Warner Music Group beteiligt sich an Dapper Labs

Nachdem die Warner Music Group den Durchbruch im Streaming-Geschäft geschafft hat, fokussiert sich das Unternehmen auf die Blockchain-Technologie. In einer jüngsten Finanzierungsrunde hat sich der Musikriese nun an Dapper Labs beteiligt. In Kooperation mit dem Blockchain-Unternehmen möchte Warner ein eigenes digitales Asset auf Basis der Flow Blockchain entwickeln.

Warner Music arbeitet an einem neuen digitalen Asset 

Ein Artikel vom 12. September 2019 verdeutlicht, dass sich die Warner Music Group über eine Finanzierungsrunde an Dapper Labs beteiligt hat. Nachdem das Major Label endgültig zu einer festen Größe im Streaming-Markt avanciert ist, steht nunmehr der Blockchain-Bereich im Fokus der weiteren Entwicklung. Folglich nutzte der Konzern die Chance und investierte in einer Finanzierungsrunde mit einem Gesamtvolumen von 11,2 Millionen US-Dollar in Dapper Labs. 

Dieser Blockchain-Unternehmen sorgte vor allem im Dezember 2017 mit dem Spiel CryptoKitties für Aufsehen. Das Spiel basierte auf der Ethereum Blockchain und sorgte zum damaligen Zeitpunkt für eine regelrechte Explosion bei den ausstehenden Transaktionen. Laut des Vizepräsidenten von Warner Music, Jeff Bronikowski, könne diese Technologie nun zur Entwicklung einzigartiger Merchandise-Artikel dienen. Außerdem hebt der Manager hervor, dass Warner Music zusammen mit Dapper Labs eigene digitale Assets entwickelt, die auf der Flow Blockchain basieren. Dabei ist diese neue Blockchain in der Lage, ein Vielfaches des von Ethereum unterstützten Transaktionsvolumens zu bewältigen. Mithilfe dieser neuen Assets möchten die Unternehmen eine führende Position in einem hart umkämpften Marktumfeld einnehmen. Immer mehr Unternehmen fokussieren die Entwicklung neuer Anlageklassen, die die digitale Welt mit der klassischen Finanzwelt verbinden. Für Bronikowski stehen neue Interaktionsmöglichkeiten zwischen Fans und Artisten im Vordergrund. 

Finanzierungsrunde dient der Fertigstellung von Flow 

Die jüngste Finanzierungsrunde brachte Dapper Labs das nötige Kapital zur Fertigstellung der Flow Blockchain ein. Außerdem plant das Unternehmen die Finanzierung und Entwicklung passender dezentraler Applikationen. Für das getätigte Investment erhalten die Anleger klassische Aktien, welche sich im Bedarfsfall in Token umwandeln lassen. Sobald das Unternehmen die Lizenzierung der US-amerikanischen Börsenaufsicht, der SEC, vorliegen hat, lassen sich diese Token im Netzwerk für die verschiedenen Services verwenden. 

Obwohl Warner Music in der Finanzierungsrunde weniger als eine Million US-Dollar investierte, ist die Präsenz des Medienkonzerns spürbar. Aufgrund der guten medialen Präsenz verdiente das Unternehmen im vergangenen Jahr mehr als vier Milliarden US-Dollar im Rahmen von Kooperationen mit Facebook und Instagram. Mit dem Dapper-Investment geht das Unternehmen nun neue Wege und tätigt zeitgleich das erste Investment im Blockchain-Bereich. Bereits im Rahmen der Next Web Conference, welche im Mai 2019 in Amsterdam stattfand, besprachen die beiden Unternehmen potenzielle Blockchain-Geschäftsmodelle in der Musikbranche. Hierbei identifizierten die Unternehmen das Potenzial einzigartiger, digitaler Anlagen. Diese existieren ausschließlich einmalig und besitzen eine Signatur des entsprechenden Künstlers. Folglich besitzen diese Anlagen einen intrinsischen Wert für die Fans. 

Galten in der Vergangenheit einzigartige CD-Sammlungen als eine Besonderheit, so hat heutzutage nahezu jeder Musikfan ein eigenes Streaming-Abonnement. Dementsprechend ermöglicht die Schaffung digitaler Sammelgegenstände – die Rede ist von Non Fungible Token – den Ausdruck der persönlichen Interessen. 

Interaktionen zwischen Fans und Artisten im Fokus der Unterhaltungsbranche

Ergänzend zum bisherigen Ansatz untersuchen die Unterhaltungskonzerne zum aktuellen Zeitpunkt auch weitere Geschäftsmodelle, die eine direkte Interaktion zwischen Artisten und Fan ermöglichen. Dementsprechend plant Warner Music den Einsatz einer Kryptowährung zur finanziellen Unterstützung eines Künstlers. Außerdem evaluiert das Unternehmen das Potenzial zwei unabhängiger Blockchain-Plattformen. Das New Yorker Unternehmen Dot Blockchain Media verknüpft Audiodateien mit speziellen Artworks. Außerdem ermöglicht die Plattform die Übertragung von Eigentumsrechten sowie den Proof of Ownership. Das Londoner Blockchain-Unternehmen Jaak entwickelt dahingegen eine Plattform, welche die Rechte an Metadateien speichert und die Nutzungsmöglichkeiten beim Kauf eines Artikels verwaltet. 

Der Fokus von Dapper Labs liegt auf den Non Fungible Token und somit auf einem bisher eher vernachlässigten Use Case in der Branche. Neben der Kooperation mit Warner Music arbeitet das Unternehmen auch mit Ubisoft zusammen. Im Zuge dieser Kooperation sollen besondere Fahrzeugdesigns für ein Rennspiel als Token entwickelt und vermarktet werden. Roham Gharegozlou, CEO von Dapper Labs, sieht Flow ein enormes Potenzial. Demnach könnten zahlreiche Unternehmen eigene Produkte mit den Token der Plattform verknüpfen und somit handelbare Digitalwerte etablieren. Für den langfristigen Erfolg sei jedoch eine hohe Transaktionsrate maßgeblich – für Gharegozlou ist die schlechte Transaktionsgeschwindigkeit bei Ethereum einer der Gründe für das sinkende Interesse an CryptoKitties. Diese Herausforderung soll Flow durch eine Transaktionsgeschwindigkeit von 10.000 Transaktionen pro Sekunde lösen. 

Aus meiner Sicht ist die Einführung von Flow einer der Erfolgsfaktoren für den Durchbruch von Non Fungible Token. Insbesondere die Möglichkeit erworbene Digitalgüter im Nachhinein zu handeln stellt ein interessantes Geschäftsmodell für zahlreiche Branchen dar und sorgt für eine engere Kommunikation zwischen Kunden und Unternehmen.  

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