PayPal investiert in Cambridge Blockchain
Der Bezahldienst PayPal hat erstmalig eine Investition in ein Blockchain-Startup getätigt. Beim entsprechenden Unternehmen handelt es sich um Cambridge Blockchain – das Unternehmen unterstützt Finanzinstitute und Unternehmen bei der Verwaltung sensitiver Daten.
PayPal wagt Investition in Cambridge Blockchain
Wie ein Forbes-Bericht vom 2. März 2019 verdeutlicht, hat PayPal eine Investition in Cambridge Blockchain getätigt. Eine genaue Information über die Höhe der Investition wurde nicht gegeben. Allerdings deuten Anträge bei der SEC an, dass Cambridge Blockchain rund 3,5 Millionen US-Dollar bei mehreren Investoren sammeln konnte. Noch im Mai des vergangenen Jahres konnte das Unternehmen 7 Millionen US-Dollar sammeln, sodass mittlerweile 10,5 Millionen US-Dollar an Fremdkapital vorliegen.
Im Rahmen der ersten Finanzierungsrunde nahm das Unternehmen 4 Millionen US-Dollar an neuem Kapital sowie 3 Millionen in Form von Convertible Notes – hierbei handelt es sich um kurzfristige Verbindlichkeiten, welche anschließend in Anteilsscheine umgewandelt werden. Einer der damaligen Hauptinvestoren war die Venture-Capital-Sparte, HCM Capital, des Apple-Lieferanten Foxconn. Die jüngste Investition lässt sich auf PayPal und Omidyar Network zurückführen. Dementsprechend ist PayPal nicht der führende Investor. Dennoch besitzt dieser erste Schritt eine hohe symbolische Bedeutung, da es das erste Investment in ein Unternehmen mit einem Fokus auf die Blockchain darstellt.
Wie das Unternehmen bekannt gab, basiert das Investment vor allem auf einem strategischen Ansatz. Vor allem der Fokus von Cambridge Blockchain auf digitale Identitäten sei für ein Unternehmen wie PayPal von Vorteil. Durch die Investition erhalte das Unternehmen die Möglichkeit, Potenziale durch den Einsatz der Blockchain-Technologie zu heben.
Cambridge Blockchain wurde durch PayPal gesponsert
Wie der Cambridge Blockchain CEO, Matthew Commons, zu verstehen gab, gab es in der Vergangenheit mehrere Berührungspunkte zwischen den beiden Unternehmen. So war das Unternehmen beispielsweise im „Fintech Europe 2018“ Accelerator – der Sponsor des Events war PayPal.
Des Weiteren soll auch die Zusammenarbeit zwischen LuxTrust und Cambridge Blockchain die Kooperation mit PayPal forciert haben. Bei LuxTrust handelt es sich um ein Unternehmen, welches durch zahlreiche Finanzinstitute und die luxemburgische Regierung unterstützt wird. Für die Bankenlizenz in Europa musste PayPal die Zentrale nach Luxemburg legen und konnte somit Berührungspunkte aufbauen. Schlussendlich sorgte jedoch die Zusammenarbeit mit der PayPal Corporate Venture Group zum Investment. Die Besonderheit des Cambridge-Angebots ist dabei, dass der entwickelte Service mit nahezu jedem verteilten Ledger funktioniert.
Den primären Fokus legt das Unternehmen auf das Onboarding neuer Kunden und die Durchführung des Know-Your-Customer-Prozesses (KYC) , der vor allem bei Banken unumgänglich ist. Des Weiteren ist das Unternehmen ein Mitglied der Dezentralized Identity Foundation, die bekannte Unternehmen wie R3, IBM Blockchain und Hyperledger besitzt. Insbesondere der Umgang mit strengen europäischen Gesetzen wie der EU-DSGVO sowie mit PSD2 beförderten das Unternehmen in das Interesse zahlreicher Investoren. Trotz der strikten Anforderungen ermöglich die entwickelte Lösung eine Einhaltung der Vorschriften – hierdurch lassen sich Dopplungen beim KYC vermeiden.
Auch für PayPal stellt dies einen offensichtlichen Use-Case dar, denn das Unternehmen verfügt über mehrere Millionen aktiver. Neben den Nutzern sollen jedoch auch die anderen Plattformen wie Venmo, Hyperwallet und Swift Financial durch die Investition profitieren. Laut Commons soll PayPal vor dem Investment zahlreiche Blockchain-Identity-Unternehmen überprüft und sich zum Ende für Cambridge Blockchain entschieden haben.