Joseph Lubin: Der Ethereum Mitbegründer im Profil

Joseph Lubin ist ein Name, der häufig in Zusammenhang mit Ethereum und Blockchain fällt. Obwohl die technische Entwicklung der Plattform eher seinem Landsmann Vitalik Buterin zugeschrieben wird, war Lubins Rolle nicht weniger wichtig. Der Unternehmer ist einer der Leitfiguren der Branche und hat schon viele Projekte und Startups auf den Weg gebracht.

Biografie und Eckdaten von Joseph Lubin

Der Kanadier Joseph Lubin wurde 1964 in Toronto geboren. Inzwischen lebt der Kanadier jedoch in New York. Das genaue Geburtsdatum des heute 55-jährigen ist nicht bekannt. Sein Vermögen wurde vom Forbes Magazine 2018 auf etwa ein bis fünf Milliarden US$ geschätzt. Die Zahlen liegen so weit auseinander, da einige glauben, dass Lubin einer der Top-Käufer während des Ethereum Crowdsales von 2014 war und damit größter Einzelinhaber sein könnte. Lubin streitet dies jedoch ab. Denn er habe bereits 2017 begonnen einen Teil seines Ether-Vorrats zu verkaufen, um sein Blockchain-Unternehmen ConsenSys auszubauen.

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Werdegang und Karriere vor der Blockchain-Technologie

Lubin studierte Informatik und Elektrotechnik an der renommierte Princeton University. Nach Abschluss des Studiums war er bei vielen verschiedenen Unternehmen tätig und arbeitete an diversen Projekten mit. Zu den wichtigsten Stationen seiner Karriere gehören:

  • Princeton Robotics Lab
  • Bei Tomandandy Music arbeitete er an der Entwicklung eines autonomen Musikkompositionswerkzeugs
  • Für das private Forschungsunternehmen Vision Applications Inc. half er beim Bau von autonomen mobilen Robotern
  • Lubin war auch als Software-Ingenieur und Berater tätig. Gemeinsam mit eMagine entwickelte er das kryptografische Zahlungsverkehrs- und Handelsfinanzierungsnetzwerk Identrus.
  • Außerdem war er Direktor des New Yorker Büros von Blacksmith Software Consulting und Vice President of Technology im Bereich Private Wealth Management bei Goldman Sachs.

Lubins Beiträge zur Entwicklung und Verbreitung der Blockchain-Technologie

Durch seine früheren Tätigkeiten als Software-Ingenieur und bei Unternehmen wie Blacksmith und Goldman Sachs, hatte Joseph Lubin bereits einen engen Bezug zu Kryptographie und Finanzen. Das Bitcoin-Whitepaper von Satoshi Nakamoto inspirierte ihn so sehr, sodass er schon bald begann sich mit der aufkeimenden Blockchain-Community zu beschäftigen.

Nachdem Vitalik Buterin das Whitepaper zu Ethereum veröffentlichte, wurden viele Entwickler auf das vielversprechende Projekt aufmerksam. Unter ihnen war auch Joseph Lubin. Er wollte dabei helfen die Vision von Buterin Wirklichkeit werden zu lassen. Anfang 2014 war Lubin COO bei Ethereum Switzerland (ETHSuisse). Das Unternehmen beschäftigt sich mit dem Ausbau und der Erweiterung der Funktionen, der von Bitcoin ursprünglich entwickelten Blockchain. Die Blockchain der 2. Generation sollte nicht nur Daten speichern und verarbeiten können, sondern auch Programme (dApps) und Smart Contracts. Lubin war auch an der Gründung der Ethereum Foundation beteiligt. Die in der Schweiz ansässige Non-Profit-Organisation bringt Entwickler aus der ganzen Welt zusammen, die an Ethereum arbeiten und die Plattform stetig weiterentwickeln.

Ein weiterer wichtiger Beitrag von Joseph Lubin zur Blockchain-Ökonomie war die Gründung von ConsenSys im Jahr 2015. Das in Brooklyn (New York) ansässige Unternehmen hat heute rund 900 Mitarbeiter in 28 Ländern. Das Unternehmen war eine zentrale Figur beim Aufbau der Enterprise Ethereum Alliance. Darüber hinaus hat Joseph Lubin mit ConsenSys rund 50 Projekte ins Leben gerufen und mindestens weitere 50 durch Investments, Beratung und verschiedene andere Dienstleistungen unterstützt. ConsenSys gilt als eines der bedeutendsten Unternehmen der Blockchain-Industrie. Die Europäische Union wählte ConsenSys außerdem als eines der führenden Unternehmen aus, um die Ausbreitung der Blockchain-Technologie in Europa voranzutreiben.

Joseph Lubin: Das sagt der Blockchain-Veteran über jüngste Entwicklungen in seiner Branche

Bei der SXSW-Konferenz im Frühjahr 2019 sprach Joseph Lubin über die Entwicklung der Blockchain-Technologie und ihre Zukunftsaussichten. Er verglich die Nutzung der Blockchain mit der von Emails in den frühen 80er Jahren. So wie Emails damals nur von wenigen Menschen im Alltag genutzt wurden, so ergeht es aktuell auch der Blockchain. Doch in 10 bis 20 Jahren wird die Technologie den Großteil unserer Wirtschaft ausmachen, glaubt Lubin. Ethereum wird dabei nach seiner Schätzung eine führende Rolle übernehmen. Diese Aussage begründet er mit dem für 2020 angekündigten Ethereum 2.0 Update. Es wird Ethereum dabei helfen, einen Großteil seiner Schwachpunkte und Probleme zu überwinden.

Lubin hat auch eine klare Meinung zu Facebooks Einstieg in den Blockchain-Sektor. In einem ausführlichen Artikel vom Juni 2019 bezeichnete er die Kryptowährung Libra als „einen zentralisierten Wolf im dezentralisierten Schafspelz„. Er wirft dem Blockchain-Projekt vor, zu zentralisiert zu sein. Dabei ist für ihn die Vertrauensfrage das schwerwiegendste Problem des Projekts. Trotz aller Bedenken und Zweifel, sieht Joseph Lubin auch Positives. Er glaubt, dass Facebook durch seine breite Nutzerbasis und mithilfe von User Experience Design (UX-Design) maßgeblich zur Verbreitung und Nutzung von Blockchain und Kryptowährungen beitragen wird.