Krypto-News der Woche 2. Juni 2023
Das Wichtigste in Kürze
- Das beliebte Urlaubsziel Bali will fortan harte Strafen durchsetzen, sollten Personen Kryptowährungen als Zahlungsmittel verwenden.
- Ein Prototyp des digitalen Euros ist fertig. Im Oktober wollen EU-Behörden die Entscheidung über dessen Zukunft treffen. Die Einführung einer CBDC sei in der EU frühestens 2026 denkbar.
- Nvidia setzt seinen neuen Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz und will sich zunehmend von Krypto lösen.
- Der Kryptomarkt verzeichnet einen geringen Aufwärtstrend, nachdem die USA ihre Schuldenobergrenze aussetzen.
Krypto-Nutzern auf Bali drohen Strafen
Krypto-Nutzern auf Bali drohen Strafen. Die beliebte Urlaubsinsel will die Verwendung von Kryptowährungen nicht länger tolerieren.
Auf einer Pressekonferenz teilten Strafbehörden und der Gouverneur der Insel, Wayan Koster, jüngst mit, Personen mit drastischen Strafen zu belegen, die Bitcoin und Co. als Zahlungsmittel verwenden.
Einen bisherigen Kurs der Toleranz will Bali somit ablegen. Laut indonesischen Gesetzen ist lediglich die Verwendung der Landeswährung Rupiah als Zahlungsmittel gestattet.
Der Gebrauch anderer Währungen – egal ob Fiatwährung oder Kryptowährung – ist hingegen illegal.
Personen, die sich nicht an die Vorgaben halten, müssen bis zu ein Jahr in Haft verbringen und zusätzlich bis zu 13.300 US-Dollar Strafe zahlen. Das Verbot gilt sowohl für den Zahlungsempfänger als auch für den Zahlungspflichtigen.
Weitere Verbote gelten für Devisengeschäfte. Lediglich der Handel von 229 spezifizierten Kryptowährungen ist gestattet.
Sie sind in der Regulierungsvorschrift Bappebti Regulation No. 7 erfasst. Einzelne Kryptowährungen wie Bitcoin haben darüber hinaus den gesetzlichen Status einer Ware.
Bali konnte sich über die vergangenen Jahre zum beliebten Standort für digitale Nomaden, Internetunternehmer und die Kryptobranche entwickeln. Die Insel, die für ihre ausgeprägte hinduistische Kultur bekannt ist, ist stark vom Tourismus geprägt.
Inzwischen stößt der Massentourismus einigen Inselbewohnern immer mehr auf. Die von Gouverneur Koster neu verkündete Härte ist nur einer der Hinweise darauf, dass mit dem umfangreichen Tourismus bald Schluss sein soll.
Neben Krypto-Einschränkungen sollen strengere Visumvorschriften gelten. Auch die Vermietung von Motorrollern soll eingeschränkt werden. Sie sind auf Bali das beliebteste Fortbewegungsmittel.
Koster gehört zu Kritikern, die eine Verrohung im Straßenverkehr beobachten. Dafür macht er zu großen Teilen ausländische Touristen verantwortlich.
Manche Beobachter glauben, Bali wolle seine Wirtschaft mit der Durchsetzung des Krypto-Zahlungsverbots stärken. Einreisende müssen ihre Währungen gegen die Landeswährung Rupiah tauschen. Dieses Geschäft bringt Einheimischen Profite ein.
Digitaler Euro: Prototyp ist fertig
Ein Prototyp des digitalen Euros ist fertig. Die EU plant genau wie viele weitere Jurisdiktionen rund um den Erdball die Einführung einer eigenen CBDC. Eine besonders starke Befürworterin ist die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde.
Sie sprach sich in den vergangenen Monaten immer wieder für eine rasche Einführung des e-Euro ein. So soll eine staatliche Alternative zu Kryptowährungen entstehen.
Dass der digitale Euro von potenziellen Nutzern als Alternative zu Bitcoin und Co. empfunden wird, glaubt zumindest Lagarde.
Die Einführung einer CBDC soll laut der Präsidentin den drohenden Bedeutungsverlust der EZB verhindern, der durch eine steigende Popularisierung der Kryptowährungen erfolgen würde.
EU-Behörden glauben, dass ein digitaler Euro ein sicheres Zahlungssystem für die Bürger der Mitgliedsstaaten wäre. Dieser würde sich dank Internet in Windeseile über große Distanzen verschicken lassen – genau wie Kryptowährungen oder proprietäre klassische Zahlungssysteme.
Bürger müssten dann jedoch nicht mehr auf ein Schuldversprechen einer Bank oder eines Dienstes wie PayPal vertrauen. Stattdessen wird die Zahlung direkt von der Zentralbank abgewickelt.
Aus einem Forschungsbericht der EZB geht hervor, dass ein digitaler Euro sowohl für Online-Zahlungen als auch für Offline-Zahlungen nützlich wäre. Die Verantwortlichen glauben zudem an wachsende finanzielle Innovationen durch ein solches System.
Im Oktober wollen Behörden der Europäischen Union über die Zukunft der CBDC entscheiden. Sollte die Entscheidung für die digitale Zentralbankwährung fallen, könnte die Einführung des digitalen Euro ab 2026 passieren, sofern die bisherigen Kalkulationen der EZB stimmen.
Nvidia setzt neuen Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz
Das US-amerikanische Unternehmen Nvidia setzt seinen neuen Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz. Nvidia ist einer der größten Hersteller von Grafikprozessoren. Gemeinsam mit dem Konkurrenten AMD dominiert der Betrieb die Branche.
Wegen der hohen Rechenleistung der produzierten Grafikprozessoren kamen Nvidias Produkte auch in der Kryptobranche zum Einsatz. Hier wurden sie in Mining-Rigs verbaut. Über die letzten Jahre waren Grafikkarten der Marke daher stets ausverkauft. Die Preise schossen in die Höhe.
Nvidia selbst äußerte sich gegenüber der Branche dennoch kritisch. Erst im März erklärte der technische Direktor Michael Kagan, dass Kryptowährungen die Welt um nichts Sinnvolles bereichern würden.
Inzwischen will das Unternehmen von Kryptowährungen Abstand nehmen und sich lieber einer neuen Trendthematik widmen – der künstlichen Intelligenz. Nvidia stellte wegen der hohen Nachfrage Grafikchips her, die speziell für das Schürfen von Kryptowährungen konzipiert sind.
Künftig soll mehr Arbeitsleistung in Grafikchips fließen, die auf künstliche Intelligenz spezialisiert sind. Neue Dienste sollen dadurch besser Bilder und Videos entwerfen können.
Aktuell liegen computergenerierte Inhalte voll im Trend. Ausgelöst wurde dieser durch den Erfolg von ChatGPT. Der Chatbot, der auf der künstlichen Intelligenz GPT beruht, begeisterte Nutzer mit seinen vielen Fähigkeiten.
Bitcoin und Co. verzeichnen leichtes Plus durch US-Politik
Zu Redaktionsschluss liegt Bitcoin bei einem Marktwert von 27.000 US-Dollar. Im Tagestrend verzeichnet die größte Kryptowährung noch ein geringes Plus von 0,10 Prozent. Im Verlauf des heutigen Tages konnte der Bitcoin-Kurs zwischenzeitlich zumindest einstellige Prozentgewinne erfahren.
Schuld dürfte eine Entscheidung der US-Politik sein. Das US-amerikanische Parlament verabschiedete gestern den Fiscal Responsibility Act of 2023. Das neue Gesetz beschließt die Aussetzung der US-Schuldenobergrenze, die zuletzt bei 31,4 Billionen US-Dollar lag.
Die USA wollen dadurch einen Schuldenausfall vermeiden, der die Wirtschaft des Landes und den globalen Finanzmarkt in ein tiefes Loch gestürzt hätte. Für den Kryptomarkt dürfte die Entscheidung insgesamt verhaltene Vorteile bringen.
Experten glauben, dass der Kryptomarkt durch eine so ausgelöste Finanzkrise stark gefallen wäre. Erhöhte Zinsen der US-Staatsanleihen dürften jedoch viele Investoren vom neuen Finanzmarkt abwerben, sodass Kapital von BTC und Co. abfließt.
Dass die US-Politik die Schuldenobergrenze ausgesetzt hat, wertet ein Großteil des Kryptomarkts als positiv. Viele der Top-100 Kryptos schreiben aktuell grüne Zahlen.
Gewinner der Woche ist der Neuaufsteiger Escroco Emerald (ESCE). Das Projekt bietet Nutzern Versicherungen und einen Treuhanddienst an. Darüber hinaus dient eine Webseite als Plattform für Krypto-Lending. ESCE gewinnt im Wochentrend 270 Prozent. Es handelt sich um einen ERC-20 Token.
Danach folgte mit einem Gewinn von 250 Prozent in den letzten sieben Tagen der Coin Global Currency Reserve (GCR).
Auch er ist gerade erst in die Top-100 aufgestiegen. Die fragwürdige Selbstbeschreibung des Projekts spricht von der Bereitstellung eines angeblich echten Wertes durch konkrete kommerzielle Vorteile. Details dazu bleiben aus.
Verlierer der Woche ist der Memecoin Pepe, der 13 Prozent seines Wertes einbüßt.