100 übertrafen diese Kursgewinne um ein Vielfaches.

So legte der Memecoin SPX6900 (SPX) um 60 Prozent zu. Auch Bitcoin-Konkurrent Kaspa (KAS) stieg um 60 Prozent. Den dritten Rang belegt die Smart-Contract-Plattform Quant (QNT) mit 35 Prozent Gewinn.

Autor

Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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