Anklage gegen Coinbase wegen angeblichem Wertpapiergesetzesverstoß
Drei Nutzer der großen amerikanischen Krypto-Börse Coinbase haben eine Anklage gegen die Handelsplattform eingereicht. Das Trio wirft Coinbase in 79 Fällen vor, gegen geltendes Wertpapiergesetz verstoßen zu haben.
Die Börse habe Token verkauft, die nach Auffassung der Kläger als Wertpapiere zu betrachten sind. Coinbase hätte sich demnach als Wertpapierbörse registrieren müssen, was allerdings nicht der Fall ist.
Wir erklären die Einzelheiten der Klage und wie die Chancen der Kläger stehen.
Coinbase wird wegen Wertpapiergesetzesverstößen verklagt
Die namentlich als Christopher Underwood, Louis Oberlander und Henry Rodriguez benannten Männer haben beim Bezirksgericht im Süden New Yorks Anklage gegen den Krypto-Giganten eingereicht. Die drei Kläger sind sich sicher, dass Coinbase 79 Token auf seiner Plattform gelistet hat, welche als Wertpapier zu betrachten sind.
In diesem Fall hätte sich Coinbase als Wertpapierbörse lizenzieren lassen müssen. Wäre dies der Fall, unterstünde die Börse der Securities and Exchange Commission (SEC) und demnach strengen Regularien und Aufsichten.
Coinbase hat aber keine solche Lizenz und hat sich nach Meinung der Kläger strafbar gemacht. Zu den 79 Token gehören unter anderem prominente Beispiele, wie Dogecoin (DOGE), Solana (SOL), Ripple (XRP), Chainlink (LINK) und Polkadot (DOT).
Ziel der Anklage ist es, dass Coinbase jedem Händler, der mit diesen Token Handelsverluste erlitten hat, mit insgesamt 5 Millionen US-Dollar entschädigt. Auch die SEC selbst wird in der Klage erwähnt, da diese ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sei.
Konkret wird der SEC-Vorsitzende Gary Gensler benannt. Dieser sagte erst kürzlich offiziell aus, dass Coinbase keine Lizenz hat, obwohl einige Token auf der Plattform aus Sicht der Kläger Wertpapiere sein könnten. Der Konjunktiv beweist: ganz sicher sind sich die Kläger da auch nicht.
Die Sammelklage ist nicht die erste Anklage dieser Art. Fraglich ist, ob sie ernsthaft vor das Gericht geht, da vergleichbare Klagen in der Vergangenheit relativ wenig bewirkt haben und meist direkt abgeschmettert wurden.
Im vergangenen Jahr wurden fünf Sammelklagen vor New Yorker Bundesgerichten umgehend abgewiesen.
Coinbase zeigt sich unbeeindruckt und geht seinen Weg weiter
Für die amerikanische Krypto-Börse dürften derartige Anklagen also fast zum Alltag gehören. Während bis vor wenigen Jahren lediglich die Top-Kryptowährungen auf der Plattform zu erwerben waren, listet die Börse immer häufiger auch kleinere Coins und Token.
Der neuste Coin ist der ApeCoin (APE), welcher von den Erfindern des Board Ape Yacht Club herausgebracht wurde. Der Coin für die Sammler des bekannten NFT-Projekts wurde unter einem speziellen Label für „experimentelle Coins“ gelistet. APE erlebte nach dem Listing eine erhebliche Volatilität, nachdem er per Airdrop ausgegeben wurde.
Welcome to the club.
ApeCoin ($APE) is now available on Coinbase! @BoredApeYC is on board too. pic.twitter.com/i9DeNJtbzJ
— Coinbase (@coinbase) March 17, 2022
Fazit: Coinbase wird verklagt – geringe Aussicht auf Erfolg für die Kläger
Drei Männer haben an einem New Yorker Bezirksgericht Klage gegen Coinbase eingereicht. Die Männer wollen 79 Token ausgemacht haben, welche als Wertpapier gelten könnten. Da Coinbase keine Lizenz für den Handel mit Wertpapieren besitzt, hat sich die Börse aus Sicht der Kläger strafbar gemacht.
Dass die Klage Erfolg haben wird, dürfte mit Blick in die Vergangenheit äußerst fragwürdig sein. Ähnliche Klagen sind reihenweise abgeschmettert worden. Coinbase dürfte derartige Situationen bereits kennen und entsprechend vorbereitet sein.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Sammelklage der drei Männer mehr Erfolg hat, dürfte allerdings sehr gering sein und Coinbase daher kaum tangieren.
Übrigens, wir haben für Dich die Konkurrenz von Coinbase genau unter die Lupe genommen und stellen Dir in unserem umfangreichen Artikel die besten Coinbase Alternativen vor!