Kryptos mit Hebel handeln

Jetzt Kryptowährungen mit Hebel handeln

Krypto-News der Woche 21. April 2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Das EU-Parlament verabschiedet MiCA und TFR. Von einigen Akteuren gefeiert, kritisieren andere Personen die Gesetze hart.
  • Coinbase erwägt eine Abwanderung aus den USA nach Konflikten zwischen der Branche und US-Behörden. Bald wird eine Derivatebörse auf Bermuda eröffnet.
  • Der Preisverfall von Ethereum durch Shapella erfolgt nicht.

MiCA und TFR: Verabschiedete Gesetze erzeugen gegensätzliche Reaktionen

Gestern verabschiedete das EU-Parlament die Gesetzentwürfe MiCA (Markets in Crypto Assets) und TFR (Transferverordnung). Beide Gesetze beschäftigen sich mit der Regulierung von Kryptowährungen.

Während MiCA der Kryptobranche innerhalb der EU klare Vorschriften macht, geht es bei der Transferverordnung um die Nachverfolgung von Geldern.

Sie umfasste in früheren Versionen bereits Zahlungsmittel, die auf herkömmlichen Wegen versendet werden, in der neuen Variante aber auch digitale Zahlungsmittel.

Vor allem MiCA schafft es in die Schlagzeilen. Das Gesetz gilt als erstes großes Rahmenwerk für Kryptowährungen in einer bedeutenden Jurisdiktion.

Es macht Krypto-Dienstleistern wie Krypto-Börsen Vorschriften im Geschäftsbetrieb, soll den Einfluss fremder Stablecoins in der EU verringern sowie Marktmanipulation verhindern.

Viele Personen rund um den Globus werten die Verordnung als großen Fortschritt – unter anderem der deutsche Politiker Stefan Berger, der das Gesetz einbrachte und selbsterklärter Krypto-Unterstützer ist.

Auch Krypto-Experte Patrick Hansen erklärte im Gespräch mit Frank Schäffler, von der Innovationskraft seitens MiCA überzeugt zu sein. Die EU werde sich dadurch als attraktiver Krypto-Standort positionieren.

Während das Gesetz einerseits gefeiert wird, gibt es andererseits extrem kritische Stimmen, obwohl über 500 Abgeordnete mit „Ja“ für MiCA und TFR stimmten.

Nur etwa drei Dutzend Abgeordnete stimmten gegen die beiden Vorschläge. Die meisten Gegenstimmen überschnitten sich in beiden Fällen.

Das ist kein Zufall. Aus Deutschland stimmten die komplette Delegation der Alternative für Deutschland (AfD) sowie Patrick Breyer als Mitglied der Piratenpartei gegen die Vorschläge.

Auf Nachfrage von Blockchainwelt erklärte Breyer, die Gesetze seien schädlich für die Freiheit der Bürger. MiCA soll Krypto-Börsen den Handel mit Privacy Coins verbieten, während TFR anonyme Zahlungen mit digitalen Währungen verhindern soll.


Der EU-Ministerrat muss zunächst beide Gesetze bestätigen, bevor diese ab voraussichtlich 2024 in Kraft treten.

Coinbase erwägt Abwanderung nach SEC-Konflikt

Krypto-Regulierung ist auch in den USA aktuell ein heißes Thema. Dort blickten verschiedene Akteure gestern nach Europa und beneideten die EU um die Verabschiedung eines Krypto-Gesetzes.

Denn: In den USA selbst herrscht bislang gesetzliche Unklarheit über die verschiedensten Elemente der Kryptobranche.

Bislang ist unklar, als welche Art der Anlage Kryptowährungen zu werten sind. Krypto-Dienstleister können nicht eindeutig nachvollziehen, welche Vorgaben für sie gelten.

Seit Februar kommt es verstärkt zu Abstrafungen von Krypto-Unternehmen durch die Börsenaufsicht SEC.

Von dieser sieht sich auch die größte US-Börse Coinbase bedroht. Jüngst erklärte Geschäftsführer Brian Armstrong, man müsse die USA möglicherweise verlassen, sollte sich in den kommenden Jahren nichts bessern.

Kurze Zeit später nahm die mögliche Abwanderung bereits konkrete Formen an. So bekam Coinbase auf Bermuda eine Lizenz, um als Derivatebörse zu agieren. Weitere Gespräche führt die Geschäftsleitung mit der Finanzbehörde von Abu Dhabi.

Auch dort soll eine Niederlassung von Coinbase eröffnet werden. Aktuell besteht das Hauptquartier im kalifornischen San Francisco immer noch.

Bisher scheint es keine Pläne zu geben, dieses aufzulösen. Sollte das eines Tages nötig sein, komme vielleicht Großbritannien als neuer Standort infrage, so Armstrong.

Shapella: Preisverfall setzt nicht ein

Ethereums Shapella Upgrade (auch in Shanghai und Capella unterteilt) war heiß ersehnt. Es ermöglicht Stakern, ihre angelegten Ether wieder auszahlen zu können. Seit dem 1. Dezember 2020 waren nur Einzahlungen möglich.

Am 13. April erfolgten Shanghai und Capella dann kurz vor Mitternacht und gaben Stakern erstmals die Option, ihre Coins wieder auszuzahlen. Viele Dienstleister unterstützten das Upgrade allerdings nicht direkt.

Wer seine Coins bei einem Dienst wie Lido anlegt, der muss sich voraussichtlich bis Mai gedulden. Dann soll auch dort eine Freigabe endlich möglich sein.

Viele Spekulanten befürchteten, Shapella könne zu einem drastischen Preisverfall bei Ethereum führen. Als das Staking eingeführt wurde, lag der Marktwert von ETH bei unter 600 US-Dollar.

Inzwischen hat die digitale Anlage mehr als den dreifachen Wert. Massenhafte Abhebungen und Verkäufe wären demnach nur logisch.

Aus verschiedenen Gründen kam es dazu jedoch nie. Die meisten Staker verzeichnen bisher tatsächlich unrealisierte Verluste im Vergleich zu dem Zeitpunkt, als sie ihre Ethereum ins Staking einfügten.

Recherchen von Blockchainwelt zeigen: Über eine Million gestakte Ether wurden nach dem Upgrade abgehoben. Hauptverantwortlich ist ein Verbot der SEC gegen Dienstleister Kraken, der deshalb das gesamte Vermögen freigibt.

Über 17,3 Millionen Ethereum befinden sich weiterhin im Staking. Das entspricht rund 14,90 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der Kryptowährung.

Eine Woche nach dem Upgrade kommt es dann aber doch zu Kursverlusten. Ethereum sinkt um neun Prozent und fällt somit wieder unter die magische 2.000 US-Dollar Grenze.

Gleichzeitig sinken auch weitere Kryptowährungen. Nahezu jeder der Top-100-Coins schreibt aktuell rote Zahlen.

Bitcoin-Kurs fällt auf 28.000 US-Dollar

Parallel zu Ethereum fällt auch der Bitcoin-Kurs. Die jüngst zurückeroberte 30.000 US-Dollar-Grenze rückt damit erneut in die Ferne. Zu Redaktionsschluss notiert BTC bei einem Preis von 28.000 US-Dollar.

Als Gründe für den plötzlichen Wertverfall lassen sich Konflikte der Branche mit Regulatoren insbesondere in den USA vermuten sowie Nachwirkungen der Bankenkrise im nordamerikanischen Staat.

Hinzu kommt, dass über das Jahr 2023 weitere Anhebungen des US-Leitzinses durch die Zentralbank Fed drohen.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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