War FTX Hack ein Auftrag von der Regierung Bahamas?

Das Wichtigste in Kürze

  • SBF erhielt Auftrag, FTX zu „hacken“
  • Asset-Transfer geschah aus „Sicherheitsgründen“
  • Regierung von Bahamas unter den Top 40 Ethereum Walen

Regierung der Bahamas ordnet „Hack“ von FTX an

Die Behörden der Bahamas haben Sam Bankman-Fried, die frühere Hauptfigur der kollabierten FTX-Börse, angewiesen, Hunderte von Millionen Dollar an Kryptowährungen von FTX auf eine von der Wertpapierkommission der Bahamas kontrollierte Wallet zu transferieren.

Die Kommission bestätigte in einer Pressemitteilung vom Donnerstag, dass sie die Überweisung angeordnet hat.

In der Erklärung sagte die Kommission, dass am 12. November Beamte

„die Übertragung aller digitalen Vermögenswerte von [FTX] auf eine digitale Geldbörse, die von der Kommission kontrolliert wird, zur sicheren Aufbewahrung anordneten.“

Die Mitteilung fügte hinzu, dass FTX angewiesen wurde, die Vermögenswerte zu übertragen, „um die Interessen der Kunden und Gläubiger zu schützen“.

FTX meldete am 11. November Konkurs nach Chapter 11 an, nachdem es unter einem Bank-Run und einer Liquiditätskrise gelitten hatte, die das gesamte Krypto-Ökosystem erschütterte.

Nach dem Einfrieren von Kundenauszahlungen stellte sich heraus, dass die Börse ein Loch von 9,4 Milliarden Dollar in ihrer Bilanz hatte, nachdem sie Kundengelder an Alameda Research, eine von Bankman-Fried mitbegründete Handelsfirma, verliehen hatte.

In einem von FTX am 17. November eingereichten Antrag wurde behauptet, dass sich die Regierung der Bahamas „unbefugten Zugang“ zu den Systemen von FTX verschafft habe, indem sie Bankman-Fried angewiesen habe, die Gelder zu überweisen.

FTX Opfer eines „mutmaßlichen Hacks“

FTX wurde am 12. November Opfer eines mutmaßlichen „Hacks“, bei dem digitale Vermögenswerte im Wert von über 600 Millionen Dollar auf externe Wallets von FTX übertragen wurden.

Nachdem die Vermögenswerte übertragen wurden, wurden sie in ETH getauscht.

Das Blockchain-Sicherheitsunternehmen Beosin schätzt, dass die bahamaische Behörde über 330 Millionen US-Dollar besitzt.

Das macht sie aktuell zum 35. größten Ethereum-Wal ist. Der größte Teil der Gelder befindet sich derzeit in dieser Ethereum-Wallet.

Ob die Kommission angemessen reagiert hat, muss das Gericht entscheiden, aber die Ankündigung hat eine Kontroverse innerhalb der Krypto-Community ausgelöst.

Wurden gesetzliche Vorgaben missachtet?

FTX fügte hinzu, dass „die automatische Aussetzung missachtet wurde, und zwar von einem staatlichen Akteur.“

Nach dem US-Konkursrecht ist die automatische Aussetzung nach Kapitel 11 „ein Zeitraum, in dem alle Urteile, Inkassotätigkeiten, Zwangsvollstreckungen und die Wiederinbesitznahme von Eigentum ausgesetzt sind.“

In Anbetracht der Tatsache, dass die Gelder nur wenige Stunden nach der Beantragung von Chapter 11 überwiesen wurden, scheinen die Kommission und FTX diese Regel übersehen zu haben.

Inwieweit an dieser Stelle vorsätzlich gehandelt wurde, bleibt vorerst unbekannt.

2 Wochen Chart Krypto-Marketcap
Zweiwöchentliche Entwicklung der Krypto-Marktkapitalisierung, Quelle: CoinMarketCap

Nachwirkungen der Causa FTX nach wie vor zu spüren

Die Auswirkungen des Falls von FTX beeinflusst nachhaltig den Kryptomarkt. Mittlerweile haben zahlreiche Krypto-Börsen und Akteure im Krypto-Space ihren Investoren sogenannte Proof-of-Funds vorgelegt, die die ausreichende Liquidität beweisen soll.

Insgesamt brach der Kryptomarkt nach Bekanntwerden der mangelnden Liquidität und Veruntreuung der Gelder durch FTX signifikant ein.

Der Bitcoin-Kurs befand sich damals in einem leichten Aufwärtstrend in Richtung 22.000 US-Dollar-Marke, büßte aufgrund des Vorfalls allerdings zweistellige Prozentpunkte ein und pendelt seitdem zwischen 16 und 17.000 US-Dollar.

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Autor & Editor

Ich bin Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat meine Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Seit 2020 bin ich Teil des Blockchainwelt.de Teams. Zu meinen Krypto-Steckenpferden gehören Krypto-News, Hardware Wallets sowie alles rund um das Thema Krypto-Kreditkarten.

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