Deutsches Bankenhaus entwickelt digitalen Euro-Stablecoin

Viele Unternehmen und Finanzinstitute arbeiten am Fortschritt von digitalem Zentralbankgeld. Diese auch als Central Bank Digital Currencies (CBDC) bezeichneten Währungen sind im Grunde Stablecoins, welche durch reale Reserven einer Fiat-Währung gedeckt sind.

Während viele dieser Projekte jedoch noch nicht über einen theoretischen Ansatz hinausgewachsen sind, preschen Bitbond und eine der ältesten Banken Europas mit einem neuen Projekt nach vorn.

Ein neuer Euro-Stablecoin mit der Bezeichnung EURB wurde von den beiden Unternehmen veröffentlicht und soll den Markt revolutionieren. Wir erklären die Hintergründe und Eigenschaften des auf dem Stellar-Netzwerk basierenden Tokens vor.

Bitbond und BVDH stellen digitalen Euro vor

Das Bankhaus von der Heydt (BVDH) aus München zählt durch seine Gründung im Jahr 1754 zu den ältesten Finanzinstituten in Europa.

Zu den Kernkompetenzen der Bank zählt vorrangig die Betreuung institutioneller Kunden im Verbriefungstransaktionsgeschäft.

Um den digitalen Wandel seiner Geschäftsprozesse voranzutreiben, plante das Bankhaus eine Umstellung der Verbriefungstransaktionen auf die Distributed Ledger Technology (DLT).

Zu diesem Zweck suchte das Institut einen geeigneten Partner, welcher sich schließlich in Bitbond fand. Das in Berlin ansässige Unternehmen ist Deutschlands führender Dienstleister für die Tokenisierung und Verwahrung digitaler Assets.

Bitbond stellt Produkte für den Einsatz im Finanz- und Bankenumfeld her. Eines der Produkte von Bitbond ist eine White-Label-Technologie, welche sich als ideales Produkt für die vom Bankhaus von der Heydt geplante Umstellung erwies.

Als infrastrukturelle Basis wurde das Netzwerk und die Blockchain von Stellar ausgewählt. Die Stellar Development Foundation unterstützte Bitbond und das BVDH bei der technischen Integration.

Der EURB getaufte Token ist nach Aussage der Unternehmen der erste seiner Art. Der regulierte Token ist eins zu eins durch reale Reserven in Euro gedeckt, wird nicht an Börsen gehandelt und unterliegt strengen Know-your-Customer-Regularien.

Das Bankhaus plant den Einsatz von EURB sowohl für eigene als auch für Produkte von Drittanbietern. Somit können zukünftig Anwendungen entwickelt werden, welche über das schnelle Netzwerk von Stellar Transaktionen in Euro absetzen.

Der erste Abnehmer des neuen Stablecoins wird der bekannte Zahlungsdienst SatoshiPay sein. Der Blockchain-Zahlungsanbieter wird EURB in seinen Dienst DTransfer integrieren.

DTransfer ermöglicht den globalen Transaktionsaustausch in verschiedenen Stablecoins und richtet sich vorwiegend an institutionelle Kunden.

BVDH sieht dringenden Bedarf für digitales Bankengeld

Lukas Weniger, Business Development Manager des Bankhauses von der Heydt, kritisiert das Fehlen einer lizenzierten Bank, die aktuelle Stablecoin-Projekte unterstützt.

Daher wolle man mit gutem Beispiel vorangehen und ein eigenes Projekt auf die Beine stellen. Radoslav Albrecht, Gründer und CEO von Bitbond, ergänzte, dass viele Banken sich nicht für den Einsatz von Tether (USDT) und USD Coin (USDC) öffnen würden.

Von Banken ausgegebene Stablecoins besitzen daher einen Vertrauensvorsprung, welcher einen Einsatz auch im globalen Bankennetz wahrscheinlich macht.

Albrecht fügte zudem hinzu, dass Bitbond mit dem neuen Projekt seine Digital Assets Tech Suite um ein weiteres Angebot ergänzt.

Bitbond und Stellar besitzen umfassende Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörden, um den neuen Token ausgeben zu dürfen.

Der Geschäftsführer des in München ansässigen Bankenhauses, Philipp Doppelhammer, gab darüber hinaus Aufschluss, warum die Wahl auf Bitbond und Stellar fielen.

Offenbar nahm sich das Bankenhaus ausreichend Zeit, um eine Entscheidung zu fällen. Erst nach etwa einem Jahr Bedenkzeit fiel die Wahl auf Bitbond und Stellar.

Demnach haben die Verantwortlichen insbesondere die Einfachheit und Zuverlässigkeit des Systems überzeugt. Auch hält Doppelhammer die Integration in das Ökosystem von SatoshiPay für den richtigen Schritt.

Über DTransfer könnte der EURB Token den Weg in die Zahlungsnetzwerke globaler Banken finden. Für Stellar ist der Schritt ein wichtiger Meilenstein im Konkurrenzkampf mit anderen Blockchain-Projekten im institutionellen Bereich.

„In unserem ersten Anwendungsfall wird SatoshiPay, ein Blockchain-Zahlungsanbieter und eines der ersten Mitglieder des Stellar-Netzwerks, unseren EURB in seinen Dienst DTransfer implementieren. DTransfer erleichtert seinen Geschäftskunden globale Geldtransfers durch den Austausch verschiedener Stablecoins und die Anbindung an Bankensysteme auf der ganzen Welt.“ – Philipp Doppelhammer, CEO Bankenhaus von der Heydt

Zusammenfassung: BVDH und Bitbond stellen digitalen Euro im Stellar-Netzwerk bereit

Das aus München stammende Bankenhaus von der Heydt und der deutsche Blockchain-Experte Bitbond haben den digitalen Euro-Stablecoin EURB entwickelt.

Dieser soll sowohl für das Bankenhaus als auch für Drittprojekte von anderen institutionellen Kunden eingesetzt werden können. Als technische Basis dient die Stellar-Blockchain.

Die Stellar Development Foundation unterstützte die beiden Unternehmen bei der Entwicklung des Stablecoins.

Erster externer Nutzer des neuen Tokens wird ein Dienst des Blockchain-basierten Zahlungsanbieters SatoshiPay. Langfristiges Ziel ist der Einsatz des EURB Tokens als globale Bankenwährung.

Inwieweit es das Kryptowährung kaufen in Deutschland optimiert, bleibt abzuwarten.

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