OOC Oil & Gas Consortium startet Pilottest für den Blockchain-Einsatz
Das OOC Oil & Gas Blockchain Consortium, ein Konsortium zahlreicher Ölproduzenten, hat mit dem Test der Blockchain-Technologie begonnen. Dabei forciert das Konsortium die Reduktion der administrativen Kosten bei der Ölförderung. Außerdem soll der Einsatz der Technologie dazu beitragen, Zahlungsstreitigkeiten und Betrugsrisiken zu reduzieren.
Das OOC Oil & Gas Blockchain Consortium schließt eine Kooperation mit Data Gumbo
Aus einem Reuters UK Bericht vom 10. September 2019 geht hervor, dass das Offshore Operators Committee (OOC) Oil & Gas Blockchain Consortium eine Kooperation mit Data Gumbo eingegangen ist. Beim OOC handelt es sich um ein Konsortium von Mineralölfördern. Hierzu gehören unter anderem Branchengrößen wie Chevron Corp., ConocoPhillips, Exxon Mobil Corp., Equinor und Royal Dutch Shell. Mithilfe der Kooperation plant das Konsortium den Einsatz der Blockchain-Technologie (Was ist Blockchain?) zur Wasseraufbereitung auf dem Bakken-Schieferfeld, welches sich in North Dakota befindet.
Wie der Bericht verdeutlicht, soll der Einsatz der Blockchain-Technologie zu einer Echtzeitverifikation von Transaktionen beitragen und somit zu einer Kostenreduktion im operativen Geschäft führen. Auch das Risiko von etwaigen Zahlungsstreitigkeiten und Betrugsrisiken ließe sich durch den Einsatz der Technologie reduzieren.
Im Zuge des geplanten Pilotprojekts soll die Blockchain-Technologie von Data Gumbo zur Automatisierung von Zahlungen dienen. Im klassischen Geschäft erfolgt eine manuelle Bearbeitung dieser Transaktionen durch externe Dienstleister. Folglich sind die Transaktionskosten vergleichsweise hoch und der Prozess ineffizient.
Eine Automatisierung dieses Prozesses könnte zu jährlichen Einsparungen in Höhe von 3,7 Mrd. US-Dollar in der Branche führen. Auch Andrew Bruce, der CEO von Data Gumbo, bestätigt das Effizienzpotenzial der Technologie in der Branche. Insgesamt ließe sich ein großer Kostentreiber der gesamten Lieferkette optimieren.
GumboNet stellt die Datensynchronisation sicher
Auch Rebecca Hofmann, eine Vorsitzende des Konsortiums, äußert sich zum Einsparpotenzial durch die Implementierung der neuen Technologie. Dabei soll der norwegische, staatlich kontrollierte Mineralölkonzern Equinor durch eine Reduktion der Prozesskosten bei der Salzwasserentsorgung mit einer Effizienzsteigerung von 25 Prozent rechnen. Auch bei diesem Anwendungsfall setzt das Unternehmen auf die Blockchain-Plattform von DataGumbo, GumboNet. Mithilfe der Plattform sollen die Daten zur Abwasserentsorgung synchronisiert werden.
Grundsätzlich plant das OOC Oil & Gas Blockchain Consortium den industrieweiten Rollout der Blockchain-Technologie. Maßgeblich für dieses Vorhaben ist ein erfolgreicher Verlauf dieses ersten Pilottests. Die Gründung des OOC Oil & Gas Blockchain Consortium erfolgte im Februar 2019 mit dem Ziel, Anwendungsfälle für die Implementierung von Distributed Ledger Technologien in der Öl- und Gasbranche zu entwickeln.
Der Kooperationspartner Data Gumbo hat den Unternehmenssitz in der US-Metropole Houston und erhält finanzielle Unterstützung vom Risikokapitalarm des staatlichen Mineralölunternehmens Aramco, Saudi Aramco Energy Ventures LLC. Außerdem gehört Equinor Technology Ventures zu den größeren Kapitalgebern – hierbei handelt es sich um die Risikokapitalsparte von Equinor.
Bereits im August teilte Antelope Water Management eine Kooperation mit dem Blockchain-Unternehmen mit. Die beiden Unternehmen forcieren im Rahmen der Kooperation vor allem die Transparenz der gesamten Lieferkette sowie das Automatisierungspotenzial der Smart Contracts.
Einsatz der Blockchain im Energiegeschäft
Außerdem deutet sich ein nachhaltiger Trend zur Adaption der Blockchain-Technologie in Energiehandel an. Bereits im Jahr 2017 entwickelte das Schweizer Unternehmen Trafigura Ltd. in Zusammenarbeit mit IBM und Natixis eine Plattform für US-Rohölgeschäfte. Zudem verdeutlichte ein jüngst veröffentlichter Report, dass Sinochem Gespräche mit Royal Dutch Shell und der Australian Bank Macquarie Group zur Entwicklung einer gemeinsamen Energie-Blockchain-Plattform aufgenommen hat.
Den Einsatz der Blockchain im Bereich der Supply Chain sowie dem Energiehandel sehe ich langfristig als innovativ und vielversprechend an. Eine Adaption in der Breite könnte der gesamten Branche zu Effizienzvorteilen verhelfen.