Cyberkriminalität: SEC prüft Kryptobörsen & Bundesbehörden

Der US-Aufsichtsausschuss für Wirtschafts- und Verbraucherpolitik hat am Dienstag Briefe mit Fragen zu Cyberkriminalität und Betrug versendet.

Sowohl das US-Finanzministerium, die Securities and Exchange Commission (SEC), die Commodity Futures Trading Commission, die Federal Trade Commission als auch die Kryptobörsen Binance.US, Coinbase, FTX, Kraken und KuCoin waren unter den Empfängern.

Der US-Abgeordnete Raja Krishnamoorthi, der auch Vorsitzender eines Aufsichtsausschusses für Wirtschafts- und Verbraucherpolitik ist, hat an diesem Dienstag Briefe mit unterschiedlichen Fragen zu Kryptowährungen, Cyberkriminalität und Betrug an vier Bundesbehörden und fünf Kryptobörsen geschickt.

Im Einzelnen waren dies, das US-Finanzministerium, die Securities and Exchange Commission (SEC), die Commodity Futures Trading Commission und die Federal Trade Commission sowie die Kryptobörsen, Binance.US, Coinbase, FTX, Kraken und KuCoin.

Das Fehlen einer zentralen Behörde zur Kennzeichnung verdächtiger Transaktionen in vielen Situationen, die Irreversibilität von Transaktionen und das begrenzte Verständnis vieler Verbraucher und Investoren über die zugrunde liegende Technologie machen Kryptowährungen zu einer bevorzugten Transaktionsmethode für Betrüger. Aus all diesen Gründen bin ich besorgt über die Zunahme von Betrug und Verbrauchermissbrauch im Zusammenhang mit Kryptowährungen.

Raja Krishnamoorthi

Vorsitzender eines Aufsichtsausschusses für Wirtschafts- und Verbraucherpolitik

Darum geht es dem US-Aufsichtsausschuss

Raja Krishnamoorthi hat in seinen neun Briefen an die Bundesbehörden und Kryptobörsen jeweils unterschiedliche Fragen gestellt. Aber im Generellen geht es um die Mechanismen, die zur Bekämpfung von Cyberkriminalität und Betrug in der Kryptobranche angewendet werden.

Dies ist ein brennendes Thema, da die Cyberkriminalität und die Betrugsfälle in der Kryptobranche erheblich zugenommen haben.

Nahezu eine Million Menschen haben seit Anfang letzten Jahres durch Cyberkriminalität und Kryptobetrug Vermögenswerte im Wert von weit über einer Milliarde US-Dollar verloren.

Das ist eine Größenordnung, die das US-Repräsentantenhaus jetzt zum Handeln veranlasst hat.

Das FBI hat an diesem Montag eine Warnung vor der Zunahme der Kriminalität in der Kryptobranche veröffentlicht.

Darin wurde darauf hingewiesen, dass allein im ersten Quartal 2022 die Verluste aufgrund krimineller Handlungen in DeFi-Plattformen Kryptovermögenswerte im Wert von über 1,2 Milliarden US-Dollar erreicht haben. Das ist eine Steigerung um das Achtfache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Weiter geht es Krishnamoorthi um die Frage, ob Kryptowerte wie Rohstoffe oder Wertpapiere behandelt werden sollten. Oder beides, oder ganz anders.

Die Antworten auf die vielen verschiedenen Fragen sollen dann in die geplante Gesetzgebung zur Regulierung des Handels mit Kryptowerten, DeFi-Produkten und weiteren digitalen Vermögenswerten einfließen.

Sollen Kryptowährungsbestände als Rohstoffe, Wertpapiere oder beides behandelt werden? Bitte erklären Sie!

Raja Krishnamoorthi

Vorsitzender eines Aufsichtsausschusses für Wirtschafts- und Verbraucherpolitik

Aufklärung wichtiger als Reglementierung

Das gestiegene Interesse an der Blockchain- und Kryptobranche, wodurch Beträge von vielen Milliarden US-Dollar allein von Investoren aus den Vereinigten Staaten von Amerika in diese Werte fließen, veranlasst die Finanz- und Aufsichtsbehörden dazu, den Markt zu ordnen und mit allgemein gültigen Regeln zu versehen.

Dabei sollen die Anleger und Investoren vor unnötigen Verlusten geschützt werden, ohne dass die Entwicklung der Technologie abgeschnitten wird.

Die jüngsten Erfahrungen zeigen, dass der Bekämpfung von Kriminalität und Betrug ein besonderes Augenmerk gewidmet werden muss.

Doch viel wichtiger als Reglementierungen und Vorschriften zum Handel mit Kryptowerten, ist eine bessere Information und Aufklärung der potenziellen Investoren.

Denn die Blockchain-Technologie und die Kryptobranche sowie alle anderen digitalen Vermögenswerte sind sehr sicher.

Die überwiegende Mehrzahl der kriminellen Handlungen, mit Betrugsfällen und Diebstahl, sind nicht auf Fehler in der Technologie zurückzuführen, sondern auf menschlich verursachte Fehler.

Da wurden Zugangsdaten in öffentlichen Bereichen abgespeichert oder Investoren sind auf falsche Angebote hereingefallen und haben freiwillig den Betrügern die Zugänge zu den Depots und Wallets ermöglicht.

Wenn jeder Nutzer der Kryptobranche mit gesundem Menschenverstand und einer gewissen Skepsis an die Sache rangeht, dann haben Kriminelle keine Chance, um an die Vermögenswerte heranzukommen.

Einfach immer alle Passwörter und Zugangs-Codes sicher aufbewahren, die Wallet immer schließen und nicht über öffentliche Internetzugänge seine Geschäfte abwickeln. Idealerweise kommen dabei dedizierte Hardware Wallets zum Einsatz.

Einfach mit den digitalen Wertgegenständen so umgehen wie mit Bargeld und dem Bankkonto.

Autor

Als ausgebildeter Finanzberater und Reisekaufmann sowie Hobby-Journalist, mit zahlreichen Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitungen, bin ich heute als Autor für touristische Beiträge und Reiseführer genauso zu Hause, wie in der Finanzwelt. Das Thema Kryptowährung fasziniert mich schon seit Jahren und ich habe bereits unzählige Artikel geschrieben, die auf verschiedenen Kryptoportalen und in etlichen Magazinen veröffentlicht wurden.

Auch interessant