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Ethereum Merge könnte Steuern kosten

Steuerexperten von TaxBit warnen davor, sollte es nach der geplanten Ethereum Merge zu einer Chain-Split-Hard Fork kommen, dass dies ein steuerpflichtiges Ereignis darstellen könnte.

Eine potenziell saftige Steuerlast könnte die Folge sein.

Die seit Langem geplante Umstellung vom Konsensmechanismus Proof-of-Work (PoW) auf Proof-of-Stake (PoS) ist für den Zeitpunkt rund um den 15. September 2022 geplant.

Für diesen Fall haben etliche Miner eine Chain-Split-Hard Fork angekündigt, damit diese Ihre Einnahmequelle nicht verlieren.

Durch den Umstieg auf PoS wird es kein Mining von neuen Ethereum Chains mehr geben, was den Minern natürlich nicht gefällt.

Schließlich verdienen sie hervorragend mit dem Mining und haben sehr hohe Geldbeträge in die Ausstattung investiert.

Daher haben einige Miner erklärt, dass sie nach dem Merge einen Chain-Split-Hard Fork von Ethereum planen, und dann die „echte“ Ethereum Blockchain weiterhin auf PoW Basis arbeiten wird.

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Nicht der erste Fork bei Ethereum

In der Anfangsphase von Ethereum, im Jahr 2016, kam es schon einmal zu einer Aufspaltung.

Damals hatten Hacker einen Großteil der existierenden Ether-Token ETH unter ihre Kontrolle gebracht.

Um den Verlust der Werte zu verhindern, hatte das DAO Entwicklerteam einen Hard Fork umgesetzt.

Damit waren die Puristen unter den Ethereum-Anhängern nicht einverstanden, weil jeder Eingriff in die Blockchain gegen die Prinzipien der Blockchain-Technologie verstößt.

Diese Puristen hatten damals eine „neue“ Ethereum-Blockchain erstellt, mit dem Namen Ethereum Classic, die bis heute immer noch existiert.

Auch damals argumentierten die Gralshüter von ETH, dass die Blockchain von Ethereum Classic eigentlich die wahre und echte Ethereum-Blockchain sei.

Die Realität sieht anders aus: Im Gegensatz zu Ethereum ist Ethereum Classic eher unbedeutend.

Durch den Wegfall des ETH-Minings scheint die Bedeutung von ETC allerdings wieder zu wachsen. Aktuelle Hash-Rate-Werte zeigen einen signifikanten Anteil an Abwanderung von Minern von ETH zu ETC.

Das sagen die Steuerexperten

Alles hängt davon ab, ob es zu einer Chain-Split-Hard Fork kommt und wenn ja, wie diese dann umgesetzt wird.

Wenn es nicht dazu kommt, dann ist nach der Ethereum Merge nichts zu beachten.

Die Blockchain wird einfach von PoW auf PoS umgestellt, dies hat keine zusätzlichen steuerrechtlichen Auswirkungen.

Wenn es jedoch zu einer Chain-Split-Hard Fork kommt, führt dies dazu, dass jeder Besitzer von ETH-Token dann einen der neuen Token dazu bekommt. Das wäre eventuell als Einkommen anzusehen und somit der Wert der hinzugefügten neuen Token voll zu versteuern.

Und da wäre der Wert der Token maßgeblich, der zum Zeitpunkt bestand, als Du diese Token zugesprochen bekommen hattest.

Wie sich ein Chain-Split-Hard Fork in Form einer Gabelung der Ethereum-Blockchain dann wirklich steuerlich zu behandeln wäre, da gehen die Meinungen der Experten etwas auseinander.

Aber dass dies wahrscheinlich eine steuerliche Relevanz hätte, da sind sich alle Steuerexperten einig.

Die größte Frage für Steuerzwecke ist, ob die Fusion zu einer Ketten-spaltenden Hard Fork führen wird. […] Wie Depotbanken und Börsen mit Forks umgehen, ist im Allgemeinen in Deiner Kontovereinbarung geregelt. Wenn Du Dir also nicht sicher bist, solltest Du nachlesen.

Miles Fuller

Head of Government Solutions von TaxBit

Wenn jedoch Dein Verwahrer, egal ob Wallet, Kryptobörse oder anderer Verwahrdienstleister, die geforkte Kryptowährung nicht unterstützt, dann erhältst Du keine der „neuen“ ETHW Token, und infolgedessen kein Einkommen.

Selbstverständlich fallen dann auch keine Steuern an, eventuell verpasst Du dann ein wertvolles Geschenk.

Um dies zu vermeiden, solltest Du Deine Bestände an ETH-Token rechtzeitig vor der Ethereum Merge komplett in eine nicht gehostete Wallet verschieben.

Dann bist Du sicher, dass Du alle Token zugeschrieben bekommst.

Miles Brooks, der Director of Strategy von CoinLedger, gibt in einem Tweet vom 30. August 2022 jedoch zu bedenken, dass der Kursverlauf des geforkten ETHW-Token für die steuerliche Auswirkung relevant sein wird.

Wenn der Kurs den ETHW nach dem PoW-Fork stark an Wert verliert, was sehr wahrscheinlich ist, dann kann dies dazu führen, dass die fällige Steuerbelastung nach kurzer Zeit den aktuellen Tageswert der erhaltenen ETHW übersteigt.

Also selbst bei einem Verkauf der ETHW zum Zeitpunkt der Fälligkeit der Steuer, dann die Verkaufserlöse die Steuerlast nicht decken würden.

Brooks schlägt daher vor, sofort nach Erhalt der geforkten ETHW Token, etliche dieser zu verkaufen, um zumindest die Höhe der Steuerrechnung damit abdecken zu können.

Vielleicht ist es da besser und sicherer, seine ETH Token bei einem Verwahrer einzulegen, der gerade nicht die geforkten ETHW-Token unterstützt, und somit darauf zu verzichten.

Dann gibt es kein Einkommen und entsprechend auch keine Steuerlast. Dies vermeidet die Gefahr, dass der Tageswert der ETHW-Token die Summe der zu zahlenden Steuerlast nicht abdeckt.

Übrigens ist es eine Fehlmeldung, dass der Ethereum-Token nach dem Merge dann ETH 2.0 heißen würde. Der Name bleibt bei ETH oder wenn es zu einer Chain-Split-Hard Fork kommt, dann würde der Token den Namen ETHS (für ETH Token aus PoS) bekommen und der „neue“ abgespaltene Token dann ETHW (ETH Token aus PoW).

Investoren sollten sich vor angebotenen Token in Acht nehmen, die den Namen ETH 2.0 tragen, dies sind wertlose Fake-Token.

Einige Kryptobörsen wie Poloniex, die seinerzeit auch sofort den Ethereum Classic Token gehandelt hatten, haben bereits den Handel mit ETHW und ETHS vorbereitet.

Fazit zur potenziellen Steuerbelastung nach der Ethereum Merge

Da das Vorhaben, nach der Umstellung bei Ethereum von PoW auf PoS einen Chain-Split-Hard Fork durchzuführen, von etlichen Minern geäußert wurde, besteht die reelle Möglichkeit, dass es final dazu kommt.

Deshalb sollten sich alle Besitzer von ETH-Token mit den möglichen Auswirkungen auseinandersetzen und eine Strategie planen.

Sollte es nicht zur Chain-Split-Hard Fork kommen, dann wäre die Strategie zwar umsonst aufgestellt, aber sicher ist sicher. Es kann hier um viel Geld gehen.

Das Thema Krypto-Steuern in Deutschland ist sehr komplex und wirft oft viele Fragezeichen auf. Wer unsicher ist, zieht bestmöglich einen Steuerberater hinzu, der mit der Materie vertraut ist.

Autor

Als ausgebildeter Finanzberater und Reisekaufmann sowie Hobby-Journalist, mit zahlreichen Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitungen, bin ich heute als Autor für touristische Beiträge und Reiseführer genauso zu Hause, wie in der Finanzwelt. Das Thema Kryptowährung fasziniert mich schon seit Jahren und ich habe bereits unzählige Artikel geschrieben, die auf verschiedenen Kryptoportalen und in etlichen Magazinen veröffentlicht wurden.

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