Baidus XuperChain endlich in der finalen Version

Der Suchmaschinengigant Baidu hat endlich die finale Whitepaper-Version seiner XuperChain veröffentlicht. Diese „Super-Blockchain“ soll effizienter, wirtschaftlicher und umweltschonender sein als alle anderen Blockchains.

Baidu geht mit dem chinesischen Trend

Die chinesische Regierung hat sich deutlich gegen den Handel mit Kryptowährungen gestellt. Dieser Haltung folgend wenden sich viele große Technologie-Unternehmen in China ebenfalls zunehmend von Kryptowährungen ab. Man ist sich weitestgehend einig, dass die Zukunft und das wahre Potenzial für die Wirtschaft viel mehr in der Blockchain-Technologie liegt. Baidu hat konsequent alle Diskussionsrunden und Beiträge rund um Kryptowährungen und Trading blockiert.

Das Unternehmen setzt sich seit 2018 verstärkt für die Entwicklung und Verbreitung der Blockchain-Technologie ein. Die Abteilung Baidu Blockchain Labs beobachtet seit geraumer Zeit den Forschungsstand zum Thema Blockchain und ist die für die Entwicklung der neuen Blockchain verantwortlich.

Was ist das Besondere an der XuperChain?

Laut Angaben des Whitepapers schafft die XuperChain rund 10.000 Transaktionen pro Sekunde. Damit ist sie deutlich effizienter als andere Blockchains auf dem Markt. Diese Leistung ist realisierbar, weil sich der Aufbau von Baidus Blockchain von den klassischen Varianten unterscheidet.

Es gibt eine Root Chain, also eine Art Wurzelkette. Von dieser Kette ausgehend, können Entwickler neue Seitenketten oder Parallelketten gründen. Diese Ketten können je nach Bedarf öffentlich oder föderiert sein. Für die Seitenketten können jeweils unterschiedliche Konsens-Mechanismen gewählt werden, da sie in sich geschlossen sind. Der Datenaustausch läuft dann innerhalb der Seitenketten unabhängig von der Hauptkette ab.

Die Root Chain verwaltet lediglich den gesamten Verbund. Wenn es zum Beispiel darum geht neue Ketten zu eröffnen, oder zwei verschiedene Seitenketten (Sidechains) Daten miteinander austauschen müssen. Der Vorteil ist, dass diese Blockchain ohne leistungsstarke und teure Hardware auskommt. Die Knoten führen Multi-Core Parallelberechnungen durch. Die Prozessoren sind besser ausgelastet und in Folge dessen ergibt sich eine größere Bandbreite innerhalb des Netzwerks. Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil. Der Energieverbrauch fällt deutlich niedriger aus. Wie Baidu andeutet, könnten XuperChains eine umweltfreundliche Lösung für das Kryptomining darstellen.

XuperChain soll möglichst vielen zugänglich sein

Baidu hat über 50 verschiedene Patente für seine Blockchain angemeldet und besitzt die Idee dahinter zu 100 %. Die Software hingegen soll Open Source bleiben. Sie möchten anregen, dass möglichst viele Unternehmen auf ihre Software zurückgreifen. Laut dem Whitepaper ist die Technologie effektiv in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Produktion, soziale Netzwerke, Einzelhandel, Tourismus, Trading, Supply-Chain-Management und geistigem Eigentum einsetzbar.

Baidu benennt in seinem Whitepaper 6 Projekte, die bereits auf der XuperChain laufen:

  • Totem
  • Degree Universe
  • Baidu Association
  • Treasure Chest
  • Encyclopedia Online
  • Hubert

Der Blockchain-as-a-Service Dienst Baidu Blockchain Engine (BBE) ist mit der XuperChain kompatibel. Damit soll die Entwicklung von dApps vereinfacht werden. Außerdem arbeitet das Internetgericht in Peking ebenfalls mit der XuperChain. Das Gericht hat eine Datenbank von elektronischen Beweismittel auf der Blockchain erstellt. Baidu möchte auch in Zukunft daran arbeiten seine neue Distributed-Ledger-Technologie in so vielen Bereichen und Industriezweigen wie möglich unterzubringen. Zum Anbieter