Metaverse: JP Morgan eröffnet erste digitale Filiale

Mit JP Morgan betritt die größte Bank der USA das Metaverse. Welches Verhältnis hat das Unternehmen zu Kryptowährungen und wie sieht die virtuelle Filiale aus?

JP Morgans ambivalentes Verhältnis zum Bitcoin

Wer die Nachrichten der letzten Monate und Jahre verfolgt hat, der bemerkte vielleicht JP Morgans Abneigung gegenüber Kryptowährungen.

In Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei JP Morgan um eine klassische Bank handelt, ist dieser Generationenkonflikt natürlich nichts Besonderes.

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In Wahrheit ist das Verhältnis der Bank zu Kryptos jedoch gar nicht so einseitig. Dass dieser Eindruck überhaupt besteht, liegt vorrangig an einer Person, nämlich an James Dimon. Dimon ist nicht nur Geschäftsführer, sondern auch Vorstandsvorsitzender der US-Bank.

Wiederholt äußerte sich Dimon ganz besonders niederträchtig über den Bitcoin. In einer langen Liste an Zitaten finden sich Aussagen wie:

Bitcoin ist ein Betrug. Schlimmer als die Tulpenblase.

Mitarbeiter seiner Bank, die in Bitcoin investieren, wollte er 2017 sogar wegen dieser Dummheit rausschmeißen.

Zwischenzeitlich ruderte Dimon wieder zurück und erklärte seine Aussagen für Fehler.

Möglicherweise war seine Tochter der Anlass für diese Reaktion. Sie erwarb Bitcoin zu einem Preis von nur elf US-Dollar.

Bitcoin entwickelt sich wirklich zu einer großen Sache.

Verlautete der Geschäftsführer zwischenzeitlich. Im Oktober nahm er an einer Diskussion teil, in der unter anderem Bitcoins mögliches Fortbestehen in einem „Schattensystem“ diskutiert wurde – also in einem System, in dem der Bitcoin von staatlicher Seite aus offiziell verboten ist.

„Regierungen werden den Bitcoin aufhalten“

Dimon erklärte daraufhin:

Das passiert einfach nicht! Ihr verschwendet eure Zeit. Wenn das Justizministerium den Bitcoin für illegal erklärt und sagt: >>Der Bitcoin ist gegen das Gesetz. Wenn du das noch mal machst, stecken wir dich ins Gefängnis!<< dann ist es vorbei! Da gibt es kein Problem. Es wird keine unkontrollierte Währung auf der Welt geben!

Denn keine Regierung der Erde würde den Bitcoin auf lange Zeit tolerieren. Doch Dimons Prophezeiung klingt nur schwer realisierbar.

Aufgrund des dezentralen Charakters vieler Kryptowährungen müssten Regierungen rund um den Globus Privatpersonen von ihrem Tun abhalten.

Marianna Lake, die damals als Finanzvorstand von JP Morgan arbeitete und mittlerweile als Vize-Geschäftsführerin des Unternehmens aktiv ist, versuchte, eine diplomatische Haltung zu bewahren.

Sie erklärte, dass JP Morgan offen für digitale Wertanlagen ist, die richtig kontrolliert und reguliert sind. Was zuerst ironisch klingt, sagte Lake jedoch ohne Häme. Das lässt sich auch an JP Morgans Involvierung im Krypto-Raum erkennen.

Krypto-Präsenz von JP Morgan wächst

Dass JP Morgan digitalen Währungen als Unternehmen doch nicht so negativ gegenüberstehen kann, bewies sich schon 2019. Damals startete die Bank sogar ihr eigenes Projekt namens JP Morgan Coin (JPM).

Es handelt sich zwar de facto um eine Kryptowährung, da eine Blockchain zum Einsatz kommt, jedoch bestehen sonst wenige Ähnlichkeiten zu Bitcoin und Konsorten. Der Grund für seine Existenz ist, Überweisungen schneller abwickeln zu können.

Das ist jedoch noch nicht alles. Inzwischen eröffnete das Bankenhaus auch eine eigene Filiale im Metaversum von Decentraland.

Die Filiale ist sehr leicht zu betreten. Dafür muss Decentraland lediglich gestartet werden. Das Programm läuft auch im Browser.

Decentraland nutzt mit Ethereum eine unkontrollierte und unregulierte Blockchain als Plattform. Betritt man die Filiale, erblickt man sofort leuchtende Lettern, die darauf hindeuten, dass man sich nun in einer Lokalität von Onyx befindet.

Unter dem Logo von Onyx liest man zudem, dass eine Beziehung zu JP Morgan besteht.

Tatsächlich ist Onyx eine Marke der Bank, die sich einzig und allein mit der Blockchain-Technologie auseinandersetzt und mit Liink bereits ein eigenes Netzwerk anbietet.

JP Morgan in Decentraland

Innerhalb der Filiale lassen sich verschiedene Videos ansehen – etwa von Konferenzen oder Gesprächen, in denen über verwandte Themen wie DeFi oder ganz generell Kryptowährungen gesprochen wird.

Auf einer Zeitleiste lassen sich die Fortschritte von JP Morgan und Onyx in der Krypto-Industrie betrachten.

Onyx Metaverse J.P. Morgan

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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