Overstock | Erster Konzern wird Steuern in Bitcoin zahlen

Der US-amerikanische Onlinehändler Overstock wird der erste US-Konzern, der Steuern per Bitcoin bezahlt.

Insgesamt verfolgt Overstock eine Strategie zur Adaption von Kryptowährungen und wird in diesem Rahmen einen Teil der jährlich anfallenden Steuern in Ohio per Kryptowährung zahlen.

Overstock greift auf Bitcoin-Zahlungen zurück

In einem offiziellen Statement gab Patrick Bryne, der CEO von Overstock, bekannt, dass das Unternehmen einen Teil der Steuern ab 2019 mithilfe der Kryptowährung Bitcoin bezahlen wird.

Bereits seit längerer Zeit verfügt das Unternehmen über eine eigene Blockchain-Abteilung und treibt die Adaption von Kryptowährungen als Zahlungsmittel voran.

Insbesondere Josh Mandel – ein Politiker des Bundesstaats Ohio – ist für die Einführung von Bitcoin als Steuerzahlungsmittel in Ohio verantwortlich.

Bryne ließ sich die Chance nicht nehmen und gab bekannt, dass Overstock gerne die Chance wahrnehmen wird, innovative Steuerzahlungssysteme zu nutzen.

Vor allem Mandel erhielt ein Lob vom Overstock-CEO, denn dieser unternehme wichtige Schritt, um das Finanzsystem auf den technologischen Wandel vorzubereiten.

Demnach hat sich Overstock bereits langfristig mit dem Gedanken der staatlichen Adaption aufstrebender Technologien – hierzu gehören auch Kryptowährungen – beschäftigt.

Diese tragen einen maßgeblichen Anteil am technologischen Fortschritt und sorgen dafür, dass die USA auch in einem technisierten, globalen Umfeld eine Führungsrolle einnehmen kann.

Bereits im Februar 2019 sollen die ersten Blockchain-basierten Steuerzahlungen im Bundesstaat Ohio ausgeführt werden. Bereits zuvor galt das Unternehmen als Krypto-Pionier.

So führte das Unternehmen bereits 2014 Kryptowährungen als Zahlungsmittel ein. Ebenfalls im Jahr 2014 wurde das Tochterunternehmen Medici Ventures von Overstock gegründet.

Dieses Unternehmen unterstützt Klienten bei der Adaption der Blockchain-Technologie.

Blockchain bietet ein größeres Potenzial als das Internet

Noch im Oktober 2018 investierte Medici Ventures rund 6 Millionen Dollar in Minds, einer Blockchain-basierten Social-Media-Plattform.

Diese soll eine Alternative zu den bekannten Branchengrößen sein und vor allem die Privatsphäre der Nutzer schützen und eine Zensur der Daten vermeiden.

Nur einen Monat gab Bryne bekannt, dass er sich nun aus dem Retail-Geschäft zurückziehen werde, um einen besonderen Fokus auf die Blockchain-Technologie zu legen.

Grundsätzlich sei die Blockchain laut Bryne eine disruptive Technologie, die die Welt verändern könnte. Demnach schreibt der Visionär der Technologie ein enormes Potenzial zu, welches auch das Potenzial des Internets überschreitet.

Vor allem Kevin Werbach, ein Professor der Wharton School of the University of Pennsylvania, sieht in der neuen Zahlungsmethode des Bundesstaats Ohio eher eine Spielerei.

Demnach biete diese neue Zahlungsmethode keine Vorteile gegenüber klassischen Transaktionen – Werbach unterrichtet ein Masterstudiengang im Bereich der Blockchain-Technologie.

Vielmehr sieht der Professor einen PR-Gag als Grund zur Einführung dieser Zahlungsmethode, denn der Staat wolle lediglich verdeutlichen, dass dieser eine Sympathie gegenüber Kryptowährungen besitze.

Doch die Idee, Steuern per Kryptowährungen zu zahlen, stößt auch im internationalen Kontext auf Begeisterung. So gab das britische Parlamentsmitglied Eddie Hughes zu verstehen, dass die britische Regierung diesen Ansatz in Betracht ziehen sollte.

Als Vorbild hob Hughes das Engagement des US-amerikanischen Bundesstaats hervor. Um die Adaption in Großbritannien voranzutreiben, hat Hughes die Parlamentarier dazu aufgefordert, sich mit dem Potenzial der Blockchain-Technologie auseinanderzusetzen.

Distributed Ledger Technologien würden demnach die Zukunft der Europäer bestimmen und müssten vor allem in Großbritannien etabliert werden.

Hughes merkte an, dass einige Staaten diesem Trend schlichtweg hinterherrennen würden. Die Technologie befinde sich kurz vor dem finalen Durchbruch, sodass eine führende Rolle einen Vorteil für alle Beteiligten bergen würde.

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