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EZB stellt Prototyp des digitalen Euro fertig

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EZB hat einen Prototyp für einen digitalen Euro entwickelt, über dessen Weiterentwicklung im Oktober entschieden werden soll.
  • EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta betont die Notwendigkeit, ein risikofreies digitales Zahlungsmittel für die Eurozone zu schaffen.
  • Trotz der Beteiligung von Amazon werden die digitalen Euro-Prototypen als „Laborexperiment“ bezeichnet, das wieder verworfen werden könnte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat einen Prototyp für einen möglichen digitalen Euro entwickelt.

Dieser Schritt ist Teil einer weltweiten Welle von Zentralbanken, die ihre eigenen digitalen Währungen erforschen.

Eine endgültige Entscheidung darüber, ob die Fiat-Währung der EU in einem neuen Format eingeführt wird, soll im Oktober dieses Jahres fallen.

Die Entwicklung des digitalen Euro

Die potenzielle digitale Zentralbankwährung (CBDC) der EZB wurde entwickelt, um Innovationen zu fördern.

Allerdings scheint die EZB skeptisch zu sein, was den Einsatz von Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts im Stil von Web3 angeht.

Fabio Panetta, Mitglied des EZB-Direktoriums, sagte in einem Brief an Irene Tinagli vom Europäischen Parlament:

Dieses Experiment zeigt, dass es möglich ist, den digitalen Euro nahtlos in die bestehende Zahlungslandschaft zu integrieren und gleichzeitig genügend Raum für innovative Funktionen und Technologien zu lassen.

Die ursprüngliche Idee für den digitalen Euro entstand als Antwort auf die Facebook-Währung Libra, die später in Diem umbenannt und schließlich aufgegeben wurde.

Amazon und das „Laborexperiment“

Die Prototypen der EZB wurden kontrovers diskutiert, insbesondere aufgrund der Beteiligung des US-Technologiegiganten Amazon.

Panetta versuchte, die Bedeutung des Engagements von Amazon herunterzuspielen, indem er die Prototypen als „Laborexperiment“ bezeichnete, das „verworfen und nicht weiter verwendet“ werden sollte.

Das Design für das Backend des Prototyps wurde von der Zentralbank selbst entwickelt.

Dabei lehnte die EZB die Distributed Ledger Technologie ab und bevorzugte stattdessen ein zentralisiertes Modell, das auf unbenutzten Transaktionsausgängen (UTXOs) basiert.

Datenschutz und regulatorische Fragen

Die Europäische Kommission wird voraussichtlich im Juni einen Gesetzesentwurf veröffentlichen, der den Schutz der Privatsphäre und andere wichtige Fragen im Zusammenhang mit dem digitalen Euro regelt.

In einem Interview sagte Panetta, dass die EZB in regelmäßigem Kontakt mit der Europäischen Kommission stehe, um einen regulatorischen Rahmen für den digitalen Euro zu schaffen.

Er betonte, dass es Aufgabe der Gesetzgeber sei, ein Gleichgewicht zwischen Datenschutz und der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu finden.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Der EZB-Rat wird im Oktober entscheiden, ob eine Vorbereitungsphase zur Entwicklung und Erprobung des digitalen Euro gestartet werden soll.

Panetta schätzt, dass diese Testphase zwei bis drei Jahre dauern könnte.

Wenn der EZB-Rat und die Gesetzgeber im Europäischen Parlament dem Vorschlag zustimmen, könnte der digitale Euro in etwa drei bis vier Jahren eingeführt werden.

Weltweit denken immer mehr Länder über die Einführung digitaler Zentralbankwährungen nach.

Die Bahamas und Nigeria haben bereits digitale Währungen eingeführt, China und Japan befinden sich in einem fortgeschrittenen Pilotstadium.

Risikofreies digitales Zahlungsmittel für den Euroraum

In seinem Interview betonte Panetta die Notwendigkeit, den Bürgern der Eurozone ein risikofreies digitales Zahlungsmittel zur Verfügung zu stellen, das in der gesamten Region frei verwendet werden kann.

Derzeit wird der Markt für Kartenzahlungen von außereuropäischen Unternehmen, insbesondere Visa und Mastercard, dominiert.

Panetta bezeichnete diese Situation als in den USA undenkbar und äußerte sich besorgt über Unternehmen, die Nutzerdaten verkaufen.

Panetta betonte auch, wie wichtig es sei, dass Zentralbankgeld das Herzstück des Finanzsystems bleibe, insbesondere angesichts der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen wie Bitcoin.

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Ich bin Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat meine Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Seit 2020 bin ich Teil des Blockchainwelt.de Teams. Zu meinen Krypto-Steckenpferden gehören Krypto-News, Hardware Wallets sowie alles rund um das Thema Krypto-Kreditkarten.

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