Wethaq und R3 digitalisieren das islamischen Finanzsystem
Das Fintech Wethaq hat eine strategische Partnerschaft mit dem Software-Unternehmen R3 geschlossen.
Die beiden Unternehmen planen die Entwicklung einer Finanzmarktinfrastruktur, welche es Investoren, Zentralbanken und Regulatoren ermöglicht, Transaktionen auf den islamischen Kapitalmärkten zu tätigen.
Wethaq und R3 digitalisieren den islamischen Finanzmarkt
Das aus Dubai stammende Fintech Wethaq hat eine strategische Kooperation mit R3 geschlossen. Zusammen möchten die Unternehmen eine Finanzinfrastruktur zur Digitalisierung des islamischen Finanzmarktes erschaffen.
Die Wethaq-Plattform basiert dabei auf R3s Corda Enterprise und soll die Infrastruktur im Finanzmarkt verbessern. Im Fokus stand bei der Entwicklung die Ausgabe sowie der Handel von sogenannten Sukuk-Wertpapieren.
Dabei handelt es sich um eine Art der Anleihe im islamischen Bankenwesen, die ohne eine Verzinsung daherkommt. Mit einem jährlichen Volumen von 120 Mrd. US-Dollar ist die Nachfrage nach Sukuk beträchtlich.
Durch die Kooperation der beiden Unternehmen soll langwierige und kostspielige Ausstellungsprozess von Sukuk digitalisiert und somit zugänglicher werden.
Zum heutigen Stand ist dieser Prozess nicht digital und zeichnet sich durch ein geringes Maß an Standardisierung und ein hohes Maß an Fragmentierung aus.
Dementsprechend hat Wethaq in mehreren Ländern mit den Aufsichtsbehörden kooperiert, um sicherzustellen, dass die Plattform den Anforderungen aus Sicht der Scharia und der Finanzwelt entspricht.
Außerdem sorgt der Einsatz der Corda-Blockchain für ein zusätzliches Maß an Sicherheit. Dabei haben die Entwickler diese Blockchain für den Geschäftsgebrauch entwickelt und zahlreiche Sicherheitsprotokolle implementiert.
Folglich eignet sich diese Blockchain für den Einsatz in einem stark regulierten und komplexen Markt, etwa dem Kapitalmarkt von Sukuk.
Vereinfachung des Sukuk-Marktes
Mit der Wethaq-Plattform sorgen die Entwickler zudem für eine Vereinfachung des Sukuk-Lebenszyklus.
Dabei ist die Plattform ausschließlich für die Ausführung von Transaktionen verantwortlich, welche zuvor in der Verantwortung von Banken, Clearing- und Treuhandunternehmen lagen.
Außerdem kann diese Plattform mit der globalen Finanzmarktinfrastruktur kooperieren und somit einen breiteren Markt ansprechen.
Laut David E. Rutter, CEO von R3, treibt die Blockchain-Technologie eine Innovationsphase an den Kapitalmärkten voran.
Immer mehr Vermögenswerte gehen dabei in Richtung einer vollständigen Digitalisierung. Dementsprechend sei der Zeitpunkt zur Transformation der globalen Finanzsysteme durch den Einsatz der Distributed Ledger Technologien gekommen.
Insbesondere in Saudi-Arabien sowie im Nahen Osten zeigt sich ein großes Potenzial zur Modernisierung der Wirtschaft durch den Einsatz von Corda. Bestätigt wird diese Darstellung der aktuellen Situation durch Mohammed Alsehli, CEO von Wethaq.
Folglich sei der Aufbau einer neuen Sukuk-Finanzinfrastruktur mit R3 wichtig für den langfristigen Erfolg des Fintechs.
Der gemeinsame Fokus der beiden Unternehmen definiert sich durch den Aufbau einer erstklassigen Finanzinfrastruktur.
Dabei möchten die Kooperationspartner im ersten Schritt die Vereinigten Arabischen Emirate erschließen, um anschließend in den Nahen Osten zu expandieren.