Krypto-News der Woche 29. September 2023
Das Wichtigste in Kürze
- Die SEC genehmigt die ersten Ethereum Futures ETFs in den USA und löst damit leichte Euphorie aus. Heißersehnte Bitcoin Spot ETFs wurden weiter verschoben.
- Huobi und Mixin wurden von millionenschweren Hacks getroffen.
- Die Termine für die Gerichtsverhandlungen gegen FTX-Gründer SBF stehen fest.
- Kraken bereitet sich mit EU-Lizenzen auf Krypto-Gesetz MiCA vor.
SEC genehmigt ersten Ethereum Futures ETF in den USA
Die Börsenaufsichtsbehörde SEC genehmigt den ersten Ethereum Futures ETF in den USA. Große Teile der Kryptobranche werten dieses Ereignis als großen Erfolg. Die börsengehandelten Fonds werden zusammen mit Bitcoin Spot ETFs aktuell heiß ersehnt.
Viele Krypto-Investoren hoffen auf enorme Investitionen durch Großunternehmen, die dann bestenfalls einen neuen Bullenmarkt einläuten sollen.
Der erste Ethereum Futures ETF der USA stammt vom Vermögensverwalter VanEck und trägt den Namen Ethereum Strategy ETF (EFUT).
“[Der Ethereum Futures ETF von] VanEck ist offiziell zugelassen! Das bedeutet, dass der Start unmittelbar bevorsteht!”, schrieb ETF-Experte Eric Balchunas gestern auf Twitter.
VanEck is officially effective! This means launch is imminent (likely Monday morning). Also, first time we’ve seen a fee in any these as well, which will be 66bps. This could matter as ProShares (who we hear is also planning for Monday) is likely to priced at 95bps like $BITO. https://t.co/tUPTgSmToe
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) September 28, 2023
Balchunas und sein Kollege James Seyffart vermuten sogar, dass die SEC die Genehmigungen der ETFs zuweilen beschleunigen möchte. Demnach sei die Veröffentlichung von EFUT bereits am Montag denkbar.
Seyffart hält es aber auch für denkbar, dass bis zur Veröffentlichung noch 60 Tage vergehen – so sei es in den SEC-Dokumenten niedergeschrieben.
In dem Dokument ist von 60 Tagen Verzögerung die Rede. Wir könnten also mit dem Tag der Markteinführung durchaus falsch liegen. Aber wir sind der Meinung, dass die SEC die Genehmigungen für diese Dinge beschleunigt. Wir tippen also auf einen Start am Montag. (ich wiederhole, es handelt sich um eine fundierte Vermutung)
Die Zulassung einiger Bitcoin Spot ETFs bekannter Anbieter – wie BlackRock – verschob die SEC bereits im Vorfeld.
Im Laufe des heutigen Tages erwarten Balchunas und Seyffart die Verzögerung weiterer Anträge. Der Start eines Bitcoin Spot ETFs in den USA würde dann frühestens im Januar 2024 stattfinden.
Valkyrie fügt Bitcoin Futures ETF nun ETH hinzu
Valkyrie fügt dem Bitcoin Futures ETF, der unter dem Namen Valkyrie Bitcoin Strategy ETF (BTF) firmiert, bald auch Ethereum Futures hinzu.
Die neue Zusammensetzung wählte das Unternehmen, nachdem es die nötige Zulassung von der zuständigen Aufsichtsbehörde SEC erhalten hatte.
Der neue ETF, der dann den Namen Bitcoin and Ether Strategy ETF (BTF.O) trägt, ist für die Fachkundigen Balchunas und Seyffart das Indiz auf eine generelle Zulassung von Ethereum Futures ETFs ab Montag, da dieser ab Montag, dem 2. Oktober, erhältlich sein soll.
Laut eines Berichts von Reuters soll zusätzlich auch ein Ethereum Futures ETF vom Anbieter ProShares am Montag starten.
Ein Sprecher des Unternehmens erklärte sogar, dass „kein Konkurrent in der Lage ist, vor uns an den Markt zu gehen.“
Bisher blockierte die US-Börsenaufsichtsbehörde Ethereum Futures ETFs. Die SEC vermutet hinter Kryptowährungen üblicherweise ungerechte Verhältnisse, welche zum Nachteil der Endverbraucher und zum Vorteil der Herausgeber seien.
Ethereum ist für die SEC schon seit Jahren ein Wackelkandidat. Immer wieder gab es widersprüchliche Angaben.
Lediglich gegenüber Bitcoin positionierte man sich eindeutig. In Deutschland und Europa gibt es bereits börsengehandelte Produkte, die eine indirekte Investition etwa in Bitcoin oder Ethereum ermöglichen. Statt als ETF sind diese aus rechtlichen Gründen als ETN oder ETP gekennzeichnet.
Krypto-Hacks treffen Huobi und Mixin
Die 2013 gegründete chinesische Krypto-Börse Huobi wurde zum Ziel eines Hackerangriffs.
Ganze 5.000 Ethereum im Wert von rund acht Millionen US-Dollar gingen dabei verloren. Zu dem Vorfall schrieb Huobi-Eigner Justin Sun:
Huobi (HTX) hat durch einen Hackerangriff einen Verlust von 5.000 ETH (8 Millionen USD) erlitten. HTX hat die durch den Angriff entstandenen Verluste vollständig abgedeckt und alle damit verbundenen Probleme erfolgreich gelöst. Alle Benutzer-Accounts sind sicher und die Plattform funktioniert normal.
Huobi bat den unbekannten Verantwortlichen darum, 95 Prozent der Beute zurückzugeben.
Dann dürfe er die fünf restlichen Prozent – in absoluten Zahlen 400.000 US-Dollar – behalten. Obendrein bot man ihm eine Anstellung als IT-Sicherheitsexperte.
Laut Sun bemerkte die Sicherheitsabteilung der Krypto-Börse den Vorfall in Echtzeit und konnte Schlimmeres durch ein direktes Eingreifen vermeiden.
Deutlich heftiger erwischte es den Krypto-Dienstleister Mixin, der einen Schaden von etwa 200 Millionen US-Dollar durch einen Hackerangriff erlitt.
Ein Großteil der von Mixin verwahrten Bitcoin ging dabei verloren. Insgesamt befanden sich zu dem Zeitpunkt 9.544 BTC im Wert von 253 Millionen US-Dollar in der Verwahrung, die über einen Cloud-Server verwaltet wurden.
Deshalb konnte der Hacker den Zugriff offenbar überhaupt erst erlangen. Den geschädigten Nutzern will Mixin 50 Prozent direkt auszahlen. Die restlichen 50 Prozent sollen durch kommende Gewinne ausgeglichen werden.
Das Mixin-Netzwerk bietet verschiedene Dienste für die Kryptobranche an. Bei Endverbrauchern ist der Zahlungsdienst MixPay bekannt, den auch der deutsche Dienstleister Coinsbee verwendet. Coinsbee stellte infolge des Hacks zumindest zeitweise auf NowPay um.
Wann beginnen die Gerichtsverhandlungen um Sam Bankman-Fried?
Wann beginnen die Gerichtsverhandlungen um den FTX-Gründer und ehemaligen Geschäftsführer Sam Bankman-Fried?
Gegen den US-Amerikaner ermitteln US-Behörden in 13 Anklagepunkten. Die Folge der milliardenschweren Untreue und des Betrugs könnte lebenslange Haft sein.
Wie zuletzt aus öffentlichen Gerichtsdokumenten hervorgeht, beginnen die Gerichtsverhandlungen wie geplant in diesem Oktober. Am 3. Oktober findet die erste Sitzung des Gerichts statt.
Die Unterlagen zeigen, dass die Verhandlung zunächst bis zum 9. November geplant ist.
Zwischendurch gibt es zwar Unterbrechungen, doch üblicherweise solle das Gericht an vier Tagen pro Woche an dem Fall arbeiten. Laut CoinDesk erwartet das Gericht ein abschließendes Urteil bis Ende November.
Nachdem SBF zunächst unter Hausarrest gestanden hatte, ist der 31-Jährige seit August in Untersuchungshaft.
Kraken erhält erste EU-Lizenz
Die US-amerikanische Krypto-Börse Kraken erhält ihre erste EU-Lizenz als Dienstleister für virtuelle Vermögenswerte von der irischen Zentralbank – so meldete das Unternehmen kürzlich in einer Pressemitteilung.
Kurze Zeit später stattete auch die spanische Zentralbank die Firma mit einer ähnlichen Lizenz aus. Mit der sogenannten EMI-Lizenz bereitet sich Kraken auf die bevorstehende EU-weite Durchführung von MiCA vor.
Auch nach der Etablierung des Krypto-Gesetzes darf Kraken dann seine Geschäfte innerhalb der Europäischen Union fortsetzen und Bürgern weiterhin als Handelsplattform dienen.
Kryptomarkt steigt nach ETF-Nachrichten
Durch die Nachrichten rund um Ethereum Futures ETF scheinen Teile des Kryptomarktes zu steigen. Unter den Top 10 hebt sich Ethereum mit einem Plus von 4,60 Prozent ab. Die zweitgrößte Kryptowährung notiert zu Redaktionsschluss bei 1.670 US-Dollar.
Spitzenreiter Bitcoin bleibt weiterhin verhalten und legte im Wochentrend nur um ein mickriges Prozent zu. Aktuell handelt man BTC für rund 26.900 US-Dollar.
Wochensieger ist Compound (COMP). Der auf Ethereum basierende Governance Token dient zur Verwaltung des gleichnamigen Lending-Protokolls. COMP stieg um 20 Prozent auf 47 US-Dollar.
Auf dem zweiten Rang folgt der Memecoin Pepe mit einem Plus von 15 Prozent sowie Orakel-Protokoll ChainLink mit gleichwertigen Gewinnen.