Kryptos mit Hebel handeln

Jetzt Kryptowährungen mit Hebel handeln

Krypto-News der Woche 17. Februar 2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SEC greift zuletzt drastisch gegen die Kryptobranche durch. Betroffen sind die Krypto-Börsen Kraken und Binance. Letzterer verbietet man die Herausgabe eines Stablecoins.
  • Die Kautionssteller des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried sind nun bekannt.
  • Siemens verwendet die Blockchain. Polygon soll zur effizienteren Herausgabe von Anleihen dienen.
  • Die EU will digitale Identitäten einführen. Datenschutz soll durch Zero Knowledge Proofs gewährleistet werden.

SEC gegen Binance: Paxos muss BUSD stoppen

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC verschärft ihren Kurs gegenüber der Kryptobranche in den letzten Tagen deutlich. Zuerst greift man das Konzept des Staking als Dienstleistung an.

Konkreten Schaden durch die neue Ausrichtung nimmt die Krypto-Börse Kraken, die infolgedessen eine Strafe von 30 Millionen US-Dollar zahlt und Staking-Produkte einstellt.

Nur wenige Tage später erfolgt der nächste Schlag der SEC. Diesmal trifft es die Krypto-Börse Binance, die in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Finanzinstitut Paxos den Binance USD (BUSD) herausgab.

Binance verwendete diesen Stablecoin als Handelswährung auf der eigenen Handelsplattform und etablierte mit dem Produkt seit 2019 erfolgreich eine Alternative zu Tether (USDT), der auf den meisten Krypto-Börsen die Aufgabe der Handelswährung übernimmt.

Damit wird in Zukunft jedoch Schluss sein. Denn: Laut SEC handelt es sich beim BUSD um ein unregistriertes Wertpapier.

Paxos, Herausgeber des Stablecoins, habe Anlegerschutzgesetze mit dem Produkt gebrochen. Die zuständige New Yorker Finanzbehörde NYDFS forderte die Firma daher auf, die Herausgabe zu stoppen.

Zunächst wird die Herausgabe weiterer BUSD gestoppt. Im Verlauf des nächsten Jahres wird der Stablecoin jedoch vollständig abgewickelt. Bis dahin haben Nutzer Zeit, BUSD zu verkaufen oder direkt bei Paxos gegen US-Dollar oder USDP zu tauschen.

Die Anti-Krypto-Kampagne der SEC setzte sich kürzlich durch eine Klage gegen das in Singapur ansässige Unternehmen Terraform Labs fort.

Das Entwicklerstudio übernimmt bei der Konstruktion von Terra (LUNA) eine zentrale Rolle. Dessen Ökosystem zerfiel im Mai 2022 und verursachte etliche Milliarden US-Dollar Schaden.

SEC bekämpft BUSD, missachtet jedoch USDP

An dieser Stelle wirft die Aktion der SEC Fragen auf. Denn: Der Pax Dollar (USDP) ist ein weiterer Stablecoin, der von Paxos herausgegeben wird. Nach dessen Vorbild entstand BUSD, der bis zum drittgrößten Stablecoin nach Marktkapitalisierung heranwachsen konnte.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen BUSD und USDP besteht dabei jedoch gar nicht. Die größte Abweichung ist der Name, den Paxos aufgrund der Partnerschaft mit Binance nutzen darf. Binance stattete den Stablecoin mit Anreizen aus – Vergünstigungen bei der Nutzung auf der Krypto-Börse.

Davon abgesehen sind BUSD und USDP identisch. Nahe liegt daher die Vermutung, die SEC habe mit der Intervention gezielt Binance angegriffen. Diese Kritik liest sich in der Krypto-Szene zuletzt oft.

Der SEC-Vorsitzende, Gary Gensler, äußerte bereits den Wunsch, Stablecoins nur noch durch registrierte Finanzinstitute wie Banken herausgeben zu lassen.

Zuletzt stellt er auch in Aussicht, die Verwahrung von Kryptowährungen nur noch durch eine Lizenz zu gestatten. Die Kryptobranche der USA könnten diese Entscheidungen drastisch umkrempeln.

Binance-Geschäftsführer Changpeng Zhao kündigte bereits die Erstellung eines neuen Stablecoins an. Damit es nicht erneut zu Problemen kommt, sei denkbar, dass diese Handelswährung eine andere Fiatwährung abbildet als den US-Dollar.

CZ vermutet auch, dass algorithmische Stablecoins eine Renaissance durch die neue Strategie der SEC erfahren werden und sich die größten Stablecoins künftig vom US-Dollar abwenden. Bisher sind US-Dollar-Stablecoins die unangefochtene Nummer eins im Kryptomarkt.

Kautionszahlung von SBF: Welche Bürgen stehen dahinter?

Im Dezember gelang es FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (SBF) eine Kaution von 250 Millionen US-Dollar zu entrichten. Der Angeklagte kam frei. Unklar war bisher jedoch, welche Bürgen hinter seiner Freilassung stecken.

Bisher war nur bekannt: Bankman-Frieds Eltern belasteten ihr Haus in Palo Alto, um ihrem Sohn ein Leben im Hausarrest bis zum endgültigen Urteil zu ermöglichen. Eine frühzeitige Haft bleibt ihm dadurch erspart.

Zwei weitere Personen investierten ebenfalls in SBFs Freilassung. Wie nun bekannt wurde, handelt es sich dabei um Andreas Paepcke und Larry Kramer. Die beiden gehören zum Lehrpersonal der Universität Stanford und sind somit Kollegen von SBFs Eltern.

Beide behaupteten, in der Schuld von Joseph Bankman und Barbara Fried zu stehen und deshalb einen Teil zur Kaution beigetragen zu haben.

Siemens verwendet die Blockchain Polygon (MATIC)

Siemens ist nach Marktkapitalisierung das drittgrößte börsennotierte Unternehmen Deutschlands. Nun verwendet der 1847 gegründete Betrieb die Blockchain. Die Wahl fällt dabei auf die Ethereum-Sidechain Polygon (MATIC).

Siemens verwendet die Blockchain, um digitale Anleihen herauszugeben. Man wendete sich von analogen Methoden ab und entschied sich für die digitale Alternative, um effizienter arbeiten zu können.

Mit dem Schritt weg vom Papier hin zu einer Abwicklung des Wertpapiers auf einer öffentlichen Blockchain können wir Transaktionen bedeutend schneller und effizienter als bisherige Anleiheemissionen abwickeln.

Erklärte das Unternehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass Siemens mit einer Blockchain arbeitet. Zuvor probte man den Einsatz eines Marktplatzes zum dezentralen Handel von Strom. Der Marktplatz baute ebenfalls auf eine Blockchain.

Einen weiteren Einsatzzweck für die Blockchain fand man 2019 für das Car-Sharing-Projekt Siemens Mobility.

EU will digitale Identitäten durch ZK Proofs sicher machen

Digitale Identitäten sind ein wachsendes Thema. Staatliche Akteure fordern oft die Identifizierung von Nutzern, besonders um geltende Regulierungen durchzusetzen.

Auch die Kryptobranche fasst die Thematik immer öfter auf. Einige Personen glauben, sogenannte DID (Digital Identifiers) könnten das Prinzip von KYC verbessern.

Die EU will digitale Identitäten einführen. Laut eigenen Angaben sei dadurch ein besserer Datenschutz möglich und das Leben der Nutzer würde vereinfacht. So könnten sich EU-Bürger künftig mit ihrer sogenannten eID ausweisen – etwa um Fahrzeuge zu mieten oder um Steuern zu zahlen.

Kritiker glauben, dieser Schritt führe zur Intensivierung des Kontroll- und Überwachungsstaates. Dass zumindest ein besserer Datenschutz möglich wäre, als durch physische Ausweise, zeigt eine neue Entscheidung der EU.

So will die EU die Nutzung von digitalen Identitäten um Zero Knowledge Proofs erweitern. Ein Nutzer könnte sich dann ausweisen, ohne dass dabei der exakte, abgefragte Inhalt offenbart wird.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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