Ripple | Die Zeit für Codius ist gekommen

Ripple hat sein intelligentes Vertragssystem Codius, nach über 2 Jahren Pause, endlich wiederbelebt. Es ermöglicht den Nutzern Smart Contracts zu erstellen, die von der Ripple-Blockchain gesichert sind. Damit erweitert Ripple sein Angebot um eine wichtige Funktion, die der von Ethereum ähnlich ist.

Ripple Labs stellte das Projekt im Juni 2015, nur ein Jahr nach der Bekanntgabe, wieder ein. In einem Blogbeitrag begründete der CEO von Ripple Labs diese Entscheidung ausführlich. Ein Grund für diese Entscheidung war der damals zu kleine Markt. Das zweite Problem war, dass es zu dieser Zeit noch keinen Standard für Zahlungen im Smart-Contract-Ökosystem gab.

Jede Blockchain hatte ihre eigenen Standards, wodurch die Kommunikation zwischen zwei verschiedenen Kette und die Kommunikation zwischen zwei verschiedenen war schwierig und vor allem kostspielig. Denn für jeden Asset-Typ ist ein neuer Vertrag nötig, da jedes Ledger über ein anderes Protokoll bzw. API verfügt.

Ripple wendete sich daher zunächst der Lösung dieses Problems zu. Im Oktober 2015 veröffentlichen Stefan Thomas und Evan Schwartz das Whitepaper zu Interledger. Interledger ist eine offene Protokoll-Suite für das Senden von Zahlungen über verschiedene Ledger. Ähnlich wie die Router im Internet, leiten Konnektoren Geldpakete über unabhängige Zahlungsnetzwerke weiter.

Die offene Architektur und das minimale Protokoll ermöglichen Interoperabilität für jedes Wertübermittlungssystem. Interledger ist an keine Firma, Blockchain oder Währung gebunden. Durch sein minimales Protokoll und den offenen Aufbau ermöglicht es Interoperabilität für jedes Wertübermittlungssystem.

Durch die Einführung von Interledger war auch das Codius Projekt wieder in den Fokus gerückt. So kündigte Ripple Labs Ende 2017 an, das Projekt wieder starten zu wollen. Im Jahr 2018 ist es nun soweit. Die Codius Website ist wieder online, befindet sich jedoch noch in der Beta-Phase.

Codius Funktionen und Eigenschaften

Codius beschreibt sich als ein offenes Hosting-Protokoll. Es ist außerdem eine gute Plattform für dezentrale Anwendungen (DApps) und intelligente Verträge, basierend auf den bereits schnellen, verteilten und sicheren Eigenschaften der Software-Lösungen von Ripple. Die Codius-Anwendungen können sich gegenseitig über integrierte Mikro-Zahlungssysteme bezahlen, die es ermöglichen, das Web zu monetarisieren.

Die neueste Version von Codius ist in aktiver Entwicklung. Wie das Unternehmen auf der Codius Website angibt, könnten noch sogenannte „Dragons“ auftreten. Als sogenannte Drachen werden Fehler im Code bezeichnet. Doch bereits jetzt stehen die Funktionen und Eigenschaften, die das Projekt vereinen wird, fest:

  • Geschwindigkeit: Es soll mit den nativen Ripple-Geschwindigkeiten vergleichbar sein
  • Sicher: Die Plattform bietet „State-of-the-Art-Sandboxing“. Das heißt, dass Anwendungen und Host voneinander isoliert sind. Dadurch wird verhindert, dass betrügerische Smart Contracts auf sensible Netzwerkkomponenten abzielen können.
  • Einfach: Nutzer müssen keine speziellen Programmiersprachen lernen, denn Codius unterstützt JavaScript.
  • Integrierte Zahlungen: Codius-Anwendungen können sich gegenseitig über ein integriertes Micropayment-System bezahlen.
  • Beständigkeit: Es wird erwartet, dass Codius zu einem entscheidenden Bestandteil des Finanznetzwerks von Ripple wird. Denn Ripple Labs nutzt es für die Bank- und Unternehmensintegration.
  • Hohe Kommunikation: Wie das Unternehmen auf ihrer Website erklärt, „kann Codius mit allem reden, was mit dem Internet verbunden ist“.

Codius Fazit

Codius hat einen langen Entwicklungsweg hinter sich. Entscheidend war die Entwicklung von Interledger. Ohne diese wäre das Projekt wohl noch immer auf Eis gelegt. Für die Kryptowelt bedeutet die Neuauflage des Projekts ein wichtiger Schritt hin zu sicheren, schnellen Smart Contracts, die auch mit anderen Blockchains kommunizieren können.

Für Ripple Labs ist es ebenfalls eine bedeutende Entwicklung. Denn das Unternehmen kann nun neben xRapid, xCurrent, XVia und der eigenen Kryptowährung XRP noch eine weitere Dienstleistung in sein Portfolio aufnehmen. Codius könnte zu dem in vielen Branchen zum Einsatz kommen, da es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten bietet und schnell und einfach zu bedienen ist.