Was bedeutet HODL?
Was bedeutet HODL? In der Krypto-Szene ist der Ausdruck nahezu unumgänglich und unter vielen Anlegern zu einem Mantra geworden. Blockchainwelt verrät seine Bedeutung und Geschichte.
Bedeutung von HODL
Die Bedeutung von HODL ist schnell erklärt. Ins Deutsche übersetzt man den Ausdruck mit „Halten“. Im Krypto-Kontext handelt es sich also um das Gegenteil des Verkaufens.
Erklärt ein Nutzer also, dass er „Coins HODLt“, dann hält er an ihnen fest, statt sie gegen Fiatwährungen umzutauschen.
Für viele Nutzer sind Kryptowährungen wie der Bitcoin schließlich mehr als nur ein unabhängiges, neutrales Zahlungsmittel. Zu großen Teilen soll Krypto auch als Investment dienen.
Um eine Preissteigerung zu erwirken, könnte man einfach das Angebot senken. Genau darauf hoffen viele Nutzer und rufen ihre Mitstreiter daher zum HODLn auf.
Sinkt das Angebot ausreichend, während die Nachfrage gleich bleibt, so steigt dann auch der Marktwert.
Besonders häufig findet der Begriff Anwendung, wenn die Kryptowährungen in einem Bärenmarkt befindlich sind. Dann soll die gemeinsame Durchführung der Idee dem betroffenen Coin zu neuen Höhen verhelfen.
Um dem banalen Begriff einen tieferen Ausdruck zu verleihen, gilt er einigen Anwendern auch als Abkürzung für „hold on for dear life“, was so viel bedeutet wie „um jeden Preis festhalten“.
Inzwischen inspirierte der Ausdruck eine Reihe weiterer Begriffe im Krypto-Jargon. So liest man mittlerweile auch von spedn oder von buidl. Spedn ruft Nutzer dazu auf, Käufe mit Kryptowährungen abzuwickeln, um deren Verbreitung zu steigern. Buidl beschreibt einfach nur Arbeit, die meist zugunsten der Kryptowelt geleistet werden soll.
Herkunft von HODL
Wie erklärt sich die Herkunft von HODL? Der Ausdruck stammt aus dem offiziellen Bitcoin-Forum namens Bitcointalk. BTC-Erfinder Satoshi Nakamoto selbst schuf die Plattform, um einen Austausch zwischen Nutzern zu ermöglichen.
Am 18. Dezember 2013 verfasst der Nutzer GameKyuubi dort einen Beitrag mit dem Titel „I AM HODLING“, in dem er begründet, warum er seine Bitcoin nicht verkauft, obwohl die digitale Wertanlage über die letzten Tage ein immenses Kurswachstum erlebte und nun in einem Abwärtstrend war.
Über den Herbst 2013 stieg BTC von 123 US-Dollar erstmals knapp unter die 1.000 US-Dollar-Grenze. Plötzlich sank der Kurs wieder auf 600 US-Dollar. Auf dem Weg dorthin schreibt GameKyuubi seinen Beitrag.
Er werde an seinen Bitcoin festhalten, so viel steht fest. Das jedenfalls erklärt das Forenmitglied und beruft sich dabei auf fehlende Kenntnisse beim wirksamen Handel mit der Kryptowährung.
Ich bin ein schlechter Trader und ich weiß, dass ich ein schlechter Trader bin.
Deshalb könne er nicht erkennen, an welchem Punkt er seine Bitcoin verkaufen sollte, um sie gewinnbringend zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen. Seinen Tippfehler aus dem Titel wiederholte er dabei im Fließtext nicht noch einmal.
Aber GameKyuubi entschuldigte sich. Als er versuchte, den Titel korrekt einzutippen, unterlief ihm bereits zum zweiten Mal der Fehler und er habe ihn daher einfach hingenommen. Weitere Mitglieder des Forums, die unter seinem Beitrag kommentierten, griffen den Tippfehler direkt auf.
Knapp zehn Minuten nach dem originalen Beitrag antwortete der erste Nutzer mit einem Meme. In den folgenden Jahren entwickelte sich um das Ungeschick einen Kult, der bis heute besteht.
Einige Tage nach dem Foreneintrag stieg Bitcoin wieder und forderte am 6. Januar 2014 erneut die 1.000-Dollar-Grenze heraus. Anschließend folgte ein dreijähriger Bärenmarkt.
Erst Anfang 2017 konnte BTC die Marke des vierstelligen Werts erstmals durchbrechen.